Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

in der Ecke im Hintergrunde unter einem Baldachin aus grünem Damast das ein¬
fache Bett des Papstes aus Eichenholz mit weißen Vorhängen. Die Wände sind
mit grünem Damast bedeckt, um das blendende elektrische Licht, das vor drei und
einem halben Jahre im ganzen Vatikangebiet mit eigner Kraftstation eingerichtet worden
ist, zu dämpfen. Rechts neben dem Fenster steht ein reich geschnitzter Schrein im
Renaissancestil mit vielen Schubkästen, links davon ein großer Schreibtisch mit einem
großen Tintenfaß aus Silber und der traditionellen Gänsefeder, einem Kruzifix aus
Elfenbein und einigen Büchern, darunter Dante, Virgil, Horaz (dem Lieblingsdichter
Leos) und eine Bibel. Vor dem Schreibtisch steht ein Lehnstuhl mit rotem Damast¬
bezug und vergoldeter Lehne. Abseits auf einem kleinen rundet Tisch mit roter
Sammetdecke steht eine kleine Statue der Madonna del Carmine (Beschützerin Leos),
ein Kabinettbild des Papstes, und dabei liegen einige Zeitungen. Neben dem Bett
stehen ein zweiter Lehnsessel und ein Betpult. Acht Polsterstühle und einige Fu߬
schemel mit roten Damastbezügen vervollständigen das Mobiliar. Über dem Bett
hängt als einziges Bild eine Raffaelische Madonna in Goldrahmen.

Es bleibt nun noch die Kais. äst vonsistoro zu besichtigen übrig, die getrennt
von den übrigen Räumen hinter dem Schweizer- und Sediarizimmer nach dem Belve-
dere zu liegt. Hier werden die Kardinäle ernannt, die Versammlungen der obersten
Kirchenbehörde abgehalten und zuweilen auch größere Pilgerzüge empfangen. Es
ist der prächtigste und größte Raum, seiner Bedeutung entsprechend würdig deko¬
riert. Rechts ueben der Eingangstür sieht man unter einem Baldachin den er¬
höhten Thron mit weißem Kissen, auf dem in prächtigen Farben die Übergabe der
Schlüssel an Petrus dargestellt ist. Eine Madonna bildet die Rückwand des Throns.
Vor diesem stehn seitwärts zwei Betpulte. Zwischen den vier Fenstern hängen drei
große, leider verdunkelte Gemälde, deren Meister und Bedeutung nicht zu erkennen
waren; das mittlere stellt einen Johannes den Täufer dar. Auf der gegenüber¬
liegenden Längsseite sind ebenfalls drei riesige Gemälde, die sich besser erkennen lassen.
Vorn neben der Tür eine Anbetung der heiligen drei Könige, in der Mitte die
Auferweckung des Lazarus von Muticmus und zuletzt ein in grellen Farben ge-
haltnes Martyrium eiues jungen Mannes. Die sechs Gemälde nehmen jedoch nur
etwa ein Drittel der Wandhöhe ein, der Raum darüber bis zur kassettierteu präch-
ttgen Decke ist mit Medaillons der Apostel und Darstellungen von Szenen aus der
Heiligen Schrift reich bedeckt. Im Hintergrund, also dem Throne gegenüber, steht
i ^"cA ^"gelstatue aus weißem Marmor mit Kreuz. An den Längsseiten des
in der Mitte freigebliebnen Raumes steht eine Reihe unbequemer aus Eichenholz
geschnitzter Stühle für die Kardinäle.

n s^ die geheimnisvolle, geweihte Welt des Vatikans, von dem aus
; i Dreizehnter kluge und vorsichtige Politik das Ansehen und die Ausbreitung
,einer Kirche trotz aller Gegenströmungen kräftig zu fördern wußte.


