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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

zum Kolonialdienst meldet, seine Garnisonanschauungen dorthin überträgt und sich
nach verhältnismäßig kurzer Zeit mitten in der afrikanischen Einöde mit einer
Handvoll Leute den Eingebornen gegenübersieht, von deren richtiger Behandlung
und Beurteilung nicht nur sein und seiner Leute Leben, sondern der Friede der
ganzen Kolonie abhängt. Unsre Seeoffiziere sind für alle die Kleinigkeiten und
Kleinlichkeiten eines solchen Berufslebens meist viel brauchbarer geschult. Sturm
und Wellen erziehn und verstehn keinen Spaß. Sie schärfen den Blick und festigen
die Hand. Aber vorläufig hat die Flotte niemand übrig."

Sodann fehlt die Wechselwirkung zwischen den "Schutzgebieten und der
Berliner Zentrale. In der Kolonialverwaltung brauchen wir wirklich nicht aus¬
schließlich Juristen, sondern Leute des praktischen Lebens als Referenten, die wieder¬
holt die Weltmeere gekreuzt haben und wissen, wie es im Innern Afrikas aus¬
sieht. Das Referat über Kamerun sollte nur jemand haben, der das Land bis
zum Tsadsee genau kennt, möglichst auch die benachbarten englischen und französischen
Gebiete, auch wenn er niemals eine deutsche Universität auch nur von außen ge¬
sehen hat. Dasselbe gilt für Ostafrika, Südwestafrika und die Südsee, Togo ist
wohl mit Kamerun zu einem Dezernat vereinigt.

Da diese Dezernenteustellen ein ganz andres Maß von Erfahrung und ge¬
opferter Gesundheit und Lebenskraft fordern, als sonst die Dezernenteustellen in
den meisten Ministerien, so müßten sie in Rang und Einkommen entsprechend be¬
messen sein. Die größere Unkontrollierbarleit schließt auch eine größere Summe
von Vertrauen und Verantwortlichkeit ein. Der Kolonialdienst soll draußen wie
in der Heimat eine Auszeichnung sein, die besten Kräfte sind dazu gerade gut
genug. Ebenso sollten aber auch endlich einige Leute, die "draußen" waren, in
den Reichstag kommen. Unser Reichstag urteilt über die Kolonien wie der Blinde
über die Farbe, um so mehr sollte man ihm am Bundesratstisch und in den
Kommissionen erfahrne Männer gegenüberstellen. Alles Militärische aber gehört
in das Kriegsministerium, das sich sehr wohl um ein Departement für Kolonial¬
truppen vergrößern kann. Daß das "Kaiserlich" und "Königlich" dabei keine
Schwierigkeit mehr macht, beweist der Umstand, daß nicht nur die Ostasiatische
Brigade vom Kriegsministerium ressortiert, sondern die ganze Chinaexpedition von
ihm ressortiert hat. Damit würde auch die "Kommcmdobehörde" aus der Kolonial¬
abteilung ausscheiden und in eine Inspektion wie die der Jäger und der Schützen
oder der Verkehrstruppen, etwa mit erweiterten Befugnissen umzuwandeln sein. Bei
einer ordnungsmäßigen militärischen Verwaltung könnte es doch nicht vorkommen,
daß -- wie jetzt aus Südwestafrika -- die Geschütze nach Europa zur Reparatur
geschickt sind, ohne daß man irgend Ersatz im Lande hat! Dieser eine Vorgang
spricht Bärbel

Diese Betrachtungen sind selbstverständlich rein sachlicher und nicht persönlicher
Natur. Sie haben weder mit dem bedauerlichen Beschluß der Budgetkommission
wegen der Kolonialattaches noch mit gewissen Intriguen, die dabei -- für die
Mehrzahl der Kommissionsmitglieder unerkennbar -- mitspielten, irgend welchen
Zusammenhang, am wenigsten sind sie gegen den fleißigen, arbeitsfreudigen und
von regsten Pflichtgefühl beseelten jetzigen Leiter der Kolonialabteilung gerichtet,
der sich mühsam und gründlich in sein Ressort eingearbeitet hat. Es war er¬
f "Z* reulich, authentisch zu erfahren, daß sein Bleiben außer Frage steht.




Militärische Zeitfragen.

1. Im Reichstage ist der Antrag eingebracht
worden, den Soldaten für ihre Urlaubsreisen freie Eisenbahnfahrt zu gewähren.
Mit diesem Verlangen könnte man sich wohl einverstanden erklären, wenn den Sol¬
daten hierbei die vierte Wagenklasse angewiesen würde.

