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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Die Tage von Lhainpigny und villiers

vom Gouverneur (vielleicht an den Kommandanten des siebenten Secteurs, den
Admiral von Montagncic) aufgegebner Depesche: ?rsvonsü Vtnoz^, ki!^ Ronsisrs,
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Da, wie eben erwähnt worden ist, General Valentin nicht bloß seine erste An-
griffskolonne, das Regiment 110, sondern auch die zweite, aus dem zweiten
Bataillon des 112. Regiments und zwei Bataillonen Bretagner Mobilgarden
(Finistere) bestehende vergeblich gegen die von den Schlesien? auf das zäheste ver¬
teidigten Gebäude und Grundstücke hatte vorgehn lassen, so zögerte General Vinoy
begreiflicherweise nicht, von der ihm in der Depesche des Gouverneurs erteilten
Ermächtigung Gebrauch zu machen. Doch ging die Zurückziehung der enga¬
gierten Abteilungen nicht ohne Verluste und ohne einige Zersplitterung vor sich.
(General Ducrot sagt: umrs zzArvsnons, sans trop Ah ÄssvrÄrs, s. rsprsuclro
N08 xrsmisrss positicmi,, 10 bsars8.) Um zu zeigen, wie schwer es ist, sich
auf die von den Generalen Ducrot und Vinoy offenbar durchaus in gutem
Glauben berichteten Tatsachen einen Vers zu machen, sei nur erwähnt, daß
General Vinoy, der an Ort und Stelle war, in seinem Gefechtsbericht das
109. Regiment als am Gefechte in erster Linie beteiligt bezeichnet (1v8 trvrrxss
piu Stslvnt SllMgvos SS vomxo8A0Qt An 109"""° se 110°""' Ah ligllv), während
nach den Angaben des Generals Ducrot alle drei Bataillone des 109. Regi¬
ments in Reserve gestanden und nicht in das Gefecht eingegriffen haben. Hier¬
mit stimmt auch die Tatsache überein, daß des 109. Regiments in der Verlust¬
liste (29 Offiziere und 961 Mann) keine Erwähnung geschieht. Man fragt sich
nur, wie es möglich ist, daß dem General Vinoy, der das 112. Regiment ganz
unerwähnt läßt, sein Irrtum uicht bei Vergleichung der Verlustliste aufgefallen
ist, da diese doch als Verlust des von ihm ignorierten Regiments 4 Offiziere
und 193 Mann angibt.

Die ebenfalls am 29. November erfolgte Besetzung der Gare-aux-Bveufs
oder mit andern Worten des Schlachtviehbahnhofs von Choisy-le-Roi durch
die Division des Kontreadmirals Pothuau war kein besonders blutiges Unter¬
nehmen. Marinefnsiliere und Nationalgardisten waren dessen Helden. Die
Franzosen hatten acht Verwundete; sie wollen vom Schlesischen Grenadierregiment
Ur. 10 neun Mann verwundet und fünf gefangen genommen haben, was
nicht bestritten werden kann, da die Verluste des Regiments bei diesem Über¬
fall weder aus der Verlustliste des Generalstabswerks noch aus den von
Dr. Engel im Statistischen Bureau zusammengestellten Listen separat zu ersehen
sind. Auch hier zogen sich die Franzosen nach dem Eingange der obenerwähnten
Depesche des Gouverneurs, ohne Zweifel unter Mitnahme ihrer sämtlichen fünf
Gefangnen, auf ihre ursprünglichen Stellungen zurück.

Der Wind, der in der Nacht vom 29. zum 30. November von West nach
Nordost umgesprungen war, hatte ziemlich starken Frost gebracht, und dieser
dürfte den teils in erster Linie ausgerückten, teils in Bereitschaftsstellungen
zurückbehaltnen drei Pariser Armeen empfindlicher und verderblicher gewesen sein
als uns. Denn obwohl uns das Kriegshandwerk so weit weg in fremdes Land


