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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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gesessen und in der Klosterkirche von San Agostino eine Kapelle gehabt. Diese
Kapelle hatten sie mit dem Bilde des Caravaggio begabt. Wie es aber in Italien
drunter und drüber zu gehn Pflegte, war das Städtchen den Franzosen in die
Hände gefallen, die Mönche hatten in der Not des Krieges alles verkauft, Kloster
und Kirche, und mit der Kirche auch die Kapelle, und darin die heilige Magdalena
des Caravaggio. Ein späterer Guarducci machte der Stadtverwaltung um des
Bildes willen den Prozeß, und man einigte sich so, daß das Bild kopiert wurde,
und die Kirche die Kopie bekam, die Guarducci das Original. Zu der Zeit, als
mein Vater mit ihnen in Berührung kam, waren beide Bilder, das Original und
die Kopie, in Händen der Familie, und beide gingen an meinen Vater über, zugleich
mit einer Aufzeichnung über die Schicksale des Bildes, die die Guarducci hatten.

Ein andres Bild des Caravaggio mit einem lebensgroßen halbnackten Hirten¬
jungen ist, wie es scheint, der Sittenpolizei entgangen, die wie der Hagel mehr strich¬
weise gewirtschaftet zu haben scheint. So wie es ist, mit der ruhenden jünglinghaften
Figur, die sich mit dem Hund liebkost, inmitten der weiten Landschaft und umgeben
von den großen weißen und gefleckten Ziegen mit den schöngewundnen Hörnern, ist
es ein Bild von ganz ungewöhnlich wohltuender dekorativer Wirkung und macht
dabei so sehr den Eindruck der unbelauschten weltfernen Daseinsfreude, daß sie auf
den Beschauer übergeht.

Dieses Bild und eine schwere alte Holztafel, ein Johannes der Täufer, von
Andrea del Sarto gemalt, sind meinem Vater von einer altrömischen Familie Massa
überlassen worden. Der Johannes kommt in ähnlicher Ausführung nnter den Sachen
des Andrea del Sarto ini Chornmgcmg von Pisal vor.




Es war, als wenn die Kunst dem lohnen wollte, der sie liebte, das Glück
war meinem Vater sehr günstig, zum Beispiel in einem liebenswürdigen Zufall,
der ihm eine Handzeichnung des Caracci in die Hände spielte. Er kaufte in seiner
letzten römischen Zeit ein Werk in Kupfern über die Fresken des Caracci im Palazzo
Farnese und fand, als er das Werk zuhause durchblätterte, zwischen den Seiten die
Handzeichnung zu einer dieser Fresken, ein altes, schon etwas verblichnes Blatt
in Rötelzcichnung, aber noch völlig dentlich, und die Hand der Meisterschaft unver¬
kennbar darin. Ein längst vergessener Sammler mußte es sich da aufbewahrt haben
und übernachte so dem neuern Geistesverwandten dieses Erbteil.

Ich will mir noch von einem erzählen, einem heiligen Sebastian in Tempera auf
Holz, den einige dem Lo Spagna zuschreiben wollten, Rciffaels Mitschüler bei Perugino.
Aber die Art scheint mir älter, noch weniger frei, und doch was für eine Innigkeit!

Der Blick ist nach oben gewandt und etwas verschwimmend in den Schmerzen
der Marter. Die blonden Haare sind mit der zärtlichen Sorgfalt und der Fein¬
heit gemalt, die Lionardo, Benozzo Gozzoli und in Deutschland Albrecht Dürer auf
das leuchtende Gespinst verwandten. Der Himmel, die Landschaft und in der Ferne
ein reitender Zug von winzigen Menschen in vornehmer Tracht sind sehr farbig
gemalt, und davor der jugendliche fast nackte Körper, ganz in einem einzigen
leuchtenden Ton mit dem edeln emporgerichteten Kopf, das ist ein Werk verehrungs¬
würdigen Künstlertums.

Die Rückseite der Tafel ist zum Schutz für das Holz mit einer Gipsschicht
überzogen, und auf diesen Kreidegrund ist mit brauner Farbe der große Umriß
eines schreitenden Löwen gemalt, in jener alten Art, die mehr das Mächtige des
Tieres als eine naturalistische Erscheinung gibt. Dieses Bild vom heiligen Sebastian
hat mein Vater bei dem Antiquar gefunden, wo er die Reste von der Sammlung
des Kardinals Tosti fand. Das Bild war aus Platzmangel an der Decke des
Raumes befestigt, und mein Vater sah, als er die Augen herumschweifen ließ, auf
einmal dort oben die leuchtende Gestalt, an den Baum gebunden, und die weiße
Taube der spirito santo über ihr.


