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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Der Marquis von Carabas

Anwalt Bögedal jedoch tat zunächst aus alter Gewohnheit so, als ob ihm die
ganze Geschichte höchst zuwider wäre.

Lieber Kattrup, sagte er, warum muß denn gerade ich, der ich hier in einem
guten und sichern Geschäfte sitze, in diese Sache hineingezogen werden, die zweifellos
meine ganze Zeit und Jahre meines Lebens in Anspruch nehmen wird? Kalt ver¬
setzte, er habe geglaubt, es würde ihm ein Vergnügen sein.

Ein Vergnügen? rief der Anwalt aus. Na, ich habe wahrhaftig genug von
solchem Vergnügen. Und Sie können mir glauben, Herr Kattrnp, alle Unternehmen
wickeln sich nicht so spielend leicht ab wie unser letztes! Sie wollen natürlich auch
gern ein Heidengeld dabei verdienen?

Aber sehr, erwiderte Kalt. Unter einer halben Million machen wirs nicht.

Und wieviel als Provision für Sie? fragte der Anwalt.

Nicht ein Or. Ich handle hier an Stelle meines Gutsherrn, und alles übrige
wird später zwischen uns selbst geordnet.

Ja, sagte der Anwalt, das geht mich freilich nichts an, aber ehrlich gesagt,
Sie sind ein viel zu talentvoller Mann, Herr Kattrup, um sich im Dienste eines
solchen Landjunkers abzuschinden. Da sitzen diese Menschen draußen auf dem Land
in ihren protzigen Höfen; die Schulden wachsen ihnen über die Ohren; für jeden
Taler, den sie einnehmen, müssen sie zwei ausgeben. Und dabei reiten, fahren,
jagen und fressen sie und halten sich Frauenzimmer, wenn sie jung sind, und tun
keine Arbeit, wenn sie alt sind. Sie lasten auf unserm öffentlichen Leben, indem
sie alle Fortschritte niederhalten; sie leisten dem Lande nichts, weder in Kunst noch
in Wissenschaft noch durch praktischen ...

Na na na, sagte Kult, nun nehmen Sie den Mund zu voll, Herr Anwalt.

Nein, durchaus nicht, Herr Kattrup. Die vier, fünf oder acht Stück von ihnen,
die wirklich etwas taugen, geben das allerbeste Zeugnis dafür, wie großen Schade"
die andern bringen. Ich sage Ihnen, wenn der liebe Gott uns einen Tag bescherte,
wo man die Fesseln, die ihre Güter noch zusammenhalten, löste, dann sollten Sie
einmal sehn: eins, zwei, drei, wäre die ganze Herrlichkeit zersplittert; sie selbst
müßten nmherziehn und ihren Unierhalt erwerben, so gut es ging, und ein paar
Jahrzehnte später wäre nicht einmal eine Erinnerung an die verduftete Herrlich¬
keit übrig!

Kalt hatte den Kopf voll Geschäftssachen, doch der Anwalt, der radikal war,
ritt unbekümmert auf seinem Steckenpferd weiter. Schließlich wurde es Kalt zu arg.
Es hat absolut keinen Zweck, darüber zu schelten, unterbrach er den Anwalt. Ich
glaube sogar, daß die Gutsherren nur denselben Weg gehn, auf dem wir schreiten,
nur mit dem Unterschiede, daß diese biedern Herren schneller vorwärts kommen
als wir. Ich für mein Teil sitze jetzt infolge der Freundlichkeit des Schicksals auf
einem kleinen Fruchtklecks in unserm großen Pfannkuchen, und da sitze ich vorläufig
ganz gut. Nun müssen wir bloß noch abgesteift werden, und Sie und ich können
ein Geschäft machen, das Seiner Exzellenz Freude bereiten und uns einen guten
Batzen einbringen wird. Es wäre freilich töricht, abzuleugnen, daß wir Landwirte
ein bißchen wir leben; aber lassen Sie uns doch leben. Außerdem sind wir jetzt doch
dabei, die Grundstücke kleinzuschlagen und nicht über die Gutsherren zu schimpfen.

Der Anwalt hatte schon angefangen zu rechnen.

Ja, sagte er, die Zeiten sind jetzt derartig, daß die Klugen von den guten
Reformen und den schlechten Zuständen leben können, und sogar gut leben können.
Das will ich gern anerkennen. Und es sind auch schließlich alles nur Redensarten
von mir, wenn ich darüber zu schelten anfange. Herrgott, wir durs ja alle so. Sie
sollten aber einmal sehn, was solch ein Generalkampf gegen alle Großen dem kleinen


Grenzboten I 1903 45
Der Marquis von Carabas

Anwalt Bögedal jedoch tat zunächst aus alter Gewohnheit so, als ob ihm die
ganze Geschichte höchst zuwider wäre.