Es unterliegt keinem Zweifel, daß die größte Zahl der gemeinen Soldaten
nach der gesellschaftlichen und der.finanziellen Stellung, die bei der Wahl der Wagen-


Grenzboten I 1904 40
Maßgebliches und Unmaßgebliches

zum Kolonialdienst meldet, seine Garnisonanschauungen dorthin überträgt und sich
nach verhältnismäßig kurzer Zeit mitten in der afrikanischen Einöde mit einer
Handvoll Leute den Eingebornen gegenübersieht, von deren richtiger Behandlung
und Beurteilung nicht nur sein und seiner Leute Leben, sondern der Friede der
ganzen Kolonie abhängt. Unsre Seeoffiziere sind für alle die Kleinigkeiten und
Kleinlichkeiten eines solchen Berufslebens meist viel brauchbarer geschult. Sturm
und Wellen erziehn und verstehn keinen Spaß. Sie schärfen den Blick und festigen
die Hand. Aber vorläufig hat die Flotte niemand übrig."

Sodann fehlt die Wechselwirkung zwischen den „Schutzgebieten und der
Berliner Zentrale. In der Kolonialverwaltung brauchen wir wirklich nicht aus¬
schließlich Juristen, sondern Leute des praktischen Lebens als Referenten, die wieder¬
holt die Weltmeere gekreuzt haben und wissen, wie es im Innern Afrikas aus¬
sieht. Das Referat über Kamerun sollte nur jemand haben, der das Land bis
zum Tsadsee genau kennt, möglichst auch die benachbarten englischen und französischen
Gebiete, auch wenn er niemals eine deutsche Universität auch nur von außen ge¬
sehen hat. Dasselbe gilt für Ostafrika, Südwestafrika und die Südsee, Togo ist
wohl mit Kamerun zu einem Dezernat vereinigt.

Da diese Dezernenteustellen ein ganz andres Maß von Erfahrung und ge¬
opferter Gesundheit und Lebenskraft fordern, als sonst die Dezernenteustellen in
den meisten Ministerien, so müßten sie in Rang und Einkommen entsprechend be¬
messen sein. Die größere Unkontrollierbarleit schließt auch eine größere Summe
von Vertrauen und Verantwortlichkeit ein. Der Kolonialdienst soll draußen wie
in der Heimat eine Auszeichnung sein, die besten Kräfte sind dazu gerade gut
genug. Ebenso sollten aber auch endlich einige Leute, die „draußen" waren, in
den Reichstag kommen. Unser Reichstag urteilt über die Kolonien wie der Blinde
über die Farbe, um so mehr sollte man ihm am Bundesratstisch und in den
Kommissionen erfahrne Männer gegenüberstellen. Alles Militärische aber gehört
in das Kriegsministerium, das sich sehr wohl um ein Departement für Kolonial¬
truppen vergrößern kann. Daß das „Kaiserlich" und „Königlich" dabei keine
Schwierigkeit mehr macht, beweist der Umstand, daß nicht nur die Ostasiatische
Brigade vom Kriegsministerium ressortiert, sondern die ganze Chinaexpedition von
ihm ressortiert hat. Damit würde auch die „Kommcmdobehörde" aus der Kolonial¬
abteilung ausscheiden und in eine Inspektion wie die der Jäger und der Schützen
oder der Verkehrstruppen, etwa mit erweiterten Befugnissen umzuwandeln sein. Bei
einer ordnungsmäßigen militärischen Verwaltung könnte es doch nicht vorkommen,
daß — wie jetzt aus Südwestafrika — die Geschütze nach Europa zur Reparatur
geschickt sind, ohne daß man irgend Ersatz im Lande hat! Dieser eine Vorgang
spricht Bärbel

Diese Betrachtungen sind selbstverständlich rein sachlicher und nicht persönlicher
Natur. Sie haben weder mit dem bedauerlichen Beschluß der Budgetkommission
wegen der Kolonialattaches noch mit gewissen Intriguen, die dabei — für die
Mehrzahl der Kommissionsmitglieder unerkennbar — mitspielten, irgend welchen
Zusammenhang, am wenigsten sind sie gegen den fleißigen, arbeitsfreudigen und
von regsten Pflichtgefühl beseelten jetzigen Leiter der Kolonialabteilung gerichtet,
der sich mühsam und gründlich in sein Ressort eingearbeitet hat. Es war er¬
f »Z* reulich, authentisch zu erfahren, daß sein Bleiben außer Frage steht.




Militärische Zeitfragen.

1. Im Reichstage ist der Antrag eingebracht
worden, den Soldaten für ihre Urlaubsreisen freie Eisenbahnfahrt zu gewähren.
Mit diesem Verlangen könnte man sich wohl einverstanden erklären, wenn den Sol¬
daten hierbei die vierte Wagenklasse angewiesen würde.