F. schrobt
..^Flügel.

. s.^ Felix Hollaender, ein in Seelenmalerei, Erfindung und Kom-
^ '1"" starker Novellist, schickt seinem ersten großen Roman: Der Weg des Thomas
i,^e .su .^^^rmanns Monatsheften einen zweiten nach: Traum und Tag. Dieser
r ? "'^ darum, weil er in dem mir durch Jugenderinnerungen teuern
n^an,^ ^ "ud Land und Leute naturgetreu abbildet. Fischbach liegt in der
Mrttbr-.. der von Bergen umschlossenen Ebne, die man fälschlich das
^verger Tal nennt, am Fuße der Falkenberge, zweier wie Zwillinge anmutender,
icyon geformter Granitkegel. Das Schloß mit einem Park, in dessen dunkle Laub-
"."Durchblicken die Schneekoppe hineinlugt, gehört den Erben des
Prinzen Wilhelm, eines Bruders des Königs Friedrich Wilhelms des Dritten. Am
Umgänge stehen zwei Kanonen, die dem Prinzen Waldemar die Engländer geschenkt
haben in dankbarer Anerkennung seiner Teilnahme an dem Kampfe gegen die Sikhs


Maßgebliches und Unmaßgebliches

in der Ecke im Hintergrunde unter einem Baldachin aus grünem Damast das ein¬
fache Bett des Papstes aus Eichenholz mit weißen Vorhängen. Die Wände sind
mit grünem Damast bedeckt, um das blendende elektrische Licht, das vor drei und
einem halben Jahre im ganzen Vatikangebiet mit eigner Kraftstation eingerichtet worden
ist, zu dämpfen. Rechts neben dem Fenster steht ein reich geschnitzter Schrein im
Renaissancestil mit vielen Schubkästen, links davon ein großer Schreibtisch mit einem
großen Tintenfaß aus Silber und der traditionellen Gänsefeder, einem Kruzifix aus
Elfenbein und einigen Büchern, darunter Dante, Virgil, Horaz (dem Lieblingsdichter
Leos) und eine Bibel. Vor dem Schreibtisch steht ein Lehnstuhl mit rotem Damast¬
bezug und vergoldeter Lehne. Abseits auf einem kleinen rundet Tisch mit roter
Sammetdecke steht eine kleine Statue der Madonna del Carmine (Beschützerin Leos),
ein Kabinettbild des Papstes, und dabei liegen einige Zeitungen. Neben dem Bett
stehen ein zweiter Lehnsessel und ein Betpult. Acht Polsterstühle und einige Fu߬
schemel mit roten Damastbezügen vervollständigen das Mobiliar. Über dem Bett
hängt als einziges Bild eine Raffaelische Madonna in Goldrahmen.

Es bleibt nun noch die Kais. äst vonsistoro zu besichtigen übrig, die getrennt
von den übrigen Räumen hinter dem Schweizer- und Sediarizimmer nach dem Belve-
dere zu liegt. Hier werden die Kardinäle ernannt, die Versammlungen der obersten
Kirchenbehörde abgehalten und zuweilen auch größere Pilgerzüge empfangen. Es
ist der prächtigste und größte Raum, seiner Bedeutung entsprechend würdig deko¬
riert. Rechts ueben der Eingangstür sieht man unter einem Baldachin den er¬
höhten Thron mit weißem Kissen, auf dem in prächtigen Farben die Übergabe der
Schlüssel an Petrus dargestellt ist. Eine Madonna bildet die Rückwand des Throns.
Vor diesem stehn seitwärts zwei Betpulte. Zwischen den vier Fenstern hängen drei
große, leider verdunkelte Gemälde, deren Meister und Bedeutung nicht zu erkennen
waren; das mittlere stellt einen Johannes den Täufer dar. Auf der gegenüber¬
liegenden Längsseite sind ebenfalls drei riesige Gemälde, die sich besser erkennen lassen.
Vorn neben der Tür eine Anbetung der heiligen drei Könige, in der Mitte die
Auferweckung des Lazarus von Muticmus und zuletzt ein in grellen Farben ge-
haltnes Martyrium eiues jungen Mannes. Die sechs Gemälde nehmen jedoch nur
etwa ein Drittel der Wandhöhe ein, der Raum darüber bis zur kassettierteu präch-
ttgen Decke ist mit Medaillons der Apostel und Darstellungen von Szenen aus der
Heiligen Schrift reich bedeckt. Im Hintergrund, also dem Throne gegenüber, steht
i ^"cA ^"gelstatue aus weißem Marmor mit Kreuz. An den Längsseiten des
in der Mitte freigebliebnen Raumes steht eine Reihe unbequemer aus Eichenholz
geschnitzter Stühle für die Kardinäle.

n s^ die geheimnisvolle, geweihte Welt des Vatikans, von dem aus
; i Dreizehnter kluge und vorsichtige Politik das Ansehen und die Ausbreitung
,einer Kirche trotz aller Gegenströmungen kräftig zu fördern wußte.


