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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Der Bopparder Krieg

Es schien jedoch, als habe Johann der Zweite das Hühnlein vergessen. Er
bewegte sich inmitten seiner Festgäste wie ein Vater unter seinen Kindern und hatte
für jeden ein freundliches Wort. Auch Meister Metzler und die Seinen wurden
mit einer gnädigen Ansprache beehrt, und Regina gab sich der Hoffnung hin, daß
mit dem ganzen Bopparder Handel auch ihre eigne kleine Schuld abgetan und
ausgelöscht worden sei. Und als, gleich nachdem sich der Kurfürst einem andern
Ratsherrn zugewandt hatte, der Junker Wygcmt auftauchte und die alten Freunde
aus dem Rebenstock mit einer Herzlichkeit begrüßte, als sei zwischen Kurtrier und
Boppard nie etwas vorgefallen, da verwandelte sich das Hühnlein in einen Paradies¬
vogel, breitete die bunten Schwingen aus und stieg, unbekümmert um das dicke
Steingewölbe des Saales, geradeswegs zum Himmel empor.

Die beiden jungen Menschen traten in eine Fensternische und richteten den
Blick auf die letzte Glut des Sommerabends, die auf den Ziegeldächern und den
Turmhauben der Stadt einen ganzen Garten von purpurnen Rosen hervorgezaubert
hatte, während sich um die Berge zartblaue und violette Schleier woben. Da be¬
gann das Aveglöcklein von Se. Severi zu läuten -- zum erstenmal wieder seit
achtzehn Wochen. Aber während sich alle andern Festgäste zu einer kurzen Andacht
auf die Knie niederließen, blieb das junge Paar stehn und lauschte dem wohl¬
bekannten Klänge wie einer Stimme aus längst entschwundnen glücklichen Tagen.
Beide fühlten sich der Gegenwart entrückt, sie glaubten auf einer einsamen Insel
zu weilen, während die Flut alles Lebende ringsumher verschlungen hatte.

Da legte sich plötzlich eine schwere Hand auf des Mädchens Schulter. Regina
wandte sich um und sah den Kurfürsten an ihrer Seite stehn.

Hütet Euch vor dem Jüngferlein, Junker Wygcmt, sagte der alte Herr, indem
er seinem Schloßhciuptmaun zublinzelte, und glaubt nicht alles, was sie Euch sagt.
Sie versteht sich brav aufs Lügen.

Ich lüge nicht, Kurfürstliche Gnaden...

Oho, Jüngferlein! Wie wars denn mit dem Rindvieh? Hattest du nicht
gesagt, es sei mehr Rindvieh in der Stadt, als man zu füttern vermöchte?

So hab ich gesagt, Kurfürstliche Gnaden, und so ists anch gewesen. War ein
Ochse mehr in Boppard, als wir zu füttern vermochten. Oder denkt Ihr, Eure
Leute hätten die Unsern in die Burg gelassen, damit sie dem Ochsen, so den Stadt-
knechteu zum Trotz auf das Schloß gelangt war, hätten Futter schütten können?
Wenn Jhrs aber anders verstanden habt, Kurfürstliche Gnaden, und wie Eure Leute
die für Rindvieh erachtet, die zu Boppard auf den Ratsbänken und auf den Schöffen¬
stühlen sitzen -- bei diesen Worten trat Regina dicht an das Fenster und wies auf
das mit dem Papierbarett geschmückte Tierhaupt, das noch immer aus der Turm¬
luke nach der Stadt hin schaute --, so müßt Ihr wissen, daß solcher Ochsen in
Wahrheit mehr in der Stadt waren, als mau satt machen konnte. Mein Vater
hat freilich keine sonderliche Not gelitten, denn für ihn, als einen stiftischen Diener,
fielen immer etliche Bröcklein von der Frau Äbtissin Tafel, aber ich könnte Euch
mehr denn einen nennen, der froh war, wenn er des Tags einen Salzhering oder
ein Gericht dürrer Erbsen hatte.

Wygcmt, Wygcmt! sagte der Kurfürst, habt Ihr gehört, wie sie sich den Hals
aus der Schlinge redet? Ach, was ist all unsre Klugheit gegen die Arglist der
Weiber! Und zu den übrigen Gästen gewandt, denen der Auftritt in der Fenster¬
nische nicht unbemerkt geblieben war, fuhr er mit erhabner Stimme fort: Liebe und
Getreue, sonderlich edle und weise Herren vom Rat! Wir haben zwar, wie euch allen
wißlich, miteinander einen Vergleich geschlossen, daß die Irrung und Spannung zwischen
uns und euch gänzlich abgetan und ausgelöscht sein möge, aber nun fällt uns schwer
auf die Seele, daß wir eoucMousm unam eÄwcms AiavissiwAm vergessen haben.


