Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Äer Marquis von Ncirigny

weil er seine Pflicht kennt. Er starb, um mit seinem Blute gegen die Ungesetz¬
lichkeit der Konstitution zu protestieren.

Ich hielt ihn stets für einen gläubigen Christen.

Das war er vielleicht auch, aber in anderm Sinne, als Sie anzunehmen
scheinen.

Er schenkte den Armen sein letztes Hemd --

Aber in seiner Wohnung fand man Voltaires Werke. Sein Verteidiger, der
ihn retten wollte, versuchte diese Tntsache zu seinen Gunsten geltend zu machen.

Und das Tribunal maß diesem Umstände keine Bedeutung bei?

Es würde es getan haben, so schrieb mir der Abbe, wenn Durand, der offenbar
nicht gerettet werden wollte, nicht behauptet hätte, er habe Voltaire nur gelesen,
um ihn widerlegen und bekämpfen zu können.

Die Dazwischenkunft eines Dritten machte der Unterhaltung der beiden Herren
ein Eude.

Mau sprach über den unglücklich verlaufnen Feldzug und die verzweifelte Lage,
in die Ludwig der Sechzehnte durch den kläglichen Mißerfolg des mit so großer
Zuversichtlichkeit begonnenen Befreiungswerkes geraten war. Und wie immer, wenn
der Name des Königs genannt wurde, sammelte sich um die miteinander Sprechenden
ein ganzer Kreis von Männern, deren jeder eine neue erschütternde Einzelheit aus
den Pariser Ereignissen zu berichten wußte. Die Frage, ob man es wagen würde,
Ludwig in den Anklagezustand zu versetzen, wurde am lebhaftesten erörtert und
nach den Erfahrungen der letzten Zeit von niemand mehr ernstlich verneint. Als
jedoch einer der Anwesenden die Behauptung aussprach, der Konvent wünsche nicht
nur die Verbannung des Königs, sondern vielmehr seinen Tod, da vereinigten sich
die übrigen zu entschiednen Widerspruch. Die Hinrichtung des edelsten und beste"
aller Monarchen -- das würde ein Vorschlag sein, zu dem auch der verworfenste
der Verworfneu seine Zunge nicht leihen konnte!

Marigny hörte diesen Auseinandersetzungen schweigend zu. Er war in der
Gesellschaft der letzte, der an einen solchen Ausgang geglaubt hätte, und hielt schon
die Erörterung dieses Gegenstands für eine Art von Hochverrat. Weit mehr beun¬
ruhigte und schmerzte ihn das, was mau über die Gefangenschaft der königlichen
Familie in den düstern Gemächern des Temple, über ihren Mangel an jeglicher
Bequemlichkeit und die argwöhnische Bewachung durch übelgesinnte Männer ans
den untersten Volksklassen erzählte. Ludwig der Sechzehnte, in glücklichern Tagen
gewohnt, inmitten eines Hofstaats von vielen tausend Köpfen zu leben, hatte für
seine eigue Person und seiue Angehörigen nur noch einen einzigen Kammerdiener
zur Verfügung! Der Mann, für dessen leibliche Bedürfnisse ein ganzes Heer
von Köchen gesorgt hatte, mußte sich jetzt mit den schlechten und sogar halb ver-
dorbnen Speisen begnügen, die man ihm aus einer schmutzigen Garküche in seinen
Kerker sandte!

Andre mochten den Erben des Sonnenkönigs bemitleiden, weil man ihn des
Glanzes der Majestät entkleidet und seinen milden Händen das Szepter der Macht
entwunden hatte, andre mochten den Verlust seiner Persönlichen Freiheit beweinen
und die Demütigungen und Kränkungen beklagen, durch die der vertierte Pöbel
ihm seineu Sturz noch fühlbarer machen zu müssen glaubte, wieder andre mochten
darüber jammern, daß der königliche Weidmann, dem ein Pürschgang durch die
grünen Wälder von Samt Cloud und Fontainebleau die höchste Wonne des Daseins
gewesen war, nun schon seit Monaten in dem engen Zwinger saß, durch dessen
Gitterstäbe kein würziger Hauch aus den geliebten Forsten, kein Standlaut der
Schweißhunde und kein Hallali des Jagdhorns zu dem Gefangnen drang! Was
Marignh bekümmerte, war der Gedanke an die Garküche und an das, was aus
ihr hervorging, an Speisen, die ohne Kunst und ohne Sorgfalt gekocht waren, an
Teller aus grobem Steingut, an rostige Messer und verbogne Gabeln, die locker
und in unsaubern Holzgriffen saßen.


Äer Marquis von Ncirigny

weil er seine Pflicht kennt. Er starb, um mit seinem Blute gegen die Ungesetz¬
lichkeit der Konstitution zu protestieren.

