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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

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Herrenmenschen

Freilich stinkt es. Aber dagegen ist nichts zu machen, wenn es die Sache
will. Hier ist die Aufgabe, hier die Gehorsam fordernde Natur. Ob das ein
paar Elchbeine find oder Bismarcks Schädel oder ein Paar Stiefel oder der
Montblanc, ganz egal, sie haben das Recht, bar und richtig auf die Leinwand
gebracht zu werden. Und wenn es stinkt, so stinkt es. Das erträgt man geradeso
wie den Sonnenbrand oder die Seekrankheit, wenn es die Sache will. Aber ihr
Modernen, ihr Subjektiven, ihr Mystiker habt verlernt, was Pflicht und Schuldig¬
keit ist. Ihr dünkt euch Götter, die über den Wassern schweben, und wollt das Weltall
ans euch herausspinnen wie die Spinne ihren Faden. Lernt das Kleinste der
Wirklichkeit meisterlich malen, es ist mehr als sämtliche Wallungen Staffelsteigers
zusammengenommen. Menzel würde mich verstehn. Aber ihr versteht mich nicht.
Jeder versteht nur, was in seineu Kopf hineingeht.

Die Kunstgenossen verstanden sich absolut nicht. Pogge lachte Schwechting
aus, und Schwechting ließ sich dnrch keine Überredung seine Elchläufe nehmen.
Als aber Schwechting gar noch anfing, anatomische Präparate zu machen und dazu
Messer und Gabeln aus der Küche zu verwenden, da riß den beiden andern die
Geduld, und sie verbanden sich zu eiuer schrecklichen Verschwörung.

Als Schwechting eines Morgens etwas später als sonst erwacht war, fand er
sich exmittiert. Sein Atelier war ausgeräumt und draußen vor der Tür als
Freilichtatelier aufgebaut, sein Untier, seine Staffelei, seine Studien, Farben und
Pinsel, alles war hinausgetragen. Und des Nachbar Kondrots Kuh, die zwar am
Hinterfuß augetüdert war, deren Aktionsradius aber bis in das Freiltchtatelier
reichte, hatte das Maltischchen umgeworfen und kaute an Schwechtings schönstem
Pinsel. Schwechting stürzte hinaus, verscheuchte die Kuh und wollte, da er die
Sache für einen Scherz hielt, mit seinem Untier wieder Einzug halten. Aber Pogge
und Staffelsteiger standen mit ihren Malstöcken bewaffnet in der Tür wie die
Cherubim in der Pforte des Paradieses.

Macht keinen Unsinn, sagte Schwechting halb lachend, halb ärgerlich. Ich
habe Eile und muß an die Arbeit.

Schwöre uns, sagte Pogge, daß dn das Stinktier draußen lassen willst.

Schwechting schwur, daß er nicht schwören werde, nahm sein Modell auf den
Rücken und suchte, indem er es als Sturmbock benutzte, den Eingang zu erzwingen.
Aber das Modell war schwer und nur leicht zusammengezimmert, und die Stufen
vor der Tür waren nicht leicht zu ersteigen. Die Vorderläufe verbogen sich, und
das Untier blieb als Jammergestalt vor den Stufen des Eingangs hocken. Damit
war der Angriff abgeschlagen.

Inzwischen hatte sich zuschauendes Publikum eingefunden, ein halbes Dutzend
Knaben, die den Angriff mit Hurra begleiteten.

Jungens, rief Schwechting, jeder von euch kriegt ein Dittcheu, wenn wir die
Tür erobern und das Ding wieder ins Haus bringen!

Die Jungen waren jubelnd bereit. Als sie aber das Untier anfaßten und
vorwärts schoben, gab es Schläge ans die Finger. Die Jungen riefen An, ließen
das Untier fallen und zogen sich zurück.

Jetzt hielt mau Kriegsrat. Die Knaben schwärmten ans nach dem Strande
hinab und kamen zurück. Nach einiger Zeit erfolgte ein neuer Augriff. Man hatte
an die Spitze einer Stange einen großen Fisch gebunden, der einen sehr kräftigen
Geruch verbreitete. Diesen benutzte man als Stinktorpedo, um die Gegner aus
ihrer Stellung zu verdrängen. Aber von den Malstöcken getroffen zerbrach der
Fisch in Stücke, und die Stücke fielen zu Boden. Auch dieser Angriff war abge¬
schlagen gleich demi Angriff eines Torpedoboots.