Die Tage von Lhainpigny und villiers

vom Gouverneur (vielleicht an den Kommandanten des siebenten Secteurs, den
Admiral von Montagncic) aufgegebner Depesche: ?rsvonsü Vtnoz^, ki!^ Ronsisrs,
Log.u.t'ort, I/iQisrs c^us 1a ZrtuiÄs oxöration sse ^ourirüs pe>.r 8rues Ah 1s,
vru.s as Narns se ruptars An barrgAS. I^a fünf as leur opsriMon Äoit
Sö mis8ursr 8ur sse ineiÄsnt. Ils ssront juZss; adrsssW Isur sstts äöxsslls.
Da, wie eben erwähnt worden ist, General Valentin nicht bloß seine erste An-
griffskolonne, das Regiment 110, sondern auch die zweite, aus dem zweiten
Bataillon des 112. Regiments und zwei Bataillonen Bretagner Mobilgarden
(Finistere) bestehende vergeblich gegen die von den Schlesien? auf das zäheste ver¬
teidigten Gebäude und Grundstücke hatte vorgehn lassen, so zögerte General Vinoy
begreiflicherweise nicht, von der ihm in der Depesche des Gouverneurs erteilten
Ermächtigung Gebrauch zu machen. Doch ging die Zurückziehung der enga¬
gierten Abteilungen nicht ohne Verluste und ohne einige Zersplitterung vor sich.
(General Ducrot sagt: umrs zzArvsnons, sans trop Ah ÄssvrÄrs, s. rsprsuclro
N08 xrsmisrss positicmi,, 10 bsars8.) Um zu zeigen, wie schwer es ist, sich
auf die von den Generalen Ducrot und Vinoy offenbar durchaus in gutem
Glauben berichteten Tatsachen einen Vers zu machen, sei nur erwähnt, daß
General Vinoy, der an Ort und Stelle war, in seinem Gefechtsbericht das
109. Regiment als am Gefechte in erster Linie beteiligt bezeichnet (1v8 trvrrxss
piu Stslvnt SllMgvos SS vomxo8A0Qt An 109"""° se 110°""' Ah ligllv), während
nach den Angaben des Generals Ducrot alle drei Bataillone des 109. Regi¬
ments in Reserve gestanden und nicht in das Gefecht eingegriffen haben. Hier¬
mit stimmt auch die Tatsache überein, daß des 109. Regiments in der Verlust¬
liste (29 Offiziere und 961 Mann) keine Erwähnung geschieht. Man fragt sich
nur, wie es möglich ist, daß dem General Vinoy, der das 112. Regiment ganz
unerwähnt läßt, sein Irrtum uicht bei Vergleichung der Verlustliste aufgefallen
ist, da diese doch als Verlust des von ihm ignorierten Regiments 4 Offiziere
und 193 Mann angibt.

Die ebenfalls am 29. November erfolgte Besetzung der Gare-aux-Bveufs
oder mit andern Worten des Schlachtviehbahnhofs von Choisy-le-Roi durch
die Division des Kontreadmirals Pothuau war kein besonders blutiges Unter¬
nehmen. Marinefnsiliere und Nationalgardisten waren dessen Helden. Die
Franzosen hatten acht Verwundete; sie wollen vom Schlesischen Grenadierregiment
Ur. 10 neun Mann verwundet und fünf gefangen genommen haben, was
nicht bestritten werden kann, da die Verluste des Regiments bei diesem Über¬
fall weder aus der Verlustliste des Generalstabswerks noch aus den von
Dr. Engel im Statistischen Bureau zusammengestellten Listen separat zu ersehen
sind. Auch hier zogen sich die Franzosen nach dem Eingange der obenerwähnten
Depesche des Gouverneurs, ohne Zweifel unter Mitnahme ihrer sämtlichen fünf
Gefangnen, auf ihre ursprünglichen Stellungen zurück.

