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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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wir noch ein Tröpfchen, trinken wir noch -- Ha! Wie es sie schüttelt in dieser
Erinnerung! Tänzelfritze! Mit irren Angen fährt sie auf. Der Platz neben ihr ist
jetzt leer. Wie vorher scheinen auch Sterne und Mond wieder. Nur steht dieser
jetzt hoch über den Pappeln. Allesstill! Auch keine Musik mehr! Aberhorch! Von
der Straße her bekannte Laute! So, als gingen zweie einen besondern Schritt.
Die. Hand aufs Herz gedrückt/ -lauscht Wine - in sinnloser Angst. Dann aber atmet
sie tief, tief auf.- Schwächer, immer schwächer wird der Klang. Nun verhallt er
völlig. Gebrochen sinkt dus Mädchen auf die Bank zurück. Es schlägt die eiskalten
Hände vor das Gesicht. " . , ' ^ !'

Umsonst! Alles, alles umsonst! -- . . ^ ,

. In Fritz Telemann kocht und schäumt es noch lange weiter. Die beschämende
Niederlage hatte ihm alle Besinnung geraubt. In erster Linie war dabei seine
maßlose Eitelkeit verletzt worden. Es hatte ja immerhin einzelne Stunden gegeben,
wo er sich selber eingestehen mußte, daß ein Mädchen wie Wine, so mit ihm in
engster Umgebung lebend, ihn unmöglich achten und schätzen könne, wenn er in dieser
Weise seinen Schwächen nachgebe. Er fühlte sich aber unfähig, sich wieder emporzu-
rnffen. Seiner Meinung nach war Malwine Reichhardt eben nun einmal toll in
ihn verliebt. Er hatte sich auch nach und nach verblendet in die Idee verrannt,
daß er selbst jetzt als Krüppel doch wieder fast ganz der frühere, forsche Kerl,
"leger und adrett" geworden sei -und dabei noch den interessanten Heiligenschein
eines Märtyrers trage. Er fühlt ja, daß er seine Macht über die Weiber--i- o^er
hat das schon ein paarmal ausprobiert ---wieder gewonnen hat. Der im Übermaß
genossene Alkohol, mit dem er sich Stimmung für die nächtliche Schäferstunde mit
seiner hübschen Braut hatte antrinken wollen, rumort noch immer, jetzt mehr als
vorher in ihm. Ha! Die dumme Pute da! Diese Eingebildete, Geschraubte! Da
ist zum Beispiel die schwarze Rosa Schieners eine ganz andre! Die hatte ganz
öffentlich im Feuchten Kruge bekannt, heute in ihn noch genau so verliebt zu sein
wie früher in den Tänzelfritze. Das hatte sie auch jüngst in der Laube bewiesen!
Und wie drollig sie so in seinen Taschen kruuk, sobald er sich nur sehen laßt, ob
er nicht etwa wieder so schönes, feines Band oder sonst etwas aus dem Laden der
Eltern Stiebitztes mitgebracht habe! Ne tolle Nummer, das braune Scheukmädel,
aber eine Lustige und Verliebte! Fritz lacht meckernd vor sich hin, fast wie ein
VerrÄckter..^ - ^ .?1 ^ >

, Dann ist er im Wirtshause angelangt. An einem langen Tische sitzt dicht ge¬
drängt eine ganze Gesellschaft. Tänzelfritze! Hurra Tnnzelfritze! rufen sie, zum Teil
schou recht angetrunken, ihm entgegen. Es sind gewiß nicht die Besten, die er dn
zu Freunden und Bewundrern hat. Die Schenke ist ohnehin recht heruntergekommen
und hat durch den neuen Besitzer schon seit Jahr und Tag keinen guten Ruf mehr.
Die Rosa Schieners springt von den Knieen eines Gastes auf und ihm entgegen-,
indem sie kreischt: Trinken wir noch ein Tröpfchen!

Ja ja, kreischt Fritz und legt den Arm um ihre Hüfte. Das wollen
wir! Ich Schmeiße eine Erdbeerbowle, aber ohne alles Gewässer und mit viel
Schnaps drin!

