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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr.

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Westfälische Geschichten

Die Rieka liegt bei den Clermonts auf den Tod. Jeden Tag muß der
Doktor aus der Stadt kommen. Was die Dora ist. die tut gar nichts andres
mehr als die Kranke pflegen. Als wenn sie ne barmherzige Schwester wär,
sagt der Doktor. Der Clermontswirt, der Jochen, ist wieder gesund geworden.
Sitzt in der Wirtsstube und redet mit den Leuten, ist in der Wirtschaft überall
dabei. Wenn die Dora nicht in der Krankenstube ist, dann sitzt der Jochen am
Bett. Mit der Goldner Krone ists aus. Der Hera hat aufbegehrt. Er hat die
Rieka heraus reißen lassen wollen aus dem Bett, daß sie nicht liegen solle im
Hause seines Todfeindes. -- Da ist der Franz hinüber und hat mit dem Hera
geredet. Der hat erst ein großes Wort gehabt und hat den Franz hinauswerfen
wollen -- der Kellner hat alles gehört und hat es weiter erzählt --, dann
aber ist der Hera kreideweiß geworden im Gesicht. Der Franz hat vom Karten¬
spiel geredet, und -- der Kellner hats nicht mehr recht versteh" können -- der
Hera hat plötzlich alles gewollt, was der Franz gesagt hat, daß er tun solle.
Die Clermonts haben ja die Schuldscheine alle in Händen, die der Hera ausge¬
stellt hat.

Nun zahlen sie dem Kronenwirt noch eine hübsche Summe heraus auf die
Krone. -- Der Hera geht nach Amerika, und sein Freund, der Clemens Lie, geht
mit ihm. So erzählten sich die Leute und sprachen davon, ob wohl die schwarze
Rieka sterben müßte.

Die schwebte wochenlang am Rande des Grabes. Der Stoß war in die
Lunge gedrungen. Aber die sorgsame Pflege, die sie genoß -- und ihre Jugend! --
Sie wurde gesund. ^




Drei Monate sind vergangen. Es ist ein wundervoller Herbsttag. Unter
den hohen Linden im Clermontsgarten sitzt im Lehnstuhl die Rieka. Blaß und
schmal ist ihr Gesicht, sind ihre Hände. Noch weit schöner als einst, denkt der
Franz, der hinter dem Fenster steht in der Backkammer. Die Rieka kann ihn
nicht sehen, sie müßte den Kopf wenden. Er aber sieht sie und sieht neben ihr
seine Mutter, die Dora -- die beiden Frauen, die einander in den Tagen der
Krankheit so nahe gekommen sind.

Es leidet ihn nicht mehr ans seinem Lauscherposten. Schon steht er neben
dem Lehnstuhl der Rieka und gibt seiner Mutter einen Wink: Laß uns allein.
Sie steht auf. sie geht ins Haus. Die Rieka wird noch um einen Schatten
bleicher im Gesicht. Wie ein Alp liegts mir auf der Brust, sagt sie. In all der
Zeit, daß ich krank gelegen bin in euerm Haus, und daß ihr alle so gut gewesen
seid gegen mich, hab ichs sagen wollen und hab den Mut nicht finden können.
War wohl, weil'ich noch so schwach war, heute muß es von der Seele herunter:
der Stich, den ich bekommen hab. der war für dich bestimmt, und ich hab den
Hinrich dazu angestiftet. Als du vor mir gestanden bist in meiner Stube, Franz,
und hast mir gesagt, was du von dem Vater weißt, und hast zu mir über mich
gesprochen und wie du denkst über mich, und wie ich bin. und wie ich da ge¬
fühlt hab: Recht hat er. der Vater und ich. wir sind so schlecht, wie er gut ist.
da. da . . . Sie unterbrach sich, schlug beide Hände vors Gesicht und schluchzte
laut und herzbrechend. Wie ein Schlag ists mir durch den Leib gegangen. Den
Hinrich hab ich herbei gerufen und hab ihn geküßt, daß er verrückt geworden ist,
und dann hab ich ihm gesagt -- mein Gott, ich brings nicht über die Lippen.

Ist auch nicht nötig, Rieka, sagte der Franz und schlang seinen Arm um
ihren Leib und küßte sie, ich weiß es längst. Der Hinrich hat mir alles erzählt.
Und warum dus getan hast. Rieka. das weiß ich anch. Hast dus denn nicht selbst
gesagt in dem Augenblicke, wo du den Stich beläuft: Ich hab ihn lieb, den Franz,
""d keinen sonst! Willst dus nicht voll halten, Rieka?

