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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

Nun machte er sogleich das ganze Haus mobil und eilte hinab. Was los
war, war bald zu sehen. Man hatte Asche auf den Düngerhaufen geschüttet, und
der Dung hatte Feuer gefangen. Mit ein paar Eimern Wasser war die Gefahr
beseitigt, und man hätte sich wieder hinlegen können, wenn nicht jetzt der Lärm im
Dorfe losgegangen wäre. Der Nachtwächter endete zum Erbarmen, und die Feuer¬
glocke schlug an. Und endlich kam die Spritze angerumpelt. Da es aber eine
pechdunkle Nacht war, rannte man mit den Köpfen zusammen und brachte die Spritze
nicht in Gang. Schließlich war es auch gar nicht einmal nötig.

Der Herr Landrat nahm also eine nicht gerade glänzend verlaufne Spritzen¬
probe ab, und es geschah nicht gerade in gnädigem Tone, als er den Herrn Schulzen
fragte, wo denn die vorschriftsmäßigen Laternen und Hängeeisen an den Häusern
seien? Die Sache ging übrigens nicht gänzlich ohne Unfall ab. Denn der Herr
Kreisarzt trat mit seinen Saffianschuhen bei der tiefen Dunkelheit so tief in den
Rinnstein, daß ihm der schwarze Inhalt dieses Rinnsteins in die Schuhe lief. Oben
aber schaute der Herr Konsistoricilrat seelenruhig zum Fenster heraus und sagte:
Sehen Sie, Landrcitchen, diesmal ist es dicht am silbernen Löffel vorbeigegangen.

Als man sich am nächsten Morgen beim Kaffee traf, hielt der Herr Konsistorial-
rat das nächtliche Begebnis für eine lustige Sache. Der Herr Landrat war mit
dieser Auffassung nicht ganz einverstanden, denn er hatte den Schreck über die
Möglichkeit, wie eine Fliege in der Schachtel zu verbrennen, noch nicht ganz über¬
wunden. Und der Herr Kreisarzt war schlechter Laune, da er sich seine Saffianschuhe
in der Malen Flüssigkeit, die aus dem Hoftore floß, rettungslos verdorben hatte.
Auch konnte sich der Herr Landrat nicht der Überzeugung verschließen, daß die
Ausführung seiner Verordnung im Kreise doch wohl nicht ebenso in Ordnung sei
wie sein Journal zu Hause. Und diese Überzeugung verstärkte sich während der
Reise im Gebirge und während der folgenden Tage so sehr, daß am nächsten
Sonnabend im Kreisblatte der Erlaß stand: Bis zum nächsten Ersten müssen bei
Strafe von drei Mark oder verhältnismäßiger Gefängnisstrafe in allen Höfen, An-
siedlungen und Wohnungen des Kreises Aschengruben oder eiserne Behälter mit
vorschriftsmäßigen Deckeln vorhanden sein. Diese Anordnung wurde auf lcmdrät-
lichen Befehl in allen Dörfern des Kreises ausgeklingelt.

Wird nicht gleich so gefährlich werden, sagte man und wandte sich völlig be¬
ruhigt der Kartoffelernte zu.

Am nächsten Ersten ritt der Herr Gendarm vormittags um zehn Uhr in Ober¬
grafenstein ein. Er stellte sein Pferd unter, begab sich zum Schulzen und präsen¬
tierte ein Schreiben, in dem der Schulze und die Schöppen angewiesen wurden, mit
dem Gendarmen zusammen die Aschengruben des Dorfes zu revidieren. Der Schulze
las die Verfügung bedächtig, fuhr sich mehrmals mit der Hand von der Nase bis
zum Kinn über den Stoppelbart und befahl seiner Frau, dem Herrn Gendarmen
erst mal Frühstück zu bringen. Das war eine Sache, gegen die der Herr Gendarm
nichts einzuwenden hatte. Während nun der Herr Gendarm frühstückte, sandte der
Herr Schulze seine Boten aus ins Dorf und ließ sagen: der Gendarm wäre da
und wollte die Aschengruben sehen, und die Revision finge im Oberdorfe an. So¬
dann ließ er hinten im Garten ein Loch graben und eine verrostete Regentonne
ohne Boden hineinsetzen.

