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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Persien

Alt sind an dies tödliche Gift gewöhnt, sodaß bei den Männern leine Spur von
Männlichkeit und bei den Frauen keine liebliche Weiblichkeit geblieben ist. Die
Obrigkeit wendet keine Mittel an, dieses festgewurzelte Übel zu beseitigen. Be¬
stechlichkeit, Habsucht, Titelsucht und Heuchelei geht durch alle Klassen."

Von den von Ibrahim Beg selbst erlebten Fällen der Tyrannei seien hier
zwei der ungeheuerlichsten aufgeführt: In der Stadt Damghan sah er, wie ein
Bäcker mit einem durch die Nase getriebnen Pflock an einer Leine herumgeführt
wurde, angeblich weil sein Brot zu geringes Gewicht gehabt hatte, drei Fleischern
waren die Ohren abgeschnitten worden, und die sie herumführenden Polizisten
blieben vor jedem Laden mit den blutbefleckten Messern stehen und sammelten
Geld ein. "Beim Anblick dieses Vorganges, schreibt Ibrahim, krampfte sich
mein Herz zusammen." Ju der Stadt Mamghci hatte er sich drei Pferde zur
Weiterreise gemietet und den Betrag im voraus bezahlt. Als die Pferde nicht
gestellt wurden, erfuhr er, daß der Eigentümer mit andern Pferdebesitzern ge¬
flohen sei, weil der Gouverneur verreisen wolle, und seine Polizisten deshalb
dabei seien, den Einwohnern ihre Pferde einfach fortzunehmen. Diese eigen¬
tümliche Pferdesperre dauerte vierzehn Tage, und trotzdem der Gouverneur nur
zwanzig Pferde wirklich gebraucht hatte, war die Gelegenheit zu einer aus¬
giebigen Erpressung ausgenutzt worden. Ibrahim Beg klagt bei dieser Ge¬
legenheit: "Seltsamerweise war in der Stadt außer mir niemand, der diese
Vergewaltigung und Tyrannei empfand; von gesetzlichen Rechten hatten die Ein¬
wohner absolut keine Kenntnis, und keiner öffnete nur die Lippe zu einer Klage."

In allen Städten, die er berührt, entdeckt er an deren Bewohnern immer
neue Fehler. In Tabris klagt er über die selbstsüchtige, heuchlerische und
knechtische Gesinnung, am meisten aber ist er über die Einwohner der heiligen
Stadt Mesched entrüstet, denen er dasselbe vorwirft. In völligen Gegensatz
zu den Städtern, und dies ist eigentlich der einzige Lichtblick in dem Buch,
stellt er die armen, geknechteten Bauern, von denen er schreibt, daß es alles
Leute von Herzenseinfalt und Frömmigkeit seien. Immer seien sie voller Segens¬
wünsche und Gastfreundschaft. Unwissenheit gälte bei ihnen als große Glückselig¬
keit. Gegen die Keuschheit ihrer Männer und Frauen ließe sich nichts sagen.

Vom verstorbnen Schah Muzzasfer-Eddin sagt er, daß er die meiste Zeit,
die er sich in der Stadt aufhielt, in seinem Harem zubrachte. Er sei ganz in den
Händen seiner selbstsüchtigen und habgierigen Minister. Unter dem Gefolge des
Schah befänden sich etwa zweihundert Personen mit hohen Titeln, die eigentlich
nur dazu da seien, gegeneinander zu intrigieren und das Volk auszuplündern.
Von Vaterlandsliebe sei in ihnen allen keine Spur vorhanden. Wer von den
Großen in Ausrandung und Plünderung der Untertanen am kühnsten sei, der
sei ein sachverständiger und geschickter Mann. Das höchste Lob für einen
Beamten sei nicht, daß er ehrlich sei, sondern daß er ein starker Mann sei.
Tief ergriffen ist Ibrahim von der Selbstsucht der Geistlichen und von dein
Verfall der Moscheen. Von jenen sagt er, daß die Mehrzahl der Geistlichen auch
einen obrigkeitlichen Charakter angenommen habe, daß auch sie habsüchtig seien
und den Prunk liebten. Mit der größten Verachtung spricht er über die persische
Presse, die nur Lobhudeleien enthalte. Er führt zum Beweise Zeitungsartikel
an, in denen allerdings recht komische Sachen vorkommen, so heißt es in dein
einem: "Gottlob, alle Staatsgeschäfte der Regierung und die wichtigsten, innern
Angelegenheiten wickeln sich in höchster Ordnung ab, und was die Nachrichten
aus den Provinzen betrifft, so schreibt man ebenfalls das gleiche. Dank dem
hinreichenden Wohlwollen der Gouverneure leben die Untertanen in beschaulicher


Persien

Alt sind an dies tödliche Gift gewöhnt, sodaß bei den Männern leine Spur von
Männlichkeit und bei den Frauen keine liebliche Weiblichkeit geblieben ist. Die
Obrigkeit wendet keine Mittel an, dieses festgewurzelte Übel zu beseitigen. Be¬
stechlichkeit, Habsucht, Titelsucht und Heuchelei geht durch alle Klassen."

