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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

scheinen nur zu sehr geeignet, die nationalen Parteien zu zersplittern. Niemand
wird leugnen, daß das jetzige Wahlverfahren Preußens erbärmlich unangemessen
ist; es aber plötzlich zu dem "ein Mann eine Stimme" abzuändern, würde alle
jene Gefahren bringen, die jeder Heftigkeit anhaften, mit der die Verfassung eines
Staates geändert wird. Da das Reich schon das allgemeine Wahlrecht besitzt, kann
die Frage kaum so dringend sein, wie sie die Sozialisten erscheinen lassen wollen.
Nötig ist eine Politik gesunder und gemäßigter Umgestaltung; aber die Völker
lernen nur langsam von der Geschichte und aus der Natur selbst, daß aller große
und dauernde Fortschritt allmählich entsteht. .

Trotz dieser Schwierigkeiten sind jedoch die Verschiedenheiten zwischen dem
rechten und dem linken Flügel des Blocks wenigstens zeitweise ausgeglichen, und
die Sitzungszeit, die so stürmisch begann, endete verhältnismäßig ruhig.

Es ist ein großartiges Ziel, das sich je ein Staatsmann gesteckt hat: dieser
kühne Versuch des Fürsten Bülow, das deutsche Volk die wahre Bedeutung ver¬
fassungsmäßiger Regierung zu lehren; aber ob das unter den jetzigen politischen
Verhältnissen möglich ist, mag bezweifelt werden. Doch selbst wenn es nicht ge¬
lingt, es gibt Fehlschläge, die edler sind als Erfolg, und ein neuer Bestandteil
-- die vox xoxuli -- wird in die deutsche Politik eindringen und nie ganz ver¬
schwinden. / ^

Die große Frage der Umgestaltung des Reichsfinanzwesens wird von den ver-
schiednen Gruppen des Blocks durchaus abweichend beurteilt, und die zusammen¬
stoßenden Meinungen dieser unfesten Mehrheit, von deren Fortbestehn der Kanzler,
politisch gesprochen, selbst abhängig ist, werden kaum ganz versöhnt werden. Gleich¬
viel, er hat gekämpft und in der Vergangenheit so manchen verzweifelten Parlaments¬
streit gewonnen, daß es sicher nicht zu viel erhofft ist, der alte unerschrockne Mut,
die alte stramme Macht als Führer werden ihn befähigen, die gewaltigen Hindernisse
wieder zu überwinden und eine wirklich starke, einige und zuverlässige Mehrheit
aus dem Gewirr der jetzigen Blockparteien zu bilden.

Es muß daran erinnert werden, daß eine fest gefügte, zum Frieden neigende
deutsche Regierung eine der besten Bürgschaften des europäischen Friedens ist. Ein
aufgeregtes Volk ist oft ein streitsüchtiges Volk, und für die ganze Welt ist es besser,
daß ein so bedeutender Bestandteil wie Deutschland ruhig, zufrieden und in gedeih¬
licher Entwicklung sei. Es ist kaum nötig, des Fürsten Bülow ernste und beständige
Bemühungen hervorzuheben, die Beziehungen Deutschlands und Großbritanniens
Herzlicherund freundlicher zu gestalten. In seinen Reden, persönlich, und vor allem
in der Betätigung seiner auswärtigen Politik hat er sein Bestes getan, Mißverständnisse
zu beseitigen und Reibungen zu vermeiden. Die gütige Gastfreundschaft für die
britischen Journalisten, die im letzten Jahre Berlin besuchten, die freundschaft¬
fördernden Erklärungen in der Politik und die warmherzige Billigung jedes Unter¬
nehmens zur bessern Bekanntschaft der beiden Völker unter sich werden frisch in
aller Gedächtnis bleiben. Es ist wahrscheinlich, daß nichts die englisch-deutsche
Freundschaft mehr geschädigt hat als die neue deutsche Flottenvorlage und das Mi߬
trauen, das sie in einem Lande erweckte, dessen Bestehn gerade von seiner Überlegenheit
zur See abhängt. Daß Großbritannien diese Überlegenheit ungeschmälert aufrecht
erhalten muß, wird von jeder Partei im Staate anerkannt. Aber man sollte sich
erinnern, daß Deutschland nie behauptet hat, den Willen und die Fähigkeit zu dieser
Herausforderung zu besitzen, und daß angesichts der Erfahrungen des russisch-japanischen
Krieges und der Fortschritte im Kriegsschiffbau jede Großmacht zur Umbildung ihrer
Seeverteidigungsmittel gezwungen ist. Deutschland hat nicht als einzige Macht be-,
gönnen, Dreadnoughts zu bauen -- Frankreich, Japan und die Vereinigten Staaten


