Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Oer Loppardcr Krieg

Spitze ritt der Kurfürst selbst, umgeben von seinem Stäbe und dem Hofgesinde.
In einiger Entfernung folgte die von reisigen Knechten bedeckte lange Wagenrcihe
mit dem Proviant, dem Kricgsgerät und dem schweren Geschütz. In Osterspay
blieb man über Nacht und setzte am nächsten Morgen bei guter Stunde den Marsch
fort, verließ aber die Straße am Ufer und zog über den Bergrücken nach Kamp.

Es war kurz vor der Mittagstunde, als der Tnrmwächter von Sankt Severus
die Ankunft des Feindes signalisierte. Der Adel wappnete sich, die Bürger legten
Koller und Sturmhaube an und griffen zu Armbrust und Handrohr, und jeder
bezog den ihm angewiesnen Posten bet den Toren, ans den Türmen oder ans der
Stadtmauer, wo die von der Stadt cmgeworbnen Söldner schon unter Gewehr
standen. Aber anch Greise und Gebrechliche, Frauen und Kinder eilten jetzt auf
die Mauer: jeder wollte das seltne Schauspiel eines anrückenden feindlichen Heeres
genießen.

Und dieses Schauspiel war schon wert, daß man das Mittagessen darüber kalt
werden ließ. Wie eine große Prozession kam die kurfürstliche Heeresmacht die steilen,
gewundnen Wingertspfade herab, die Banner flatterten im Winde, die blanken Helme
und Harnische blitzten und funkelten im Sonnenschein, und wenn man glaubte, der
Zug sei zu Ende, dann erschienen droben auf der Höhe immer wieder neue Trüpplein,
die sich auf dem schmalen Pfade zu einer schier endlosen Reihe auseiuanderzogen.
Die Bopparder standen und saßen auf den Mauerzinnen, lagen auf dem Turmbödcn,
hockten auf deu Hausdächern und wurden gar nicht müde, ihre Beobachtungen aus¬
zutauschen und über die Stärke und die Bewaffnung des Feindes ihre Betrachtungen
anzustellen. Manchmal, wenn sich irgend etwas besonders merkwürdiges zeigte, waren
sie nahe daran, zu vergessen, daß alle diese kriegerischen Vorbereitungen doch ihnen
selbst galten, und sie lauschten und schwer verhaltner Begeisterung den Worten der
kriegserfahrnen Mäuner, die ihnen die Vorgänge da drüben mit großer Sachkenntnis
und vielen Kunstausdrücken erklärten.

Das feindliche Fußvolk war unten auf dem Knmpcr Ufer vollzählig versammelt
und hatte sichs angesichts der Flottille von Kähnen, die zum weitern Transport der
Truppen dort aufgefahren war, bequem gemacht. Aber der Troß, die Berittneu,
das schwere Geschütz und vor allem der Kurfürst selbst waren noch nicht zu sehen,
da sie die fahrbare Straße dnrch den Kamper Wald benutzen mußten und deshalb
einen weiten Umweg machten. So wurde die Geduld der wackern Bopparder ans
eine harte Probe gestellt. Sie murrten und schalten, harrten jedoch trotz dem
sengenden Sonnenbrande unverdrossen aus, bis sich endlich -- es mochte gegen
drei Uhr des Nachmittags sein -- die ersten Reiter zeigten. Jetzt wollte jeder
den Kurfürsten erkennen, bald war es der mit dein violetten Mantel, der den
Schimmel ritt, bald der Gepanzerte auf dem Rappen, bald der im Leibrock von
grünem Damast auf dem Schecken. Nun kamen wieder andre Reiter zum Vorschein,
prächtiger gerüstet als die vorigen: flugs wurden der Violette, der Grüne und der
Gepanzerte ihrer hohen Würde wieder entkleidet und einem beleibten Greise, dessen
Roß von zwei Dienern geführt wurde, der Kurhut zugesprochen.