F. schrobt
..^Flügel.

. s.^ Felix Hollaender, ein in Seelenmalerei, Erfindung und Kom-
^ '1"" starker Novellist, schickt seinem ersten großen Roman: Der Weg des Thomas
i,^e .su .^^^rmanns Monatsheften einen zweiten nach: Traum und Tag. Dieser
r ? "'^ darum, weil er in dem mir durch Jugenderinnerungen teuern
n^an,^ ^ "ud Land und Leute naturgetreu abbildet. Fischbach liegt in der
Mrttbr-.. der von Bergen umschlossenen Ebne, die man fälschlich das
^verger Tal nennt, am Fuße der Falkenberge, zweier wie Zwillinge anmutender,
icyon geformter Granitkegel. Das Schloß mit einem Park, in dessen dunkle Laub-
»."Durchblicken die Schneekoppe hineinlugt, gehört den Erben des
Prinzen Wilhelm, eines Bruders des Königs Friedrich Wilhelms des Dritten. Am
Umgänge stehen zwei Kanonen, die dem Prinzen Waldemar die Engländer geschenkt
haben in dankbarer Anerkennung seiner Teilnahme an dem Kampfe gegen die Sikhs


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0503" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/293300"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2812" prev="#ID_2811"> in der Ecke im Hintergrunde unter einem Baldachin aus grünem Damast das ein¬<lb/>
fache Bett des Papstes aus Eichenholz mit weißen Vorhängen. Die Wände sind<lb/>
mit grünem Damast bedeckt, um das blendende elektrische Licht, das vor drei und<lb/>
einem halben Jahre im ganzen Vatikangebiet mit eigner Kraftstation eingerichtet worden<lb/>
ist, zu dämpfen. Rechts neben dem Fenster steht ein reich geschnitzter Schrein im<lb/>
Renaissancestil mit vielen Schubkästen, links davon ein großer Schreibtisch mit einem<lb/>
großen Tintenfaß aus Silber und der traditionellen Gänsefeder, einem Kruzifix aus<lb/>
Elfenbein und einigen Büchern, darunter Dante, Virgil, Horaz (dem Lieblingsdichter<lb/>
Leos) und eine Bibel. Vor dem Schreibtisch steht ein Lehnstuhl mit rotem Damast¬<lb/>
bezug und vergoldeter Lehne. Abseits auf einem kleinen rundet Tisch mit roter<lb/>
Sammetdecke steht eine kleine Statue der Madonna del Carmine (Beschützerin Leos),<lb/>
ein Kabinettbild des Papstes, und dabei liegen einige Zeitungen. Neben dem Bett<lb/>
stehen ein zweiter Lehnsessel und ein Betpult. Acht Polsterstühle und einige Fu߬<lb/>
schemel mit roten Damastbezügen vervollständigen das Mobiliar. Über dem Bett<lb/>
hängt als einziges Bild eine Raffaelische Madonna in Goldrahmen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2813"> Es bleibt nun noch die Kais. äst vonsistoro zu besichtigen übrig, die getrennt<lb/>
von den übrigen Räumen hinter dem Schweizer- und Sediarizimmer nach dem Belve-<lb/>
dere zu liegt. Hier werden die Kardinäle ernannt, die Versammlungen der obersten<lb/>
Kirchenbehörde abgehalten und zuweilen auch größere Pilgerzüge empfangen. Es<lb/>
ist der prächtigste und größte Raum, seiner Bedeutung entsprechend würdig deko¬<lb/>
riert. Rechts ueben der Eingangstür sieht man unter einem Baldachin den er¬<lb/>
höhten Thron mit weißem Kissen, auf dem in prächtigen Farben die Übergabe der<lb/>
Schlüssel an Petrus dargestellt ist. Eine Madonna bildet die Rückwand des Throns.<lb/>
Vor diesem stehn seitwärts zwei Betpulte. Zwischen den vier Fenstern hängen drei<lb/>
große, leider verdunkelte Gemälde, deren Meister und Bedeutung nicht zu erkennen<lb/>