Sie umschlang ihn mit beiden Armen, sie küßte ihn und sagte schluchzend:
Bis in alle Ewigkeit



Westfälische Geschichten

Die Rieka liegt bei den Clermonts auf den Tod. Jeden Tag muß der
Doktor aus der Stadt kommen. Was die Dora ist. die tut gar nichts andres
mehr als die Kranke pflegen. Als wenn sie ne barmherzige Schwester wär,
sagt der Doktor. Der Clermontswirt, der Jochen, ist wieder gesund geworden.
Sitzt in der Wirtsstube und redet mit den Leuten, ist in der Wirtschaft überall
dabei. Wenn die Dora nicht in der Krankenstube ist, dann sitzt der Jochen am
Bett. Mit der Goldner Krone ists aus. Der Hera hat aufbegehrt. Er hat die
Rieka heraus reißen lassen wollen aus dem Bett, daß sie nicht liegen solle im
Hause seines Todfeindes. — Da ist der Franz hinüber und hat mit dem Hera
geredet. Der hat erst ein großes Wort gehabt und hat den Franz hinauswerfen
wollen — der Kellner hat alles gehört und hat es weiter erzählt —, dann
aber ist der Hera kreideweiß geworden im Gesicht. Der Franz hat vom Karten¬
spiel geredet, und — der Kellner hats nicht mehr recht versteh« können — der
Hera hat plötzlich alles gewollt, was der Franz gesagt hat, daß er tun solle.
Die Clermonts haben ja die Schuldscheine alle in Händen, die der Hera ausge¬
stellt hat.

Nun zahlen sie dem Kronenwirt noch eine hübsche Summe heraus auf die
Krone. — Der Hera geht nach Amerika, und sein Freund, der Clemens Lie, geht
mit ihm. So erzählten sich die Leute und sprachen davon, ob wohl die schwarze
Rieka sterben müßte.

Die schwebte wochenlang am Rande des Grabes. Der Stoß war in die
Lunge gedrungen. Aber die sorgsame Pflege, die sie genoß — und ihre Jugend! —
Sie wurde gesund. ^




Drei Monate sind vergangen. Es ist ein wundervoller Herbsttag. Unter
den hohen Linden im Clermontsgarten sitzt im Lehnstuhl die Rieka. Blaß und
schmal ist ihr Gesicht, sind ihre Hände. Noch weit schöner als einst, denkt der
Franz, der hinter dem Fenster steht in der Backkammer. Die Rieka kann ihn
nicht sehen, sie müßte den Kopf wenden. Er aber sieht sie und sieht neben ihr
seine Mutter, die Dora — die beiden Frauen, die einander in den Tagen der
Krankheit so nahe gekommen sind.

Es leidet ihn nicht mehr ans seinem Lauscherposten. Schon steht er neben
dem Lehnstuhl der Rieka und gibt seiner Mutter einen Wink: Laß uns allein.
Sie steht auf. sie geht ins Haus. Die Rieka wird noch um einen Schatten
bleicher im Gesicht. Wie ein Alp liegts mir auf der Brust, sagt sie. In all der
Zeit, daß ich krank gelegen bin in euerm Haus, und daß ihr alle so gut gewesen
seid gegen mich, hab ichs sagen wollen und hab den Mut nicht finden können.
War wohl, weil'ich noch so schwach war, heute muß es von der Seele herunter:
der Stich, den ich bekommen hab. der war für dich bestimmt, und ich hab den
Hinrich dazu angestiftet. Als du vor mir gestanden bist in meiner Stube, Franz,
und hast mir gesagt, was du von dem Vater weißt, und hast zu mir über mich
gesprochen und wie du denkst über mich, und wie ich bin. und wie ich da ge¬
fühlt hab: Recht hat er. der Vater und ich. wir sind so schlecht, wie er gut ist.
da. da . . . Sie unterbrach sich, schlug beide Hände vors Gesicht und schluchzte
laut und herzbrechend. Wie ein Schlag ists mir durch den Leib gegangen. Den
Hinrich hab ich herbei gerufen und hab ihn geküßt, daß er verrückt geworden ist,
und dann hab ich ihm gesagt — mein Gott, ich brings nicht über die Lippen.

Ist auch nicht nötig, Rieka, sagte der Franz und schlang seinen Arm um
ihren Leib und küßte sie, ich weiß es längst. Der Hinrich hat mir alles erzählt.
Und warum dus getan hast. Rieka. das weiß ich anch. Hast dus denn nicht selbst
gesagt in dem Augenblicke, wo du den Stich beläuft: Ich hab ihn lieb, den Franz,
""d keinen sonst! Willst dus nicht voll halten, Rieka?

