Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Anlage des ganzen Plans gerechnet haben. Deshalb wird der Wunsch rege, über¬
haupt eine Beschleunigung des Flottenbaues eintreten zu lassen, damit wir ein
wirkliches allmähliches Näherkommen um das Ziel verzeichnen können.

Die Marineverwaltung hat in den jetzt vorliegenden Forderungen diesen Wunsch
nicht berücksichtigt. Allerdings ist in den Sätzen des Etats für 1908 alles nur
Mögliche getan worden, um künftig auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die neuen
Schiffe werden also in Zukunft den modernen Ansprüchen genügen; außerdem sind
reichliche Mittel in Aussicht genommen, um auf den verschiedensten Gebieten der Aus¬
rüstung und der Verwaltung den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden. Es sei
hier nur hervorgehoben, daß wir uns endlich auch in der Frage der Unterseeboote
anschicken, den Vorsprung einzuholen, den andre Seemächte vor uns erlangt haben.
Mit allen diesen Maßnahmen wird man sich freudig einverstanden erklären können.
Aber trotzdem stehen wir vorläufig ungünstiger da, als wir nach der Absicht unsers
Flottengesetzes im gegenwärtigen Zeitpunkt dastehen müßten, und die jetzt vor¬
geschlagne Novelle zum Flottengesetz tut zur Besserung dieses Übelstandes nur einen
halben Schritt. Damit wird der Wert der an sich dankenswerten Maßregel, die
in der Novelle in Aussicht genommen ist, nicht herabgesetzt oder unterschätzt. Man
hat sich mit vollem Recht zur Herabsetzung der Lebensdauer der Linienschiffe von
25 auf 20 Jahre entschlossen. Dadurch scheidet eine Anzahl von veralteten Schiffen
früher aus, und daraus mußte sich vorübergehend eine Erhöhung der Zahl der
Neubauten ergeben. Es läge sehr nahe, in diesem Tempo fortzufahren, und so
würden wir schon vor 1917 den Standpunkt der vollen Entwicklung einer unsern
Bedürfnissen angemessenen Kriegsflotte erreicht haben.

Aber das Reichsmarineamt hat streng an dem Termin von 1917 festgehalten
und zieht die Konsequenzen daraus sogar so weit, daß es für die nächsten Jahre
nicht einmal den vollen Ersatz der nach der eingebrachten Novelle früher aus¬
scheidenden Schiffe fordert, sondern auch diese Bauten möglichst auf die nächsten
Jahre verteilt "ut sich einstweilen mit Umbauten ältrer Schiffe behilft, um das
Gleichgewicht einigermaßen herzustellen. Mit solchen Umbauten hat man bisher
freilich keine guten Erfahrungen gemacht. Deshalb geht das Urteil vieler Sach¬
verständigen dahin, daß dieser Notbehelf eine falsche, auf den Schein berechnete
Sparsamkeit bedeute; man täte besser, dieses Geld auf andre Art nützlicher zu
verwenden, anstatt dem eignen Lande vorzutäuschen, daß dieser Umbau wirklich
eine wertvolle Modernisierung der alten Schiffe sei. Dieses schroffe Urteil schießt
vielleicht über das Ziel hinaus, aber es kennzeichnet die Enttäuschung, die durch
die Zurückhaltung der Marineverwaltung hervorgerufen worden ist. Man hat
^nge Zeit geglaubt, die Leistungsfähigkeit der deutschen Werften bestimme das
Tempo des Flottenbaus, auch könne es vielleicht bei zu schneller Vermehrung der
Seestreitkräfte an genügend ausgebildetem Personal zur Bemannung der Schiffe
fehlen. Beides trifft jedoch nicht zu; die technische Möglichkeit eines beschleunigten
Baus steht außer Zweifel. Endlich konnte sich das Reichsmarineamt früher auf die
ungünstigen parlamentarischen Verhältnisse berufen, die ein beständiges Unterhandeln
mit kurzsichtigen Unverstand und parteiischer Hinterhältigkeit notwendig machten.
Auch davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Für wohlbegründete nationale Forderungen
findet sich im jetzigen Reichstag eine sichre Mehrheit, und die Möglichkeit einer
ausreichenden Begründung solcher Forderungen ist vorhanden, da es sich um keine
"Uferlose" Erweiterung des Programms, sondern nur um die Wherrückung des
Zeitpunkts seiner Durchführung handelt, deren Notwendigkeit leicht zu erweisen ist.

Warum ist die Regierung nun trotzdem bei der Jahreszahl 1917 stehen ge¬
blieben? Wenn man nicht annehmen will, daß eine gewisse Ängstlichkeit, dem Block


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Anlage des ganzen Plans gerechnet haben. Deshalb wird der Wunsch rege, über¬
haupt eine Beschleunigung des Flottenbaues eintreten zu lassen, damit wir ein
wirkliches allmähliches Näherkommen um das Ziel verzeichnen können.

