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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Beiträge zur Rassenkunde

weiße Haut, blauen Augen, blonden Haare sind nicht ein zufälliges Aus¬
schmückungsstück der Natur, sondern der Ausdruck einer besonders günstigen
Ökonomie in den Vorgängen des organischen Stoffwechsels. Bei der Heran¬
züchtung dieser Rasse hat das Zurücktreten des Pigments dem Aufbau des
Gehirns gedient, und während bei den farbigen Rassen der starke Pigment-
gehalt einen intensiven Stoffverbrauch verursacht, kommt er bei der hellen Rasse
dem Gehirn- und Nervenleben zugute. Außerdem ist die späte Entwicklung der
Pubertät zu nennen, die bei der hellen Rasse auf das Wachstum der intellek¬
tuellen Energie günstig einwirkt. Früh eintretende Geschlechtsreife ist dagegen
eine wichtige Ursache der geistigen Minderwertigkeit der Negerrasse. Bis zur
Geschlechtsreife ebenso geistig regsam oder gar noch regsamer als gleichaltrige
Kinder der weißen Rasse, steht ihr Verstand im wahren Sinne des Wortes still,
sobald die Pubertät eintritt. Dieser Unterschied zeigt sich, wenn auch in ge¬
ringerm Grade, sogar zwischen den brünetten und blonden Typen. Da aber
Geschlechtsleben und geistige Fähigkeiten aufs innigste verknüpft sind, so ist es
leicht verständlich, daß das Wachstum der Intelligenz durch die frühe Sexual¬
reife und die darauf gerichtete Konzentration der Affekte gehemmt wird." Die
spät Reifenden bleiben länger jung, bewahren länger die jugendliche Empfänglich¬
keit, erhalten sich körperliche Rüstigkeit und geistige Spannkraft bis ins höhere
Alter. Es sei unter diesen Umständen nicht zu verwundern, "wenn in den
Schulen die dunkeln Brachyzephalen und die dunkeln Dolichozephalen durch¬
schnittlich bessere Zensuren bekommen als die blonden Langköpfe, wie aus den
Untersuchungen von Musfang, Ammon, Röse und andern hervorgeht, denn in
der Schule entscheidet mehr der Fleiß und die Frühreife als die angeborne Be^
gabung. Aber alle diese Autoren stellen übereinstimmend fest, daß die Blonden
in den geistigen Anlagen und Fähigkeiten jenen überlegen sind, die zu einer
Zeit schon geistig selbständig werden, wo diese noch von der physischen Ent¬
wicklung in Anspruch genommen sind. Aber wenn sie heranwachsen, kommen
ihre angebornen höhern Anlagen zur volle" Entfaltung, und sie machen dann
unter den genialen Personen, auch in den vorwiegend brünetten Ländern, die
überragende Mehrzahl aus." Den Einfluß der Ernährung ans die Körper¬
größe und des Klimas auf die Hautfarbe leugnet Woltmann nicht, erklärt aber
die Ansichten, die manche Gegner der jetzt herrschenden Rassenlehre davon hegen,
für übertrieben.

Es wird dann die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung Frankreichs
untersucht. Die ursprünglichen Gallier sind ebenso wie die Germanen ein Zweig
der weißen nordischen Rasse gewesen, aber sie waren schon zu Cäsars Zeit stark
gemischt, ihre reinblütigen Individuen in Kriegen vertilgt, darum schwächer als
die Germanen, deren Einwanderung damals begann und einige Jahrhunderte
lang fortdauerte.

Woltmann verfolgt die Spuren, die diese Einwandrer in der Sprache, in
Personen- und Ortsnamen, in der Literatur zurückgelassen haben. Er findet,


Beiträge zur Rassenkunde

weiße Haut, blauen Augen, blonden Haare sind nicht ein zufälliges Aus¬
schmückungsstück der Natur, sondern der Ausdruck einer besonders günstigen
Ökonomie in den Vorgängen des organischen Stoffwechsels. Bei der Heran¬
züchtung dieser Rasse hat das Zurücktreten des Pigments dem Aufbau des
Gehirns gedient, und während bei den farbigen Rassen der starke Pigment-
gehalt einen intensiven Stoffverbrauch verursacht, kommt er bei der hellen Rasse
dem Gehirn- und Nervenleben zugute. Außerdem ist die späte Entwicklung der
Pubertät zu nennen, die bei der hellen Rasse auf das Wachstum der intellek¬
tuellen Energie günstig einwirkt. Früh eintretende Geschlechtsreife ist dagegen
eine wichtige Ursache der geistigen Minderwertigkeit der Negerrasse. Bis zur
Geschlechtsreife ebenso geistig regsam oder gar noch regsamer als gleichaltrige
Kinder der weißen Rasse, steht ihr Verstand im wahren Sinne des Wortes still,
sobald die Pubertät eintritt. Dieser Unterschied zeigt sich, wenn auch in ge¬
ringerm Grade, sogar zwischen den brünetten und blonden Typen. Da aber
Geschlechtsleben und geistige Fähigkeiten aufs innigste verknüpft sind, so ist es
leicht verständlich, daß das Wachstum der Intelligenz durch die frühe Sexual¬
reife und die darauf gerichtete Konzentration der Affekte gehemmt wird." Die
spät Reifenden bleiben länger jung, bewahren länger die jugendliche Empfänglich¬
keit, erhalten sich körperliche Rüstigkeit und geistige Spannkraft bis ins höhere
Alter. Es sei unter diesen Umständen nicht zu verwundern, „wenn in den
Schulen die dunkeln Brachyzephalen und die dunkeln Dolichozephalen durch¬
schnittlich bessere Zensuren bekommen als die blonden Langköpfe, wie aus den
Untersuchungen von Musfang, Ammon, Röse und andern hervorgeht, denn in
der Schule entscheidet mehr der Fleiß und die Frühreife als die angeborne Be^
gabung. Aber alle diese Autoren stellen übereinstimmend fest, daß die Blonden
in den geistigen Anlagen und Fähigkeiten jenen überlegen sind, die zu einer
Zeit schon geistig selbständig werden, wo diese noch von der physischen Ent¬
wicklung in Anspruch genommen sind. Aber wenn sie heranwachsen, kommen
ihre angebornen höhern Anlagen zur volle» Entfaltung, und sie machen dann
unter den genialen Personen, auch in den vorwiegend brünetten Ländern, die
überragende Mehrzahl aus." Den Einfluß der Ernährung ans die Körper¬
größe und des Klimas auf die Hautfarbe leugnet Woltmann nicht, erklärt aber
die Ansichten, die manche Gegner der jetzt herrschenden Rassenlehre davon hegen,
für übertrieben.