Sie umschlang ihn mit beiden Armen, sie küßte ihn und sagte schluchzend:
Bis in alle Ewigkeit



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[0179] Westfälische Geschichten Die Rieka liegt bei den Clermonts auf den Tod. Jeden Tag muß der Doktor aus der Stadt kommen. Was die Dora ist. die tut gar nichts andres mehr als die Kranke pflegen. Als wenn sie ne barmherzige Schwester wär, sagt der Doktor. Der Clermontswirt, der Jochen, ist wieder gesund geworden. Sitzt in der Wirtsstube und redet mit den Leuten, ist in der Wirtschaft überall dabei. Wenn die Dora nicht in der Krankenstube ist, dann sitzt der Jochen am Bett. Mit der Goldner Krone ists aus. Der Hera hat aufbegehrt. Er hat die Rieka heraus reißen lassen wollen aus dem Bett, daß sie nicht liegen solle im Hause seines Todfeindes. — Da ist der Franz hinüber und hat mit dem Hera geredet. Der hat erst ein großes Wort gehabt und hat den Franz hinauswerfen wollen — der Kellner hat alles gehört und hat es weiter erzählt —, dann aber ist der Hera kreideweiß geworden im Gesicht. Der Franz hat vom Karten¬ spiel geredet, und — der Kellner hats nicht mehr recht versteh« können — der Hera hat plötzlich alles gewollt, was der Franz gesagt hat, daß er tun solle. Die Clermonts haben ja die Schuldscheine alle in Händen, die der Hera ausge¬ stellt hat. Nun zahlen sie dem Kronenwirt noch eine hübsche Summe heraus auf die Krone. — Der Hera geht nach Amerika, und sein Freund, der Clemens Lie, geht mit ihm. So erzählten sich die Leute und sprachen davon, ob wohl die schwarze Rieka sterben müßte. Die schwebte wochenlang am Rande des Grabes. Der Stoß war in die Lunge gedrungen. Aber die sorgsame Pflege, die sie genoß — und ihre Jugend! — Sie wurde gesund. ^ Drei Monate sind vergangen. Es ist ein wundervoller Herbsttag. Unter den hohen Linden im Clermontsgarten sitzt im Lehnstuhl die Rieka. Blaß und schmal ist ihr Gesicht, sind ihre Hände. Noch weit schöner als einst, denkt der Franz, der hinter dem Fenster steht in der Backkammer. Die Rieka kann ihn nicht sehen, sie müßte den Kopf wenden. Er aber sieht sie und sieht neben ihr seine Mutter, die Dora — die beiden Frauen, die einander in den Tagen der Krankheit so nahe gekommen sind. Es leidet ihn nicht mehr ans seinem Lauscherposten. Schon steht er neben dem Lehnstuhl der Rieka und gibt seiner Mutter einen Wink: Laß uns allein. Sie steht auf. sie geht ins Haus. Die Rieka wird noch um einen Schatten bleicher im Gesicht. Wie ein Alp liegts mir auf der Brust, sagt sie. In all der Zeit, daß ich krank gelegen bin in euerm Haus, und daß ihr alle so gut gewesen seid gegen mich, hab ichs sagen wollen und hab den Mut nicht finden können. War wohl, weil'ich noch so schwach war, heute muß es von der Seele herunter: der Stich, den ich bekommen hab. der war für dich bestimmt, und ich hab den Hinrich dazu angestiftet. Als du vor mir gestanden bist in meiner Stube, Franz, und hast mir gesagt, was du von dem Vater weißt, und hast zu mir über mich gesprochen und wie du denkst über mich, und wie ich bin. und wie ich da ge¬ fühlt hab: Recht hat er. der Vater und ich. wir sind so schlecht, wie er gut ist. da. da . . . Sie unterbrach sich, schlug beide Hände vors Gesicht und schluchzte laut und herzbrechend. Wie ein Schlag ists mir durch den Leib gegangen. Den Hinrich hab ich herbei gerufen und hab ihn geküßt, daß er verrückt geworden ist, und dann hab ich ihm gesagt — mein Gott, ich brings nicht über die Lippen. Ist auch nicht nötig, Rieka, sagte der Franz und schlang seinen Arm um ihren Leib und küßte sie, ich weiß es längst. Der Hinrich hat mir alles erzählt. Und warum dus getan hast. Rieka. das weiß ich anch. Hast dus denn nicht selbst gesagt in dem Augenblicke, wo du den Stich beläuft: Ich hab ihn lieb, den Franz, ""d keinen sonst! Willst dus nicht voll halten, Rieka? Sie umschlang ihn mit beiden Armen, sie küßte ihn und sagte schluchzend: Bis in alle Ewigkeit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/179>, abgerufen am 25.07.2024.