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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Erinnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren ^370 und ^87 ^

der Geist aber konnte sich nun erst recht nicht beruhigen, arbeitete jetzt vielmehr
der nußern Stille nur um so heftiger. Nach einiger Zeit löste sich die große
Regung meiner Nerven in einem starken Träneustrom auf, doch auch der brachte
Mre Beruhigung. Und das ist ja auch ganz natürlich. Das Gefühl, kriegsgcfaugen
SU kein, ist ohne Zweifel für jeden Soldaten schrecklich, ganz besonders aber wohl
>ur einen jungen Offizier, bei dem zu allen andern Empfindungen auch noch quälende
ednnkeu kommen, wodurch er etwa sein und der Seinen Los verschuldet habe,
er es vielleicht hätte vermeiden können und dergleichen.

Wir beide hatten mindestens eine Stunde so still gelegen, jeder für sich mit
Mum Sorgen und Gedanken beschäftigt, da wurde Plötzlich die Tür unsers Verließes
geöffnet und ein Unteroffizier meines Zuges zu uns gebracht. Das erregte natürlich
..^ern ganzen Schmerz von neuem, wenngleich es uus nun auch Anlaß gab, uns
er die letzten Stunden und das, was wir erlebt und durchgemacht hatten, aus-
suivrecheu. Freilich konnte solches Aussprechen uns keinen Trost bringen, es diente
Mr Beruhigung der Nerven; und im Austausch der Meinungen fand all-
wyluh auch Gedanke Raum, daß auch dieses Unglück eine Fügung des
^mächtigen Gottes sei, in die wir uns schicken müßten. Noch gar nicht kam uns
diesen Stunden die Sorge, was nun aus uns werden mochte; wohl aber
ge achte,, wir mit Schmerz an die Kameraden, die mit uns gefangen waren, dachten
ut Sehnsucht an die Kompagnie und das Bataillon, von denen wir so jäh los¬
gerissen waren. Allmählich machte aber auch der Körper sein Recht geltend, und
" die Kew8ä'urivss uus etwas zu essen anboten, schlugen wir das nicht aus,
Indern nahmen einige Speise zu uus. Bis dahin hatten sich diese Aönscl'in'inos
M g^uz angemessen, ja freundlich gegen uns benommen; als wir aber spät am
l ./'^ einmal hinauszugehn wünschten, wollten sie uns nur gefesselt ins Freie gehn
. "en. Natürlich weigerten wir uns dessen zunächst ganz entschieden, und ich erklärte
^neu bestimmt, sie hätten kein Recht, einen Offizier zu binden. Auch einer der
^egraphenbeamten, der zufällig dabei war, suchte es ihnen nuszuredeu und sie
is das Angehörige ihres Ansinnens hinzuweisen, doch alles das nützte gar nichts,
^ Grieser sich beharrlich auf ihre angebliche Instruktion, und so blieb mir schließlich
ches übrig, als mich darein zu finden und mir eine Handschelle gefallen zu lassen,

