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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

Sie regte sich entsetzlich auf und ließ nicht nach, in weinerlichen Tone auf Erna
loszureden und ihr Vorwürfe zu machen, bis diese unter Tränen Buße tat für ein
Vergeh", für das ihre Seele keinen Begriff hatte.

Dies hatte nun zur Folge, daß Erna nach der Konfirmation in eine Art geistige
Isolierzelle kam. Der Herr Professor überwachte ihre geistige Nahrung und gestattete
zur Lektüre nur Werke von zweifellos klassischem Charakter. Junge-Mädchen-Geschichten
und Zeitungslektüre wurden als minderwertig, und weil sie keinen Bildungsgehalt
hatten, verboten. Dagegen hielt der Herr Professor Vorträge über altgriechische
Kunst und altdeutsche Literatur und widmete sich seiner Tochter mit anerkennens¬
werten Eifer. In der Musik wurde mit aller Gründlichkeit verfahren. Man ging
im Vertrauen auf den Bildungswert klassischer Kunst nicht über Haydn und Mozart
hinaus. Und Erna war eine gehorsame Tochter, sie schluckte alles, was ihr vor¬
gesetzt wurde.

Nicht so gut gelang es der Frau Professor bei ihrer Bemühung, Erna in das
Heiligtum der Küche einzuführen. Das heißt sie selbst gab den Kochlöffel nicht aus
der Hand. Wie wäre es auch zu verantworten gewesen, dem lieben Mann eine
Suppe vorzusetzen, die nicht nach ihrer eigensten langjährigen und erprobten Er¬
fahrung bereitet worden wäre, und wie hätte man ein solches Kind -- das Kind
war fünfeinhalb Fuß hoch -- in die tiefsten Geheimnisse der Kochkunst einführen
dürfen? Sie mochte zusehn. sie mochte Rüben putzen. Kartoffeln schälen und Wasser
ansetzen. Und das machte Erna kein Vergnügen. Sie tat, was ihr geboten wurde,
aber ihre Augen blickten darüber hinweg zum Fenster hinaus sehnsüchtig in die
Ferne, und dabei wurden die Nudeln nicht fein genug oder die Kartoffelschalen zu
dick, und dann gab es lange Erörterungen über die Pflicht junger Mädchen, im
Haushalte tüchtig zu werden. Aber mit den Handarbeiten war es noch schlimmer.
Erna verdarb alles. Alle lehrhaften Beispiele, alle sittlichen Vermahnungen konnten
es nicht so weit bringen, daß Erna einen halbwegs brauchbaren Strumpf stricken
lernte. Frau Professor seufzte, und Erna vergoß Tränen und bat um Verzeihung.
Aber es half nichts, es ging nicht, es lag nun einmal nicht drin.

Und darüber vergingen einige Jahre. Die sorgfältige und wissenschaftlich
einwandfreie Methode des Herrn Professors und der große Eifer der Frau Professor,
die nur ihrem Hause und ihrer Wirtschaft lebte, und der Käfig, worin mau das
junge Mädchen hielt, brachten es fertig, daß diese kerngesunde Natur zu leiden
anfing. Der Hausarzt untersuchte die Augen und das Zahnfleisch Ernas und riet
zu einer Luftveränderung, Pension auf dem Lande oder sonst etwas. Und so kam
denn Erna in das Haushaltungspensionat von Frau Superintendent Friccius in
Waltersroda. Die Korrespondenz hatte der Herr Professor geführt. Es wurden alle
Prinzipien, Bedingungen und Um--e stände eingehend erörtert, und es blieb -- ein
feiner Zug des Herrn Professors -- verschwiegen, daß Erna gar nicht das Kind des
Professors, sondern auf dem Jahrmarkt gekauft war. Diese Tatsache war ja methodisch
ver--elernt worden; es war nach der Meinung des Herrn Professors das beste,
daß sie beseitigt blieb.

Von dem Herrn Superintendenten und der Frau Superintendentin, kurz
Muttche genannt, von der Jumfer Dorrethee und dem Pfarrhaus in Waltersroda
habe ich früher schon einmal erzählt, und so kann ich mich jetzt darauf beschränken,
zu sagen, daß alles noch genau so war wie damals. Der Herr Superintendent
saß in seinem Studierzimmer, rauchte Tabak und arbeitete, Jumfer Dorrethee herrschte
in der Küche, und Muttche war eine rechte Gluckhenne unter ihren Küchlein. Und
oben in den vier Dach- und Turmzimmern, zwischen Efeu und Sonnenstrahlen war
das Reich der jungen Mädchen. Wundervoll!


