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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Über Schriftstellerei

erfreuen. Dabei schmeichelt es meiner Eitelkeit, daß ich ihm ein anständiges Schlaf¬
zimmer anbieten und ein schmackhaftes Mittagessen vorsetzen kann. Außerdem
befinde ich mich in der angenehmen Lage, eine Einladung in sein elegantes
Heim jederzeit ohne Beschämung oder Verlegenheit annehmen zu können.

Doch diese 2000 Pfund Sterling wollen mir durchaus nicht aus dem
Kopf. Hätte ich in frühern Jahren ebensoviel verdient, was wäre wohl aus
mir geworden? Etwas gutes? -- gewiß; aber in welcher Weise? Vielleicht
wäre ich ein Gesellschaftsmensch geworden, der feine Diners gibt und sich
brüstet, Mitglied eines vornehmen Klubs zu sein. Oder sollte ich es dennoch
vorgezogen haben, in die Einsamkeit mich zurückzuziehn, um ein so beschau¬
liches Leben zu führen, wie es mir jetzt beschieden ist? Wahrscheinlich das
letztere. Als ich zwanzig Jahre alt war, sagte ich oft: Wie herrlich wird es
sein, wenn du dereinst ein Vermögen von 1000 Pfund Sterling dein eigen
nennen kannst! Niemals bin ich in den Besitz einer so großen oder annähernd
so großen Summe gekommen, und niemals werde ich sie haben. Unerfüllbar
war der Wunsch meiner Jugend nicht, sondern nur -- naiv.

In London gibt es wohl keinen zwanzigjährigen, guterzognen und gründ¬
lich unterrichteten Jüngling mehr, der, wie ich seinerzeit, in einer Dachkammer
wohnen möchte, um mit Schriftstellern sein Leben zu fristen, und der dabei
trotz seiner Armut voll glühenden Strebens festen Mutes in die Zukunft schaut.
Was ich in den letzten Jahren über jugendliche Schriftsteller gelesen und gehört
habe, zeigt sie mir in einem ganz andern Licht. In Dachkammern wohnen sie
jedenfalls nicht, auch warten sie nicht mit Hangen und Bangen auf einen Tag
großen Erfolges. In feinen Restaurants befindet sich ihr Hauptquartier, wo sie
die Kritiker, die ihnen schmeicheln, reichlich bewirten; sie sitzen auf den teuersten
Plätzen in den Theatern und bewohnen elegante Etagen, wo sie sich gelegentlich
für eine illustrierte Zeitung photographieren lassen. Dünkt ihnen ihre Wohnung
nicht anständig genug, so halten sie sich unter Tags in einem vornehmen Klub
auf. Ihr exquisiter Anzug erlaubt ihnen, in Gartengesellschaften und in Drawing
Rooms zu erscheinen und schützt ihr Benehmen vor hämischen Glossen.

Kürzlich erfuhr ich aus einem biographischen Feuilleton, daß der junge
Herr Soundso oder das Fräulein Soundso, deren Erstlingswerke allgemeines
Aufsehen erregt hatten, bei dem und jenem Lord eingeführt wurden; doch
nirgends fand ich eine Andeutung, daß sie vorher harte Zeiten durchgemacht,
gehungert und gefroren hätten. Ich fürchte, die Bahn der Schriftstellerei ist
jetzt recht glatt geebnet worden. Denn ein junger Mensch, der vermöge seiner
Erziehung mit der höhern Mittelklasse auf gleichem Fuße steht, gerät in diesen
Tagen höchst selten in arge Bedrängnis, falls er die Schriftstellerei zum Beruf
erwählt. Aber gerade darin steckt die Wurzel alles Übels. Man sieht die
Schriftstellerei als einen Beruf oder eine Profession an, die sich ebenso leicht
erlernen läßt wie etwa Theologie oder Jurisprudenz. Will ein Jüngling
Schriftsteller werden, so willigt sein Vater ohne Umstände ein, und sein Onkel
gewährt den nötigen Zuschuß. Von einem Rechtsanwalt hörte ich neulich
sogar erzählen, er gebe jährlich ein paar hundert Pfund für den Unterricht
seines Sohnes im Romanschreiber aus, und der Lehrer sei noch dazu kein
hervorragender Meister in seiner Kunst. Das gibt zu denken; es ist gewiß ein
bemerkenswertes Faktum und charakterisiert die moderne Literatenwirtschaft.