waren; das mittlere stellt einen Johannes den Täufer dar. Auf der gegenüber¬<lb/>
liegenden Längsseite sind ebenfalls drei riesige Gemälde, die sich besser erkennen lassen.<lb/>
Vorn neben der Tür eine Anbetung der heiligen drei Könige, in der Mitte die<lb/>
Auferweckung des Lazarus von Muticmus und zuletzt ein in grellen Farben ge-<lb/>
haltnes Martyrium eiues jungen Mannes. Die sechs Gemälde nehmen jedoch nur<lb/>
etwa ein Drittel der Wandhöhe ein, der Raum darüber bis zur kassettierteu präch-<lb/>
ttgen Decke ist mit Medaillons der Apostel und Darstellungen von Szenen aus der<lb/>
Heiligen Schrift reich bedeckt. Im Hintergrund, also dem Throne gegenüber, steht<lb/>
i ^"cA ^"gelstatue aus weißem Marmor mit Kreuz. An den Längsseiten des<lb/>
in der Mitte freigebliebnen Raumes steht eine Reihe unbequemer aus Eichenholz<lb/>
geschnitzter Stühle für die Kardinäle.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2814"> n s^ die geheimnisvolle, geweihte Welt des Vatikans, von dem aus<lb/>
; i Dreizehnter kluge und vorsichtige Politik das Ansehen und die Ausbreitung<lb/>
,einer Kirche trotz aller Gegenströmungen kräftig zu fördern wußte.</p><lb/>
            <note type="byline"> F. schrobt</note><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> ..^Flügel.</head>
            <p xml:id="ID_2815" next="#ID_2816"> . s.^ Felix Hollaender, ein in Seelenmalerei, Erfindung und Kom-<lb/>
^ '1"" starker Novellist, schickt seinem ersten großen Roman: Der Weg des Thomas<lb/>
i,^e .su .^^^rmanns Monatsheften einen zweiten nach: Traum und Tag. Dieser<lb/>
r ? "'^ darum, weil er in dem mir durch Jugenderinnerungen teuern<lb/>
n^an,^ ^ "ud Land und Leute naturgetreu abbildet. Fischbach liegt in der<lb/>
Mrttbr-.. der von Bergen umschlossenen Ebne, die man fälschlich das<lb/>
^verger Tal nennt, am Fuße der Falkenberge, zweier wie Zwillinge anmutender,<lb/>
icyon geformter Granitkegel. Das Schloß mit einem Park, in dessen dunkle Laub-<lb/>
»."Durchblicken die Schneekoppe hineinlugt, gehört den Erben des<lb/>
Prinzen Wilhelm, eines Bruders des Königs Friedrich Wilhelms des Dritten. Am<lb/>
Umgänge stehen zwei Kanonen, die dem Prinzen Waldemar die Engländer geschenkt<lb/>
haben in dankbarer Anerkennung seiner Teilnahme an dem Kampfe gegen die Sikhs</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0503] Maßgebliches und Unmaßgebliches in der Ecke im Hintergrunde unter einem Baldachin aus grünem Damast das ein¬ fache Bett des Papstes aus Eichenholz mit weißen Vorhängen. Die Wände sind mit grünem Damast bedeckt, um das blendende elektrische Licht, das vor drei und einem halben Jahre im ganzen Vatikangebiet mit eigner Kraftstation eingerichtet worden ist, zu dämpfen. Rechts neben dem Fenster steht ein reich geschnitzter Schrein im Renaissancestil mit vielen Schubkästen, links davon ein großer Schreibtisch mit einem großen Tintenfaß aus Silber und der traditionellen Gänsefeder, einem Kruzifix aus Elfenbein und einigen Büchern, darunter Dante, Virgil, Horaz (dem Lieblingsdichter Leos) und eine Bibel. Vor dem Schreibtisch steht ein Lehnstuhl mit rotem Damast¬ bezug und vergoldeter Lehne. Abseits auf einem kleinen rundet Tisch mit roter Sammetdecke steht eine