Und die das taten, hatten Recht: der alte Herr war wirklich der Kurfürst.
Er ritt mit seinem Gefolge auf dem Ufersaum eine lange Strecke stromabwärts,
hielt sein Pferd an, stemmte die Hände uns den Sattelknopf und ließ den Blick zu
der unbotmäßigen Stadt hinüberschweifen, die ihm alle die Sorge und Unbequem¬
lichkeit bereitet und ihn gezwungen hatte, die Lenden mit dem Schwerte des Kriegers
zu umgürten und das priesterliche Haupt mit dem Helme des Mars zu bedecken.
Was hätte er darum gegeben, wenn sich jetzt, wo er vor der Entscheidung stand,
noch zu guter Letzt die Tore Bvpvards geöffnet hätten, wenn ihm die Bürger reuigen


Oer Loppardcr Krieg

Spitze ritt der Kurfürst selbst, umgeben von seinem Stäbe und dem Hofgesinde.
In einiger Entfernung folgte die von reisigen Knechten bedeckte lange Wagenrcihe
mit dem Proviant, dem Kricgsgerät und dem schweren Geschütz. In Osterspay
blieb man über Nacht und setzte am nächsten Morgen bei guter Stunde den Marsch
fort, verließ aber die Straße am Ufer und zog über den Bergrücken nach Kamp.

Es war kurz vor der Mittagstunde, als der Tnrmwächter von Sankt Severus
die Ankunft des Feindes signalisierte. Der Adel wappnete sich, die Bürger legten
Koller und Sturmhaube an und griffen zu Armbrust und Handrohr, und jeder
bezog den ihm angewiesnen Posten bet den Toren, ans den Türmen oder ans der
Stadtmauer, wo die von der Stadt cmgeworbnen Söldner schon unter Gewehr
standen. Aber anch Greise und Gebrechliche, Frauen und Kinder eilten jetzt auf
die Mauer: jeder wollte das seltne Schauspiel eines anrückenden feindlichen Heeres
genießen.

Und dieses Schauspiel war schon wert, daß man das Mittagessen darüber kalt
werden ließ. Wie eine große Prozession kam die kurfürstliche Heeresmacht die steilen,
gewundnen Wingertspfade herab, die Banner flatterten im Winde, die blanken Helme
und Harnische blitzten und funkelten im Sonnenschein, und wenn man glaubte, der
Zug sei zu Ende, dann erschienen droben auf der Höhe immer wieder neue Trüpplein,
die sich auf dem schmalen Pfade zu einer schier endlosen Reihe auseiuanderzogen.
Die Bopparder standen und saßen auf den Mauerzinnen, lagen auf dem Turmbödcn,
hockten auf deu Hausdächern und wurden gar nicht müde, ihre Beobachtungen aus¬
zutauschen und über die Stärke und die Bewaffnung des Feindes ihre Betrachtungen
anzustellen. Manchmal, wenn sich irgend etwas besonders merkwürdiges zeigte, waren
sie nahe daran, zu vergessen, daß alle diese kriegerischen Vorbereitungen doch ihnen
selbst galten, und sie lauschten und schwer verhaltner Begeisterung den Worten der
kriegserfahrnen Mäuner, die ihnen die Vorgänge da drüben mit großer Sachkenntnis
und vielen Kunstausdrücken erklärten.

