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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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dort durch kleinere viereckige Fenster oder zinnenbekrönte Aufsätze ohne jegliche
Symmetrie gegliedert. Allerdings muß man, um eine richtige Vorstellung von
diesem trotz aller Mängel gewaltigsten Profanbau des Mittelalters zu gewinnen,
ihn nicht in seinen Einzelheiten, sondern als Ganzes erfassen lernen, was am
besten ans der Ferne, von einem der Hügel am jenseitigen Ufer der Rhone ge¬
schieht. Da scheint die Burg, obgleich sie gar nicht auf der Spitze des Felsens
steht, über alle andern Gebäude, selbst über die bedeutend höher liegende Kirche
Noel-s-viML-cieL-vous, die einst den Päpsten die altgeheiligte Petersbasilika er¬
setzen mußte, hinauszuwachsen, sodaß sich die Stadt wie willenlos ihr zu Füßen
dehnt. Zieht man dabei in Betracht, daß zur Zeit der Päpste eine stattliche
Mauer das Gebäude umgab, die sich sogar über den Hügel hinweg bis zur
Rhone hinabzog, so stand die Burg völlig uneinnehmbar, die Stadt aber,
solange sie noch Eigentum der Könige von Neapel war, schonungslos den Über¬
griffen des päpstlichen Zwingherrn preisgegeben da. So ragt dieser Palast, zu
dessen trotzigem Aussehen besser das Klirren der Waffen, das Stampfen der
Rosse und das Krachen der Geschütze als das Murmeln frommer Gebete stimmt,
wie eine Verkörperung der schrankenlosen Willkürherrschaft empor, der die
glänzendsten Episoden des Avignoner Papsttums bezeichnet.

Aber nicht nur in seinem Äußern, auch im Innern spiegelt dies Schloß treu
die Anschauungen und die Lebensgewohnheiten seiner einzelnen Erbauer wider.
Denn nicht weniger als vier Päpste und ihre Architekten, nicht Mönche, wie
die Überlieferung eS will, sondern mit der Gotik wohl vertraute französische
Künstler haben den Bau im Zeitraum eines Menschenalters (1335 bis 1364)
ausgeführt. Allerdings hatte schon zwanzig Jahre vorher Johann der Zwei¬
undzwanzigste an derselben Stelle einen Palast so ganz nach seinem Sinn er¬
richtet, daß nach dessen Vollendung die schmächtige Greisengestalt nie mehr das
Bedürfnis empfand, ihn auch nur für Augenblicke zu verlassen. Leider ist aber
von diesem Bau heute keine Spur mehr vorhanden, da Johanns Nachfolger und
Erbe der von ihm aufgestapelten ungeheuern Schätze, Benedikt der Zwölfte,
ihn hat niederreißen und an seiner Statt nach den Chroniken damaliger Zeit
ein prunkvolleres Gebäude hat setzen lassen. Doch will die Bezeichnung "prunk¬
voll" auf diese Schöpfung Benedikts, die uns in dem nördlichsten, an die Kirche
Notre-Dame grenzenden Teil des Palastes erhalten ist, nicht passen. Im Gegen¬
teil, weht uns nicht aus diesen dumpfen, engen, um einen finstern Hof gelagerten
Räumen, die man heute zum Teil wieder instant gesetzt hat, etwas von dem
mönchisch weltabgekehrten Geist jenes Papstes entgegen, der, obgleich streng
kirchlich gesinnt, doch weder die Kraft noch den Weitblick hatte, dem damals
noch ungefährlichen Wunsch der Christenheit nach einer Kirchenverbesserung durch
zeitgemäße Reformen zu begegnen? Ebenso düster und gedrückt wie die Gemächer
sehen schon von außen die vier trutzigen Türme ans, die den Bau nach Norden
und Osten zu flankieren. Unter ihnen fällt besonders der leider seiner Be-
krönung beraubte Trouillas, der Donjon der Lanzen Anlage, durch seine dick-
stockigen, gefüngnisnhnlichen Formen auf. Die Überlieferung weiß denn auch von
manchem Manne zu berichten, der hier geschmachtet haben soll, so vor allem von
jenem sonderbaren Schwärmer Cota ti Rienzi, der durch seine kühnen, beinahe zur
Tat gewordnen phantastischen Pläne einer Zusammenschließung der italienischen
Stämme zu einem einheitlichen Staat das Papsttum, dessen Weltstellung sich ja
mif die "vou Gott selbst eingesetzte" Nachfolge des Apostelfürsten Petrus als
Bischofs vou Rom und der sich ans dieser Überlieferung herleitenden Herrschaft
über die Ewige Stadt stützte, an seiner empfindlichsten Stelle getroffen'hatte.