gesessen und in der Klosterkirche von San Agostino eine Kapelle gehabt. Diese
Kapelle hatten sie mit dem Bilde des Caravaggio begabt. Wie es aber in Italien
drunter und drüber zu gehn Pflegte, war das Städtchen den Franzosen in die
Hände gefallen, die Mönche hatten in der Not des Krieges alles verkauft, Kloster
und Kirche, und mit der Kirche auch die Kapelle, und darin die heilige Magdalena
des Caravaggio. Ein späterer Guarducci machte der Stadtverwaltung um des
Bildes willen den Prozeß, und man einigte sich so, daß das Bild kopiert wurde,
und die Kirche die Kopie bekam, die Guarducci das Original. Zu der Zeit, als
mein Vater mit ihnen in Berührung kam, waren beide Bilder, das Original und
die Kopie, in Händen der Familie, und beide gingen an meinen Vater über, zugleich
mit einer Aufzeichnung über die Schicksale des Bildes, die die Guarducci hatten.

Ein andres Bild des Caravaggio mit einem lebensgroßen halbnackten Hirten¬
jungen ist, wie es scheint, der Sittenpolizei entgangen, die wie der Hagel mehr strich¬
weise gewirtschaftet zu haben scheint. So wie es ist, mit der ruhenden jünglinghaften
Figur, die sich mit dem Hund liebkost, inmitten der weiten Landschaft und umgeben
von den großen weißen und gefleckten Ziegen mit den schöngewundnen Hörnern, ist
es ein Bild von ganz ungewöhnlich wohltuender dekorativer Wirkung und macht
dabei so sehr den Eindruck der unbelauschten weltfernen Daseinsfreude, daß sie auf
den Beschauer übergeht.

Dieses Bild und eine schwere alte Holztafel, ein Johannes der Täufer, von
Andrea del Sarto gemalt, sind meinem Vater von einer altrömischen Familie Massa
überlassen worden. Der Johannes kommt in ähnlicher Ausführung nnter den Sachen
des Andrea del Sarto ini Chornmgcmg von Pisal vor.




Es war, als wenn die Kunst dem lohnen wollte, der sie liebte, das Glück
war meinem Vater sehr günstig, zum Beispiel in einem liebenswürdigen Zufall,
der ihm eine Handzeichnung des Caracci in die Hände spielte. Er kaufte in seiner
letzten römischen Zeit ein Werk in Kupfern über die Fresken des Caracci im Palazzo
Farnese und fand, als er das Werk zuhause durchblätterte, zwischen den Seiten die
Handzeichnung zu einer dieser Fresken, ein altes, schon etwas verblichnes Blatt
in Rötelzcichnung, aber noch völlig dentlich, und die Hand der Meisterschaft unver¬
kennbar darin. Ein längst vergessener Sammler mußte es sich da aufbewahrt haben
und übernachte so dem neuern Geistesverwandten dieses Erbteil.

Ich will mir noch von einem erzählen, einem heiligen Sebastian in Tempera auf
Holz, den einige dem Lo Spagna zuschreiben wollten, Rciffaels Mitschüler bei Perugino.
Aber die Art scheint mir älter, noch weniger frei, und doch was für eine Innigkeit!

Der Blick ist nach oben gewandt und etwas verschwimmend in den Schmerzen
der Marter. Die blonden Haare sind mit der zärtlichen Sorgfalt und der Fein¬
heit gemalt, die Lionardo, Benozzo Gozzoli und in Deutschland Albrecht Dürer auf
das leuchtende Gespinst verwandten. Der Himmel, die Landschaft und in der Ferne
ein reitender Zug von winzigen Menschen in vornehmer Tracht sind sehr farbig
gemalt, und davor der jugendliche fast nackte Körper, ganz in einem einzigen
leuchtenden Ton mit dem edeln emporgerichteten Kopf, das ist ein Werk verehrungs¬
würdigen Künstlertums.

Die Rückseite der Tafel ist zum Schutz für das Holz mit einer Gipsschicht
überzogen, und auf diesen Kreidegrund ist mit brauner Farbe der große Umriß
eines schreitenden Löwen gemalt, in jener alten Art, die mehr das Mächtige des
Tieres als eine naturalistische Erscheinung gibt. Dieses Bild vom heiligen Sebastian
hat mein Vater bei dem Antiquar gefunden, wo er die Reste von der Sammlung
des Kardinals Tosti fand. Das Bild war aus Platzmangel an der Decke des
Raumes befestigt, und mein Vater sah, als er die Augen herumschweifen ließ, auf
einmal dort oben die leuchtende Gestalt, an den Baum gebunden, und die weiße
Taube der spirito santo über ihr.


