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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Geschichte einer Sammlung

denken waren trotzdem sieghaft geblieben, aber der Wendepunkt kam, und zwar mit
der Reue.

Mein Vater sah auf einer Auktion ein Bild, das sich ihm einprägte, das
Doppelbildnis eines Mannes und einer Frau, die mit übereinandergelegten Händen
hintereinander herschreiten. Es war in der strengen Art der vorraffaelischen Zeit
gemalt. Ich kann nur denken, wie schön es gewesen sein muß, so ein originelles
Motiv, und dann mit der Innerlichkeit dieser frühen Zeit und mit ihren ringenden
Ausdrucksmitteln dargestellt! Man möchte gehn und danach suchen. Meinem Vater
ging es auch so. Auf der Auktion ließ er es vorübergehn. Vielleicht war er
froh, daß er widerstanden hatte. Aber später ging er zu dem Antiquar, der es
gekauft hatte, und wollte es wiedersehen, da war es aber auch schon wieder weg,
schon weiter verkauft, und erst viele Jahre später hat es mein Vater in einem der
großen deutschen Museen wiedergefunden. Danach hat er nicht so leicht etwas,
was ihm erreichbar war, an eine Galerie gehn lassen, und wenn ihm auch später
noch manchmal eine Beute entging, war es, weil sie hatte "reif" werden sollen,
wie er es nannte, und bei der Gelegenheit auf einen andern Erntewagen fiel als
den seinen. ^ ^
"

Bald nach dieser Geschichte wurde eine Privatsammlung verkauft.

Der Besitzer war ein römischer Bürger gewesen. Er hatte sich in der Via
ti San Giovanni in Latercmo ein großes Stockwerk gemietet und dort an den
Wänden Bild an Bild hängen gehabt. Dort ging er zwischen seinen Schätzen
spazieren und schwelgte. Aber seine Familie in der Stadt wurde knapp gehalten,
und seine Söhne konnten nicht die Ausbildung bekommen, die sie sich wünschten,
weil kein Geld dazu da war. Nach des Alten Tode rächten sie sich an seinen
Götzen und machten Markt damit. Sie selber verstanden nichts von der Kunst,
sie hatten ja auch wenig Anlaß gehabt, sie lieben zu lernen. So wurde bei der
Versteigerung ein Bild mit Gelächter ans die Staffelei gehoben: um oosi eletto Ag.
vorrsssAw! ein sogenannter Correggio! Das kaufte mein Vater. Später fanden die
Söhne unter den Papieren ihres Vaters eine Kopie nach dem Bild in Aquarell
und Dokumente von verschiednen Ausstellungen, in denen er als echter Correggio
anerkannt und prämiiert worden war; da hätten sie es gern zurückgehabt, wenn
das gegangen wäre.

Es ist die Madonna mit dem Kind, das sich in ihrem Arm nach dem heiligen
Antonius zurückwendet und den Eber, den er bei sich hat, mit einem Glöckchen
necken will. Sie sitzen in einem grünen Zelt, und hinter den Tüchern ist ein
kleines Stückchen feine, ganz ferne Landschaft zu sehen. Meine Mutter konnte es
sehr schön wiedergeben, wie ein jetzt verstorbner Maler, der ein feiner Kunstkenner
war, herumging und meines Vaters Bilder nach ihren Meistern schätzte, und wie
er vor diesem Bild einen Schritt zurückgetreten wäre und sich zu meinen Eltern
zurückgewandt hätte und in seinem Bayrisch halblaut gesagt hätte: "Den Namen
traut mer sich gar nit ausz'schpreche, er ischt z'groß." Nach einer Weile hätte er
gelacht und dann gesagt: "Seine Fehler sind auch mit drauf. Ein Ohr so ver¬
zeichnen wie das, das tut doch keiner als Correggio."

Es scheint, daß die Erben Brizzi in der Via San Giovanni in Laterano
nach der Erfahrung mit dem Correggio weniger hastig vorgegangen sind, wenigstens
dauerte der Verkauf dort lange.

Da war ein Bild, dem Domenichino zugeschrieben; dafür gewann mein Vater
eine Zärtlichkeit; es heißt die "Musica," und um den Namen zu rechtfertigen, wird
in der Luft über ihren Schultern eine Notenrolle geschwungen von einem der paus¬
bäckigen Putten, mit denen in der italienischen Kunst gewirtschaftet wird wie bei
uns mit Äpfeln, die man scheffelweise kauft. Aber wahrscheinlich hielten sich die
Maler damit ziemlich treu an den Wirklichkeitseindruck. Noch heutigentags, das
heißt vor ein paar Jahren, als ich nach langer Abwesenheit wieder in Italien


Geschichte einer Sammlung

denken waren trotzdem sieghaft geblieben, aber der Wendepunkt kam, und zwar mit
der Reue.

