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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Gräfin Susanna

Susanna lächelte.

Dabei ist nichts zum Verwundern: Englisch ist mir so geläufig wie meine
Muttersprache. Wie heutzutage jedermann in Italien, habe auch ich immer eng¬
lische Erzieherinnen gehabt.

Ja, sagte er, das weiß ich, und meistens sind diese Engländerinnen Jrlän-
derinnen -- oder nicht? Natürlich sind Sie auch sehr häufig in England gewesen?

O nein, ich bin jetzt zum erstenmal hier.

Wirklich? fragte er verwundert. Und ich glaubte immer, die echte Oxforder
Aussprache könne man sich nur an Ort und Stelle aneignen!

Habe ich denn die echte Oxforder Aussprache? fragte Susanna erfreut.

Ja, aber ich danke Gott auf den Knien, nicht das echte Oxforder Wesen! --
Kommt Ihnen England sehr sonderbar vor?

Ja, erwiderte sie ehrlich, aber nicht so sehr, als es wohl der Fall wäre,
wenn ich nicht so viele englische Romane gelesen hätte. Englische Romane sind
nämlich die einzigen, die man in meiner Gegend von Italien als junges Mädchen
lesen darf.

Aha! sagte Anthony nickend, und deshalb sind unsre englischen Schriftsteller
solche Meister in der Kunst des Vertuschens und Verschweigens. Nach einer kurzen
Pause begann er wieder: Es ist ein Ding um müßige und zudringliche Neugierde
und ein andres um ehrliches, freundnachbarliches Interesse. Wenn ich weniger
schüchtern wäre, würde ich mir die Frage erlauben, welche Gegend von Italien
eigentlich Ihre Gegend von Italien ist?

Susanna lehnte sich zurück und lachte leise.

Meine Gegend von Italien? Ja, das ist nicht so leicht gesagt. In gewissem
Sinn ist es Rom, denn ich entstamme einer römischen Familie und bin politisch
Untertanin des Papstes, obgleich der Herzog von Savoyen im Augenblick seinen
Thron usurpiert hat und seine Regierungsgewalt von der Kcnnorra ausgeübt wird.
Dann ist aber auch wieder Venedig meine Gegend von Italien. Wir sind Vene¬
zianer, wenn es, um das zu werde", genügt, vierhundert Jahre lang ein Haus in
Venedig zu besitzen. Aber die Gegend von Italien, in der ich meist lebe, und
die ich am meisten, am allermeisten liebe, ist eine Gegend, von der Sie wohl noch
nie gehört haben werden: eine kleine, Weltverlorne Insel etwa fünfzig Meilen
nördlich von Ancona. Eine kleine, vom Duft des Rosmarins und Basiliknms er¬
füllte bergige Insel. Sie ist grau, von grauen Olivenwäldern bedeckt, ganz grau,
aber dieses Grau wird unterbrochen vom saftigen Grün der Weinberge, von weißen
und grünen, in schönen Gärten gebetteten Villen, von Dörfern mit roten Dächern
und Weißen Mauern und Kirchtürmen, sie ist ganz grau und doch eitel Blau und
Gold. So schwimmt sie zwischen dem blauen Himmel und der blauen See im
goldnen Licht -- die kleine, unbekannte, wunderschöne Insel Sampaolo!

Sie war Schauspielerin genug, ganz harmlos auszusehen, als sie das Wort
"Sampaolo" aussprach. Ihre Augen sahen träumerisch ins Weite, als sähen sie
ihre Insel vor sich auftauchen, aber doch streifte ein verstohlner Seitenblick das
Gesicht ihres Gefährten.

War Anthony nicht leise zusammengezuckt? Hatten seine Augen nicht einen
Moment aufgeleuchtet? Jedenfalls kam eine plötzliche Aufregung über ihn, von der
er sich zu dem unbedachten Ausruf hinreißen ließ: Ist dies ein merkwürdiges Zu¬
sammentreffen! Sampaolo -- das kenne ich wohl! Durch und durch!

Wirklich? sagte Susanna überrascht. Waren Sie dort? Es wird nur selten
von Reisenden besucht -- Geschäftsreisende natürlich ausgenommen.

Nein, entgegnete er, der Wahrheit gemäß. Aber -- aber ich kenne -- ich
kannte -- einmal -- einen Mann, der -- einen Mann, der dort war -- schloß
er ziemlich verwirrt. Sobald ihm die Überlegung wiedergekommen war, dachte er,
es verspreche viel mehr Vergnügen, wenn er sie über seine persönlichen Beziehungen
zu Sanipaolo im Dunkeln lasse.