Das feindliche Fußvolk war unten auf dem Knmpcr Ufer vollzählig versammelt
und hatte sichs angesichts der Flottille von Kähnen, die zum weitern Transport der
Truppen dort aufgefahren war, bequem gemacht. Aber der Troß, die Berittneu,
das schwere Geschütz und vor allem der Kurfürst selbst waren noch nicht zu sehen,
da sie die fahrbare Straße dnrch den Kamper Wald benutzen mußten und deshalb
einen weiten Umweg machten. So wurde die Geduld der wackern Bopparder ans
eine harte Probe gestellt. Sie murrten und schalten, harrten jedoch trotz dem
sengenden Sonnenbrande unverdrossen aus, bis sich endlich — es mochte gegen
drei Uhr des Nachmittags sein — die ersten Reiter zeigten. Jetzt wollte jeder
den Kurfürsten erkennen, bald war es der mit dein violetten Mantel, der den
Schimmel ritt, bald der Gepanzerte auf dem Rappen, bald der im Leibrock von
grünem Damast auf dem Schecken. Nun kamen wieder andre Reiter zum Vorschein,
prächtiger gerüstet als die vorigen: flugs wurden der Violette, der Grüne und der
Gepanzerte ihrer hohen Würde wieder entkleidet und einem beleibten Greise, dessen
Roß von zwei Dienern geführt wurde, der Kurhut zugesprochen.

Und die das taten, hatten Recht: der alte Herr war wirklich der Kurfürst.
Er ritt mit seinem Gefolge auf dem Ufersaum eine lange Strecke stromabwärts,
hielt sein Pferd an, stemmte die Hände uns den Sattelknopf und ließ den Blick zu
der unbotmäßigen Stadt hinüberschweifen, die ihm alle die Sorge und Unbequem¬
lichkeit bereitet und ihn gezwungen hatte, die Lenden mit dem Schwerte des Kriegers
zu umgürten und das priesterliche Haupt mit dem Helme des Mars zu bedecken.
Was hätte er darum gegeben, wenn sich jetzt, wo er vor der Entscheidung stand,
noch zu guter Letzt die Tore Bvpvards geöffnet hätten, wenn ihm die Bürger reuigen


