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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Der Marquis von Larabas

Das Feuer breitete sich aus; es leuchtete mit seinen Flammen über Vorder-
und Hinterhaus, geballte Fäuste wurden gegen die Bösen und Reichen geschüttelt,
während die Armen und Guten zu bösen Menschen wurden.

Und aus der Asche fiel ein fahler Schein über ein junges Weib, dessen Traum
zu Ende war, das bleich und bebend vor einer häßlichen Wiege kniete, in der ein Kind
lag. das ihr -- ihr allein -- gehörte. Der fahle Schein flackerte über viele aufwärts
gewandte Gesichter, und hinter den trüben Blicken nagte sich der Haß hervor. --

Im nächsten Bilde machte eine Kirche den Versuch, in festlicher Pracht zu strahlen,
und zum Altar hinauf schreitet der junge Held aus dem zweiten Akt in strahlender
Offiziersuniform, um unter schwerer Pracht seine Vermählung vollziehen zu lassen.
Von den Stühlen her strecken gutgekleidete Neugierige ihre Hälse aus, und steife
Kirchendiener drängen sie wieder zurück, während das besternte Laster am Hochaltar
Platz nimmt. Dann kommt die Braut unter dem Klänge der Orgel heran -- nun
stehn sie beide vor dem Altar -- da Plötzlich drängt sich ein arm gekleidetes Weib
hervor und wirft ein kleines Bündel ihm zu Füßen, während alles tobt und schreit.
Die Braut sinkt einem rotbefrackten Herrn ohnmächtig in die Arme, und der böse
Kriegsmann steht zusammengesunken vor dem Weib und dem Kinde, während der
Gottesmann vor dem Altar nach dem Kreuz auf seiner Brust greift.

Da bricht ein Beifall los, der nicht enden will. Wieder und wieder wird der
Vorhang zur Seite gezogen; das Bündel liegt noch vor dem Altar, das arm ge¬
kleidete Weib am Boden. Die Braut ist ohnmächtig, und der Offizier steht wie eine
Statue. Es will kein Ende nehmen, bis sich das Weib vom Boden erhebt, an der
Hand des Kriegers in den Vordergrund tritt und sich wie eine Hofdame verneigt.

Kalt war in Gedanken gekommen, Pips hatte rote Augen. Die Zuschauer
aber atmeten stolz und erleichtert auf; sie waren sich eines errungnen Sieges
bewußt.

Nun hatte auch Kalt Lust bekommen, das Ende der Geschichte zu erfahren. Dieses
wurde so, wie es nicht anders konnte. Aus den brennenden Trümmern des Lasters
erhob sich ein edler Mann, ein Mann, dessen Herz bei den Kleinen und Guten
lebte, obwohl er selbst von den Reichen und Bösen stammte. Er trat in die kleine
Stube hinein, in der die Sorge wohnte, an der einen Hand hielt er das junge
Weib, an der andern den jungen Mann, dessen von der Arbeit gebrochner Arm
jetzt wieder in voller Kraft strotzte. Und er vereinigte sie zu einem Leben, das stark
und zielbewußt in nimmer ermüdendem Kampf gegen das Unrecht geführt werden
solle, um mit dem Siege zu enden! So sagte er wenigstens.

Der edle Mann fand bei den Zuhörern keine Freude; mau fühlte wohl, daß
er eine Lohnforderung erfüllte, die die Wirklichkeit nie und nimmer bezahlte. Doch
um die beiden Vereinigten brauste der Beifall, und der Vorhang wurde wieder
und wieder zur Seite gezogen, zuletzt vor einem kleinen, vollbärtigen Manne, dem
Dichter, dem dröhnende Hurrarufe entgegenbangen.

Kalt kämpfte sich mit Pips durch das Gedränge, und beide begaben sich dann
zu Fuß in ein Kaffeehaus, wo das Licht kleiner elektrischer Lampen über freund¬
liche, weiße Tische fiel und nur wenige Menschen, leise plaudernd, beisammen saßen.
Während sie speisten, schwiegen sie beide. Pips war von den Eindrücken des Abends
erfüllt, Kalt fühlte sich von der Technik des Stückes imponiert; es schien ihm gut
aufgebaut zu sein. Aber schließlich hielt er es doch für ziemlichen Unsinn. Und
Kalt wollte nicht unterlassen, Pips über die Wahrheit die Augen zu öffnen, jetzt,
wo die Gelegenheit gekommen war. So hielt er denn einen Vortrag:

Sehn Sie, Pips, sagte er, derartige Vorstellungen haben ihre guten Seiten.
Sie gießen kräftige Nahrung in den gesunden Haß des Volks, in den Haß, der


Der Marquis von Larabas

Das Feuer breitete sich aus; es leuchtete mit seinen Flammen über Vorder-
und Hinterhaus, geballte Fäuste wurden gegen die Bösen und Reichen geschüttelt,
während die Armen und Guten zu bösen Menschen wurden.