Alles sitzt um ihn herum und hört ihm dann wieder zu, wie er gestikuliereud
schwadroniert und von allerlei Streichen und tapfern Taten in seinem Leben er¬
zählt. Natürlich landet er dabei bei dem Eisenbahnunfalle., Da geht es wieder los,
was er gelegentlich des Unglücks und dann hinterher im Krankenhause alles erlebte,
und wie ausnahmsweise stark und heldenhaft er sich dabei benommen habe. > : ,

- Wenn er dann so beschreibt, wie er zum Beispiel an den Beinen, die doch
gar nicht mehr vorhanden waren, Flöhe zu verspüren meinte, die er mit naßgemachter


Grenzboten I 1907 W
TSnzelfritze

wir noch ein Tröpfchen, trinken wir noch — Ha! Wie es sie schüttelt in dieser
Erinnerung! Tänzelfritze! Mit irren Angen fährt sie auf. Der Platz neben ihr ist
jetzt leer. Wie vorher scheinen auch Sterne und Mond wieder. Nur steht dieser
jetzt hoch über den Pappeln. Allesstill! Auch keine Musik mehr! Aberhorch! Von
der Straße her bekannte Laute! So, als gingen zweie einen besondern Schritt.
Die. Hand aufs Herz gedrückt/ -lauscht Wine - in sinnloser Angst. Dann aber atmet
sie tief, tief auf.- Schwächer, immer schwächer wird der Klang. Nun verhallt er
völlig. Gebrochen sinkt dus Mädchen auf die Bank zurück. Es schlägt die eiskalten
Hände vor das Gesicht. " . , ' ^ !'

Umsonst! Alles, alles umsonst! — . . ^ ,

. In Fritz Telemann kocht und schäumt es noch lange weiter. Die beschämende
Niederlage hatte ihm alle Besinnung geraubt. In erster Linie war dabei seine
maßlose Eitelkeit verletzt worden. Es hatte ja immerhin einzelne Stunden gegeben,
wo er sich selber eingestehen mußte, daß ein Mädchen wie Wine, so mit ihm in
engster Umgebung lebend, ihn unmöglich achten und schätzen könne, wenn er in dieser
Weise seinen Schwächen nachgebe. Er fühlte sich aber unfähig, sich wieder emporzu-
rnffen. Seiner Meinung nach war Malwine Reichhardt eben nun einmal toll in
ihn verliebt. Er hatte sich auch nach und nach verblendet in die Idee verrannt,
daß er selbst jetzt als Krüppel doch wieder fast ganz der frühere, forsche Kerl,
„leger und adrett" geworden sei -und dabei noch den interessanten Heiligenschein
eines Märtyrers trage. Er fühlt ja, daß er seine Macht über die Weiber--i- o^er
hat das schon ein paarmal ausprobiert -—wieder gewonnen hat. Der im Übermaß
genossene Alkohol, mit dem er sich Stimmung für die nächtliche Schäferstunde mit
seiner hübschen Braut hatte antrinken wollen, rumort noch immer, jetzt mehr als
vorher in ihm. Ha! Die dumme Pute da! Diese Eingebildete, Geschraubte! Da
ist zum Beispiel die schwarze Rosa Schieners eine ganz andre! Die hatte ganz
öffentlich im Feuchten Kruge bekannt, heute in ihn noch genau so verliebt zu sein
wie früher in den Tänzelfritze. Das hatte sie auch jüngst in der Laube bewiesen!
Und wie drollig sie so in seinen Taschen kruuk, sobald er sich nur sehen laßt, ob
er nicht etwa wieder so schönes, feines Band oder sonst etwas aus dem Laden der
Eltern Stiebitztes mitgebracht habe! Ne tolle Nummer, das braune Scheukmädel,
aber eine Lustige und Verliebte! Fritz lacht meckernd vor sich hin, fast wie ein
VerrÄckter..^ - ^ .?1 ^ >

, Dann ist er im Wirtshause angelangt. An einem langen Tische sitzt dicht ge¬
drängt eine ganze Gesellschaft. Tänzelfritze! Hurra Tnnzelfritze! rufen sie, zum Teil
schou recht angetrunken, ihm entgegen. Es sind gewiß nicht die Besten, die er dn
zu Freunden und Bewundrern hat. Die Schenke ist ohnehin recht heruntergekommen
und hat durch den neuen Besitzer schon seit Jahr und Tag keinen guten Ruf mehr.
Die Rosa Schieners springt von den Knieen eines Gastes auf und ihm entgegen-,
indem sie kreischt: Trinken wir noch ein Tröpfchen!

Ja ja, kreischt Fritz und legt den Arm um ihre Hüfte. Das wollen
wir! Ich Schmeiße eine Erdbeerbowle, aber ohne alles Gewässer und mit viel
Schnaps drin!