Ich hielt ihn stets für einen gläubigen Christen.

Das war er vielleicht auch, aber in anderm Sinne, als Sie anzunehmen
scheinen.

Er schenkte den Armen sein letztes Hemd —

Aber in seiner Wohnung fand man Voltaires Werke. Sein Verteidiger, der
ihn retten wollte, versuchte diese Tntsache zu seinen Gunsten geltend zu machen.

Und das Tribunal maß diesem Umstände keine Bedeutung bei?

Es würde es getan haben, so schrieb mir der Abbe, wenn Durand, der offenbar
nicht gerettet werden wollte, nicht behauptet hätte, er habe Voltaire nur gelesen,
um ihn widerlegen und bekämpfen zu können.

Die Dazwischenkunft eines Dritten machte der Unterhaltung der beiden Herren
ein Eude.

Mau sprach über den unglücklich verlaufnen Feldzug und die verzweifelte Lage,
in die Ludwig der Sechzehnte durch den kläglichen Mißerfolg des mit so großer
Zuversichtlichkeit begonnenen Befreiungswerkes geraten war. Und wie immer, wenn
der Name des Königs genannt wurde, sammelte sich um die miteinander Sprechenden
ein ganzer Kreis von Männern, deren jeder eine neue erschütternde Einzelheit aus
den Pariser Ereignissen zu berichten wußte. Die Frage, ob man es wagen würde,
Ludwig in den Anklagezustand zu versetzen, wurde am lebhaftesten erörtert und
nach den Erfahrungen der letzten Zeit von niemand mehr ernstlich verneint. Als
jedoch einer der Anwesenden die Behauptung aussprach, der Konvent wünsche nicht
nur die Verbannung des Königs, sondern vielmehr seinen Tod, da vereinigten sich
die übrigen zu entschiednen Widerspruch. Die Hinrichtung des edelsten und beste»
aller Monarchen — das würde ein Vorschlag sein, zu dem auch der verworfenste
der Verworfneu seine Zunge nicht leihen konnte!

Marigny hörte diesen Auseinandersetzungen schweigend zu. Er war in der
Gesellschaft der letzte, der an einen solchen Ausgang geglaubt hätte, und hielt schon
die Erörterung dieses Gegenstands für eine Art von Hochverrat. Weit mehr beun¬
ruhigte und schmerzte ihn das, was mau über die Gefangenschaft der königlichen
Familie in den düstern Gemächern des Temple, über ihren Mangel an jeglicher
Bequemlichkeit und die argwöhnische Bewachung durch übelgesinnte Männer ans
den untersten Volksklassen erzählte. Ludwig der Sechzehnte, in glücklichern Tagen
gewohnt, inmitten eines Hofstaats von vielen tausend Köpfen zu leben, hatte für
seine eigue Person und seiue Angehörigen nur noch einen einzigen Kammerdiener
zur Verfügung! Der Mann, für dessen leibliche Bedürfnisse ein ganzes Heer
von Köchen gesorgt hatte, mußte sich jetzt mit den schlechten und sogar halb ver-
dorbnen Speisen begnügen, die man ihm aus einer schmutzigen Garküche in seinen
Kerker sandte!

