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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Erinnerungen aus der Bretagne

>eilig an den Rheinländer erinnert. Auf dem Festplatze hatte sich unterdessen
ein regelrechter Jahrmarkt entwickelt. Eine Gruppe von Knaben sah aufmerksam
Zur Spitze eines hohen Kletterbaumes empor, wo Jacken Hute und Taschentücher
der Turnkünstler harrten, die am Nachmittag ihr Glück versuche.: sollten. Auf
Tischen lagen eßbare Herrlichkeiten verlockend ausgebreitet: rote Bonbons giftig-
grünes Nougat, ganze Reihen von runden, glänzendbraunen o^hö dreto^knusprige "r^lin. und große Stücke von zähem et"". Unsre Nonnen wollt n
natürlich gar nichts von dem Feste wissen, denn sie stehen mit der N puh
die ihre Schule geschlossen hat. auf gespanntem Fuße Sie es°b^nicht verhindern daß wir nachmittags den °°"r^wo^rührend waren. Das Wettfahren der Boote konnte leider nicht s attfmde . da
der Wasserstand niedrig blieb, und die La'
na nach der See ^hr v.rsa d
ist- Darum beschränkte sich das Ganze auf vier Radfahrer "ut um, ^Wagen. Eine Militärkapelle war aus Lorient eingetroffen und W lec ^M. In den Pausen wurden kleine Luftballons losgelassen, die sich n G ^soll von Schweinen. Teufeln. Balletteusen. Löwen und Kerrots aller d
Vögel des Himmels mischten. Abends war der Kletterbaum leer, die Hand
Kunden befriedigt ihre Tische fort, und auf dem freien Platze lebte
Militärmusik noch einmal die Tanzlust auf. Das große Prafe turgebau^wa
strahlend illuminiert, und auch rings um den Platz hatte mau bunte Lämpchen
angezündet. Das war noch ein hübsches Bild zum Schluß

^Südlich von Qnimp-rle fließt die La'
na durch den Wald °n C°^H°e.
der eine Fläche von 724 Hektar bedeckt. Menhirs und Dolmen ans d r
Druidenzeit und manche Reste römischer Befestigungen machinis^forscher interessant. Die Trümmer der Burg Carn-Hoel e^mern den
°n den gefürchteten Wüterich Cor-Mor. der dort im Mttelalter gehaust hat.
bis in ewer Na^ d^ S" auf geheimnisvolle Weise zerst^ ^en w
soll- Noch lange nachher hat das Volk die Stelle Neu-V.°n verstund Som
geheißen. Mitten im herrlichsten Walde liegt an einer ewrUgeu E^eUerm
der Linea das Herrenhaus Saint-Maurice. das einem frühern Dey Mie t ^Nnistere gehört Ein wohlgepflegter Nasenplan vor dem Woh^s ahnt s^h
is ans Wasser, das mit einer türkisblauen Farbe und den o ''" ^ M n
^hängen einem Alpensee gleicht. Segelboote g edlen langsam un l^arauf hin. Im Jahre 1179 kam hierher der he lige M°unc. M ^ em
Amt M Abt von Langonnet niedergelegt, um sem Leben d r Weckt n^in
6t zu beschließen. Mit zehn Genossen lebte " ^ ^d^e Verehrung, die er im ganzen Lande genoß, hat sich ^ ' "
übertragen, die in der Schloßkapelle aufbewahrt werde" D^ Aw e e
Münder er war. wurde in der Revolution zerstört, und d r tzte h^t
A) während der Schreckensherrschaft lange in AVersteckt gehalten. Im frischgrünen Walde von Carn-Hoel sind wir ° l^chige^n
Wegen stundenlang gewandert, ohne einen Menschen zu treffen-""duch^den gut gehaltnen Römerstraßen war es angenehm einsam. Es ist em rechter


Erinnerungen aus der Bretagne

>eilig an den Rheinländer erinnert. Auf dem Festplatze hatte sich unterdessen
ein regelrechter Jahrmarkt entwickelt. Eine Gruppe von Knaben sah aufmerksam
Zur Spitze eines hohen Kletterbaumes empor, wo Jacken Hute und Taschentücher
der Turnkünstler harrten, die am Nachmittag ihr Glück versuche.: sollten. Auf
Tischen lagen eßbare Herrlichkeiten verlockend ausgebreitet: rote Bonbons giftig-
grünes Nougat, ganze Reihen von runden, glänzendbraunen o^hö dreto^knusprige «r^lin. und große Stücke von zähem et»». Unsre Nonnen wollt n
natürlich gar nichts von dem Feste wissen, denn sie stehen mit der N puh
die ihre Schule geschlossen hat. auf gespanntem Fuße Sie es°b^nicht verhindern daß wir nachmittags den °°"r^wo^rührend waren. Das Wettfahren der Boote konnte leider nicht s attfmde . da
der Wasserstand niedrig blieb, und die La'
na nach der See ^hr v.rsa d
ist- Darum beschränkte sich das Ganze auf vier Radfahrer »ut um, ^Wagen. Eine Militärkapelle war aus Lorient eingetroffen und W lec ^M. In den Pausen wurden kleine Luftballons losgelassen, die sich n G ^soll von Schweinen. Teufeln. Balletteusen. Löwen und Kerrots aller d
Vögel des Himmels mischten. Abends war der Kletterbaum leer, die Hand
Kunden befriedigt ihre Tische fort, und auf dem freien Platze lebte
Militärmusik noch einmal die Tanzlust auf. Das große Prafe turgebau^wa
strahlend illuminiert, und auch rings um den Platz hatte mau bunte Lämpchen
angezündet. Das war noch ein hübsches Bild zum Schluß