in Nacht ging in sehr unruhigem Schlaf und mit vielen wirren Träumen
^ ^ >ehr langsam hin, und ebenso schlichen die Stunden des folgenden Tages, wie
uns vorkam, viel langsamer als sonst, ohne eine Veränderung unsers Schicksals
sah Wir lagen bald auf unsrer Pritsche, bald saßen wir am Kamin und
em?" Offiziere oder Ordonnanzen zum Telegraphenbureau gehn und sich wieder
A> x "en. Selbstverständlich waren wir Gefangnen für alle ein Gegenstand der
sMerksmnkeit, doch kam fast gar nichts Besondres und Erwähnenswertes dabei
^ ^ Ein General jedoch, der auch den Raum passierte, um zum Telegraphen-
^lreau zu geh,,, redete mich, als wir aufgestanden waren, freundlich und teilnehmend
/ragte nach dem Truppenteile, dem wir angehörten, usw. VouK s,v"zö uns dslls
^u<z^ u,el"te er unter anderm und erwiderte dann ans meine Entgegnung: Aals
8 KomiAW iruülisursux s, xrössr>t, scherzend, wir sollten doch den Franzosen nach
^en ihren Niederlagen und Verluste" auch einmal eiuen kleinen Erfolg gönnen.
Was ^ ^ erwähnte Telegrnphenbeamte erzählt,
als ^ 6snKcl'".rings am Abend vorher mir angetan hatten. So trat er denn,
^ er wieder herunterkam, lebhaft auf mich zu, reichte mir die Hand und sagte:
, . ^isutMWt, Sö vous ÄeniMäs Mr-Zon an mori als tiAu?in8s, und sprach
^ des Langem sein Bedauern und seine Mißbilligung aus über die Härte, die
rz.^ Zugefügt worden sei; natürlich bemühte ich mich, so gut ich kounte, ihm dafür
^"ut zu sage,,.

. der folgenden Nacht wurden wir plötzlich gegen vier Uhr Morgens durch
auf k Köpfen an die Tür und den Ruf ,Miout" aus dem Schlafe geweckt und
gefordert, uns möglichst schnell fertig zu machen, da wir fortgeschickt werden


Grenzboten I 1904 i)4
Erinnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren ^370 und ^87 ^

der Geist aber konnte sich nun erst recht nicht beruhigen, arbeitete jetzt vielmehr
der nußern Stille nur um so heftiger. Nach einiger Zeit löste sich die große
Regung meiner Nerven in einem starken Träneustrom auf, doch auch der brachte
Mre Beruhigung. Und das ist ja auch ganz natürlich. Das Gefühl, kriegsgcfaugen
SU kein, ist ohne Zweifel für jeden Soldaten schrecklich, ganz besonders aber wohl
>ur einen jungen Offizier, bei dem zu allen andern Empfindungen auch noch quälende
ednnkeu kommen, wodurch er etwa sein und der Seinen Los verschuldet habe,
er es vielleicht hätte vermeiden können und dergleichen.

Wir beide hatten mindestens eine Stunde so still gelegen, jeder für sich mit
Mum Sorgen und Gedanken beschäftigt, da wurde Plötzlich die Tür unsers Verließes
geöffnet und ein Unteroffizier meines Zuges zu uns gebracht. Das erregte natürlich
..^ern ganzen Schmerz von neuem, wenngleich es uus nun auch Anlaß gab, uns
er die letzten Stunden und das, was wir erlebt und durchgemacht hatten, aus-
suivrecheu. Freilich konnte solches Aussprechen uns keinen Trost bringen, es diente
Mr Beruhigung der Nerven; und im Austausch der Meinungen fand all-
wyluh auch Gedanke Raum, daß auch dieses Unglück eine Fügung des
^mächtigen Gottes sei, in die wir uns schicken müßten. Noch gar nicht kam uns
diesen Stunden die Sorge, was nun aus uns werden mochte; wohl aber
ge achte,, wir mit Schmerz an die Kameraden, die mit uns gefangen waren, dachten
ut Sehnsucht an die Kompagnie und das Bataillon, von denen wir so jäh los¬
gerissen waren. Allmählich machte aber auch der Körper sein Recht geltend, und
« die Kew8ä'urivss uus etwas zu essen anboten, schlugen wir das nicht aus,
Indern nahmen einige Speise zu uus. Bis dahin hatten sich diese Aönscl'in'inos
M g^uz angemessen, ja freundlich gegen uns benommen; als wir aber spät am
l ./'^ einmal hinauszugehn wünschten, wollten sie uns nur gefesselt ins Freie gehn
. "en. Natürlich weigerten wir uns dessen zunächst ganz entschieden, und ich erklärte
^neu bestimmt, sie hätten kein Recht, einen Offizier zu binden. Auch einer der
^egraphenbeamten, der zufällig dabei war, suchte es ihnen nuszuredeu und sie
is das Angehörige ihres Ansinnens hinzuweisen, doch alles das nützte gar nichts,
^ Grieser sich beharrlich auf ihre angebliche Instruktion, und so blieb mir schließlich
ches übrig, als mich darein zu finden und mir eine Handschelle gefallen zu lassen,