Der Wind, der in der Nacht vom 29. zum 30. November von West nach
Nordost umgesprungen war, hatte ziemlich starken Frost gebracht, und dieser
dürfte den teils in erster Linie ausgerückten, teils in Bereitschaftsstellungen
zurückbehaltnen drei Pariser Armeen empfindlicher und verderblicher gewesen sein
als uns. Denn obwohl uns das Kriegshandwerk so weit weg in fremdes Land


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[0472] Die Tage von Lhainpigny und villiers vom Gouverneur (vielleicht an den Kommandanten des siebenten Secteurs, den Admiral von Montagncic) aufgegebner Depesche: ?rsvonsü Vtnoz^, ki!^ Ronsisrs, Log.u.t'ort, I/iQisrs c^us 1a ZrtuiÄs oxöration sse ^ourirüs pe>.r 8rues Ah 1s, vru.s as Narns se ruptars An barrgAS. I^a fünf as leur opsriMon Äoit Sö mis8ursr 8ur sse ineiÄsnt. Ils ssront juZss; adrsssW Isur sstts äöxsslls. Da, wie eben erwähnt worden ist, General Valentin nicht bloß seine erste An- griffskolonne, das Regiment 110, sondern auch die zweite, aus dem zweiten Bataillon des 112. Regiments und zwei Bataillonen Bretagner Mobilgarden (Finistere) bestehende vergeblich gegen die von den Schlesien? auf das zäheste ver¬ teidigten Gebäude und Grundstücke hatte vorgehn lassen, so zögerte General Vinoy begreiflicherweise nicht, von der ihm in der Depesche des Gouverneurs erteilten Ermächtigung Gebrauch zu machen. Doch ging die Zurückziehung der enga¬ gierten Abteilungen nicht ohne Verluste und ohne einige Zersplitterung vor sich. (General Ducrot sagt: umrs zzArvsnons, sans trop Ah ÄssvrÄrs, s. rsprsuclro N08 xrsmisrss positicmi,, 10 bsars8.) Um zu zeigen, wie schwer es ist, sich auf die von den Generalen Ducrot und Vinoy offenbar durchaus in gutem Glauben berichteten Tatsachen einen Vers zu machen, sei nur erwähnt, daß General Vinoy, der an Ort und Stelle war, in seinem Gefechtsbericht das 109. Regiment als am Gefechte in erster Linie beteiligt bezeichnet (1v8 trvrrxss piu Stslvnt SllMgvos SS vomxo8A0Qt An 109"""° se 110°""' Ah ligllv), während nach den Angaben des Generals Ducrot alle drei Bataillone des 109. Regi¬ ments in Reserve gestanden und nicht in das Gefecht eingegriffen haben. Hier¬ mit stimmt auch die Tatsache überein, daß des 109. Regiments in der Verlust¬ liste (29 Offiziere und 961 Mann) keine Erwähnung geschieht. Man fragt sich nur, wie es möglich ist, daß dem General Vinoy, der das 112. Regiment ganz unerwähnt läßt, sein Irrtum uicht bei Vergleichung der Verlustliste aufgefallen ist, da diese doch als Verlust des von ihm ignorierten Regiments 4 Offiziere und 193 Mann angibt. Die ebenfalls am 29. November erfolgte Besetzung der Gare-aux-Bveufs oder mit andern Worten des Schlachtviehbahnhofs von Choisy-le-Roi durch die Division des Kontreadmirals Pothuau war kein besonders blutiges Unter¬ nehmen. Marinefnsiliere und Nationalgardisten waren dessen Helden. Die Franzosen hatten acht Verwundete; sie wollen vom Schlesischen Grenadierregiment Ur. 10 neun Mann verwundet und fünf gefangen genommen haben, was nicht bestritten werden kann, da die Verluste des Regiments bei diesem Über¬ fall weder aus der Verlustliste des Generalstabswerks noch aus den von Dr. Engel im Statistischen Bureau zusammengestellten Listen separat zu ersehen sind. Auch hier zogen sich die Franzosen nach dem Eingange der obenerwähnten Depesche des Gouverneurs, ohne Zweifel unter Mitnahme ihrer sämtlichen fünf Gefangnen, auf ihre ursprünglichen Stellungen zurück. Der Wind, der in der Nacht vom 29. zum 30. November von West nach Nordost umgesprungen war, hatte ziemlich starken Frost gebracht, und dieser dürfte den teils in erster Linie ausgerückten, teils in Bereitschaftsstellungen zurückbehaltnen drei Pariser Armeen empfindlicher und verderblicher gewesen sein als uns. Denn obwohl uns das Kriegshandwerk so weit weg in fremdes Land

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/472>, abgerufen am 15.01.2025.