Maßgebliches und Unmaßgebliches

scheinen nur zu sehr geeignet, die nationalen Parteien zu zersplittern. Niemand
wird leugnen, daß das jetzige Wahlverfahren Preußens erbärmlich unangemessen
ist; es aber plötzlich zu dem „ein Mann eine Stimme" abzuändern, würde alle
jene Gefahren bringen, die jeder Heftigkeit anhaften, mit der die Verfassung eines
Staates geändert wird. Da das Reich schon das allgemeine Wahlrecht besitzt, kann
die Frage kaum so dringend sein, wie sie die Sozialisten erscheinen lassen wollen.
Nötig ist eine Politik gesunder und gemäßigter Umgestaltung; aber die Völker
lernen nur langsam von der Geschichte und aus der Natur selbst, daß aller große
und dauernde Fortschritt allmählich entsteht. .

Trotz dieser Schwierigkeiten sind jedoch die Verschiedenheiten zwischen dem
rechten und dem linken Flügel des Blocks wenigstens zeitweise ausgeglichen, und
die Sitzungszeit, die so stürmisch begann, endete verhältnismäßig ruhig.

Es ist ein großartiges Ziel, das sich je ein Staatsmann gesteckt hat: dieser
kühne Versuch des Fürsten Bülow, das deutsche Volk die wahre Bedeutung ver¬
fassungsmäßiger Regierung zu lehren; aber ob das unter den jetzigen politischen
Verhältnissen möglich ist, mag bezweifelt werden. Doch selbst wenn es nicht ge¬
lingt, es gibt Fehlschläge, die edler sind als Erfolg, und ein neuer Bestandteil
— die vox xoxuli — wird in die deutsche Politik eindringen und nie ganz ver¬
schwinden. / ^

Die große Frage der Umgestaltung des Reichsfinanzwesens wird von den ver-
schiednen Gruppen des Blocks durchaus abweichend beurteilt, und die zusammen¬
stoßenden Meinungen dieser unfesten Mehrheit, von deren Fortbestehn der Kanzler,
politisch gesprochen, selbst abhängig ist, werden kaum ganz versöhnt werden. Gleich¬
viel, er hat gekämpft und in der Vergangenheit so manchen verzweifelten Parlaments¬
streit gewonnen, daß es sicher nicht zu viel erhofft ist, der alte unerschrockne Mut,
die alte stramme Macht als Führer werden ihn befähigen, die gewaltigen Hindernisse
wieder zu überwinden und eine wirklich starke, einige und zuverlässige Mehrheit
aus dem Gewirr der jetzigen Blockparteien zu bilden.

Es muß daran erinnert werden, daß eine fest gefügte, zum Frieden neigende
deutsche Regierung eine der besten Bürgschaften des europäischen Friedens ist. Ein
aufgeregtes Volk ist oft ein streitsüchtiges Volk, und für die ganze Welt ist es besser,
daß ein so bedeutender Bestandteil wie Deutschland ruhig, zufrieden und in gedeih¬
licher Entwicklung sei. Es ist kaum nötig, des Fürsten Bülow ernste und beständige
Bemühungen hervorzuheben, die Beziehungen Deutschlands und Großbritanniens
Herzlicherund freundlicher zu gestalten. In seinen Reden, persönlich, und vor allem
in der Betätigung seiner auswärtigen Politik hat er sein Bestes getan, Mißverständnisse
zu beseitigen und Reibungen zu vermeiden. Die gütige Gastfreundschaft für die
britischen Journalisten, die im letzten Jahre Berlin besuchten, die freundschaft¬
fördernden Erklärungen in der Politik und die warmherzige Billigung jedes Unter¬
nehmens zur bessern Bekanntschaft der beiden Völker unter sich werden frisch in
aller Gedächtnis bleiben. Es ist wahrscheinlich, daß nichts die englisch-deutsche
Freundschaft mehr geschädigt hat als die neue deutsche Flottenvorlage und das Mi߬
trauen, das sie in einem Lande erweckte, dessen Bestehn gerade von seiner Überlegenheit
zur See abhängt. Daß Großbritannien diese Überlegenheit ungeschmälert aufrecht
erhalten muß, wird von jeder Partei im Staate anerkannt. Aber man sollte sich
erinnern, daß Deutschland nie behauptet hat, den Willen und die Fähigkeit zu dieser
Herausforderung zu besitzen, und daß angesichts der Erfahrungen des russisch-japanischen
Krieges und der Fortschritte im Kriegsschiffbau jede Großmacht zur Umbildung ihrer
Seeverteidigungsmittel gezwungen ist. Deutschland hat nicht als einzige Macht be-,
gönnen, Dreadnoughts zu bauen — Frankreich, Japan und die Vereinigten Staaten