Von den von Ibrahim Beg selbst erlebten Fällen der Tyrannei seien hier
zwei der ungeheuerlichsten aufgeführt: In der Stadt Damghan sah er, wie ein
Bäcker mit einem durch die Nase getriebnen Pflock an einer Leine herumgeführt
wurde, angeblich weil sein Brot zu geringes Gewicht gehabt hatte, drei Fleischern
waren die Ohren abgeschnitten worden, und die sie herumführenden Polizisten
blieben vor jedem Laden mit den blutbefleckten Messern stehen und sammelten
Geld ein. „Beim Anblick dieses Vorganges, schreibt Ibrahim, krampfte sich
mein Herz zusammen." Ju der Stadt Mamghci hatte er sich drei Pferde zur
Weiterreise gemietet und den Betrag im voraus bezahlt. Als die Pferde nicht
gestellt wurden, erfuhr er, daß der Eigentümer mit andern Pferdebesitzern ge¬
flohen sei, weil der Gouverneur verreisen wolle, und seine Polizisten deshalb
dabei seien, den Einwohnern ihre Pferde einfach fortzunehmen. Diese eigen¬
tümliche Pferdesperre dauerte vierzehn Tage, und trotzdem der Gouverneur nur
zwanzig Pferde wirklich gebraucht hatte, war die Gelegenheit zu einer aus¬
giebigen Erpressung ausgenutzt worden. Ibrahim Beg klagt bei dieser Ge¬
legenheit: „Seltsamerweise war in der Stadt außer mir niemand, der diese
Vergewaltigung und Tyrannei empfand; von gesetzlichen Rechten hatten die Ein¬
wohner absolut keine Kenntnis, und keiner öffnete nur die Lippe zu einer Klage."

In allen Städten, die er berührt, entdeckt er an deren Bewohnern immer
neue Fehler. In Tabris klagt er über die selbstsüchtige, heuchlerische und
knechtische Gesinnung, am meisten aber ist er über die Einwohner der heiligen
Stadt Mesched entrüstet, denen er dasselbe vorwirft. In völligen Gegensatz
zu den Städtern, und dies ist eigentlich der einzige Lichtblick in dem Buch,
stellt er die armen, geknechteten Bauern, von denen er schreibt, daß es alles
Leute von Herzenseinfalt und Frömmigkeit seien. Immer seien sie voller Segens¬
wünsche und Gastfreundschaft. Unwissenheit gälte bei ihnen als große Glückselig¬
keit. Gegen die Keuschheit ihrer Männer und Frauen ließe sich nichts sagen.

Vom verstorbnen Schah Muzzasfer-Eddin sagt er, daß er die meiste Zeit,
die er sich in der Stadt aufhielt, in seinem Harem zubrachte. Er sei ganz in den
Händen seiner selbstsüchtigen und habgierigen Minister. Unter dem Gefolge des
Schah befänden sich etwa zweihundert Personen mit hohen Titeln, die eigentlich
nur dazu da seien, gegeneinander zu intrigieren und das Volk auszuplündern.
Von Vaterlandsliebe sei in ihnen allen keine Spur vorhanden. Wer von den
Großen in Ausrandung und Plünderung der Untertanen am kühnsten sei, der
sei ein sachverständiger und geschickter Mann. Das höchste Lob für einen
Beamten sei nicht, daß er ehrlich sei, sondern daß er ein starker Mann sei.
Tief ergriffen ist Ibrahim von der Selbstsucht der Geistlichen und von dein
Verfall der Moscheen. Von jenen sagt er, daß die Mehrzahl der Geistlichen auch
einen obrigkeitlichen Charakter angenommen habe, daß auch sie habsüchtig seien
und den Prunk liebten. Mit der größten Verachtung spricht er über die persische
Presse, die nur Lobhudeleien enthalte. Er führt zum Beweise Zeitungsartikel
an, in denen allerdings recht komische Sachen vorkommen, so heißt es in dein
einem: „Gottlob, alle Staatsgeschäfte der Regierung und die wichtigsten, innern
Angelegenheiten wickeln sich in höchster Ordnung ab, und was die Nachrichten
aus den Provinzen betrifft, so schreibt man ebenfalls das gleiche. Dank dem
hinreichenden Wohlwollen der Gouverneure leben die Untertanen in beschaulicher