Lieber Kattrup, sagte er, warum muß denn gerade ich, der ich hier in einem
guten und sichern Geschäfte sitze, in diese Sache hineingezogen werden, die zweifellos
meine ganze Zeit und Jahre meines Lebens in Anspruch nehmen wird? Kalt ver¬
setzte, er habe geglaubt, es würde ihm ein Vergnügen sein.

Ein Vergnügen? rief der Anwalt aus. Na, ich habe wahrhaftig genug von
solchem Vergnügen. Und Sie können mir glauben, Herr Kattrnp, alle Unternehmen
wickeln sich nicht so spielend leicht ab wie unser letztes! Sie wollen natürlich auch
gern ein Heidengeld dabei verdienen?

Aber sehr, erwiderte Kalt. Unter einer halben Million machen wirs nicht.

Und wieviel als Provision für Sie? fragte der Anwalt.

Nicht ein Or. Ich handle hier an Stelle meines Gutsherrn, und alles übrige
wird später zwischen uns selbst geordnet.

Ja, sagte der Anwalt, das geht mich freilich nichts an, aber ehrlich gesagt,
Sie sind ein viel zu talentvoller Mann, Herr Kattrup, um sich im Dienste eines
solchen Landjunkers abzuschinden. Da sitzen diese Menschen draußen auf dem Land
in ihren protzigen Höfen; die Schulden wachsen ihnen über die Ohren; für jeden
Taler, den sie einnehmen, müssen sie zwei ausgeben. Und dabei reiten, fahren,
jagen und fressen sie und halten sich Frauenzimmer, wenn sie jung sind, und tun
keine Arbeit, wenn sie alt sind. Sie lasten auf unserm öffentlichen Leben, indem
sie alle Fortschritte niederhalten; sie leisten dem Lande nichts, weder in Kunst noch
in Wissenschaft noch durch praktischen ...

Na na na, sagte Kult, nun nehmen Sie den Mund zu voll, Herr Anwalt.

Nein, durchaus nicht, Herr Kattrup. Die vier, fünf oder acht Stück von ihnen,
die wirklich etwas taugen, geben das allerbeste Zeugnis dafür, wie großen Schade»
die andern bringen. Ich sage Ihnen, wenn der liebe Gott uns einen Tag bescherte,
wo man die Fesseln, die ihre Güter noch zusammenhalten, löste, dann sollten Sie
einmal sehn: eins, zwei, drei, wäre die ganze Herrlichkeit zersplittert; sie selbst
müßten nmherziehn und ihren Unierhalt erwerben, so gut es ging, und ein paar
Jahrzehnte später wäre nicht einmal eine Erinnerung an die verduftete Herrlich¬
keit übrig!

Kalt hatte den Kopf voll Geschäftssachen, doch der Anwalt, der radikal war,
ritt unbekümmert auf seinem Steckenpferd weiter. Schließlich wurde es Kalt zu arg.
Es hat absolut keinen Zweck, darüber zu schelten, unterbrach er den Anwalt. Ich
glaube sogar, daß die Gutsherren nur denselben Weg gehn, auf dem wir schreiten,
nur mit dem Unterschiede, daß diese biedern Herren schneller vorwärts kommen
als wir. Ich für mein Teil sitze jetzt infolge der Freundlichkeit des Schicksals auf
einem kleinen Fruchtklecks in unserm großen Pfannkuchen, und da sitze ich vorläufig
ganz gut. Nun müssen wir bloß noch abgesteift werden, und Sie und ich können
ein Geschäft machen, das Seiner Exzellenz Freude bereiten und uns einen guten
Batzen einbringen wird. Es wäre freilich töricht, abzuleugnen, daß wir Landwirte
ein bißchen wir leben; aber lassen Sie uns doch leben. Außerdem sind wir jetzt doch
dabei, die Grundstücke kleinzuschlagen und nicht über die Gutsherren zu schimpfen.

Der Anwalt hatte schon angefangen zu rechnen.