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[0738] gesessen und in der Klosterkirche von San Agostino eine Kapelle gehabt. Diese Kapelle hatten sie mit dem Bilde des Caravaggio begabt. Wie es aber in Italien drunter und drüber zu gehn Pflegte, war das Städtchen den Franzosen in die Hände gefallen, die Mönche hatten in der Not des Krieges alles verkauft, Kloster und Kirche, und mit der Kirche auch die Kapelle, und darin die heilige Magdalena des Caravaggio. Ein späterer Guarducci machte der Stadtverwaltung um des Bildes willen den Prozeß, und man einigte sich so, daß das Bild kopiert wurde, und die Kirche die Kopie bekam, die Guarducci das Original. Zu der Zeit, als mein Vater mit ihnen in Berührung kam, waren beide Bilder, das Original und die Kopie, in Händen der Familie, und beide gingen an meinen Vater über, zugleich mit einer Aufzeichnung über die Schicksale des Bildes, die die Guarducci hatten. Ein andres Bild des Caravaggio mit einem lebensgroßen halbnackten Hirten¬ jungen ist, wie es scheint, der Sittenpolizei entgangen, die wie der Hagel mehr strich¬ weise gewirtschaftet zu haben scheint. So wie es ist, mit der ruhenden jünglinghaften Figur, die sich mit dem Hund liebkost, inmitten der weiten Landschaft und umgeben von den großen weißen und gefleckten Ziegen mit den schöngewundnen Hörnern, ist es ein Bild von ganz ungewöhnlich wohltuender dekorativer Wirkung und macht dabei so sehr den Eindruck der unbelauschten weltfernen Daseinsfreude, daß sie auf den Beschauer übergeht. Dieses Bild und eine schwere alte Holztafel, ein Johannes der Täufer, von Andrea del Sarto gemalt, sind meinem Vater von einer altrömischen Familie Massa überlassen worden. Der Johannes kommt in ähnlicher Ausführung nnter den Sachen des Andrea del Sarto ini Chornmgcmg von Pisal vor. Es war, als wenn die Kunst dem lohnen wollte, der sie liebte, das Glück war meinem Vater sehr günstig, zum Beispiel in einem liebenswürdigen Zufall, der ihm eine Handzeichnung des Caracci in die Hände spielte. Er kaufte in seiner letzten römischen Zeit ein Werk in Kupfern über die Fresken des Caracci im Palazzo Farnese und fand, als er das Werk zuhause durchblätterte, zwischen den Seiten die Handzeichnung zu einer dieser Fresken, ein altes, schon etwas verblichnes Blatt in Rötelzcichnung, aber noch völlig dentlich, und die Hand der Meisterschaft unver¬ kennbar darin. Ein längst vergessener Sammler mußte es sich da aufbewahrt haben und übernachte so dem neuern Geistesverwandten dieses Erbteil. Ich will mir noch von einem erzählen, einem heiligen Sebastian in Tempera auf Holz, den einige dem Lo Spagna zuschreiben wollten, Rciffaels Mitschüler bei Perugino. Aber die Art scheint mir älter, noch weniger frei, und doch was für eine Innigkeit! Der Blick ist nach oben gewandt und etwas verschwimmend in den Schmerzen der Marter. Die blonden Haare sind mit der zärtlichen Sorgfalt und der Fein¬ heit gemalt, die Lionardo, Benozzo Gozzoli und in Deutschland Albrecht Dürer auf das leuchtende Gespinst verwandten. Der Himmel, die Landschaft und in der Ferne ein reitender Zug von winzigen Menschen in vornehmer Tracht sind sehr farbig gemalt, und davor der jugendliche fast nackte Körper, ganz in einem einzigen leuchtenden Ton mit dem edeln emporgerichteten Kopf, das ist ein Werk verehrungs¬ würdigen Künstlertums. Die Rückseite der Tafel ist zum Schutz für das Holz mit einer Gipsschicht überzogen, und auf diesen Kreidegrund ist mit brauner Farbe der große Umriß eines schreitenden Löwen gemalt, in jener alten Art, die mehr das Mächtige des Tieres als eine naturalistische Erscheinung gibt. Dieses Bild vom heiligen Sebastian hat mein Vater bei dem Antiquar gefunden, wo er die Reste von der Sammlung des Kardinals Tosti fand. Das Bild war aus Platzmangel an der Decke des Raumes befestigt, und mein Vater sah, als er die Augen herumschweifen ließ, auf einmal dort oben die leuchtende Gestalt, an den Baum gebunden, und die weiße Taube der spirito santo über ihr.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/738>, abgerufen am 15.01.2025.