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dort durch kleinere viereckige Fenster oder zinnenbekrönte Aufsätze ohne jegliche
Symmetrie gegliedert. Allerdings muß man, um eine richtige Vorstellung von
diesem trotz aller Mängel gewaltigsten Profanbau des Mittelalters zu gewinnen,
ihn nicht in seinen Einzelheiten, sondern als Ganzes erfassen lernen, was am
besten ans der Ferne, von einem der Hügel am jenseitigen Ufer der Rhone ge¬
schieht. Da scheint die Burg, obgleich sie gar nicht auf der Spitze des Felsens
steht, über alle andern Gebäude, selbst über die bedeutend höher liegende Kirche
Noel-s-viML-cieL-vous, die einst den Päpsten die altgeheiligte Petersbasilika er¬
setzen mußte, hinauszuwachsen, sodaß sich die Stadt wie willenlos ihr zu Füßen
dehnt. Zieht man dabei in Betracht, daß zur Zeit der Päpste eine stattliche
Mauer das Gebäude umgab, die sich sogar über den Hügel hinweg bis zur
Rhone hinabzog, so stand die Burg völlig uneinnehmbar, die Stadt aber,
solange sie noch Eigentum der Könige von Neapel war, schonungslos den Über¬
griffen des päpstlichen Zwingherrn preisgegeben da. So ragt dieser Palast, zu
dessen trotzigem Aussehen besser das Klirren der Waffen, das Stampfen der
Rosse und das Krachen der Geschütze als das Murmeln frommer Gebete stimmt,
wie eine Verkörperung der schrankenlosen Willkürherrschaft empor, der die
glänzendsten Episoden des Avignoner Papsttums bezeichnet.

Aber nicht nur in seinem Äußern, auch im Innern spiegelt dies Schloß treu
die Anschauungen und die Lebensgewohnheiten seiner einzelnen Erbauer wider.
Denn nicht weniger als vier Päpste und ihre Architekten, nicht Mönche, wie
die Überlieferung eS will, sondern mit der Gotik wohl vertraute französische
Künstler haben den Bau im Zeitraum eines Menschenalters (1335 bis 1364)
ausgeführt. Allerdings hatte schon zwanzig Jahre vorher Johann der Zwei¬
undzwanzigste an derselben Stelle einen Palast so ganz nach seinem Sinn er¬
richtet, daß nach dessen Vollendung die schmächtige Greisengestalt nie mehr das
Bedürfnis empfand, ihn auch nur für Augenblicke zu verlassen. Leider ist aber
von diesem Bau heute keine Spur mehr vorhanden, da Johanns Nachfolger und
Erbe der von ihm aufgestapelten ungeheuern Schätze, Benedikt der Zwölfte,
ihn hat niederreißen und an seiner Statt nach den Chroniken damaliger Zeit
ein prunkvolleres Gebäude hat setzen lassen. Doch will die Bezeichnung „prunk¬
voll" auf diese Schöpfung Benedikts, die uns in dem nördlichsten, an die Kirche
Notre-Dame grenzenden Teil des Palastes erhalten ist, nicht passen. Im Gegen¬
teil, weht uns nicht aus diesen dumpfen, engen, um einen finstern Hof gelagerten
Räumen, die man heute zum Teil wieder instant gesetzt hat, etwas von dem
mönchisch weltabgekehrten Geist jenes Papstes entgegen, der, obgleich streng
kirchlich gesinnt, doch weder die Kraft noch den Weitblick hatte, dem damals
noch ungefährlichen Wunsch der Christenheit nach einer Kirchenverbesserung durch
zeitgemäße Reformen zu begegnen? Ebenso düster und gedrückt wie die Gemächer
sehen schon von außen die vier trutzigen Türme ans, die den Bau nach Norden
und Osten zu flankieren. Unter ihnen fällt besonders der leider seiner Be-
krönung beraubte Trouillas, der Donjon der Lanzen Anlage, durch seine dick-
stockigen, gefüngnisnhnlichen Formen auf. Die Überlieferung weiß denn auch von
manchem Manne zu berichten, der hier geschmachtet haben soll, so vor allem von
jenem sonderbaren Schwärmer Cota ti Rienzi, der durch seine kühnen, beinahe zur
Tat gewordnen phantastischen Pläne einer Zusammenschließung der italienischen
Stämme zu einem einheitlichen Staat das Papsttum, dessen Weltstellung sich ja
mif die „vou Gott selbst eingesetzte" Nachfolge des Apostelfürsten Petrus als
Bischofs vou Rom und der sich ans dieser Überlieferung herleitenden Herrschaft
über die Ewige Stadt stützte, an seiner empfindlichsten Stelle getroffen'hatte.