Andre mochten den Erben des Sonnenkönigs bemitleiden, weil man ihn des
Glanzes der Majestät entkleidet und seinen milden Händen das Szepter der Macht
entwunden hatte, andre mochten den Verlust seiner Persönlichen Freiheit beweinen
und die Demütigungen und Kränkungen beklagen, durch die der vertierte Pöbel
ihm seineu Sturz noch fühlbarer machen zu müssen glaubte, wieder andre mochten
darüber jammern, daß der königliche Weidmann, dem ein Pürschgang durch die
grünen Wälder von Samt Cloud und Fontainebleau die höchste Wonne des Daseins
gewesen war, nun schon seit Monaten in dem engen Zwinger saß, durch dessen
Gitterstäbe kein würziger Hauch aus den geliebten Forsten, kein Standlaut der
Schweißhunde und kein Hallali des Jagdhorns zu dem Gefangnen drang! Was
Marignh bekümmerte, war der Gedanke an die Garküche und an das, was aus
ihr hervorging, an Speisen, die ohne Kunst und ohne Sorgfalt gekocht waren, an
Teller aus grobem Steingut, an rostige Messer und verbogne Gabeln, die locker
und in unsaubern Holzgriffen saßen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0184" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/241398"/>
          <fw type="header" place="top"> Äer Marquis von Ncirigny</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_780" prev="#ID_779"> weil er seine Pflicht kennt. Er starb, um mit seinem Blute gegen die Ungesetz¬<lb/>
lichkeit der Konstitution zu protestieren.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_781"> Ich hielt ihn stets für einen gläubigen Christen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_782"> Das war er vielleicht auch, aber in anderm Sinne, als Sie anzunehmen<lb/>
scheinen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_783"> Er schenkte den Armen sein letztes Hemd &#x2014;</p><lb/>
          <p xml:id="ID_784"> Aber in seiner Wohnung fand man Voltaires Werke. Sein Verteidiger, der<lb/>
ihn retten wollte, versuchte diese Tntsache zu seinen Gunsten geltend zu machen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_785"> Und das Tribunal maß diesem Umstände keine Bedeutung bei?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_786"> Es würde es getan haben, so schrieb mir der Abbe, wenn Durand, der offenbar<lb/>
nicht gerettet werden wollte, nicht behauptet hätte, er habe Voltaire nur gelesen,<lb/>
um ihn widerlegen und bekämpfen zu können.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_787"> Die Dazwischenkunft eines Dritten machte der Unterhaltung der beiden Herren<lb/>
ein Eude.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_788"> Mau sprach über den unglücklich verlaufnen Feldzug und die verzweifelte Lage,<lb/>
in die Ludwig der Sechzehnte durch den kläglichen Mißerfolg des mit so großer<lb/>
Zuversichtlichkeit begonnenen Befreiungswerkes geraten war. Und wie immer, wenn<lb/>
der Name des Königs genannt wurde, sammelte sich um die miteinander Sprechenden<lb/>
ein ganzer Kreis von Männern, deren jeder eine neue erschütternde Einzelheit aus<lb/>
den Pariser Ereignissen zu berichten wußte. Die Frage, ob man es wagen würde,<lb/>
Ludwig in den Anklagezustand zu versetzen, wurde am lebhaftesten erörtert und<lb/>
nach den Erfahrungen der letzten Zeit von niemand mehr ernstlich verneint. Als<lb/>
jedoch einer der Anwesenden die Behauptung aussprach, der Konvent wünsche nicht<lb/>
nur die Verbannung des Königs, sondern vielmehr seinen Tod, da vereinigten sich<lb/>
die übrigen zu entschiednen Widerspruch. Die Hinrichtung des edelsten und beste»<lb/>
aller Monarchen &#x2014; das würde ein Vorschlag sein, zu dem auch der verworfenste<lb/>
der Verworfneu seine Zunge nicht leihen konnte!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_789"> Marigny hörte diesen Auseinandersetzungen schweigend zu. Er war in der<lb/>
Gesellschaft der letzte, der an einen solchen Ausgang geglaubt hätte, und hielt schon<lb/>
die Erörterung dieses Gegenstands für eine Art von Hochverrat. Weit mehr beun¬<lb/>
ruhigte und schmerzte ihn das, was mau über die Gefangenschaft der königlichen<lb/>
Familie in den düstern Gemächern des Temple, über ihren Mangel an jeglicher<lb/>
Bequemlichkeit und die argwöhnische Bewachung durch übelgesinnte Männer ans<lb/>
den untersten Volksklassen erzählte. Ludwig der Sechzehnte, in glücklichern Tagen<lb/>
gewohnt, inmitten eines Hofstaats von vielen tausend Köpfen zu leben, hatte für<lb/>
seine eigue Person und seiue Angehörigen nur noch einen einzigen Kammerdiener<lb/>
zur Verfügung! Der Mann, für dessen leibliche Bedürfnisse ein ganzes Heer<lb/>
von Köchen gesorgt hatte, mußte sich jetzt mit den schlechten und sogar halb ver-<lb/>
dorbnen Speisen begnügen, die man ihm aus einer schmutzigen Garküche in seinen<lb/>
Kerker sandte!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_790"> Andre mochten den Erben des Sonnenkönigs bemitleiden, weil man ihn des<lb/>
Glanzes der Majestät entkleidet und seinen milden Händen das Szepter der Macht<lb/>