Die Marineverwaltung hat in den jetzt vorliegenden Forderungen diesen Wunsch
nicht berücksichtigt. Allerdings ist in den Sätzen des Etats für 1908 alles nur
Mögliche getan worden, um künftig auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die neuen
Schiffe werden also in Zukunft den modernen Ansprüchen genügen; außerdem sind
reichliche Mittel in Aussicht genommen, um auf den verschiedensten Gebieten der Aus¬
rüstung und der Verwaltung den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden. Es sei
hier nur hervorgehoben, daß wir uns endlich auch in der Frage der Unterseeboote
anschicken, den Vorsprung einzuholen, den andre Seemächte vor uns erlangt haben.
Mit allen diesen Maßnahmen wird man sich freudig einverstanden erklären können.
Aber trotzdem stehen wir vorläufig ungünstiger da, als wir nach der Absicht unsers
Flottengesetzes im gegenwärtigen Zeitpunkt dastehen müßten, und die jetzt vor¬
geschlagne Novelle zum Flottengesetz tut zur Besserung dieses Übelstandes nur einen
halben Schritt. Damit wird der Wert der an sich dankenswerten Maßregel, die
in der Novelle in Aussicht genommen ist, nicht herabgesetzt oder unterschätzt. Man
hat sich mit vollem Recht zur Herabsetzung der Lebensdauer der Linienschiffe von
25 auf 20 Jahre entschlossen. Dadurch scheidet eine Anzahl von veralteten Schiffen
früher aus, und daraus mußte sich vorübergehend eine Erhöhung der Zahl der
Neubauten ergeben. Es läge sehr nahe, in diesem Tempo fortzufahren, und so
würden wir schon vor 1917 den Standpunkt der vollen Entwicklung einer unsern
Bedürfnissen angemessenen Kriegsflotte erreicht haben.

Aber das Reichsmarineamt hat streng an dem Termin von 1917 festgehalten
und zieht die Konsequenzen daraus sogar so weit, daß es für die nächsten Jahre
nicht einmal den vollen Ersatz der nach der eingebrachten Novelle früher aus¬
scheidenden Schiffe fordert, sondern auch diese Bauten möglichst auf die nächsten
Jahre verteilt »ut sich einstweilen mit Umbauten ältrer Schiffe behilft, um das
Gleichgewicht einigermaßen herzustellen. Mit solchen Umbauten hat man bisher
freilich keine guten Erfahrungen gemacht. Deshalb geht das Urteil vieler Sach¬
verständigen dahin, daß dieser Notbehelf eine falsche, auf den Schein berechnete
Sparsamkeit bedeute; man täte besser, dieses Geld auf andre Art nützlicher zu
verwenden, anstatt dem eignen Lande vorzutäuschen, daß dieser Umbau wirklich
eine wertvolle Modernisierung der alten Schiffe sei. Dieses schroffe Urteil schießt
vielleicht über das Ziel hinaus, aber es kennzeichnet die Enttäuschung, die durch
die Zurückhaltung der Marineverwaltung hervorgerufen worden ist. Man hat
^nge Zeit geglaubt, die Leistungsfähigkeit der deutschen Werften bestimme das
Tempo des Flottenbaus, auch könne es vielleicht bei zu schneller Vermehrung der
Seestreitkräfte an genügend ausgebildetem Personal zur Bemannung der Schiffe
fehlen. Beides trifft jedoch nicht zu; die technische Möglichkeit eines beschleunigten
Baus steht außer Zweifel. Endlich konnte sich das Reichsmarineamt früher auf die
ungünstigen parlamentarischen Verhältnisse berufen, die ein beständiges Unterhandeln
mit kurzsichtigen Unverstand und parteiischer Hinterhältigkeit notwendig machten.
Auch davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Für wohlbegründete nationale Forderungen
findet sich im jetzigen Reichstag eine sichre Mehrheit, und die Möglichkeit einer
ausreichenden Begründung solcher Forderungen ist vorhanden, da es sich um keine
"Uferlose" Erweiterung des Programms, sondern nur um die Wherrückung des
Zeitpunkts seiner Durchführung handelt, deren Notwendigkeit leicht zu erweisen ist.