Gräfin Susanna

Susanna lächelte.

Dabei ist nichts zum Verwundern: Englisch ist mir so geläufig wie meine
Muttersprache. Wie heutzutage jedermann in Italien, habe auch ich immer eng¬
lische Erzieherinnen gehabt.

Ja, sagte er, das weiß ich, und meistens sind diese Engländerinnen Jrlän-
derinnen — oder nicht? Natürlich sind Sie auch sehr häufig in England gewesen?

O nein, ich bin jetzt zum erstenmal hier.

Wirklich? fragte er verwundert. Und ich glaubte immer, die echte Oxforder
Aussprache könne man sich nur an Ort und Stelle aneignen!

Habe ich denn die echte Oxforder Aussprache? fragte Susanna erfreut.

Ja, aber ich danke Gott auf den Knien, nicht das echte Oxforder Wesen! —
Kommt Ihnen England sehr sonderbar vor?

Ja, erwiderte sie ehrlich, aber nicht so sehr, als es wohl der Fall wäre,
wenn ich nicht so viele englische Romane gelesen hätte. Englische Romane sind
nämlich die einzigen, die man in meiner Gegend von Italien als junges Mädchen
lesen darf.

Aha! sagte Anthony nickend, und deshalb sind unsre englischen Schriftsteller
solche Meister in der Kunst des Vertuschens und Verschweigens. Nach einer kurzen
Pause begann er wieder: Es ist ein Ding um müßige und zudringliche Neugierde
und ein andres um ehrliches, freundnachbarliches Interesse. Wenn ich weniger
schüchtern wäre, würde ich mir die Frage erlauben, welche Gegend von Italien
eigentlich Ihre Gegend von Italien ist?

Susanna lehnte sich zurück und lachte leise.

Meine Gegend von Italien? Ja, das ist nicht so leicht gesagt. In gewissem
Sinn ist es Rom, denn ich entstamme einer römischen Familie und bin politisch
Untertanin des Papstes, obgleich der Herzog von Savoyen im Augenblick seinen
Thron usurpiert hat und seine Regierungsgewalt von der Kcnnorra ausgeübt wird.
Dann ist aber auch wieder Venedig meine Gegend von Italien. Wir sind Vene¬
zianer, wenn es, um das zu werde», genügt, vierhundert Jahre lang ein Haus in
Venedig zu besitzen. Aber die Gegend von Italien, in der ich meist lebe, und
die ich am meisten, am allermeisten liebe, ist eine Gegend, von der Sie wohl noch
nie gehört haben werden: eine kleine, Weltverlorne Insel etwa fünfzig Meilen
nördlich von Ancona. Eine kleine, vom Duft des Rosmarins und Basiliknms er¬
füllte bergige Insel. Sie ist grau, von grauen Olivenwäldern bedeckt, ganz grau,
aber dieses Grau wird unterbrochen vom saftigen Grün der Weinberge, von weißen
und grünen, in schönen Gärten gebetteten Villen, von Dörfern mit roten Dächern
und Weißen Mauern und Kirchtürmen, sie ist ganz grau und doch eitel Blau und
Gold. So schwimmt sie zwischen dem blauen Himmel und der blauen See im
goldnen Licht — die kleine, unbekannte, wunderschöne Insel Sampaolo!

Sie war Schauspielerin genug, ganz harmlos auszusehen, als sie das Wort
„Sampaolo" aussprach. Ihre Augen sahen träumerisch ins Weite, als sähen sie
ihre Insel vor sich auftauchen, aber doch streifte ein verstohlner Seitenblick das
Gesicht ihres Gefährten.

War Anthony nicht leise zusammengezuckt? Hatten seine Augen nicht einen
Moment aufgeleuchtet? Jedenfalls kam eine plötzliche Aufregung über ihn, von der
er sich zu dem unbedachten Ausruf hinreißen ließ: Ist dies ein merkwürdiges Zu¬
sammentreffen! Sampaolo — das kenne ich wohl! Durch und durch!

Wirklich? sagte Susanna überrascht. Waren Sie dort? Es wird nur selten
von Reisenden besucht — Geschäftsreisende natürlich ausgenommen.

Nein, entgegnete er, der Wahrheit gemäß. Aber — aber ich kenne — ich
kannte — einmal — einen Mann, der — einen Mann, der dort war — schloß
er ziemlich verwirrt. Sobald ihm die Überlegung wiedergekommen war, dachte er,
es verspreche viel mehr Vergnügen, wenn er sie über seine persönlichen Beziehungen
zu Sanipaolo im Dunkeln lasse.