Aber nunmehr eröffneten die Angreifer ein Bombardement mit allem möglichen
Gewöll, das die See ausgeworfen hatte. Schon war Staffelsteiger ein Seestern
an das reine Vorhemdchen geflogen, und er hatte sich in seiner Menschenwürde
schwer getroffen zurückgezogen, da rückten die Verteidiger Schwechtings Elchbild


Herrenmenschen

Freilich stinkt es. Aber dagegen ist nichts zu machen, wenn es die Sache
will. Hier ist die Aufgabe, hier die Gehorsam fordernde Natur. Ob das ein
paar Elchbeine find oder Bismarcks Schädel oder ein Paar Stiefel oder der
Montblanc, ganz egal, sie haben das Recht, bar und richtig auf die Leinwand
gebracht zu werden. Und wenn es stinkt, so stinkt es. Das erträgt man geradeso
wie den Sonnenbrand oder die Seekrankheit, wenn es die Sache will. Aber ihr
Modernen, ihr Subjektiven, ihr Mystiker habt verlernt, was Pflicht und Schuldig¬
keit ist. Ihr dünkt euch Götter, die über den Wassern schweben, und wollt das Weltall
ans euch herausspinnen wie die Spinne ihren Faden. Lernt das Kleinste der
Wirklichkeit meisterlich malen, es ist mehr als sämtliche Wallungen Staffelsteigers
zusammengenommen. Menzel würde mich verstehn. Aber ihr versteht mich nicht.
Jeder versteht nur, was in seineu Kopf hineingeht.

Die Kunstgenossen verstanden sich absolut nicht. Pogge lachte Schwechting
aus, und Schwechting ließ sich dnrch keine Überredung seine Elchläufe nehmen.
Als aber Schwechting gar noch anfing, anatomische Präparate zu machen und dazu
Messer und Gabeln aus der Küche zu verwenden, da riß den beiden andern die
Geduld, und sie verbanden sich zu eiuer schrecklichen Verschwörung.

Als Schwechting eines Morgens etwas später als sonst erwacht war, fand er
sich exmittiert. Sein Atelier war ausgeräumt und draußen vor der Tür als
Freilichtatelier aufgebaut, sein Untier, seine Staffelei, seine Studien, Farben und
Pinsel, alles war hinausgetragen. Und des Nachbar Kondrots Kuh, die zwar am
Hinterfuß augetüdert war, deren Aktionsradius aber bis in das Freiltchtatelier
reichte, hatte das Maltischchen umgeworfen und kaute an Schwechtings schönstem
Pinsel. Schwechting stürzte hinaus, verscheuchte die Kuh und wollte, da er die
Sache für einen Scherz hielt, mit seinem Untier wieder Einzug halten. Aber Pogge
und Staffelsteiger standen mit ihren Malstöcken bewaffnet in der Tür wie die
Cherubim in der Pforte des Paradieses.

Macht keinen Unsinn, sagte Schwechting halb lachend, halb ärgerlich. Ich
habe Eile und muß an die Arbeit.

Schwöre uns, sagte Pogge, daß dn das Stinktier draußen lassen willst.

Schwechting schwur, daß er nicht schwören werde, nahm sein Modell auf den
Rücken und suchte, indem er es als Sturmbock benutzte, den Eingang zu erzwingen.
Aber das Modell war schwer und nur leicht zusammengezimmert, und die Stufen
vor der Tür waren nicht leicht zu ersteigen. Die Vorderläufe verbogen sich, und
das Untier blieb als Jammergestalt vor den Stufen des Eingangs hocken. Damit
war der Angriff abgeschlagen.

Inzwischen hatte sich zuschauendes Publikum eingefunden, ein halbes Dutzend
Knaben, die den Angriff mit Hurra begleiteten.

Jungens, rief Schwechting, jeder von euch kriegt ein Dittcheu, wenn wir die
Tür erobern und das Ding wieder ins Haus bringen!

Die Jungen waren jubelnd bereit. Als sie aber das Untier anfaßten und
vorwärts schoben, gab es Schläge ans die Finger. Die Jungen riefen An, ließen
das Untier fallen und zogen sich zurück.

Jetzt hielt mau Kriegsrat. Die Knaben schwärmten ans nach dem Strande
hinab und kamen zurück. Nach einiger Zeit erfolgte ein neuer Augriff. Man hatte
an die Spitze einer Stange einen großen Fisch gebunden, der einen sehr kräftigen
Geruch verbreitete. Diesen benutzte man als Stinktorpedo, um die Gegner aus
ihrer Stellung zu verdrängen. Aber von den Malstöcken getroffen zerbrach der
Fisch in Stücke, und die Stücke fielen zu Boden. Auch dieser Angriff war abge¬
schlagen gleich demi Angriff eines Torpedoboots.