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0051" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/299838"/>
          <fw type="header" place="top"> Oer Loppardcr Krieg</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_113" prev="#ID_112"> Spitze ritt der Kurfürst selbst, umgeben von seinem Stäbe und dem Hofgesinde.<lb/>
In einiger Entfernung folgte die von reisigen Knechten bedeckte lange Wagenrcihe<lb/>
mit dem Proviant, dem Kricgsgerät und dem schweren Geschütz. In Osterspay<lb/>
blieb man über Nacht und setzte am nächsten Morgen bei guter Stunde den Marsch<lb/>
fort, verließ aber die Straße am Ufer und zog über den Bergrücken nach Kamp.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_114"> Es war kurz vor der Mittagstunde, als der Tnrmwächter von Sankt Severus<lb/>
die Ankunft des Feindes signalisierte. Der Adel wappnete sich, die Bürger legten<lb/>
Koller und Sturmhaube an und griffen zu Armbrust und Handrohr, und jeder<lb/>
bezog den ihm angewiesnen Posten bet den Toren, ans den Türmen oder ans der<lb/>
Stadtmauer, wo die von der Stadt cmgeworbnen Söldner schon unter Gewehr<lb/>
standen. Aber anch Greise und Gebrechliche, Frauen und Kinder eilten jetzt auf<lb/>
die Mauer: jeder wollte das seltne Schauspiel eines anrückenden feindlichen Heeres<lb/>
genießen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_115"> Und dieses Schauspiel war schon wert, daß man das Mittagessen darüber kalt<lb/>
werden ließ. Wie eine große Prozession kam die kurfürstliche Heeresmacht die steilen,<lb/>
gewundnen Wingertspfade herab, die Banner flatterten im Winde, die blanken Helme<lb/>
und Harnische blitzten und funkelten im Sonnenschein, und wenn man glaubte, der<lb/>
Zug sei zu Ende, dann erschienen droben auf der Höhe immer wieder neue Trüpplein,<lb/>
die sich auf dem schmalen Pfade zu einer schier endlosen Reihe auseiuanderzogen.<lb/>
Die Bopparder standen und saßen auf den Mauerzinnen, lagen auf dem Turmbödcn,<lb/>
hockten auf deu Hausdächern und wurden gar nicht müde, ihre Beobachtungen aus¬<lb/>
zutauschen und über die Stärke und die Bewaffnung des Feindes ihre Betrachtungen<lb/>
anzustellen. Manchmal, wenn sich irgend etwas besonders merkwürdiges zeigte, waren<lb/>
sie nahe daran, zu vergessen, daß alle diese kriegerischen Vorbereitungen doch ihnen<lb/>
selbst galten, und sie lauschten und schwer verhaltner Begeisterung den Worten der<lb/>
kriegserfahrnen Mäuner, die ihnen die Vorgänge da drüben mit großer Sachkenntnis<lb/>
und vielen Kunstausdrücken erklärten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_116"> Das feindliche Fußvolk war unten auf dem Knmpcr Ufer vollzählig versammelt<lb/>
und hatte sichs angesichts der Flottille von Kähnen, die zum weitern Transport der<lb/>
Truppen dort aufgefahren war, bequem gemacht. Aber der Troß, die Berittneu,<lb/>
das schwere Geschütz und vor allem der Kurfürst selbst waren noch nicht zu sehen,<lb/>
da sie die fahrbare Straße dnrch den Kamper Wald benutzen mußten und deshalb<lb/>
einen weiten Umweg machten. So wurde die Geduld der wackern Bopparder ans<lb/>
eine harte Probe gestellt. Sie murrten und schalten, harrten jedoch trotz dem<lb/>
sengenden Sonnenbrande unverdrossen aus, bis sich endlich &#x2014; es mochte gegen<lb/>
drei Uhr des Nachmittags sein &#x2014; die ersten Reiter zeigten. Jetzt wollte jeder<lb/>
den Kurfürsten erkennen, bald war es der mit dein violetten Mantel, der den<lb/>
Schimmel ritt, bald der Gepanzerte auf dem Rappen, bald der im Leibrock von<lb/>
grünem Damast auf dem Schecken. Nun kamen wieder andre Reiter zum Vorschein,<lb/>
prächtiger gerüstet als die vorigen: flugs wurden der Violette, der Grüne und der<lb/>
Gepanzerte ihrer hohen Würde wieder entkleidet und einem beleibten Greise, dessen<lb/>
Roß von zwei Dienern geführt wurde, der Kurhut zugesprochen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_117" next="#ID_118"> Und die das taten, hatten Recht: der alte Herr war wirklich der Kurfürst.<lb/>
Er ritt mit seinem Gefolge auf dem Ufersaum eine lange Strecke stromabwärts,<lb/>
hielt sein Pferd an, stemmte die Hände uns den Sattelknopf und ließ den Blick zu<lb/>
der unbotmäßigen Stadt hinüberschweifen, die ihm alle die Sorge und Unbequem¬<lb/>
lichkeit bereitet und ihn gezwungen hatte, die Lenden mit dem Schwerte des Kriegers<lb/>