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[0482] Gräfin Susanna Susanna lächelte. Dabei ist nichts zum Verwundern: Englisch ist mir so geläufig wie meine Muttersprache. Wie heutzutage jedermann in Italien, habe auch ich immer eng¬ lische Erzieherinnen gehabt. Ja, sagte er, das weiß ich, und meistens sind diese Engländerinnen Jrlän- derinnen — oder nicht? Natürlich sind Sie auch sehr häufig in England gewesen? O nein, ich bin jetzt zum erstenmal hier. Wirklich? fragte er verwundert. Und ich glaubte immer, die echte Oxforder Aussprache könne man sich nur an Ort und Stelle aneignen! Habe ich denn die echte Oxforder Aussprache? fragte Susanna erfreut. Ja, aber ich danke Gott auf den Knien, nicht das echte Oxforder Wesen! — Kommt Ihnen England sehr sonderbar vor? Ja, erwiderte sie ehrlich, aber nicht so sehr, als es wohl der Fall wäre, wenn ich nicht so viele englische Romane gelesen hätte. Englische Romane sind nämlich die einzigen, die man in meiner Gegend von Italien als junges Mädchen lesen darf. Aha! sagte Anthony nickend, und deshalb sind unsre englischen Schriftsteller solche Meister in der Kunst des Vertuschens und Verschweigens. Nach einer kurzen Pause begann er wieder: Es ist ein Ding um müßige und zudringliche Neugierde und ein andres um ehrliches, freundnachbarliches Interesse. Wenn ich weniger schüchtern wäre, würde ich mir die Frage erlauben, welche Gegend von Italien eigentlich Ihre Gegend von Italien ist? Susanna lehnte sich zurück und lachte leise. Meine Gegend von Italien? Ja, das ist nicht so leicht gesagt. In gewissem Sinn ist es Rom, denn ich entstamme einer römischen Familie und bin politisch Untertanin des Papstes, obgleich der Herzog von Savoyen im Augenblick seinen Thron usurpiert hat und seine Regierungsgewalt von der Kcnnorra ausgeübt wird. Dann ist aber auch wieder Venedig meine Gegend von Italien. Wir sind Vene¬ zianer, wenn es, um das zu werde», genügt, vierhundert Jahre lang ein Haus in Venedig zu besitzen. Aber die Gegend von Italien, in der ich meist lebe, und die ich am meisten, am allermeisten liebe, ist eine Gegend, von der Sie wohl noch nie gehört haben werden: eine kleine, Weltverlorne Insel etwa fünfzig Meilen nördlich von Ancona. Eine kleine, vom Duft des Rosmarins und Basiliknms er¬ füllte bergige Insel. Sie ist grau, von grauen Olivenwäldern bedeckt, ganz grau, aber dieses Grau wird unterbrochen vom saftigen Grün der Weinberge, von weißen und grünen, in schönen Gärten gebetteten Villen, von Dörfern mit roten Dächern und Weißen Mauern und Kirchtürmen, sie ist ganz grau und doch eitel Blau und Gold. So schwimmt sie zwischen dem blauen Himmel und der blauen See im goldnen Licht — die kleine, unbekannte, wunderschöne Insel Sampaolo! Sie war Schauspielerin genug, ganz harmlos auszusehen, als sie das Wort „Sampaolo" aussprach. Ihre Augen sahen träumerisch ins Weite, als sähen sie ihre Insel vor sich auftauchen, aber doch streifte ein verstohlner Seitenblick das Gesicht ihres Gefährten. War Anthony nicht leise zusammengezuckt? Hatten seine Augen nicht einen Moment aufgeleuchtet? Jedenfalls kam eine plötzliche Aufregung über ihn, von der er sich zu dem unbedachten Ausruf hinreißen ließ: Ist dies ein merkwürdiges Zu¬ sammentreffen! Sampaolo — das kenne ich wohl! Durch und durch! Wirklich? sagte Susanna überrascht. Waren Sie dort? Es wird nur selten von Reisenden besucht — Geschäftsreisende natürlich ausgenommen. Nein, entgegnete er, der Wahrheit gemäß. Aber — aber ich kenne — ich kannte — einmal — einen Mann, der — einen Mann, der dort war — schloß er ziemlich verwirrt. Sobald ihm die Überlegung wiedergekommen war, dachte er, es verspreche viel mehr Vergnügen, wenn er sie über seine persönlichen Beziehungen zu Sanipaolo im Dunkeln lasse.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/482>, abgerufen am 26.06.2024.