Es ist ja nicht unbedingt nötig, um gute Bücher zu schreiben, daß man
hungert. Doch ich kann mir nicht helfen, ich hege ein entschiednes Mißtrauen
gegen solche Schriftsteller, die gewohnt sind, nur auf scimmetweicheu Teppichen


Über Schriftstellerei

erfreuen. Dabei schmeichelt es meiner Eitelkeit, daß ich ihm ein anständiges Schlaf¬
zimmer anbieten und ein schmackhaftes Mittagessen vorsetzen kann. Außerdem
befinde ich mich in der angenehmen Lage, eine Einladung in sein elegantes
Heim jederzeit ohne Beschämung oder Verlegenheit annehmen zu können.

Doch diese 2000 Pfund Sterling wollen mir durchaus nicht aus dem
Kopf. Hätte ich in frühern Jahren ebensoviel verdient, was wäre wohl aus
mir geworden? Etwas gutes? — gewiß; aber in welcher Weise? Vielleicht
wäre ich ein Gesellschaftsmensch geworden, der feine Diners gibt und sich
brüstet, Mitglied eines vornehmen Klubs zu sein. Oder sollte ich es dennoch
vorgezogen haben, in die Einsamkeit mich zurückzuziehn, um ein so beschau¬
liches Leben zu führen, wie es mir jetzt beschieden ist? Wahrscheinlich das
letztere. Als ich zwanzig Jahre alt war, sagte ich oft: Wie herrlich wird es
sein, wenn du dereinst ein Vermögen von 1000 Pfund Sterling dein eigen
nennen kannst! Niemals bin ich in den Besitz einer so großen oder annähernd
so großen Summe gekommen, und niemals werde ich sie haben. Unerfüllbar
war der Wunsch meiner Jugend nicht, sondern nur — naiv.

In London gibt es wohl keinen zwanzigjährigen, guterzognen und gründ¬
lich unterrichteten Jüngling mehr, der, wie ich seinerzeit, in einer Dachkammer
wohnen möchte, um mit Schriftstellern sein Leben zu fristen, und der dabei
trotz seiner Armut voll glühenden Strebens festen Mutes in die Zukunft schaut.
Was ich in den letzten Jahren über jugendliche Schriftsteller gelesen und gehört
habe, zeigt sie mir in einem ganz andern Licht. In Dachkammern wohnen sie
jedenfalls nicht, auch warten sie nicht mit Hangen und Bangen auf einen Tag
großen Erfolges. In feinen Restaurants befindet sich ihr Hauptquartier, wo sie
die Kritiker, die ihnen schmeicheln, reichlich bewirten; sie sitzen auf den teuersten
Plätzen in den Theatern und bewohnen elegante Etagen, wo sie sich gelegentlich
für eine illustrierte Zeitung photographieren lassen. Dünkt ihnen ihre Wohnung
nicht anständig genug, so halten sie sich unter Tags in einem vornehmen Klub
auf. Ihr exquisiter Anzug erlaubt ihnen, in Gartengesellschaften und in Drawing
Rooms zu erscheinen und schützt ihr Benehmen vor hämischen Glossen.

Kürzlich erfuhr ich aus einem biographischen Feuilleton, daß der junge
Herr Soundso oder das Fräulein Soundso, deren Erstlingswerke allgemeines
Aufsehen erregt hatten, bei dem und jenem Lord eingeführt wurden; doch
nirgends fand ich eine Andeutung, daß sie vorher harte Zeiten durchgemacht,
gehungert und gefroren hätten. Ich fürchte, die Bahn der Schriftstellerei ist
jetzt recht glatt geebnet worden. Denn ein junger Mensch, der vermöge seiner
Erziehung mit der höhern Mittelklasse auf gleichem Fuße steht, gerät in diesen
Tagen höchst selten in arge Bedrängnis, falls er die Schriftstellerei zum Beruf
erwählt. Aber gerade darin steckt die Wurzel alles Übels. Man sieht die
Schriftstellerei als einen Beruf oder eine Profession an, die sich ebenso leicht
erlernen läßt wie etwa Theologie oder Jurisprudenz. Will ein Jüngling
Schriftsteller werden, so willigt sein Vater ohne Umstände ein, und sein Onkel
gewährt den nötigen Zuschuß. Von einem Rechtsanwalt hörte ich neulich
sogar erzählen, er gebe jährlich ein paar hundert Pfund für den Unterricht
seines Sohnes im Romanschreiber aus, und der Lehrer sei noch dazu kein
hervorragender Meister in seiner Kunst. Das gibt zu denken; es ist gewiß ein
bemerkenswertes Faktum und charakterisiert die moderne Literatenwirtschaft.