Grenzboten II 1908 26
Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

Sie regte sich entsetzlich auf und ließ nicht nach, in weinerlichen Tone auf Erna
loszureden und ihr Vorwürfe zu machen, bis diese unter Tränen Buße tat für ein
Vergeh«, für das ihre Seele keinen Begriff hatte.

Dies hatte nun zur Folge, daß Erna nach der Konfirmation in eine Art geistige
Isolierzelle kam. Der Herr Professor überwachte ihre geistige Nahrung und gestattete
zur Lektüre nur Werke von zweifellos klassischem Charakter. Junge-Mädchen-Geschichten
und Zeitungslektüre wurden als minderwertig, und weil sie keinen Bildungsgehalt
hatten, verboten. Dagegen hielt der Herr Professor Vorträge über altgriechische
Kunst und altdeutsche Literatur und widmete sich seiner Tochter mit anerkennens¬
werten Eifer. In der Musik wurde mit aller Gründlichkeit verfahren. Man ging
im Vertrauen auf den Bildungswert klassischer Kunst nicht über Haydn und Mozart
hinaus. Und Erna war eine gehorsame Tochter, sie schluckte alles, was ihr vor¬
gesetzt wurde.

Nicht so gut gelang es der Frau Professor bei ihrer Bemühung, Erna in das
Heiligtum der Küche einzuführen. Das heißt sie selbst gab den Kochlöffel nicht aus
der Hand. Wie wäre es auch zu verantworten gewesen, dem lieben Mann eine
Suppe vorzusetzen, die nicht nach ihrer eigensten langjährigen und erprobten Er¬
fahrung bereitet worden wäre, und wie hätte man ein solches Kind — das Kind
war fünfeinhalb Fuß hoch — in die tiefsten Geheimnisse der Kochkunst einführen
dürfen? Sie mochte zusehn. sie mochte Rüben putzen. Kartoffeln schälen und Wasser
ansetzen. Und das machte Erna kein Vergnügen. Sie tat, was ihr geboten wurde,
aber ihre Augen blickten darüber hinweg zum Fenster hinaus sehnsüchtig in die
Ferne, und dabei wurden die Nudeln nicht fein genug oder die Kartoffelschalen zu
dick, und dann gab es lange Erörterungen über die Pflicht junger Mädchen, im
Haushalte tüchtig zu werden. Aber mit den Handarbeiten war es noch schlimmer.
Erna verdarb alles. Alle lehrhaften Beispiele, alle sittlichen Vermahnungen konnten
es nicht so weit bringen, daß Erna einen halbwegs brauchbaren Strumpf stricken
lernte. Frau Professor seufzte, und Erna vergoß Tränen und bat um Verzeihung.
Aber es half nichts, es ging nicht, es lag nun einmal nicht drin.

Und darüber vergingen einige Jahre. Die sorgfältige und wissenschaftlich
einwandfreie Methode des Herrn Professors und der große Eifer der Frau Professor,
die nur ihrem Hause und ihrer Wirtschaft lebte, und der Käfig, worin mau das
junge Mädchen hielt, brachten es fertig, daß diese kerngesunde Natur zu leiden
anfing. Der Hausarzt untersuchte die Augen und das Zahnfleisch Ernas und riet
zu einer Luftveränderung, Pension auf dem Lande oder sonst etwas. Und so kam
denn Erna in das Haushaltungspensionat von Frau Superintendent Friccius in
Waltersroda. Die Korrespondenz hatte der Herr Professor geführt. Es wurden alle
Prinzipien, Bedingungen und Um—e stände eingehend erörtert, und es blieb — ein
feiner Zug des Herrn Professors — verschwiegen, daß Erna gar nicht das Kind des
Professors, sondern auf dem Jahrmarkt gekauft war. Diese Tatsache war ja methodisch
ver—elernt worden; es war nach der Meinung des Herrn Professors das beste,
daß sie beseitigt blieb.

Von dem Herrn Superintendenten und der Frau Superintendentin, kurz
Muttche genannt, von der Jumfer Dorrethee und dem Pfarrhaus in Waltersroda
habe ich früher schon einmal erzählt, und so kann ich mich jetzt darauf beschränken,
zu sagen, daß alles noch genau so war wie damals. Der Herr Superintendent
saß in seinem Studierzimmer, rauchte Tabak und arbeitete, Jumfer Dorrethee herrschte
in der Küche, und Muttche war eine rechte Gluckhenne unter ihren Küchlein. Und
oben in den vier Dach- und Turmzimmern, zwischen Efeu und Sonnenstrahlen war
das Reich der jungen Mädchen. Wundervoll!