Es unterliegt keinem Zweifel, daß die größte Zahl der gemeinen Soldaten
nach der gesellschaftlichen und der.finanziellen Stellung, die bei der Wahl der Wagen-


Grenzboten I 1904 40
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[0317] Maßgebliches und Unmaßgebliches zum Kolonialdienst meldet, seine Garnisonanschauungen dorthin überträgt und sich nach verhältnismäßig kurzer Zeit mitten in der afrikanischen Einöde mit einer Handvoll Leute den Eingebornen gegenübersieht, von deren richtiger Behandlung und Beurteilung nicht nur sein und seiner Leute Leben, sondern der Friede der ganzen Kolonie abhängt. Unsre Seeoffiziere sind für alle die Kleinigkeiten und Kleinlichkeiten eines solchen Berufslebens meist viel brauchbarer geschult. Sturm und Wellen erziehn und verstehn keinen Spaß. Sie schärfen den Blick und festigen die Hand. Aber vorläufig hat die Flotte niemand übrig." Sodann fehlt die Wechselwirkung zwischen den „Schutzgebieten und der Berliner Zentrale. In der Kolonialverwaltung brauchen wir wirklich nicht aus¬ schließlich Juristen, sondern Leute des praktischen Lebens als Referenten, die wieder¬ holt die Weltmeere gekreuzt haben und wissen, wie es im Innern Afrikas aus¬ sieht. Das Referat über Kamerun sollte nur jemand haben, der das Land bis zum Tsadsee genau kennt, möglichst auch die benachbarten englischen und französischen Gebiete, auch wenn er niemals eine deutsche Universität auch nur von außen ge¬ sehen hat. Dasselbe gilt für Ostafrika, Südwestafrika und die Südsee, Togo ist wohl mit Kamerun zu einem Dezernat vereinigt. Da diese Dezernenteustellen ein ganz andres Maß von Erfahrung und ge¬ opferter Gesundheit und Lebenskraft fordern, als sonst die Dezernenteustellen in den meisten Ministerien, so müßten sie in Rang und Einkommen entsprechend be¬ messen sein. Die größere Unkontrollierbarleit schließt auch eine größere Summe von Vertrauen und Verantwortlichkeit ein. Der Kolonialdienst soll draußen wie in der Heimat eine Auszeichnung sein, die besten Kräfte sind dazu gerade gut genug. Ebenso sollten aber auch endlich einige Leute, die „draußen" waren, in den Reichstag kommen. Unser Reichstag urteilt über die Kolonien wie der Blinde über die Farbe, um so mehr sollte man ihm am Bundesratstisch und in den Kommissionen erfahrne Männer gegenüberstellen. Alles Militärische aber gehört in das Kriegsministerium, das sich sehr wohl um ein Departement für Kolonial¬ truppen vergrößern kann. Daß das „Kaiserlich" und „Königlich" dabei keine Schwierigkeit mehr macht, beweist der Umstand, daß nicht nur die Ostasiatische Brigade vom Kriegsministerium ressortiert, sondern die ganze Chinaexpedition von ihm ressortiert hat. Damit würde auch die „Kommcmdobehörde" aus der Kolonial¬ abteilung ausscheiden und in eine Inspektion wie die der Jäger und der Schützen oder der Verkehrstruppen, etwa mit erweiterten Befugnissen umzuwandeln sein. Bei einer ordnungsmäßigen militärischen Verwaltung könnte es doch nicht vorkommen, daß — wie jetzt aus Südwestafrika — die Geschütze nach Europa zur Reparatur geschickt sind, ohne daß man irgend Ersatz im Lande hat! Dieser eine Vorgang spricht Bärbel Diese Betrachtungen sind selbstverständlich rein sachlicher und nicht persönlicher Natur. Sie haben weder mit dem bedauerlichen Beschluß der Budgetkommission wegen der Kolonialattaches noch mit gewissen Intriguen, die dabei — für die Mehrzahl der Kommissionsmitglieder unerkennbar — mitspielten, irgend welchen Zusammenhang, am wenigsten sind sie gegen den fleißigen, arbeitsfreudigen und von regsten Pflichtgefühl beseelten jetzigen Leiter der Kolonialabteilung gerichtet, der sich mühsam und gründlich in sein Ressort eingearbeitet hat. Es war er¬ f »Z* reulich, authentisch zu erfahren, daß sein Bleiben außer Frage steht. Militärische Zeitfragen. 1. Im Reichstage ist der Antrag eingebracht worden, den Soldaten für ihre Urlaubsreisen freie Eisenbahnfahrt zu gewähren. Mit diesem Verlangen könnte man sich wohl einverstanden erklären, wenn den Sol¬ daten hierbei die vierte Wagenklasse angewiesen würde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die größte Zahl der gemeinen Soldaten nach der gesellschaftlichen und der.finanziellen Stellung, die bei der Wahl der Wagen- Grenzboten I 1904 40

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/317>, abgerufen am 29.06.2024.