^Südlich von Qnimp-rle fließt die La'
na durch den Wald °n C°^H°e.
der eine Fläche von 724 Hektar bedeckt. Menhirs und Dolmen ans d r
Druidenzeit und manche Reste römischer Befestigungen machinis^forscher interessant. Die Trümmer der Burg Carn-Hoel e^mern den
°n den gefürchteten Wüterich Cor-Mor. der dort im Mttelalter gehaust hat.
bis in ewer Na^ d^ S« auf geheimnisvolle Weise zerst^ ^en w
soll- Noch lange nachher hat das Volk die Stelle Neu-V.°n verstund Som
geheißen. Mitten im herrlichsten Walde liegt an einer ewrUgeu E^eUerm
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^hängen einem Alpensee gleicht. Segelboote g edlen langsam un l^arauf hin. Im Jahre 1179 kam hierher der he lige M°unc. M ^ em
Amt M Abt von Langonnet niedergelegt, um sem Leben d r Weckt n^in
6t zu beschließen. Mit zehn Genossen lebte " ^ ^d^e Verehrung, die er im ganzen Lande genoß, hat sich ^ ' "
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Münder er war. wurde in der Revolution zerstört, und d r tzte h^t
A) während der Schreckensherrschaft lange in AVersteckt gehalten. Im frischgrünen Walde von Carn-Hoel sind wir ° l^chige^n
Wegen stundenlang gewandert, ohne einen Menschen zu treffen-""duch^den gut gehaltnen Römerstraßen war es angenehm einsam. Es ist em rechter


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[0719] Erinnerungen aus der Bretagne >eilig an den Rheinländer erinnert. Auf dem Festplatze hatte sich unterdessen ein regelrechter Jahrmarkt entwickelt. Eine Gruppe von Knaben sah aufmerksam Zur Spitze eines hohen Kletterbaumes empor, wo Jacken Hute und Taschentücher der Turnkünstler harrten, die am Nachmittag ihr Glück versuche.: sollten. Auf Tischen lagen eßbare Herrlichkeiten verlockend ausgebreitet: rote Bonbons giftig- grünes Nougat, ganze Reihen von runden, glänzendbraunen o^hö dreto^knusprige «r^lin. und große Stücke von zähem et»». Unsre Nonnen wollt n natürlich gar nichts von dem Feste wissen, denn sie stehen mit der N puh die ihre Schule geschlossen hat. auf gespanntem Fuße Sie es°b^nicht verhindern daß wir nachmittags den °°"r^wo^rührend waren. Das Wettfahren der Boote konnte leider nicht s attfmde . da der Wasserstand niedrig blieb, und die La' na nach der See ^hr v.rsa d ist- Darum beschränkte sich das Ganze auf vier Radfahrer »ut um, ^Wagen. Eine Militärkapelle war aus Lorient eingetroffen und W lec ^M. In den Pausen wurden kleine Luftballons losgelassen, die sich n G ^soll von Schweinen. Teufeln. Balletteusen. Löwen und Kerrots aller d Vögel des Himmels mischten. Abends war der Kletterbaum leer, die Hand Kunden befriedigt ihre Tische fort, und auf dem freien Platze lebte Militärmusik noch einmal die Tanzlust auf. Das große Prafe turgebau^wa strahlend illuminiert, und auch rings um den Platz hatte mau bunte Lämpchen angezündet. Das war noch ein hübsches Bild zum Schluß ^Südlich von Qnimp-rle fließt die La' na durch den Wald °n C°^H°e. der eine Fläche von 724 Hektar bedeckt. Menhirs und Dolmen ans d r Druidenzeit und manche Reste römischer Befestigungen machinis^forscher interessant. Die Trümmer der Burg Carn-Hoel e^mern den °n den gefürchteten Wüterich Cor-Mor. der dort im Mttelalter gehaust hat. bis in ewer Na^ d^ S« auf geheimnisvolle Weise zerst^ ^en w soll- Noch lange nachher hat das Volk die Stelle Neu-V.°n verstund Som geheißen. Mitten im herrlichsten Walde liegt an einer ewrUgeu E^eUerm der Linea das Herrenhaus Saint-Maurice. das einem frühern Dey Mie t ^Nnistere gehört Ein wohlgepflegter Nasenplan vor dem Woh^s ahnt s^h is ans Wasser, das mit einer türkisblauen Farbe und den o ''" ^ M n ^hängen einem Alpensee gleicht. Segelboote g edlen langsam un l^arauf hin. Im Jahre 1179 kam hierher der he lige M°unc. M ^ em Amt M Abt von Langonnet niedergelegt, um sem Leben d r Weckt n^in 6t zu beschließen. Mit zehn Genossen lebte " ^ ^d^e Verehrung, die er im ganzen Lande genoß, hat sich ^ ' " übertragen, die in der Schloßkapelle aufbewahrt werde« D^ Aw e e Münder er war. wurde in der Revolution zerstört, und d r tzte h^t A) während der Schreckensherrschaft lange in AVersteckt gehalten. Im frischgrünen Walde von Carn-Hoel sind wir ° l^chige^n Wegen stundenlang gewandert, ohne einen Menschen zu treffen-""duch^den gut gehaltnen Römerstraßen war es angenehm einsam. Es ist em rechter

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/719>, abgerufen am 23.07.2024.