Mein Vater sah auf einer Auktion ein Bild, das sich ihm einprägte, das
Doppelbildnis eines Mannes und einer Frau, die mit übereinandergelegten Händen
hintereinander herschreiten. Es war in der strengen Art der vorraffaelischen Zeit
gemalt. Ich kann nur denken, wie schön es gewesen sein muß, so ein originelles
Motiv, und dann mit der Innerlichkeit dieser frühen Zeit und mit ihren ringenden
Ausdrucksmitteln dargestellt! Man möchte gehn und danach suchen. Meinem Vater
ging es auch so. Auf der Auktion ließ er es vorübergehn. Vielleicht war er
froh, daß er widerstanden hatte. Aber später ging er zu dem Antiquar, der es
gekauft hatte, und wollte es wiedersehen, da war es aber auch schon wieder weg,
schon weiter verkauft, und erst viele Jahre später hat es mein Vater in einem der
großen deutschen Museen wiedergefunden. Danach hat er nicht so leicht etwas,
was ihm erreichbar war, an eine Galerie gehn lassen, und wenn ihm auch später
noch manchmal eine Beute entging, war es, weil sie hatte „reif" werden sollen,
wie er es nannte, und bei der Gelegenheit auf einen andern Erntewagen fiel als
den seinen. ^ ^
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Bald nach dieser Geschichte wurde eine Privatsammlung verkauft.

Der Besitzer war ein römischer Bürger gewesen. Er hatte sich in der Via
ti San Giovanni in Latercmo ein großes Stockwerk gemietet und dort an den
Wänden Bild an Bild hängen gehabt. Dort ging er zwischen seinen Schätzen
spazieren und schwelgte. Aber seine Familie in der Stadt wurde knapp gehalten,
und seine Söhne konnten nicht die Ausbildung bekommen, die sie sich wünschten,
weil kein Geld dazu da war. Nach des Alten Tode rächten sie sich an seinen
Götzen und machten Markt damit. Sie selber verstanden nichts von der Kunst,
sie hatten ja auch wenig Anlaß gehabt, sie lieben zu lernen. So wurde bei der
Versteigerung ein Bild mit Gelächter ans die Staffelei gehoben: um oosi eletto Ag.
vorrsssAw! ein sogenannter Correggio! Das kaufte mein Vater. Später fanden die
Söhne unter den Papieren ihres Vaters eine Kopie nach dem Bild in Aquarell
und Dokumente von verschiednen Ausstellungen, in denen er als echter Correggio
anerkannt und prämiiert worden war; da hätten sie es gern zurückgehabt, wenn
das gegangen wäre.

Es ist die Madonna mit dem Kind, das sich in ihrem Arm nach dem heiligen
Antonius zurückwendet und den Eber, den er bei sich hat, mit einem Glöckchen
necken will. Sie sitzen in einem grünen Zelt, und hinter den Tüchern ist ein
kleines Stückchen feine, ganz ferne Landschaft zu sehen. Meine Mutter konnte es
sehr schön wiedergeben, wie ein jetzt verstorbner Maler, der ein feiner Kunstkenner
war, herumging und meines Vaters Bilder nach ihren Meistern schätzte, und wie
er vor diesem Bild einen Schritt zurückgetreten wäre und sich zu meinen Eltern
zurückgewandt hätte und in seinem Bayrisch halblaut gesagt hätte: „Den Namen
traut mer sich gar nit ausz'schpreche, er ischt z'groß." Nach einer Weile hätte er
gelacht und dann gesagt: „Seine Fehler sind auch mit drauf. Ein Ohr so ver¬
zeichnen wie das, das tut doch keiner als Correggio."

Es scheint, daß die Erben Brizzi in der Via San Giovanni in Laterano
nach der Erfahrung mit dem Correggio weniger hastig vorgegangen sind, wenigstens
dauerte der Verkauf dort lange.