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[0104] Persien Alt sind an dies tödliche Gift gewöhnt, sodaß bei den Männern leine Spur von Männlichkeit und bei den Frauen keine liebliche Weiblichkeit geblieben ist. Die Obrigkeit wendet keine Mittel an, dieses festgewurzelte Übel zu beseitigen. Be¬ stechlichkeit, Habsucht, Titelsucht und Heuchelei geht durch alle Klassen." Von den von Ibrahim Beg selbst erlebten Fällen der Tyrannei seien hier zwei der ungeheuerlichsten aufgeführt: In der Stadt Damghan sah er, wie ein Bäcker mit einem durch die Nase getriebnen Pflock an einer Leine herumgeführt wurde, angeblich weil sein Brot zu geringes Gewicht gehabt hatte, drei Fleischern waren die Ohren abgeschnitten worden, und die sie herumführenden Polizisten blieben vor jedem Laden mit den blutbefleckten Messern stehen und sammelten Geld ein. „Beim Anblick dieses Vorganges, schreibt Ibrahim, krampfte sich mein Herz zusammen." Ju der Stadt Mamghci hatte er sich drei Pferde zur Weiterreise gemietet und den Betrag im voraus bezahlt. Als die Pferde nicht gestellt wurden, erfuhr er, daß der Eigentümer mit andern Pferdebesitzern ge¬ flohen sei, weil der Gouverneur verreisen wolle, und seine Polizisten deshalb dabei seien, den Einwohnern ihre Pferde einfach fortzunehmen. Diese eigen¬ tümliche Pferdesperre dauerte vierzehn Tage, und trotzdem der Gouverneur nur zwanzig Pferde wirklich gebraucht hatte, war die Gelegenheit zu einer aus¬ giebigen Erpressung ausgenutzt worden. Ibrahim Beg klagt bei dieser Ge¬ legenheit: „Seltsamerweise war in der Stadt außer mir niemand, der diese Vergewaltigung und Tyrannei empfand; von gesetzlichen Rechten hatten die Ein¬ wohner absolut keine Kenntnis, und keiner öffnete nur die Lippe zu einer Klage." In allen Städten, die er berührt, entdeckt er an deren Bewohnern immer neue Fehler. In Tabris klagt er über die selbstsüchtige, heuchlerische und knechtische Gesinnung, am meisten aber ist er über die Einwohner der heiligen Stadt Mesched entrüstet, denen er dasselbe vorwirft. In völligen Gegensatz zu den Städtern, und dies ist eigentlich der einzige Lichtblick in dem Buch, stellt er die armen, geknechteten Bauern, von denen er schreibt, daß es alles Leute von Herzenseinfalt und Frömmigkeit seien. Immer seien sie voller Segens¬ wünsche und Gastfreundschaft. Unwissenheit gälte bei ihnen als große Glückselig¬ keit. Gegen die Keuschheit ihrer Männer und Frauen ließe sich nichts sagen. Vom verstorbnen Schah Muzzasfer-Eddin sagt er, daß er die meiste Zeit, die er sich in der Stadt aufhielt, in seinem Harem zubrachte. Er sei ganz in den Händen seiner selbstsüchtigen und habgierigen Minister. Unter dem Gefolge des Schah befänden sich etwa zweihundert Personen mit hohen Titeln, die eigentlich nur dazu da seien, gegeneinander zu intrigieren und das Volk auszuplündern. Von Vaterlandsliebe sei in ihnen allen keine Spur vorhanden. Wer von den Großen in Ausrandung und Plünderung der Untertanen am kühnsten sei, der sei ein sachverständiger und geschickter Mann. Das höchste Lob für einen Beamten sei nicht, daß er ehrlich sei, sondern daß er ein starker Mann sei. Tief ergriffen ist Ibrahim von der Selbstsucht der Geistlichen und von dein Verfall der Moscheen. Von jenen sagt er, daß die Mehrzahl der Geistlichen auch einen obrigkeitlichen Charakter angenommen habe, daß auch sie habsüchtig seien und den Prunk liebten. Mit der größten Verachtung spricht er über die persische Presse, die nur Lobhudeleien enthalte. Er führt zum Beweise Zeitungsartikel an, in denen allerdings recht komische Sachen vorkommen, so heißt es in dein einem: „Gottlob, alle Staatsgeschäfte der Regierung und die wichtigsten, innern Angelegenheiten wickeln sich in höchster Ordnung ab, und was die Nachrichten aus den Provinzen betrifft, so schreibt man ebenfalls das gleiche. Dank dem hinreichenden Wohlwollen der Gouverneure leben die Untertanen in beschaulicher

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/104>, abgerufen am 29.06.2024.