Herr Himpeter, der Wirt vom Blauen Sterne, stand unter seiner Tür und
rieb sich zufrieden die Hände, als der Bote vom Schulzen atemlos heraufkam und
ankündigte, gleich werde der Herr Gendarm da sein und nach den Aschengruben
sehen. Der Bote, oder genauer gesagt die Botin, eilte mit erhobnen Händen weiter,
und der Wirt blieb in tiefem Sinnen in seiner Tür stehn. Dann drehte er sich


Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

Nun machte er sogleich das ganze Haus mobil und eilte hinab. Was los
war, war bald zu sehen. Man hatte Asche auf den Düngerhaufen geschüttet, und
der Dung hatte Feuer gefangen. Mit ein paar Eimern Wasser war die Gefahr
beseitigt, und man hätte sich wieder hinlegen können, wenn nicht jetzt der Lärm im
Dorfe losgegangen wäre. Der Nachtwächter endete zum Erbarmen, und die Feuer¬
glocke schlug an. Und endlich kam die Spritze angerumpelt. Da es aber eine
pechdunkle Nacht war, rannte man mit den Köpfen zusammen und brachte die Spritze
nicht in Gang. Schließlich war es auch gar nicht einmal nötig.

Der Herr Landrat nahm also eine nicht gerade glänzend verlaufne Spritzen¬
probe ab, und es geschah nicht gerade in gnädigem Tone, als er den Herrn Schulzen
fragte, wo denn die vorschriftsmäßigen Laternen und Hängeeisen an den Häusern
seien? Die Sache ging übrigens nicht gänzlich ohne Unfall ab. Denn der Herr
Kreisarzt trat mit seinen Saffianschuhen bei der tiefen Dunkelheit so tief in den
Rinnstein, daß ihm der schwarze Inhalt dieses Rinnsteins in die Schuhe lief. Oben
aber schaute der Herr Konsistoricilrat seelenruhig zum Fenster heraus und sagte:
Sehen Sie, Landrcitchen, diesmal ist es dicht am silbernen Löffel vorbeigegangen.

Als man sich am nächsten Morgen beim Kaffee traf, hielt der Herr Konsistorial-
rat das nächtliche Begebnis für eine lustige Sache. Der Herr Landrat war mit
dieser Auffassung nicht ganz einverstanden, denn er hatte den Schreck über die
Möglichkeit, wie eine Fliege in der Schachtel zu verbrennen, noch nicht ganz über¬
wunden. Und der Herr Kreisarzt war schlechter Laune, da er sich seine Saffianschuhe
in der Malen Flüssigkeit, die aus dem Hoftore floß, rettungslos verdorben hatte.
Auch konnte sich der Herr Landrat nicht der Überzeugung verschließen, daß die
Ausführung seiner Verordnung im Kreise doch wohl nicht ebenso in Ordnung sei
wie sein Journal zu Hause. Und diese Überzeugung verstärkte sich während der
Reise im Gebirge und während der folgenden Tage so sehr, daß am nächsten
Sonnabend im Kreisblatte der Erlaß stand: Bis zum nächsten Ersten müssen bei
Strafe von drei Mark oder verhältnismäßiger Gefängnisstrafe in allen Höfen, An-
siedlungen und Wohnungen des Kreises Aschengruben oder eiserne Behälter mit
vorschriftsmäßigen Deckeln vorhanden sein. Diese Anordnung wurde auf lcmdrät-
lichen Befehl in allen Dörfern des Kreises ausgeklingelt.

Wird nicht gleich so gefährlich werden, sagte man und wandte sich völlig be¬
ruhigt der Kartoffelernte zu.

Am nächsten Ersten ritt der Herr Gendarm vormittags um zehn Uhr in Ober¬
grafenstein ein. Er stellte sein Pferd unter, begab sich zum Schulzen und präsen¬
tierte ein Schreiben, in dem der Schulze und die Schöppen angewiesen wurden, mit
dem Gendarmen zusammen die Aschengruben des Dorfes zu revidieren. Der Schulze
las die Verfügung bedächtig, fuhr sich mehrmals mit der Hand von der Nase bis
zum Kinn über den Stoppelbart und befahl seiner Frau, dem Herrn Gendarmen
erst mal Frühstück zu bringen. Das war eine Sache, gegen die der Herr Gendarm
nichts einzuwenden hatte. Während nun der Herr Gendarm frühstückte, sandte der
Herr Schulze seine Boten aus ins Dorf und ließ sagen: der Gendarm wäre da
und wollte die Aschengruben sehen, und die Revision finge im Oberdorfe an. So¬
dann ließ er hinten im Garten ein Loch graben und eine verrostete Regentonne
ohne Boden hineinsetzen.