Grenzboten II 1908 26
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[0205] Skizzen aus unserm heutigen Volksleben Sie regte sich entsetzlich auf und ließ nicht nach, in weinerlichen Tone auf Erna loszureden und ihr Vorwürfe zu machen, bis diese unter Tränen Buße tat für ein Vergeh«, für das ihre Seele keinen Begriff hatte. Dies hatte nun zur Folge, daß Erna nach der Konfirmation in eine Art geistige Isolierzelle kam. Der Herr Professor überwachte ihre geistige Nahrung und gestattete zur Lektüre nur Werke von zweifellos klassischem Charakter. Junge-Mädchen-Geschichten und Zeitungslektüre wurden als minderwertig, und weil sie keinen Bildungsgehalt hatten, verboten. Dagegen hielt der Herr Professor Vorträge über altgriechische Kunst und altdeutsche Literatur und widmete sich seiner Tochter mit anerkennens¬ werten Eifer. In der Musik wurde mit aller Gründlichkeit verfahren. Man ging im Vertrauen auf den Bildungswert klassischer Kunst nicht über Haydn und Mozart hinaus. Und Erna war eine gehorsame Tochter, sie schluckte alles, was ihr vor¬ gesetzt wurde. Nicht so gut gelang es der Frau Professor bei ihrer Bemühung, Erna in das Heiligtum der Küche einzuführen. Das heißt sie selbst gab den Kochlöffel nicht aus der Hand. Wie wäre es auch zu verantworten gewesen, dem lieben Mann eine Suppe vorzusetzen, die nicht nach ihrer eigensten langjährigen und erprobten Er¬ fahrung bereitet worden wäre, und wie hätte man ein solches Kind — das Kind war fünfeinhalb Fuß hoch — in die tiefsten Geheimnisse der Kochkunst einführen dürfen? Sie mochte zusehn. sie mochte Rüben putzen. Kartoffeln schälen und Wasser ansetzen. Und das machte Erna kein Vergnügen. Sie tat, was ihr geboten wurde, aber ihre Augen blickten darüber hinweg zum Fenster hinaus sehnsüchtig in die Ferne, und dabei wurden die Nudeln nicht fein genug oder die Kartoffelschalen zu dick, und dann gab es lange Erörterungen über die Pflicht junger Mädchen, im Haushalte tüchtig zu werden. Aber mit den Handarbeiten war es noch schlimmer. Erna verdarb alles. Alle lehrhaften Beispiele, alle sittlichen Vermahnungen konnten es nicht so weit bringen, daß Erna einen halbwegs brauchbaren Strumpf stricken lernte. Frau Professor seufzte, und Erna vergoß Tränen und bat um Verzeihung. Aber es half nichts, es ging nicht, es lag nun einmal nicht drin. Und darüber vergingen einige Jahre. Die sorgfältige und wissenschaftlich einwandfreie Methode des Herrn Professors und der große Eifer der Frau Professor, die nur ihrem Hause und ihrer Wirtschaft lebte, und der Käfig, worin mau das junge Mädchen hielt, brachten es fertig, daß diese kerngesunde Natur zu leiden anfing. Der Hausarzt untersuchte die Augen und das Zahnfleisch Ernas und riet zu einer Luftveränderung, Pension auf dem Lande oder sonst etwas. Und so kam denn Erna in das Haushaltungspensionat von Frau Superintendent Friccius in Waltersroda. Die Korrespondenz hatte der Herr Professor geführt. Es wurden alle Prinzipien, Bedingungen und Um—e stände eingehend erörtert, und es blieb — ein feiner Zug des Herrn Professors — verschwiegen, daß Erna gar nicht das Kind des Professors, sondern auf dem Jahrmarkt gekauft war. Diese Tatsache war ja methodisch ver—elernt worden; es war nach der Meinung des Herrn Professors das beste, daß sie beseitigt blieb. Von dem Herrn Superintendenten und der Frau Superintendentin, kurz Muttche genannt, von der Jumfer Dorrethee und dem Pfarrhaus in Waltersroda habe ich früher schon einmal erzählt, und so kann ich mich jetzt darauf beschränken, zu sagen, daß alles noch genau so war wie damals. Der Herr Superintendent saß in seinem Studierzimmer, rauchte Tabak und arbeitete, Jumfer Dorrethee herrschte in der Küche, und Muttche war eine rechte Gluckhenne unter ihren Küchlein. Und oben in den vier Dach- und Turmzimmern, zwischen Efeu und Sonnenstrahlen war das Reich der jungen Mädchen. Wundervoll! Grenzboten II 1908 26

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/205>, abgerufen am 28.06.2024.