Und aus der Asche fiel ein fahler Schein über ein junges Weib, dessen Traum
zu Ende war, das bleich und bebend vor einer häßlichen Wiege kniete, in der ein Kind
lag. das ihr — ihr allein — gehörte. Der fahle Schein flackerte über viele aufwärts
gewandte Gesichter, und hinter den trüben Blicken nagte sich der Haß hervor. —

Im nächsten Bilde machte eine Kirche den Versuch, in festlicher Pracht zu strahlen,
und zum Altar hinauf schreitet der junge Held aus dem zweiten Akt in strahlender
Offiziersuniform, um unter schwerer Pracht seine Vermählung vollziehen zu lassen.
Von den Stühlen her strecken gutgekleidete Neugierige ihre Hälse aus, und steife
Kirchendiener drängen sie wieder zurück, während das besternte Laster am Hochaltar
Platz nimmt. Dann kommt die Braut unter dem Klänge der Orgel heran — nun
stehn sie beide vor dem Altar — da Plötzlich drängt sich ein arm gekleidetes Weib
hervor und wirft ein kleines Bündel ihm zu Füßen, während alles tobt und schreit.
Die Braut sinkt einem rotbefrackten Herrn ohnmächtig in die Arme, und der böse
Kriegsmann steht zusammengesunken vor dem Weib und dem Kinde, während der
Gottesmann vor dem Altar nach dem Kreuz auf seiner Brust greift.

Da bricht ein Beifall los, der nicht enden will. Wieder und wieder wird der
Vorhang zur Seite gezogen; das Bündel liegt noch vor dem Altar, das arm ge¬
kleidete Weib am Boden. Die Braut ist ohnmächtig, und der Offizier steht wie eine
Statue. Es will kein Ende nehmen, bis sich das Weib vom Boden erhebt, an der
Hand des Kriegers in den Vordergrund tritt und sich wie eine Hofdame verneigt.

Kalt war in Gedanken gekommen, Pips hatte rote Augen. Die Zuschauer
aber atmeten stolz und erleichtert auf; sie waren sich eines errungnen Sieges
bewußt.

Nun hatte auch Kalt Lust bekommen, das Ende der Geschichte zu erfahren. Dieses
wurde so, wie es nicht anders konnte. Aus den brennenden Trümmern des Lasters
erhob sich ein edler Mann, ein Mann, dessen Herz bei den Kleinen und Guten
lebte, obwohl er selbst von den Reichen und Bösen stammte. Er trat in die kleine
Stube hinein, in der die Sorge wohnte, an der einen Hand hielt er das junge
Weib, an der andern den jungen Mann, dessen von der Arbeit gebrochner Arm
jetzt wieder in voller Kraft strotzte. Und er vereinigte sie zu einem Leben, das stark
und zielbewußt in nimmer ermüdendem Kampf gegen das Unrecht geführt werden
solle, um mit dem Siege zu enden! So sagte er wenigstens.

Der edle Mann fand bei den Zuhörern keine Freude; mau fühlte wohl, daß
er eine Lohnforderung erfüllte, die die Wirklichkeit nie und nimmer bezahlte. Doch
um die beiden Vereinigten brauste der Beifall, und der Vorhang wurde wieder
und wieder zur Seite gezogen, zuletzt vor einem kleinen, vollbärtigen Manne, dem
Dichter, dem dröhnende Hurrarufe entgegenbangen.

Kalt kämpfte sich mit Pips durch das Gedränge, und beide begaben sich dann
zu Fuß in ein Kaffeehaus, wo das Licht kleiner elektrischer Lampen über freund¬
liche, weiße Tische fiel und nur wenige Menschen, leise plaudernd, beisammen saßen.
Während sie speisten, schwiegen sie beide. Pips war von den Eindrücken des Abends
erfüllt, Kalt fühlte sich von der Technik des Stückes imponiert; es schien ihm gut
aufgebaut zu sein. Aber schließlich hielt er es doch für ziemlichen Unsinn. Und
Kalt wollte nicht unterlassen, Pips über die Wahrheit die Augen zu öffnen, jetzt,
wo die Gelegenheit gekommen war. So hielt er denn einen Vortrag:

Sehn Sie, Pips, sagte er, derartige Vorstellungen haben ihre guten Seiten.
Sie gießen kräftige Nahrung in den gesunden Haß des Volks, in den Haß, der