zu umgürten und das priesterliche Haupt mit dem Helme des Mars zu bedecken.<lb/>
Was hätte er darum gegeben, wenn sich jetzt, wo er vor der Entscheidung stand,<lb/>
noch zu guter Letzt die Tore Bvpvards geöffnet hätten, wenn ihm die Bürger reuigen</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0051] Oer Loppardcr Krieg Spitze ritt der Kurfürst selbst, umgeben von seinem Stäbe und dem Hofgesinde. In einiger Entfernung folgte die von reisigen Knechten bedeckte lange Wagenrcihe mit dem Proviant, dem Kricgsgerät und dem schweren Geschütz. In Osterspay blieb man über Nacht und setzte am nächsten Morgen bei guter Stunde den Marsch fort, verließ aber die Straße am Ufer und zog über den Bergrücken nach Kamp. Es war kurz vor der Mittagstunde, als der Tnrmwächter von Sankt Severus die Ankunft des Feindes signalisierte. Der Adel wappnete sich, die Bürger legten Koller und Sturmhaube an und griffen zu Armbrust und Handrohr, und jeder bezog den ihm angewiesnen Posten bet den Toren, ans den Türmen oder ans der Stadtmauer, wo die von der Stadt cmgeworbnen Söldner schon unter Gewehr standen. Aber anch Greise und Gebrechliche, Frauen und Kinder eilten jetzt auf die Mauer: jeder wollte das seltne Schauspiel eines anrückenden feindlichen Heeres genießen. Und dieses Schauspiel war schon wert, daß man das Mittagessen darüber kalt werden ließ. Wie eine große Prozession kam die kurfürstliche Heeresmacht die steilen, gewundnen Wingertspfade herab, die Banner flatterten im Winde, die blanken Helme und Harnische blitzten und funkelten im Sonnenschein, und wenn man glaubte, der Zug sei zu Ende, dann erschienen droben auf der Höhe immer wieder neue Trüpplein, die sich auf dem schmalen Pfade zu einer schier endlosen Reihe auseiuanderzogen. Die Bopparder standen und saßen auf den Mauerzinnen, lagen auf dem Turmbödcn, hockten auf deu Hausdächern und wurden gar nicht müde, ihre Beobachtungen aus¬ zutauschen und über die Stärke und die Bewaffnung des Feindes ihre Betrachtungen anzustellen. Manchmal, wenn sich irgend etwas besonders merkwürdiges zeigte, waren sie nahe daran, zu vergessen, daß alle diese kriegerischen Vorbereitungen doch ihnen selbst galten, und sie lauschten und schwer verhaltner Begeisterung den Worten der kriegserfahrnen Mäuner, die ihnen die Vorgänge da drüben mit großer Sachkenntnis und vielen Kunstausdrücken erklärten. Das feindliche Fußvolk war unten auf dem Knmpcr Ufer vollzählig versammelt und hatte sichs angesichts der Flottille von Kähnen, die zum weitern Transport der Truppen dort aufgefahren war, bequem gemacht. Aber der Troß, die Berittneu, das schwere Geschütz und vor allem der Kurfürst selbst waren noch nicht zu sehen, da sie die fahrbare Straße dnrch den Kamper Wald benutzen mußten und deshalb einen weiten Umweg machten. So wurde die Geduld der wackern Bopparder ans eine harte Probe gestellt. Sie murrten und schalten, harrten jedoch trotz dem sengenden Sonnenbrande unverdrossen aus, bis sich endlich — es mochte gegen drei Uhr des Nachmittags sein — die ersten Reiter zeigten. Jetzt wollte jeder den Kurfürsten erkennen, bald war es der mit dein violetten Mantel, der den Schimmel ritt, bald der Gepanzerte auf dem Rappen, bald der im Leibrock von grünem Damast auf dem Schecken. Nun kamen wieder andre Reiter zum Vorschein, prächtiger gerüstet als die vorigen: flugs wurden der Violette, der Grüne und der Gepanzerte ihrer hohen Würde wieder entkleidet und einem beleibten Greise, dessen Roß von zwei Dienern geführt wurde, der Kurhut zugesprochen. Und die das taten, hatten Recht: der alte Herr war wirklich der Kurfürst. Er ritt mit seinem Gefolge auf dem Ufersaum eine lange Strecke stromabwärts, hielt sein Pferd an, stemmte die Hände uns den Sattelknopf und ließ den Blick zu der unbotmäßigen Stadt hinüberschweifen, die ihm alle die Sorge und Unbequem¬ lichkeit bereitet und ihn gezwungen hatte, die Lenden mit dem Schwerte des Kriegers zu umgürten und das priesterliche Haupt mit dem Helme des Mars zu bedecken. Was hätte er darum gegeben, wenn sich jetzt, wo er vor der Entscheidung stand, noch zu guter Letzt die Tore Bvpvards geöffnet hätten, wenn ihm die Bürger reuigen

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/51
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/51>, abgerufen am 27.12.2024.