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[0262] Maßgebliches und Unmaßgebliches scheinen nur zu sehr geeignet, die nationalen Parteien zu zersplittern. Niemand wird leugnen, daß das jetzige Wahlverfahren Preußens erbärmlich unangemessen ist; es aber plötzlich zu dem „ein Mann eine Stimme" abzuändern, würde alle jene Gefahren bringen, die jeder Heftigkeit anhaften, mit der die Verfassung eines Staates geändert wird. Da das Reich schon das allgemeine Wahlrecht besitzt, kann die Frage kaum so dringend sein, wie sie die Sozialisten erscheinen lassen wollen. Nötig ist eine Politik gesunder und gemäßigter Umgestaltung; aber die Völker lernen nur langsam von der Geschichte und aus der Natur selbst, daß aller große und dauernde Fortschritt allmählich entsteht. . Trotz dieser Schwierigkeiten sind jedoch die Verschiedenheiten zwischen dem rechten und dem linken Flügel des Blocks wenigstens zeitweise ausgeglichen, und die Sitzungszeit, die so stürmisch begann, endete verhältnismäßig ruhig. Es ist ein großartiges Ziel, das sich je ein Staatsmann gesteckt hat: dieser kühne Versuch des Fürsten Bülow, das deutsche Volk die wahre Bedeutung ver¬ fassungsmäßiger Regierung zu lehren; aber ob das unter den jetzigen politischen Verhältnissen möglich ist, mag bezweifelt werden. Doch selbst wenn es nicht ge¬ lingt, es gibt Fehlschläge, die edler sind als Erfolg, und ein neuer Bestandteil — die vox xoxuli — wird in die deutsche Politik eindringen und nie ganz ver¬ schwinden. / ^ Die große Frage der Umgestaltung des Reichsfinanzwesens wird von den ver- schiednen Gruppen des Blocks durchaus abweichend beurteilt, und die zusammen¬ stoßenden Meinungen dieser unfesten Mehrheit, von deren Fortbestehn der Kanzler, politisch gesprochen, selbst abhängig ist, werden kaum ganz versöhnt werden. Gleich¬ viel, er hat gekämpft und in der Vergangenheit so manchen verzweifelten Parlaments¬ streit gewonnen, daß es sicher nicht zu viel erhofft ist, der alte unerschrockne Mut, die alte stramme Macht als Führer werden ihn befähigen, die gewaltigen Hindernisse wieder zu überwinden und eine wirklich starke, einige und zuverlässige Mehrheit aus dem Gewirr der jetzigen Blockparteien zu bilden. Es muß daran erinnert werden, daß eine fest gefügte, zum Frieden neigende deutsche Regierung eine der besten Bürgschaften des europäischen Friedens ist. Ein aufgeregtes Volk ist oft ein streitsüchtiges Volk, und für die ganze Welt ist es besser, daß ein so bedeutender Bestandteil wie Deutschland ruhig, zufrieden und in gedeih¬ licher Entwicklung sei. Es ist kaum nötig, des Fürsten Bülow ernste und beständige Bemühungen hervorzuheben, die Beziehungen Deutschlands und Großbritanniens Herzlicherund freundlicher zu gestalten. In seinen Reden, persönlich, und vor allem in der Betätigung seiner auswärtigen Politik hat er sein Bestes getan, Mißverständnisse zu beseitigen und Reibungen zu vermeiden. Die gütige Gastfreundschaft für die britischen Journalisten, die im letzten Jahre Berlin besuchten, die freundschaft¬ fördernden Erklärungen in der Politik und die warmherzige Billigung jedes Unter¬ nehmens zur bessern Bekanntschaft der beiden Völker unter sich werden frisch in aller Gedächtnis bleiben. Es ist wahrscheinlich, daß nichts die englisch-deutsche Freundschaft mehr geschädigt hat als die neue deutsche Flottenvorlage und das Mi߬ trauen, das sie in einem Lande erweckte, dessen Bestehn gerade von seiner Überlegenheit zur See abhängt. Daß Großbritannien diese Überlegenheit ungeschmälert aufrecht erhalten muß, wird von jeder Partei im Staate anerkannt. Aber man sollte sich erinnern, daß Deutschland nie behauptet hat, den Willen und die Fähigkeit zu dieser Herausforderung zu besitzen, und daß angesichts der Erfahrungen des russisch-japanischen Krieges und der Fortschritte im Kriegsschiffbau jede Großmacht zur Umbildung ihrer Seeverteidigungsmittel gezwungen ist. Deutschland hat nicht als einzige Macht be-, gönnen, Dreadnoughts zu bauen — Frankreich, Japan und die Vereinigten Staaten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/262>, abgerufen am 22.07.2024.