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[0373] Die Papstbnrg zu Zlviglwn dort durch kleinere viereckige Fenster oder zinnenbekrönte Aufsätze ohne jegliche Symmetrie gegliedert. Allerdings muß man, um eine richtige Vorstellung von diesem trotz aller Mängel gewaltigsten Profanbau des Mittelalters zu gewinnen, ihn nicht in seinen Einzelheiten, sondern als Ganzes erfassen lernen, was am besten ans der Ferne, von einem der Hügel am jenseitigen Ufer der Rhone ge¬ schieht. Da scheint die Burg, obgleich sie gar nicht auf der Spitze des Felsens steht, über alle andern Gebäude, selbst über die bedeutend höher liegende Kirche Noel-s-viML-cieL-vous, die einst den Päpsten die altgeheiligte Petersbasilika er¬ setzen mußte, hinauszuwachsen, sodaß sich die Stadt wie willenlos ihr zu Füßen dehnt. Zieht man dabei in Betracht, daß zur Zeit der Päpste eine stattliche Mauer das Gebäude umgab, die sich sogar über den Hügel hinweg bis zur Rhone hinabzog, so stand die Burg völlig uneinnehmbar, die Stadt aber, solange sie noch Eigentum der Könige von Neapel war, schonungslos den Über¬ griffen des päpstlichen Zwingherrn preisgegeben da. So ragt dieser Palast, zu dessen trotzigem Aussehen besser das Klirren der Waffen, das Stampfen der Rosse und das Krachen der Geschütze als das Murmeln frommer Gebete stimmt, wie eine Verkörperung der schrankenlosen Willkürherrschaft empor, der die glänzendsten Episoden des Avignoner Papsttums bezeichnet. Aber nicht nur in seinem Äußern, auch im Innern spiegelt dies Schloß treu die Anschauungen und die Lebensgewohnheiten seiner einzelnen Erbauer wider. Denn nicht weniger als vier Päpste und ihre Architekten, nicht Mönche, wie die Überlieferung eS will, sondern mit der Gotik wohl vertraute französische Künstler haben den Bau im Zeitraum eines Menschenalters (1335 bis 1364) ausgeführt. Allerdings hatte schon zwanzig Jahre vorher Johann der Zwei¬ undzwanzigste an derselben Stelle einen Palast so ganz nach seinem Sinn er¬ richtet, daß nach dessen Vollendung die schmächtige Greisengestalt nie mehr das Bedürfnis empfand, ihn auch nur für Augenblicke zu verlassen. Leider ist aber von diesem Bau heute keine Spur mehr vorhanden, da Johanns Nachfolger und Erbe der von ihm aufgestapelten ungeheuern Schätze, Benedikt der Zwölfte, ihn hat niederreißen und an seiner Statt nach den Chroniken damaliger Zeit ein prunkvolleres Gebäude hat setzen lassen. Doch will die Bezeichnung „prunk¬ voll" auf diese Schöpfung Benedikts, die uns in dem nördlichsten, an die Kirche Notre-Dame grenzenden Teil des Palastes erhalten ist, nicht passen. Im Gegen¬ teil, weht uns nicht aus diesen dumpfen, engen, um einen finstern Hof gelagerten Räumen, die man heute zum Teil wieder instant gesetzt hat, etwas von dem mönchisch weltabgekehrten Geist jenes Papstes entgegen, der, obgleich streng kirchlich gesinnt, doch weder die Kraft noch den Weitblick hatte, dem damals noch ungefährlichen Wunsch der Christenheit nach einer Kirchenverbesserung durch zeitgemäße Reformen zu begegnen? Ebenso düster und gedrückt wie die Gemächer sehen schon von außen die vier trutzigen Türme ans, die den Bau nach Norden und Osten zu flankieren. Unter ihnen fällt besonders der leider seiner Be- krönung beraubte Trouillas, der Donjon der Lanzen Anlage, durch seine dick- stockigen, gefüngnisnhnlichen Formen auf. Die Überlieferung weiß denn auch von manchem Manne zu berichten, der hier geschmachtet haben soll, so vor allem von jenem sonderbaren Schwärmer Cota ti Rienzi, der durch seine kühnen, beinahe zur Tat gewordnen phantastischen Pläne einer Zusammenschließung der italienischen Stämme zu einem einheitlichen Staat das Papsttum, dessen Weltstellung sich ja mif die „vou Gott selbst eingesetzte" Nachfolge des Apostelfürsten Petrus als Bischofs vou Rom und der sich ans dieser Überlieferung herleitenden Herrschaft über die Ewige Stadt stützte, an seiner empfindlichsten Stelle getroffen'hatte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/373>, abgerufen am 29.06.2024.