Warum ist die Regierung nun trotzdem bei der Jahreszahl 1917 stehen ge¬
blieben? Wenn man nicht annehmen will, daß eine gewisse Ängstlichkeit, dem Block


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0491" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/303907"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2209" prev="#ID_2208"> Anlage des ganzen Plans gerechnet haben. Deshalb wird der Wunsch rege, über¬<lb/>
haupt eine Beschleunigung des Flottenbaues eintreten zu lassen, damit wir ein<lb/>
wirkliches allmähliches Näherkommen um das Ziel verzeichnen können.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2210"> Die Marineverwaltung hat in den jetzt vorliegenden Forderungen diesen Wunsch<lb/>
nicht berücksichtigt. Allerdings ist in den Sätzen des Etats für 1908 alles nur<lb/>
Mögliche getan worden, um künftig auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die neuen<lb/>
Schiffe werden also in Zukunft den modernen Ansprüchen genügen; außerdem sind<lb/>
reichliche Mittel in Aussicht genommen, um auf den verschiedensten Gebieten der Aus¬<lb/>
rüstung und der Verwaltung den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden. Es sei<lb/>
hier nur hervorgehoben, daß wir uns endlich auch in der Frage der Unterseeboote<lb/>
anschicken, den Vorsprung einzuholen, den andre Seemächte vor uns erlangt haben.<lb/>
Mit allen diesen Maßnahmen wird man sich freudig einverstanden erklären können.<lb/>
Aber trotzdem stehen wir vorläufig ungünstiger da, als wir nach der Absicht unsers<lb/>
Flottengesetzes im gegenwärtigen Zeitpunkt dastehen müßten, und die jetzt vor¬<lb/>
geschlagne Novelle zum Flottengesetz tut zur Besserung dieses Übelstandes nur einen<lb/>
halben Schritt. Damit wird der Wert der an sich dankenswerten Maßregel, die<lb/>
in der Novelle in Aussicht genommen ist, nicht herabgesetzt oder unterschätzt. Man<lb/>
hat sich mit vollem Recht zur Herabsetzung der Lebensdauer der Linienschiffe von<lb/>
25 auf 20 Jahre entschlossen. Dadurch scheidet eine Anzahl von veralteten Schiffen<lb/>
früher aus, und daraus mußte sich vorübergehend eine Erhöhung der Zahl der<lb/>
Neubauten ergeben. Es läge sehr nahe, in diesem Tempo fortzufahren, und so<lb/>
würden wir schon vor 1917 den Standpunkt der vollen Entwicklung einer unsern<lb/>
Bedürfnissen angemessenen Kriegsflotte erreicht haben.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2211"> Aber das Reichsmarineamt hat streng an dem Termin von 1917 festgehalten<lb/>
und zieht die Konsequenzen daraus sogar so weit, daß es für die nächsten Jahre<lb/>
nicht einmal den vollen Ersatz der nach der eingebrachten Novelle früher aus¬<lb/>
scheidenden Schiffe fordert, sondern auch diese Bauten möglichst auf die nächsten<lb/>
Jahre verteilt »ut sich einstweilen mit Umbauten ältrer Schiffe behilft, um das<lb/>
Gleichgewicht einigermaßen herzustellen. Mit solchen Umbauten hat man bisher<lb/>
freilich keine guten Erfahrungen gemacht. Deshalb geht das Urteil vieler Sach¬<lb/>
verständigen dahin, daß dieser Notbehelf eine falsche, auf den Schein berechnete<lb/>
Sparsamkeit bedeute; man täte besser, dieses Geld auf andre Art nützlicher zu<lb/>
verwenden, anstatt dem eignen Lande vorzutäuschen, daß dieser Umbau wirklich<lb/>
eine wertvolle Modernisierung der alten Schiffe sei. Dieses schroffe Urteil schießt<lb/>
vielleicht über das Ziel hinaus, aber es kennzeichnet die Enttäuschung, die durch<lb/>
die Zurückhaltung der Marineverwaltung hervorgerufen worden ist. Man hat<lb/>
^nge Zeit geglaubt, die Leistungsfähigkeit der deutschen Werften bestimme das<lb/>
Tempo des Flottenbaus, auch könne es vielleicht bei zu schneller Vermehrung der<lb/>
Seestreitkräfte an genügend ausgebildetem Personal zur Bemannung der Schiffe<lb/>
fehlen. Beides trifft jedoch nicht zu; die technische Möglichkeit eines beschleunigten<lb/>
Baus steht außer Zweifel. Endlich konnte sich das Reichsmarineamt früher auf die<lb/>
ungünstigen parlamentarischen Verhältnisse berufen, die ein beständiges Unterhandeln<lb/>
mit kurzsichtigen Unverstand und parteiischer Hinterhältigkeit notwendig machten.<lb/>
Auch davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Für wohlbegründete nationale Forderungen<lb/>
findet sich im jetzigen Reichstag eine sichre Mehrheit, und die Möglichkeit einer<lb/>
ausreichenden Begründung solcher Forderungen ist vorhanden, da es sich um keine<lb/>
"Uferlose" Erweiterung des Programms, sondern nur um die Wherrückung des<lb/>