Aber nunmehr eröffneten die Angreifer ein Bombardement mit allem möglichen
Gewöll, das die See ausgeworfen hatte. Schon war Staffelsteiger ein Seestern
an das reine Vorhemdchen geflogen, und er hatte sich in seiner Menschenwürde
schwer getroffen zurückgezogen, da rückten die Verteidiger Schwechtings Elchbild


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[0219] Herrenmenschen Freilich stinkt es. Aber dagegen ist nichts zu machen, wenn es die Sache will. Hier ist die Aufgabe, hier die Gehorsam fordernde Natur. Ob das ein paar Elchbeine find oder Bismarcks Schädel oder ein Paar Stiefel oder der Montblanc, ganz egal, sie haben das Recht, bar und richtig auf die Leinwand gebracht zu werden. Und wenn es stinkt, so stinkt es. Das erträgt man geradeso wie den Sonnenbrand oder die Seekrankheit, wenn es die Sache will. Aber ihr Modernen, ihr Subjektiven, ihr Mystiker habt verlernt, was Pflicht und Schuldig¬ keit ist. Ihr dünkt euch Götter, die über den Wassern schweben, und wollt das Weltall ans euch herausspinnen wie die Spinne ihren Faden. Lernt das Kleinste der Wirklichkeit meisterlich malen, es ist mehr als sämtliche Wallungen Staffelsteigers zusammengenommen. Menzel würde mich verstehn. Aber ihr versteht mich nicht. Jeder versteht nur, was in seineu Kopf hineingeht. Die Kunstgenossen verstanden sich absolut nicht. Pogge lachte Schwechting aus, und Schwechting ließ sich dnrch keine Überredung seine Elchläufe nehmen. Als aber Schwechting gar noch anfing, anatomische Präparate zu machen und dazu Messer und Gabeln aus der Küche zu verwenden, da riß den beiden andern die Geduld, und sie verbanden sich zu eiuer schrecklichen Verschwörung. Als Schwechting eines Morgens etwas später als sonst erwacht war, fand er sich exmittiert. Sein Atelier war ausgeräumt und draußen vor der Tür als Freilichtatelier aufgebaut, sein Untier, seine Staffelei, seine Studien, Farben und Pinsel, alles war hinausgetragen. Und des Nachbar Kondrots Kuh, die zwar am Hinterfuß augetüdert war, deren Aktionsradius aber bis in das Freiltchtatelier reichte, hatte das Maltischchen umgeworfen und kaute an Schwechtings schönstem Pinsel. Schwechting stürzte hinaus, verscheuchte die Kuh und wollte, da er die Sache für einen Scherz hielt, mit seinem Untier wieder Einzug halten. Aber Pogge und Staffelsteiger standen mit ihren Malstöcken bewaffnet in der Tür wie die Cherubim in der Pforte des Paradieses. Macht keinen Unsinn, sagte Schwechting halb lachend, halb ärgerlich. Ich habe Eile und muß an die Arbeit. Schwöre uns, sagte Pogge, daß dn das Stinktier draußen lassen willst. Schwechting schwur, daß er nicht schwören werde, nahm sein Modell auf den Rücken und suchte, indem er es als Sturmbock benutzte, den Eingang zu erzwingen. Aber das Modell war schwer und nur leicht zusammengezimmert, und die Stufen vor der Tür waren nicht leicht zu ersteigen. Die Vorderläufe verbogen sich, und das Untier blieb als Jammergestalt vor den Stufen des Eingangs hocken. Damit war der Angriff abgeschlagen. Inzwischen hatte sich zuschauendes Publikum eingefunden, ein halbes Dutzend Knaben, die den Angriff mit Hurra begleiteten. Jungens, rief Schwechting, jeder von euch kriegt ein Dittcheu, wenn wir die Tür erobern und das Ding wieder ins Haus bringen! Die Jungen waren jubelnd bereit. Als sie aber das Untier anfaßten und vorwärts schoben, gab es Schläge ans die Finger. Die Jungen riefen An, ließen das Untier fallen und zogen sich zurück. Jetzt hielt mau Kriegsrat. Die Knaben schwärmten ans nach dem Strande hinab und kamen zurück. Nach einiger Zeit erfolgte ein neuer Augriff. Man hatte an die Spitze einer Stange einen großen Fisch gebunden, der einen sehr kräftigen Geruch verbreitete. Diesen benutzte man als Stinktorpedo, um die Gegner aus ihrer Stellung zu verdrängen. Aber von den Malstöcken getroffen zerbrach der Fisch in Stücke, und die Stücke fielen zu Boden. Auch dieser Angriff war abge¬ schlagen gleich demi Angriff eines Torpedoboots. Aber nunmehr eröffneten die Angreifer ein Bombardement mit allem möglichen Gewöll, das die See ausgeworfen hatte. Schon war Staffelsteiger ein Seestern an das reine Vorhemdchen geflogen, und er hatte sich in seiner Menschenwürde schwer getroffen zurückgezogen, da rückten die Verteidiger Schwechtings Elchbild

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/219>, abgerufen am 05.02.2025.