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[0440] Der Marquis von Larabas Das Feuer breitete sich aus; es leuchtete mit seinen Flammen über Vorder- und Hinterhaus, geballte Fäuste wurden gegen die Bösen und Reichen geschüttelt, während die Armen und Guten zu bösen Menschen wurden. Und aus der Asche fiel ein fahler Schein über ein junges Weib, dessen Traum zu Ende war, das bleich und bebend vor einer häßlichen Wiege kniete, in der ein Kind lag. das ihr — ihr allein — gehörte. Der fahle Schein flackerte über viele aufwärts gewandte Gesichter, und hinter den trüben Blicken nagte sich der Haß hervor. — Im nächsten Bilde machte eine Kirche den Versuch, in festlicher Pracht zu strahlen, und zum Altar hinauf schreitet der junge Held aus dem zweiten Akt in strahlender Offiziersuniform, um unter schwerer Pracht seine Vermählung vollziehen zu lassen. Von den Stühlen her strecken gutgekleidete Neugierige ihre Hälse aus, und steife Kirchendiener drängen sie wieder zurück, während das besternte Laster am Hochaltar Platz nimmt. Dann kommt die Braut unter dem Klänge der Orgel heran — nun stehn sie beide vor dem Altar — da Plötzlich drängt sich ein arm gekleidetes Weib hervor und wirft ein kleines Bündel ihm zu Füßen, während alles tobt und schreit. Die Braut sinkt einem rotbefrackten Herrn ohnmächtig in die Arme, und der böse Kriegsmann steht zusammengesunken vor dem Weib und dem Kinde, während der Gottesmann vor dem Altar nach dem Kreuz auf seiner Brust greift. Da bricht ein Beifall los, der nicht enden will. Wieder und wieder wird der Vorhang zur Seite gezogen; das Bündel liegt noch vor dem Altar, das arm ge¬ kleidete Weib am Boden. Die Braut ist ohnmächtig, und der Offizier steht wie eine Statue. Es will kein Ende nehmen, bis sich das Weib vom Boden erhebt, an der Hand des Kriegers in den Vordergrund tritt und sich wie eine Hofdame verneigt. Kalt war in Gedanken gekommen, Pips hatte rote Augen. Die Zuschauer aber atmeten stolz und erleichtert auf; sie waren sich eines errungnen Sieges bewußt. Nun hatte auch Kalt Lust bekommen, das Ende der Geschichte zu erfahren. Dieses wurde so, wie es nicht anders konnte. Aus den brennenden Trümmern des Lasters erhob sich ein edler Mann, ein Mann, dessen Herz bei den Kleinen und Guten lebte, obwohl er selbst von den Reichen und Bösen stammte. Er trat in die kleine Stube hinein, in der die Sorge wohnte, an der einen Hand hielt er das junge Weib, an der andern den jungen Mann, dessen von der Arbeit gebrochner Arm jetzt wieder in voller Kraft strotzte. Und er vereinigte sie zu einem Leben, das stark und zielbewußt in nimmer ermüdendem Kampf gegen das Unrecht geführt werden solle, um mit dem Siege zu enden! So sagte er wenigstens. Der edle Mann fand bei den Zuhörern keine Freude; mau fühlte wohl, daß er eine Lohnforderung erfüllte, die die Wirklichkeit nie und nimmer bezahlte. Doch um die beiden Vereinigten brauste der Beifall, und der Vorhang wurde wieder und wieder zur Seite gezogen, zuletzt vor einem kleinen, vollbärtigen Manne, dem Dichter, dem dröhnende Hurrarufe entgegenbangen. Kalt kämpfte sich mit Pips durch das Gedränge, und beide begaben sich dann zu Fuß in ein Kaffeehaus, wo das Licht kleiner elektrischer Lampen über freund¬ liche, weiße Tische fiel und nur wenige Menschen, leise plaudernd, beisammen saßen. Während sie speisten, schwiegen sie beide. Pips war von den Eindrücken des Abends erfüllt, Kalt fühlte sich von der Technik des Stückes imponiert; es schien ihm gut aufgebaut zu sein. Aber schließlich hielt er es doch für ziemlichen Unsinn. Und Kalt wollte nicht unterlassen, Pips über die Wahrheit die Augen zu öffnen, jetzt, wo die Gelegenheit gekommen war. So hielt er denn einen Vortrag: Sehn Sie, Pips, sagte er, derartige Vorstellungen haben ihre guten Seiten. Sie gießen kräftige Nahrung in den gesunden Haß des Volks, in den Haß, der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/440>, abgerufen am 24.08.2024.