Da war ein Bild, dem Domenichino zugeschrieben; dafür gewann mein Vater
eine Zärtlichkeit; es heißt die „Musica," und um den Namen zu rechtfertigen, wird
in der Luft über ihren Schultern eine Notenrolle geschwungen von einem der paus¬
bäckigen Putten, mit denen in der italienischen Kunst gewirtschaftet wird wie bei
uns mit Äpfeln, die man scheffelweise kauft. Aber wahrscheinlich hielten sich die
Maler damit ziemlich treu an den Wirklichkeitseindruck. Noch heutigentags, das
heißt vor ein paar Jahren, als ich nach langer Abwesenheit wieder in Italien


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[0614] Geschichte einer Sammlung denken waren trotzdem sieghaft geblieben, aber der Wendepunkt kam, und zwar mit der Reue. Mein Vater sah auf einer Auktion ein Bild, das sich ihm einprägte, das Doppelbildnis eines Mannes und einer Frau, die mit übereinandergelegten Händen hintereinander herschreiten. Es war in der strengen Art der vorraffaelischen Zeit gemalt. Ich kann nur denken, wie schön es gewesen sein muß, so ein originelles Motiv, und dann mit der Innerlichkeit dieser frühen Zeit und mit ihren ringenden Ausdrucksmitteln dargestellt! Man möchte gehn und danach suchen. Meinem Vater ging es auch so. Auf der Auktion ließ er es vorübergehn. Vielleicht war er froh, daß er widerstanden hatte. Aber später ging er zu dem Antiquar, der es gekauft hatte, und wollte es wiedersehen, da war es aber auch schon wieder weg, schon weiter verkauft, und erst viele Jahre später hat es mein Vater in einem der großen deutschen Museen wiedergefunden. Danach hat er nicht so leicht etwas, was ihm erreichbar war, an eine Galerie gehn lassen, und wenn ihm auch später noch manchmal eine Beute entging, war es, weil sie hatte „reif" werden sollen, wie er es nannte, und bei der Gelegenheit auf einen andern Erntewagen fiel als den seinen. ^ ^ » Bald nach dieser Geschichte wurde eine Privatsammlung verkauft. Der Besitzer war ein römischer Bürger gewesen. Er hatte sich in der Via ti San Giovanni in Latercmo ein großes Stockwerk gemietet und dort an den Wänden Bild an Bild hängen gehabt. Dort ging er zwischen seinen Schätzen spazieren und schwelgte. Aber seine Familie in der Stadt wurde knapp gehalten, und seine Söhne konnten nicht die Ausbildung bekommen, die sie sich wünschten, weil kein Geld dazu da war. Nach des Alten Tode rächten sie sich an seinen Götzen und machten Markt damit. Sie selber verstanden nichts von der Kunst, sie hatten ja auch wenig Anlaß gehabt, sie lieben zu lernen. So wurde bei der Versteigerung ein Bild mit Gelächter ans die Staffelei gehoben: um oosi eletto Ag. vorrsssAw! ein sogenannter Correggio! Das kaufte mein Vater. Später fanden die Söhne unter den Papieren ihres Vaters eine Kopie nach dem Bild in Aquarell und Dokumente von verschiednen Ausstellungen, in denen er als echter Correggio anerkannt und prämiiert worden war; da hätten sie es gern zurückgehabt, wenn das gegangen wäre. Es ist die Madonna mit dem Kind, das sich in ihrem Arm nach dem heiligen Antonius zurückwendet und den Eber, den er bei sich hat, mit einem Glöckchen necken will. Sie sitzen in einem grünen Zelt, und hinter den Tüchern ist ein kleines Stückchen feine, ganz ferne Landschaft zu sehen. Meine Mutter konnte es sehr schön wiedergeben, wie ein jetzt verstorbner Maler, der ein feiner Kunstkenner war, herumging und meines Vaters Bilder nach ihren Meistern schätzte, und wie er vor diesem Bild einen Schritt zurückgetreten wäre und sich zu meinen Eltern zurückgewandt hätte und in seinem Bayrisch halblaut gesagt hätte: „Den Namen traut mer sich gar nit ausz'schpreche, er ischt z'groß." Nach einer Weile hätte er gelacht und dann gesagt: „Seine Fehler sind auch mit drauf. Ein Ohr so ver¬ zeichnen wie das, das tut doch keiner als Correggio." Es scheint, daß die Erben Brizzi in der Via San Giovanni in Laterano nach der Erfahrung mit dem Correggio weniger hastig vorgegangen sind, wenigstens dauerte der Verkauf dort lange. Da war ein Bild, dem Domenichino zugeschrieben; dafür gewann mein Vater eine Zärtlichkeit; es heißt die „Musica," und um den Namen zu rechtfertigen, wird in der Luft über ihren Schultern eine Notenrolle geschwungen von einem der paus¬ bäckigen Putten, mit denen in der italienischen Kunst gewirtschaftet wird wie bei uns mit Äpfeln, die man scheffelweise kauft. Aber wahrscheinlich hielten sich die Maler damit ziemlich treu an den Wirklichkeitseindruck. Noch heutigentags, das heißt vor ein paar Jahren, als ich nach langer Abwesenheit wieder in Italien

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/614>, abgerufen am 15.01.2025.