Der Bopparder Krieg

Es schien jedoch, als habe Johann der Zweite das Hühnlein vergessen. Er
bewegte sich inmitten seiner Festgäste wie ein Vater unter seinen Kindern und hatte
für jeden ein freundliches Wort. Auch Meister Metzler und die Seinen wurden
mit einer gnädigen Ansprache beehrt, und Regina gab sich der Hoffnung hin, daß
mit dem ganzen Bopparder Handel auch ihre eigne kleine Schuld abgetan und
ausgelöscht worden sei. Und als, gleich nachdem sich der Kurfürst einem andern
Ratsherrn zugewandt hatte, der Junker Wygcmt auftauchte und die alten Freunde
aus dem Rebenstock mit einer Herzlichkeit begrüßte, als sei zwischen Kurtrier und
Boppard nie etwas vorgefallen, da verwandelte sich das Hühnlein in einen Paradies¬
vogel, breitete die bunten Schwingen aus und stieg, unbekümmert um das dicke
Steingewölbe des Saales, geradeswegs zum Himmel empor.

Die beiden jungen Menschen traten in eine Fensternische und richteten den
Blick auf die letzte Glut des Sommerabends, die auf den Ziegeldächern und den
Turmhauben der Stadt einen ganzen Garten von purpurnen Rosen hervorgezaubert
hatte, während sich um die Berge zartblaue und violette Schleier woben. Da be¬
gann das Aveglöcklein von Se. Severi zu läuten — zum erstenmal wieder seit
achtzehn Wochen. Aber während sich alle andern Festgäste zu einer kurzen Andacht
auf die Knie niederließen, blieb das junge Paar stehn und lauschte dem wohl¬
bekannten Klänge wie einer Stimme aus längst entschwundnen glücklichen Tagen.
Beide fühlten sich der Gegenwart entrückt, sie glaubten auf einer einsamen Insel
zu weilen, während die Flut alles Lebende ringsumher verschlungen hatte.

Da legte sich plötzlich eine schwere Hand auf des Mädchens Schulter. Regina
wandte sich um und sah den Kurfürsten an ihrer Seite stehn.

Hütet Euch vor dem Jüngferlein, Junker Wygcmt, sagte der alte Herr, indem
er seinem Schloßhciuptmaun zublinzelte, und glaubt nicht alles, was sie Euch sagt.
Sie versteht sich brav aufs Lügen.

Ich lüge nicht, Kurfürstliche Gnaden...

Oho, Jüngferlein! Wie wars denn mit dem Rindvieh? Hattest du nicht
gesagt, es sei mehr Rindvieh in der Stadt, als man zu füttern vermöchte?

So hab ich gesagt, Kurfürstliche Gnaden, und so ists anch gewesen. War ein
Ochse mehr in Boppard, als wir zu füttern vermochten. Oder denkt Ihr, Eure
Leute hätten die Unsern in die Burg gelassen, damit sie dem Ochsen, so den Stadt-
knechteu zum Trotz auf das Schloß gelangt war, hätten Futter schütten können?
Wenn Jhrs aber anders verstanden habt, Kurfürstliche Gnaden, und wie Eure Leute
die für Rindvieh erachtet, die zu Boppard auf den Ratsbänken und auf den Schöffen¬
stühlen sitzen — bei diesen Worten trat Regina dicht an das Fenster und wies auf
das mit dem Papierbarett geschmückte Tierhaupt, das noch immer aus der Turm¬
luke nach der Stadt hin schaute —, so müßt Ihr wissen, daß solcher Ochsen in
Wahrheit mehr in der Stadt waren, als mau satt machen konnte. Mein Vater
hat freilich keine sonderliche Not gelitten, denn für ihn, als einen stiftischen Diener,
fielen immer etliche Bröcklein von der Frau Äbtissin Tafel, aber ich könnte Euch
mehr denn einen nennen, der froh war, wenn er des Tags einen Salzhering oder
ein Gericht dürrer Erbsen hatte.

Wygcmt, Wygcmt! sagte der Kurfürst, habt Ihr gehört, wie sie sich den Hals
aus der Schlinge redet? Ach, was ist all unsre Klugheit gegen die Arglist der
Weiber! Und zu den übrigen Gästen gewandt, denen der Auftritt in der Fenster¬
nische nicht unbemerkt geblieben war, fuhr er mit erhabner Stimme fort: Liebe und
Getreue, sonderlich edle und weise Herren vom Rat! Wir haben zwar, wie euch allen
wißlich, miteinander einen Vergleich geschlossen, daß die Irrung und Spannung zwischen
uns und euch gänzlich abgetan und ausgelöscht sein möge, aber nun fällt uns schwer
auf die Seele, daß wir eoucMousm unam eÄwcms AiavissiwAm vergessen haben.