in Nacht ging in sehr unruhigem Schlaf und mit vielen wirren Träumen
^ ^ >ehr langsam hin, und ebenso schlichen die Stunden des folgenden Tages, wie
uns vorkam, viel langsamer als sonst, ohne eine Veränderung unsers Schicksals
sah Wir lagen bald auf unsrer Pritsche, bald saßen wir am Kamin und
em?" Offiziere oder Ordonnanzen zum Telegraphenbureau gehn und sich wieder
A> x "en. Selbstverständlich waren wir Gefangnen für alle ein Gegenstand der
sMerksmnkeit, doch kam fast gar nichts Besondres und Erwähnenswertes dabei
^ ^ Ein General jedoch, der auch den Raum passierte, um zum Telegraphen-
^lreau zu geh,,, redete mich, als wir aufgestanden waren, freundlich und teilnehmend
/ragte nach dem Truppenteile, dem wir angehörten, usw. VouK s,v«zö uns dslls
^u<z^ u,el„te er unter anderm und erwiderte dann ans meine Entgegnung: Aals
8 KomiAW iruülisursux s, xrössr>t, scherzend, wir sollten doch den Franzosen nach
^en ihren Niederlagen und Verluste» auch einmal eiuen kleinen Erfolg gönnen.
Was ^ ^ erwähnte Telegrnphenbeamte erzählt,
als ^ 6snKcl'«.rings am Abend vorher mir angetan hatten. So trat er denn,
^ er wieder herunterkam, lebhaft auf mich zu, reichte mir die Hand und sagte:
, . ^isutMWt, Sö vous ÄeniMäs Mr-Zon an mori als tiAu?in8s, und sprach
^ des Langem sein Bedauern und seine Mißbilligung aus über die Härte, die
rz.^ Zugefügt worden sei; natürlich bemühte ich mich, so gut ich kounte, ihm dafür
^"ut zu sage,,.

. der folgenden Nacht wurden wir plötzlich gegen vier Uhr Morgens durch
auf k Köpfen an die Tür und den Ruf ,Miout" aus dem Schlafe geweckt und
gefordert, uns möglichst schnell fertig zu machen, da wir fortgeschickt werden