Es wird dann die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung Frankreichs
untersucht. Die ursprünglichen Gallier sind ebenso wie die Germanen ein Zweig
der weißen nordischen Rasse gewesen, aber sie waren schon zu Cäsars Zeit stark
gemischt, ihre reinblütigen Individuen in Kriegen vertilgt, darum schwächer als
die Germanen, deren Einwanderung damals begann und einige Jahrhunderte
lang fortdauerte.

Woltmann verfolgt die Spuren, die diese Einwandrer in der Sprache, in
Personen- und Ortsnamen, in der Literatur zurückgelassen haben. Er findet,


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[0694] Beiträge zur Rassenkunde weiße Haut, blauen Augen, blonden Haare sind nicht ein zufälliges Aus¬ schmückungsstück der Natur, sondern der Ausdruck einer besonders günstigen Ökonomie in den Vorgängen des organischen Stoffwechsels. Bei der Heran¬ züchtung dieser Rasse hat das Zurücktreten des Pigments dem Aufbau des Gehirns gedient, und während bei den farbigen Rassen der starke Pigment- gehalt einen intensiven Stoffverbrauch verursacht, kommt er bei der hellen Rasse dem Gehirn- und Nervenleben zugute. Außerdem ist die späte Entwicklung der Pubertät zu nennen, die bei der hellen Rasse auf das Wachstum der intellek¬ tuellen Energie günstig einwirkt. Früh eintretende Geschlechtsreife ist dagegen eine wichtige Ursache der geistigen Minderwertigkeit der Negerrasse. Bis zur Geschlechtsreife ebenso geistig regsam oder gar noch regsamer als gleichaltrige Kinder der weißen Rasse, steht ihr Verstand im wahren Sinne des Wortes still, sobald die Pubertät eintritt. Dieser Unterschied zeigt sich, wenn auch in ge¬ ringerm Grade, sogar zwischen den brünetten und blonden Typen. Da aber Geschlechtsleben und geistige Fähigkeiten aufs innigste verknüpft sind, so ist es leicht verständlich, daß das Wachstum der Intelligenz durch die frühe Sexual¬ reife und die darauf gerichtete Konzentration der Affekte gehemmt wird." Die spät Reifenden bleiben länger jung, bewahren länger die jugendliche Empfänglich¬ keit, erhalten sich körperliche Rüstigkeit und geistige Spannkraft bis ins höhere Alter. Es sei unter diesen Umständen nicht zu verwundern, „wenn in den Schulen die dunkeln Brachyzephalen und die dunkeln Dolichozephalen durch¬ schnittlich bessere Zensuren bekommen als die blonden Langköpfe, wie aus den Untersuchungen von Musfang, Ammon, Röse und andern hervorgeht, denn in der Schule entscheidet mehr der Fleiß und die Frühreife als die angeborne Be^ gabung. Aber alle diese Autoren stellen übereinstimmend fest, daß die Blonden in den geistigen Anlagen und Fähigkeiten jenen überlegen sind, die zu einer Zeit schon geistig selbständig werden, wo diese noch von der physischen Ent¬ wicklung in Anspruch genommen sind. Aber wenn sie heranwachsen, kommen ihre angebornen höhern Anlagen zur volle» Entfaltung, und sie machen dann unter den genialen Personen, auch in den vorwiegend brünetten Ländern, die überragende Mehrzahl aus." Den Einfluß der Ernährung ans die Körper¬ größe und des Klimas auf die Hautfarbe leugnet Woltmann nicht, erklärt aber die Ansichten, die manche Gegner der jetzt herrschenden Rassenlehre davon hegen, für übertrieben. Es wird dann die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung Frankreichs untersucht. Die ursprünglichen Gallier sind ebenso wie die Germanen ein Zweig der weißen nordischen Rasse gewesen, aber sie waren schon zu Cäsars Zeit stark gemischt, ihre reinblütigen Individuen in Kriegen vertilgt, darum schwächer als die Germanen, deren Einwanderung damals begann und einige Jahrhunderte lang fortdauerte. Woltmann verfolgt die Spuren, die diese Einwandrer in der Sprache, in Personen- und Ortsnamen, in der Literatur zurückgelassen haben. Er findet,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/694>, abgerufen am 24.07.2024.