Zeitpunkts seiner Durchführung handelt, deren Notwendigkeit leicht zu erweisen ist.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2212" next="#ID_2213"> Warum ist die Regierung nun trotzdem bei der Jahreszahl 1917 stehen ge¬<lb/>
blieben? Wenn man nicht annehmen will, daß eine gewisse Ängstlichkeit, dem Block</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0491] Maßgebliches und Unmaßgebliches Anlage des ganzen Plans gerechnet haben. Deshalb wird der Wunsch rege, über¬ haupt eine Beschleunigung des Flottenbaues eintreten zu lassen, damit wir ein wirkliches allmähliches Näherkommen um das Ziel verzeichnen können. Die Marineverwaltung hat in den jetzt vorliegenden Forderungen diesen Wunsch nicht berücksichtigt. Allerdings ist in den Sätzen des Etats für 1908 alles nur Mögliche getan worden, um künftig auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die neuen Schiffe werden also in Zukunft den modernen Ansprüchen genügen; außerdem sind reichliche Mittel in Aussicht genommen, um auf den verschiedensten Gebieten der Aus¬ rüstung und der Verwaltung den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden. Es sei hier nur hervorgehoben, daß wir uns endlich auch in der Frage der Unterseeboote anschicken, den Vorsprung einzuholen, den andre Seemächte vor uns erlangt haben. Mit allen diesen Maßnahmen wird man sich freudig einverstanden erklären können. Aber trotzdem stehen wir vorläufig ungünstiger da, als wir nach der Absicht unsers Flottengesetzes im gegenwärtigen Zeitpunkt dastehen müßten, und die jetzt vor¬ geschlagne Novelle zum Flottengesetz tut zur Besserung dieses Übelstandes nur einen halben Schritt. Damit wird der Wert der an sich dankenswerten Maßregel, die in der Novelle in Aussicht genommen ist, nicht herabgesetzt oder unterschätzt. Man hat sich mit vollem Recht zur Herabsetzung der Lebensdauer der Linienschiffe von 25 auf 20 Jahre entschlossen. Dadurch scheidet eine Anzahl von veralteten Schiffen früher aus, und daraus mußte sich vorübergehend eine Erhöhung der Zahl der Neubauten ergeben. Es läge sehr nahe, in diesem Tempo fortzufahren, und so würden wir schon vor 1917 den Standpunkt der vollen Entwicklung einer unsern Bedürfnissen angemessenen Kriegsflotte erreicht haben. Aber das Reichsmarineamt hat streng an dem Termin von 1917 festgehalten und zieht die Konsequenzen daraus sogar so weit, daß es für die nächsten Jahre nicht einmal den vollen Ersatz der nach der eingebrachten Novelle früher aus¬ scheidenden Schiffe fordert, sondern auch diese Bauten möglichst auf die nächsten Jahre verteilt »ut sich einstweilen mit Umbauten ältrer Schiffe behilft, um das Gleichgewicht einigermaßen herzustellen. Mit solchen Umbauten hat man bisher freilich keine guten Erfahrungen gemacht. Deshalb geht das Urteil vieler Sach¬ verständigen dahin, daß dieser Notbehelf eine falsche, auf den Schein berechnete Sparsamkeit bedeute; man täte besser, dieses Geld auf andre Art nützlicher zu verwenden, anstatt dem eignen Lande vorzutäuschen, daß dieser Umbau wirklich eine wertvolle Modernisierung der alten Schiffe sei. Dieses schroffe Urteil schießt vielleicht über das Ziel hinaus, aber es kennzeichnet die Enttäuschung, die durch die Zurückhaltung der Marineverwaltung hervorgerufen worden ist. Man hat ^nge Zeit geglaubt, die Leistungsfähigkeit der deutschen Werften bestimme das Tempo des Flottenbaus, auch könne es vielleicht bei zu schneller Vermehrung der Seestreitkräfte an genügend ausgebildetem Personal zur Bemannung der Schiffe fehlen. Beides trifft jedoch nicht zu; die technische Möglichkeit eines beschleunigten Baus steht außer Zweifel. Endlich konnte sich das Reichsmarineamt früher auf die ungünstigen parlamentarischen Verhältnisse berufen, die ein beständiges Unterhandeln mit kurzsichtigen Unverstand und parteiischer Hinterhältigkeit notwendig machten. Auch davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Für wohlbegründete nationale Forderungen findet sich im jetzigen Reichstag eine sichre Mehrheit, und die Möglichkeit einer ausreichenden Begründung solcher Forderungen ist vorhanden, da es sich um keine "Uferlose" Erweiterung des Programms, sondern nur um die Wherrückung des Zeitpunkts seiner Durchführung handelt, deren Notwendigkeit leicht zu erweisen ist. Warum ist die Regierung nun trotzdem bei der Jahreszahl 1917 stehen ge¬ blieben? Wenn man nicht annehmen will, daß eine gewisse Ängstlichkeit, dem Block

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/491
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/491>, abgerufen am 29.06.2024.