Grenzboten I 1904 i)4
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[0731] Erinnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren ^370 und ^87 ^ der Geist aber konnte sich nun erst recht nicht beruhigen, arbeitete jetzt vielmehr der nußern Stille nur um so heftiger. Nach einiger Zeit löste sich die große Regung meiner Nerven in einem starken Träneustrom auf, doch auch der brachte Mre Beruhigung. Und das ist ja auch ganz natürlich. Das Gefühl, kriegsgcfaugen SU kein, ist ohne Zweifel für jeden Soldaten schrecklich, ganz besonders aber wohl >ur einen jungen Offizier, bei dem zu allen andern Empfindungen auch noch quälende ednnkeu kommen, wodurch er etwa sein und der Seinen Los verschuldet habe, er es vielleicht hätte vermeiden können und dergleichen. Wir beide hatten mindestens eine Stunde so still gelegen, jeder für sich mit Mum Sorgen und Gedanken beschäftigt, da wurde Plötzlich die Tür unsers Verließes geöffnet und ein Unteroffizier meines Zuges zu uns gebracht. Das erregte natürlich ..^ern ganzen Schmerz von neuem, wenngleich es uus nun auch Anlaß gab, uns er die letzten Stunden und das, was wir erlebt und durchgemacht hatten, aus- suivrecheu. Freilich konnte solches Aussprechen uns keinen Trost bringen, es diente Mr Beruhigung der Nerven; und im Austausch der Meinungen fand all- wyluh auch Gedanke Raum, daß auch dieses Unglück eine Fügung des ^mächtigen Gottes sei, in die wir uns schicken müßten. Noch gar nicht kam uns diesen Stunden die Sorge, was nun aus uns werden mochte; wohl aber ge achte,, wir mit Schmerz an die Kameraden, die mit uns gefangen waren, dachten ut Sehnsucht an die Kompagnie und das Bataillon, von denen wir so jäh los¬ gerissen waren. Allmählich machte aber auch der Körper sein Recht geltend, und « die Kew8ä'urivss uus etwas zu essen anboten, schlugen wir das nicht aus, Indern nahmen einige Speise zu uus. Bis dahin hatten sich diese Aönscl'in'inos M g^uz angemessen, ja freundlich gegen uns benommen; als wir aber spät am l ./'^ einmal hinauszugehn wünschten, wollten sie uns nur gefesselt ins Freie gehn . "en. Natürlich weigerten wir uns dessen zunächst ganz entschieden, und ich erklärte ^neu bestimmt, sie hätten kein Recht, einen Offizier zu binden. Auch einer der ^egraphenbeamten, der zufällig dabei war, suchte es ihnen nuszuredeu und sie is das Angehörige ihres Ansinnens hinzuweisen, doch alles das nützte gar nichts, ^ Grieser sich beharrlich auf ihre angebliche Instruktion, und so blieb mir schließlich ches übrig, als mich darein zu finden und mir eine Handschelle gefallen zu lassen, in Nacht ging in sehr unruhigem Schlaf und mit vielen wirren Träumen ^ ^ >ehr langsam hin, und ebenso schlichen die Stunden des folgenden Tages, wie uns vorkam, viel langsamer als sonst, ohne eine Veränderung unsers Schicksals sah Wir lagen bald auf unsrer Pritsche, bald saßen wir am Kamin und em?" Offiziere oder Ordonnanzen zum Telegraphenbureau gehn und sich wieder A> x "en. Selbstverständlich waren wir Gefangnen für alle ein Gegenstand der sMerksmnkeit, doch kam fast gar nichts Besondres und Erwähnenswertes dabei ^ ^ Ein General jedoch, der auch den Raum passierte, um zum Telegraphen- ^lreau zu geh,,, redete mich, als wir aufgestanden waren, freundlich und teilnehmend /ragte nach dem Truppenteile, dem wir angehörten, usw. VouK s,v«zö uns dslls ^u<z^ u,el„te er unter anderm und erwiderte dann ans meine Entgegnung: Aals 8 KomiAW iruülisursux s, xrössr>t, scherzend, wir sollten doch den Franzosen nach ^en ihren Niederlagen und Verluste» auch einmal eiuen kleinen Erfolg gönnen. Was ^ ^ erwähnte Telegrnphenbeamte erzählt, als ^ 6snKcl'«.rings am Abend vorher mir angetan hatten. So trat er denn, ^ er wieder herunterkam, lebhaft auf mich zu, reichte mir die Hand und sagte: , . ^isutMWt, Sö vous ÄeniMäs Mr-Zon an mori als tiAu?in8s, und sprach ^ des Langem sein Bedauern und seine Mißbilligung aus über die Härte, die rz.^ Zugefügt worden sei; natürlich bemühte ich mich, so gut ich kounte, ihm dafür ^"ut zu sage,,. . der folgenden Nacht wurden wir plötzlich gegen vier Uhr Morgens durch auf k Köpfen an die Tür und den Ruf ,Miout" aus dem Schlafe geweckt und gefordert, uns möglichst schnell fertig zu machen, da wir fortgeschickt werden Grenzboten I 1904 i)4

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/731>, abgerufen am 22.07.2024.