entwunden hatte, andre mochten den Verlust seiner Persönlichen Freiheit beweinen<lb/>
und die Demütigungen und Kränkungen beklagen, durch die der vertierte Pöbel<lb/>
ihm seineu Sturz noch fühlbarer machen zu müssen glaubte, wieder andre mochten<lb/>
darüber jammern, daß der königliche Weidmann, dem ein Pürschgang durch die<lb/>
grünen Wälder von Samt Cloud und Fontainebleau die höchste Wonne des Daseins<lb/>
gewesen war, nun schon seit Monaten in dem engen Zwinger saß, durch dessen<lb/>
Gitterstäbe kein würziger Hauch aus den geliebten Forsten, kein Standlaut der<lb/>
Schweißhunde und kein Hallali des Jagdhorns zu dem Gefangnen drang! Was<lb/>
Marignh bekümmerte, war der Gedanke an die Garküche und an das, was aus<lb/>
ihr hervorging, an Speisen, die ohne Kunst und ohne Sorgfalt gekocht waren, an<lb/>
Teller aus grobem Steingut, an rostige Messer und verbogne Gabeln, die locker<lb/>
und in unsaubern Holzgriffen saßen.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0184] Äer Marquis von Ncirigny weil er seine Pflicht kennt. Er starb, um mit seinem Blute gegen die Ungesetz¬ lichkeit der Konstitution zu protestieren. Ich hielt ihn stets für einen gläubigen Christen. Das war er vielleicht auch, aber in anderm Sinne, als Sie anzunehmen scheinen. Er schenkte den Armen sein letztes Hemd — Aber in seiner Wohnung fand man Voltaires Werke. Sein Verteidiger, der ihn retten wollte, versuchte diese Tntsache zu seinen Gunsten geltend zu machen. Und das Tribunal maß diesem Umstände keine Bedeutung bei? Es würde es getan haben, so schrieb mir der Abbe, wenn Durand, der offenbar nicht gerettet werden wollte, nicht behauptet hätte, er habe Voltaire nur gelesen, um ihn widerlegen und bekämpfen zu können. Die Dazwischenkunft eines Dritten machte der Unterhaltung der beiden Herren ein Eude. Mau sprach über den unglücklich verlaufnen Feldzug und die verzweifelte Lage, in die Ludwig der Sechzehnte durch den kläglichen Mißerfolg des mit so großer Zuversichtlichkeit begonnenen Befreiungswerkes geraten war. Und wie immer, wenn der Name des Königs genannt wurde, sammelte sich um die miteinander Sprechenden ein ganzer Kreis von Männern, deren jeder eine neue erschütternde Einzelheit aus den Pariser Ereignissen zu berichten wußte. Die Frage, ob man es wagen würde, Ludwig in den Anklagezustand zu versetzen, wurde am lebhaftesten erörtert und nach den Erfahrungen der letzten Zeit von niemand mehr ernstlich verneint. Als jedoch einer der Anwesenden die Behauptung aussprach, der Konvent wünsche nicht nur die Verbannung des Königs, sondern vielmehr seinen Tod, da vereinigten sich die übrigen zu entschiednen Widerspruch. Die Hinrichtung des edelsten und beste» aller Monarchen — das würde ein Vorschlag sein, zu dem auch der verworfenste der Verworfneu seine Zunge nicht leihen konnte! Marigny hörte diesen Auseinandersetzungen schweigend zu. Er war in der Gesellschaft der letzte, der an einen solchen Ausgang geglaubt hätte, und hielt schon die Erörterung dieses Gegenstands für eine Art von Hochverrat. Weit mehr beun¬ ruhigte und schmerzte ihn das, was mau über die Gefangenschaft der königlichen Familie in den düstern Gemächern des Temple, über ihren Mangel an jeglicher Bequemlichkeit und die argwöhnische Bewachung durch übelgesinnte Männer ans den untersten Volksklassen erzählte. Ludwig der Sechzehnte, in glücklichern Tagen gewohnt, inmitten eines Hofstaats von vielen tausend Köpfen zu leben, hatte für seine eigue Person und seiue Angehörigen nur noch einen einzigen Kammerdiener zur Verfügung! Der Mann, für dessen leibliche Bedürfnisse ein ganzes Heer von Köchen gesorgt hatte, mußte sich jetzt mit den schlechten und sogar halb ver- dorbnen Speisen begnügen, die man ihm aus einer schmutzigen Garküche in seinen Kerker sandte! Andre mochten den Erben des Sonnenkönigs bemitleiden, weil man ihn des Glanzes der Majestät entkleidet und seinen milden Händen das Szepter der Macht entwunden hatte, andre mochten den Verlust seiner Persönlichen Freiheit beweinen und die Demütigungen und Kränkungen beklagen, durch die der vertierte Pöbel ihm seineu Sturz noch fühlbarer machen zu müssen glaubte, wieder andre mochten darüber jammern, daß der königliche Weidmann, dem ein Pürschgang durch die grünen Wälder von Samt Cloud und Fontainebleau die höchste Wonne des Daseins gewesen war, nun schon seit Monaten in dem engen Zwinger saß, durch dessen Gitterstäbe kein würziger Hauch aus den geliebten Forsten, kein Standlaut der Schweißhunde und kein Hallali des Jagdhorns zu dem Gefangnen drang! Was Marignh bekümmerte, war der Gedanke an die Garküche und an das, was aus ihr hervorging, an Speisen, die ohne Kunst und ohne Sorgfalt gekocht waren, an Teller aus grobem Steingut, an rostige Messer und verbogne Gabeln, die locker und in unsaubern Holzgriffen saßen.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/184
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/184>, abgerufen am 01.09.2024.