Ja, sagte er, die Zeiten sind jetzt derartig, daß die Klugen von den guten
Reformen und den schlechten Zuständen leben können, und sogar gut leben können.
Das will ich gern anerkennen. Und es sind auch schließlich alles nur Redensarten
von mir, wenn ich darüber zu schelten anfange. Herrgott, wir durs ja alle so. Sie
sollten aber einmal sehn, was solch ein Generalkampf gegen alle Großen dem kleinen


Grenzboten I 1903 45
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[0349] Der Marquis von Carabas Anwalt Bögedal jedoch tat zunächst aus alter Gewohnheit so, als ob ihm die ganze Geschichte höchst zuwider wäre. Lieber Kattrup, sagte er, warum muß denn gerade ich, der ich hier in einem guten und sichern Geschäfte sitze, in diese Sache hineingezogen werden, die zweifellos meine ganze Zeit und Jahre meines Lebens in Anspruch nehmen wird? Kalt ver¬ setzte, er habe geglaubt, es würde ihm ein Vergnügen sein. Ein Vergnügen? rief der Anwalt aus. Na, ich habe wahrhaftig genug von solchem Vergnügen. Und Sie können mir glauben, Herr Kattrnp, alle Unternehmen wickeln sich nicht so spielend leicht ab wie unser letztes! Sie wollen natürlich auch gern ein Heidengeld dabei verdienen? Aber sehr, erwiderte Kalt. Unter einer halben Million machen wirs nicht. Und wieviel als Provision für Sie? fragte der Anwalt. Nicht ein Or. Ich handle hier an Stelle meines Gutsherrn, und alles übrige wird später zwischen uns selbst geordnet. Ja, sagte der Anwalt, das geht mich freilich nichts an, aber ehrlich gesagt, Sie sind ein viel zu talentvoller Mann, Herr Kattrup, um sich im Dienste eines solchen Landjunkers abzuschinden. Da sitzen diese Menschen draußen auf dem Land in ihren protzigen Höfen; die Schulden wachsen ihnen über die Ohren; für jeden Taler, den sie einnehmen, müssen sie zwei ausgeben. Und dabei reiten, fahren, jagen und fressen sie und halten sich Frauenzimmer, wenn sie jung sind, und tun keine Arbeit, wenn sie alt sind. Sie lasten auf unserm öffentlichen Leben, indem sie alle Fortschritte niederhalten; sie leisten dem Lande nichts, weder in Kunst noch in Wissenschaft noch durch praktischen ... Na na na, sagte Kult, nun nehmen Sie den Mund zu voll, Herr Anwalt. Nein, durchaus nicht, Herr Kattrup. Die vier, fünf oder acht Stück von ihnen, die wirklich etwas taugen, geben das allerbeste Zeugnis dafür, wie großen Schade» die andern bringen. Ich sage Ihnen, wenn der liebe Gott uns einen Tag bescherte, wo man die Fesseln, die ihre Güter noch zusammenhalten, löste, dann sollten Sie einmal sehn: eins, zwei, drei, wäre die ganze Herrlichkeit zersplittert; sie selbst müßten nmherziehn und ihren Unierhalt erwerben, so gut es ging, und ein paar Jahrzehnte später wäre nicht einmal eine Erinnerung an die verduftete Herrlich¬ keit übrig! Kalt hatte den Kopf voll Geschäftssachen, doch der Anwalt, der radikal war, ritt unbekümmert auf seinem Steckenpferd weiter. Schließlich wurde es Kalt zu arg. Es hat absolut keinen Zweck, darüber zu schelten, unterbrach er den Anwalt. Ich glaube sogar, daß die Gutsherren nur denselben Weg gehn, auf dem wir schreiten, nur mit dem Unterschiede, daß diese biedern Herren schneller vorwärts kommen als wir. Ich für mein Teil sitze jetzt infolge der Freundlichkeit des Schicksals auf einem kleinen Fruchtklecks in unserm großen Pfannkuchen, und da sitze ich vorläufig ganz gut. Nun müssen wir bloß noch abgesteift werden, und Sie und ich können ein Geschäft machen, das Seiner Exzellenz Freude bereiten und uns einen guten Batzen einbringen wird. Es wäre freilich töricht, abzuleugnen, daß wir Landwirte ein bißchen wir leben; aber lassen Sie uns doch leben. Außerdem sind wir jetzt doch dabei, die Grundstücke kleinzuschlagen und nicht über die Gutsherren zu schimpfen. Der Anwalt hatte schon angefangen zu rechnen. Ja, sagte er, die Zeiten sind jetzt derartig, daß die Klugen von den guten Reformen und den schlechten Zuständen leben können, und sogar gut leben können. Das will ich gern anerkennen. Und es sind auch schließlich alles nur Redensarten von mir, wenn ich darüber zu schelten anfange. Herrgott, wir durs ja alle so. Sie sollten aber einmal sehn, was solch ein Generalkampf gegen alle Großen dem kleinen Grenzboten I 1903 45

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/349>, abgerufen am 30.06.2024.