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[0171] Der Bopparder Krieg Es schien jedoch, als habe Johann der Zweite das Hühnlein vergessen. Er bewegte sich inmitten seiner Festgäste wie ein Vater unter seinen Kindern und hatte für jeden ein freundliches Wort. Auch Meister Metzler und die Seinen wurden mit einer gnädigen Ansprache beehrt, und Regina gab sich der Hoffnung hin, daß mit dem ganzen Bopparder Handel auch ihre eigne kleine Schuld abgetan und ausgelöscht worden sei. Und als, gleich nachdem sich der Kurfürst einem andern Ratsherrn zugewandt hatte, der Junker Wygcmt auftauchte und die alten Freunde aus dem Rebenstock mit einer Herzlichkeit begrüßte, als sei zwischen Kurtrier und Boppard nie etwas vorgefallen, da verwandelte sich das Hühnlein in einen Paradies¬ vogel, breitete die bunten Schwingen aus und stieg, unbekümmert um das dicke Steingewölbe des Saales, geradeswegs zum Himmel empor. Die beiden jungen Menschen traten in eine Fensternische und richteten den Blick auf die letzte Glut des Sommerabends, die auf den Ziegeldächern und den Turmhauben der Stadt einen ganzen Garten von purpurnen Rosen hervorgezaubert hatte, während sich um die Berge zartblaue und violette Schleier woben. Da be¬ gann das Aveglöcklein von Se. Severi zu läuten — zum erstenmal wieder seit achtzehn Wochen. Aber während sich alle andern Festgäste zu einer kurzen Andacht auf die Knie niederließen, blieb das junge Paar stehn und lauschte dem wohl¬ bekannten Klänge wie einer Stimme aus längst entschwundnen glücklichen Tagen. Beide fühlten sich der Gegenwart entrückt, sie glaubten auf einer einsamen Insel zu weilen, während die Flut alles Lebende ringsumher verschlungen hatte. Da legte sich plötzlich eine schwere Hand auf des Mädchens Schulter. Regina wandte sich um und sah den Kurfürsten an ihrer Seite stehn. Hütet Euch vor dem Jüngferlein, Junker Wygcmt, sagte der alte Herr, indem er seinem Schloßhciuptmaun zublinzelte, und glaubt nicht alles, was sie Euch sagt. Sie versteht sich brav aufs Lügen. Ich lüge nicht, Kurfürstliche Gnaden... Oho, Jüngferlein! Wie wars denn mit dem Rindvieh? Hattest du nicht gesagt, es sei mehr Rindvieh in der Stadt, als man zu füttern vermöchte? So hab ich gesagt, Kurfürstliche Gnaden, und so ists anch gewesen. War ein Ochse mehr in Boppard, als wir zu füttern vermochten. Oder denkt Ihr, Eure Leute hätten die Unsern in die Burg gelassen, damit sie dem Ochsen, so den Stadt- knechteu zum Trotz auf das Schloß gelangt war, hätten Futter schütten können? Wenn Jhrs aber anders verstanden habt, Kurfürstliche Gnaden, und wie Eure Leute die für Rindvieh erachtet, die zu Boppard auf den Ratsbänken und auf den Schöffen¬ stühlen sitzen — bei diesen Worten trat Regina dicht an das Fenster und wies auf das mit dem Papierbarett geschmückte Tierhaupt, das noch immer aus der Turm¬ luke nach der Stadt hin schaute —, so müßt Ihr wissen, daß solcher Ochsen in Wahrheit mehr in der Stadt waren, als mau satt machen konnte. Mein Vater hat freilich keine sonderliche Not gelitten, denn für ihn, als einen stiftischen Diener, fielen immer etliche Bröcklein von der Frau Äbtissin Tafel, aber ich könnte Euch mehr denn einen nennen, der froh war, wenn er des Tags einen Salzhering oder ein Gericht dürrer Erbsen hatte. Wygcmt, Wygcmt! sagte der Kurfürst, habt Ihr gehört, wie sie sich den Hals aus der Schlinge redet? Ach, was ist all unsre Klugheit gegen die Arglist der Weiber! Und zu den übrigen Gästen gewandt, denen der Auftritt in der Fenster¬ nische nicht unbemerkt geblieben war, fuhr er mit erhabner Stimme fort: Liebe und Getreue, sonderlich edle und weise Herren vom Rat! Wir haben zwar, wie euch allen wißlich, miteinander einen Vergleich geschlossen, daß die Irrung und Spannung zwischen uns und euch gänzlich abgetan und ausgelöscht sein möge, aber nun fällt uns schwer auf die Seele, daß wir eoucMousm unam eÄwcms AiavissiwAm vergessen haben.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/171>, abgerufen am 23.07.2024.