Alles sitzt um ihn herum und hört ihm dann wieder zu, wie er gestikuliereud
schwadroniert und von allerlei Streichen und tapfern Taten in seinem Leben er¬
zählt. Natürlich landet er dabei bei dem Eisenbahnunfalle., Da geht es wieder los,
was er gelegentlich des Unglücks und dann hinterher im Krankenhause alles erlebte,
und wie ausnahmsweise stark und heldenhaft er sich dabei benommen habe. > : ,

- Wenn er dann so beschreibt, wie er zum Beispiel an den Beinen, die doch
gar nicht mehr vorhanden waren, Flöhe zu verspüren meinte, die er mit naßgemachter


Grenzboten I 1907 W
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[0665] TSnzelfritze wir noch ein Tröpfchen, trinken wir noch — Ha! Wie es sie schüttelt in dieser Erinnerung! Tänzelfritze! Mit irren Angen fährt sie auf. Der Platz neben ihr ist jetzt leer. Wie vorher scheinen auch Sterne und Mond wieder. Nur steht dieser jetzt hoch über den Pappeln. Allesstill! Auch keine Musik mehr! Aberhorch! Von der Straße her bekannte Laute! So, als gingen zweie einen besondern Schritt. Die. Hand aufs Herz gedrückt/ -lauscht Wine - in sinnloser Angst. Dann aber atmet sie tief, tief auf.- Schwächer, immer schwächer wird der Klang. Nun verhallt er völlig. Gebrochen sinkt dus Mädchen auf die Bank zurück. Es schlägt die eiskalten Hände vor das Gesicht. " . , ' ^ !' Umsonst! Alles, alles umsonst! — . . ^ , . In Fritz Telemann kocht und schäumt es noch lange weiter. Die beschämende Niederlage hatte ihm alle Besinnung geraubt. In erster Linie war dabei seine maßlose Eitelkeit verletzt worden. Es hatte ja immerhin einzelne Stunden gegeben, wo er sich selber eingestehen mußte, daß ein Mädchen wie Wine, so mit ihm in engster Umgebung lebend, ihn unmöglich achten und schätzen könne, wenn er in dieser Weise seinen Schwächen nachgebe. Er fühlte sich aber unfähig, sich wieder emporzu- rnffen. Seiner Meinung nach war Malwine Reichhardt eben nun einmal toll in ihn verliebt. Er hatte sich auch nach und nach verblendet in die Idee verrannt, daß er selbst jetzt als Krüppel doch wieder fast ganz der frühere, forsche Kerl, „leger und adrett" geworden sei -und dabei noch den interessanten Heiligenschein eines Märtyrers trage. Er fühlt ja, daß er seine Macht über die Weiber--i- o^er hat das schon ein paarmal ausprobiert -—wieder gewonnen hat. Der im Übermaß genossene Alkohol, mit dem er sich Stimmung für die nächtliche Schäferstunde mit seiner hübschen Braut hatte antrinken wollen, rumort noch immer, jetzt mehr als vorher in ihm. Ha! Die dumme Pute da! Diese Eingebildete, Geschraubte! Da ist zum Beispiel die schwarze Rosa Schieners eine ganz andre! Die hatte ganz öffentlich im Feuchten Kruge bekannt, heute in ihn noch genau so verliebt zu sein wie früher in den Tänzelfritze. Das hatte sie auch jüngst in der Laube bewiesen! Und wie drollig sie so in seinen Taschen kruuk, sobald er sich nur sehen laßt, ob er nicht etwa wieder so schönes, feines Band oder sonst etwas aus dem Laden der Eltern Stiebitztes mitgebracht habe! Ne tolle Nummer, das braune Scheukmädel, aber eine Lustige und Verliebte! Fritz lacht meckernd vor sich hin, fast wie ein VerrÄckter..^ - ^ .?1 ^ > , Dann ist er im Wirtshause angelangt. An einem langen Tische sitzt dicht ge¬ drängt eine ganze Gesellschaft. Tänzelfritze! Hurra Tnnzelfritze! rufen sie, zum Teil schou recht angetrunken, ihm entgegen. Es sind gewiß nicht die Besten, die er dn zu Freunden und Bewundrern hat. Die Schenke ist ohnehin recht heruntergekommen und hat durch den neuen Besitzer schon seit Jahr und Tag keinen guten Ruf mehr. Die Rosa Schieners springt von den Knieen eines Gastes auf und ihm entgegen-, indem sie kreischt: Trinken wir noch ein Tröpfchen! Ja ja, kreischt Fritz und legt den Arm um ihre Hüfte. Das wollen wir! Ich Schmeiße eine Erdbeerbowle, aber ohne alles Gewässer und mit viel Schnaps drin! Alles sitzt um ihn herum und hört ihm dann wieder zu, wie er gestikuliereud schwadroniert und von allerlei Streichen und tapfern Taten in seinem Leben er¬ zählt. Natürlich landet er dabei bei dem Eisenbahnunfalle., Da geht es wieder los, was er gelegentlich des Unglücks und dann hinterher im Krankenhause alles erlebte, und wie ausnahmsweise stark und heldenhaft er sich dabei benommen habe. > : , - Wenn er dann so beschreibt, wie er zum Beispiel an den Beinen, die doch gar nicht mehr vorhanden waren, Flöhe zu verspüren meinte, die er mit naßgemachter Grenzboten I 1907 W

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/665>, abgerufen am 02.07.2024.