Herr Himpeter, der Wirt vom Blauen Sterne, stand unter seiner Tür und
rieb sich zufrieden die Hände, als der Bote vom Schulzen atemlos heraufkam und
ankündigte, gleich werde der Herr Gendarm da sein und nach den Aschengruben
sehen. Der Bote, oder genauer gesagt die Botin, eilte mit erhobnen Händen weiter,
und der Wirt blieb in tiefem Sinnen in seiner Tür stehn. Dann drehte er sich


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[0708] Skizzen aus unserm heutigen Volksleben Nun machte er sogleich das ganze Haus mobil und eilte hinab. Was los war, war bald zu sehen. Man hatte Asche auf den Düngerhaufen geschüttet, und der Dung hatte Feuer gefangen. Mit ein paar Eimern Wasser war die Gefahr beseitigt, und man hätte sich wieder hinlegen können, wenn nicht jetzt der Lärm im Dorfe losgegangen wäre. Der Nachtwächter endete zum Erbarmen, und die Feuer¬ glocke schlug an. Und endlich kam die Spritze angerumpelt. Da es aber eine pechdunkle Nacht war, rannte man mit den Köpfen zusammen und brachte die Spritze nicht in Gang. Schließlich war es auch gar nicht einmal nötig. Der Herr Landrat nahm also eine nicht gerade glänzend verlaufne Spritzen¬ probe ab, und es geschah nicht gerade in gnädigem Tone, als er den Herrn Schulzen fragte, wo denn die vorschriftsmäßigen Laternen und Hängeeisen an den Häusern seien? Die Sache ging übrigens nicht gänzlich ohne Unfall ab. Denn der Herr Kreisarzt trat mit seinen Saffianschuhen bei der tiefen Dunkelheit so tief in den Rinnstein, daß ihm der schwarze Inhalt dieses Rinnsteins in die Schuhe lief. Oben aber schaute der Herr Konsistoricilrat seelenruhig zum Fenster heraus und sagte: Sehen Sie, Landrcitchen, diesmal ist es dicht am silbernen Löffel vorbeigegangen. Als man sich am nächsten Morgen beim Kaffee traf, hielt der Herr Konsistorial- rat das nächtliche Begebnis für eine lustige Sache. Der Herr Landrat war mit dieser Auffassung nicht ganz einverstanden, denn er hatte den Schreck über die Möglichkeit, wie eine Fliege in der Schachtel zu verbrennen, noch nicht ganz über¬ wunden. Und der Herr Kreisarzt war schlechter Laune, da er sich seine Saffianschuhe in der Malen Flüssigkeit, die aus dem Hoftore floß, rettungslos verdorben hatte. Auch konnte sich der Herr Landrat nicht der Überzeugung verschließen, daß die Ausführung seiner Verordnung im Kreise doch wohl nicht ebenso in Ordnung sei wie sein Journal zu Hause. Und diese Überzeugung verstärkte sich während der Reise im Gebirge und während der folgenden Tage so sehr, daß am nächsten Sonnabend im Kreisblatte der Erlaß stand: Bis zum nächsten Ersten müssen bei Strafe von drei Mark oder verhältnismäßiger Gefängnisstrafe in allen Höfen, An- siedlungen und Wohnungen des Kreises Aschengruben oder eiserne Behälter mit vorschriftsmäßigen Deckeln vorhanden sein. Diese Anordnung wurde auf lcmdrät- lichen Befehl in allen Dörfern des Kreises ausgeklingelt. Wird nicht gleich so gefährlich werden, sagte man und wandte sich völlig be¬ ruhigt der Kartoffelernte zu. Am nächsten Ersten ritt der Herr Gendarm vormittags um zehn Uhr in Ober¬ grafenstein ein. Er stellte sein Pferd unter, begab sich zum Schulzen und präsen¬ tierte ein Schreiben, in dem der Schulze und die Schöppen angewiesen wurden, mit dem Gendarmen zusammen die Aschengruben des Dorfes zu revidieren. Der Schulze las die Verfügung bedächtig, fuhr sich mehrmals mit der Hand von der Nase bis zum Kinn über den Stoppelbart und befahl seiner Frau, dem Herrn Gendarmen erst mal Frühstück zu bringen. Das war eine Sache, gegen die der Herr Gendarm nichts einzuwenden hatte. Während nun der Herr Gendarm frühstückte, sandte der Herr Schulze seine Boten aus ins Dorf und ließ sagen: der Gendarm wäre da und wollte die Aschengruben sehen, und die Revision finge im Oberdorfe an. So¬ dann ließ er hinten im Garten ein Loch graben und eine verrostete Regentonne ohne Boden hineinsetzen. Herr Himpeter, der Wirt vom Blauen Sterne, stand unter seiner Tür und rieb sich zufrieden die Hände, als der Bote vom Schulzen atemlos heraufkam und ankündigte, gleich werde der Herr Gendarm da sein und nach den Aschengruben sehen. Der Bote, oder genauer gesagt die Botin, eilte mit erhobnen Händen weiter, und der Wirt blieb in tiefem Sinnen in seiner Tür stehn. Dann drehte er sich

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/708>, abgerufen am 29.06.2024.