kleine Statue der Madonna del Carmine (Beschützerin Leos), ein Kabinettbild des Papstes, und dabei liegen einige Zeitungen. Neben dem Bett stehen ein zweiter Lehnsessel und ein Betpult. Acht Polsterstühle und einige Fu߬ schemel mit roten Damastbezügen vervollständigen das Mobiliar. Über dem Bett hängt als einziges Bild eine Raffaelische Madonna in Goldrahmen. Es bleibt nun noch die Kais. äst vonsistoro zu besichtigen übrig, die getrennt von den übrigen Räumen hinter dem Schweizer- und Sediarizimmer nach dem Belve- dere zu liegt. Hier werden die Kardinäle ernannt, die Versammlungen der obersten Kirchenbehörde abgehalten und zuweilen auch größere Pilgerzüge empfangen. Es ist der prächtigste und größte Raum, seiner Bedeutung entsprechend würdig deko¬ riert. Rechts ueben der Eingangstür sieht man unter einem Baldachin den er¬ höhten Thron mit weißem Kissen, auf dem in prächtigen Farben die Übergabe der Schlüssel an Petrus dargestellt ist. Eine Madonna bildet die Rückwand des Throns. Vor diesem stehn seitwärts zwei Betpulte. Zwischen den vier Fenstern hängen drei große, leider verdunkelte Gemälde, deren Meister und Bedeutung nicht zu erkennen waren; das mittlere stellt einen Johannes den Täufer dar. Auf der gegenüber¬ liegenden Längsseite sind ebenfalls drei riesige Gemälde, die sich besser erkennen lassen. Vorn neben der Tür eine Anbetung der heiligen drei Könige, in der Mitte die Auferweckung des Lazarus von Muticmus und zuletzt ein in grellen Farben ge- haltnes Martyrium eiues jungen Mannes. Die sechs Gemälde nehmen jedoch nur etwa ein Drittel der Wandhöhe ein, der Raum darüber bis zur kassettierteu präch- ttgen Decke ist mit Medaillons der Apostel und Darstellungen von Szenen aus der Heiligen Schrift reich bedeckt. Im Hintergrund, also dem Throne gegenüber, steht i ^"cA ^"gelstatue aus weißem Marmor mit Kreuz. An den Längsseiten des in der Mitte freigebliebnen Raumes steht eine Reihe unbequemer aus Eichenholz geschnitzter Stühle für die Kardinäle. n s^ die geheimnisvolle, geweihte Welt des Vatikans, von dem aus ; i Dreizehnter kluge und vorsichtige Politik das Ansehen und die Ausbreitung ,einer Kirche trotz aller Gegenströmungen kräftig zu fördern wußte. F. schrobt ..^Flügel. . s.^ Felix Hollaender, ein in Seelenmalerei, Erfindung und Kom- ^ '1"" starker Novellist, schickt seinem ersten großen Roman: Der Weg des Thomas i,^e .su .^^^rmanns Monatsheften einen zweiten nach: Traum und Tag. Dieser r ? "'^ darum, weil er in dem mir durch Jugenderinnerungen teuern n^an,^ ^ "ud Land und Leute naturgetreu abbildet. Fischbach liegt in der Mrttbr-.. der von Bergen umschlossenen Ebne, die man fälschlich das ^verger Tal nennt, am Fuße der Falkenberge, zweier wie Zwillinge anmutender, icyon geformter Granitkegel. Das Schloß mit einem Park, in dessen dunkle Laub- »."Durchblicken die Schneekoppe hineinlugt, gehört den Erben des Prinzen Wilhelm, eines Bruders des Königs Friedrich Wilhelms des Dritten. Am Umgänge stehen zwei Kanonen, die dem Prinzen Waldemar die Engländer geschenkt haben in dankbarer Anerkennung seiner Teilnahme an dem Kampfe gegen die Sikhs

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/503
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/503>, abgerufen am 03.07.2024.