Es ist ja nicht unbedingt nötig, um gute Bücher zu schreiben, daß man
hungert. Doch ich kann mir nicht helfen, ich hege ein entschiednes Mißtrauen
gegen solche Schriftsteller, die gewohnt sind, nur auf scimmetweicheu Teppichen


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[0048] Über Schriftstellerei erfreuen. Dabei schmeichelt es meiner Eitelkeit, daß ich ihm ein anständiges Schlaf¬ zimmer anbieten und ein schmackhaftes Mittagessen vorsetzen kann. Außerdem befinde ich mich in der angenehmen Lage, eine Einladung in sein elegantes Heim jederzeit ohne Beschämung oder Verlegenheit annehmen zu können. Doch diese 2000 Pfund Sterling wollen mir durchaus nicht aus dem Kopf. Hätte ich in frühern Jahren ebensoviel verdient, was wäre wohl aus mir geworden? Etwas gutes? — gewiß; aber in welcher Weise? Vielleicht wäre ich ein Gesellschaftsmensch geworden, der feine Diners gibt und sich brüstet, Mitglied eines vornehmen Klubs zu sein. Oder sollte ich es dennoch vorgezogen haben, in die Einsamkeit mich zurückzuziehn, um ein so beschau¬ liches Leben zu führen, wie es mir jetzt beschieden ist? Wahrscheinlich das letztere. Als ich zwanzig Jahre alt war, sagte ich oft: Wie herrlich wird es sein, wenn du dereinst ein Vermögen von 1000 Pfund Sterling dein eigen nennen kannst! Niemals bin ich in den Besitz einer so großen oder annähernd so großen Summe gekommen, und niemals werde ich sie haben. Unerfüllbar war der Wunsch meiner Jugend nicht, sondern nur — naiv. In London gibt es wohl keinen zwanzigjährigen, guterzognen und gründ¬ lich unterrichteten Jüngling mehr, der, wie ich seinerzeit, in einer Dachkammer wohnen möchte, um mit Schriftstellern sein Leben zu fristen, und der dabei trotz seiner Armut voll glühenden Strebens festen Mutes in die Zukunft schaut. Was ich in den letzten Jahren über jugendliche Schriftsteller gelesen und gehört habe, zeigt sie mir in einem ganz andern Licht. In Dachkammern wohnen sie jedenfalls nicht, auch warten sie nicht mit Hangen und Bangen auf einen Tag großen Erfolges. In feinen Restaurants befindet sich ihr Hauptquartier, wo sie die Kritiker, die ihnen schmeicheln, reichlich bewirten; sie sitzen auf den teuersten Plätzen in den Theatern und bewohnen elegante Etagen, wo sie sich gelegentlich für eine illustrierte Zeitung photographieren lassen. Dünkt ihnen ihre Wohnung nicht anständig genug, so halten sie sich unter Tags in einem vornehmen Klub auf. Ihr exquisiter Anzug erlaubt ihnen, in Gartengesellschaften und in Drawing Rooms zu erscheinen und schützt ihr Benehmen vor hämischen Glossen. Kürzlich erfuhr ich aus einem biographischen Feuilleton, daß der junge Herr Soundso oder das Fräulein Soundso, deren Erstlingswerke allgemeines Aufsehen erregt hatten, bei dem und jenem Lord eingeführt wurden; doch nirgends fand ich eine Andeutung, daß sie vorher harte Zeiten durchgemacht, gehungert und gefroren hätten. Ich fürchte, die Bahn der Schriftstellerei ist jetzt recht glatt geebnet worden. Denn ein junger Mensch, der vermöge seiner Erziehung mit der höhern Mittelklasse auf gleichem Fuße steht, gerät in diesen Tagen höchst selten in arge Bedrängnis, falls er die Schriftstellerei zum Beruf erwählt. Aber gerade darin steckt die Wurzel alles Übels. Man sieht die Schriftstellerei als einen Beruf oder eine Profession an, die sich ebenso leicht erlernen läßt wie etwa Theologie oder Jurisprudenz. Will ein Jüngling Schriftsteller werden, so willigt sein Vater ohne Umstände ein, und sein Onkel gewährt den nötigen Zuschuß. Von einem Rechtsanwalt hörte ich neulich sogar erzählen, er gebe jährlich ein paar hundert Pfund für den Unterricht seines Sohnes im Romanschreiber aus, und der Lehrer sei noch dazu kein hervorragender Meister in seiner Kunst. Das gibt zu denken; es ist gewiß ein bemerkenswertes Faktum und charakterisiert die moderne Literatenwirtschaft. Es ist ja nicht unbedingt nötig, um gute Bücher zu schreiben, daß man hungert. Doch ich kann mir nicht helfen, ich hege ein entschiednes Mißtrauen gegen solche Schriftsteller, die gewohnt sind, nur auf scimmetweicheu Teppichen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/48>, abgerufen am 04.07.2024.