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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Feuer!

lange weggebliebe" wcir. Mahada hatte mir keinen Anlaß dazu gegeben. Was
konnte sie für die Blicke ihrer Freundinnen und für das boshafte Geschwätz Gnibos!
Und wenn alles wahr gewesen wäre, was Guido erzählte, so waren das abgetane
Sachen, mit denen ich persönlich eigentlich nichts zu tun hatte. Daß es mir nicht
ginge, wie es Guido gegangen war, dafür mußte ich selbst sorgen, und -- ich hatte
ja ganz andre Gefühle und Absichten als der liederliche Patron.

Die Mutter empfing mich freundlich scheltend, Mahada stiller und zurückhaltender
als gewöhnlich. Nachdem die Lampe angezündet war, sagte die Mutter mir ins
Gesicht, ich sei krank, und empfahl mir ein ganzes Dutzend vorzüglicher Heilmittel
und eine Menge Verhaltungsregeln. Mahada schwieg und zeigte wieder einmal den
bittenden, angstvollen Blick, vor dein ich die Angen niederschlagen mußte, um nicht
die Herrschaft über mich zu verliere".

Die Mutter entfernte sich, um die Teemaschine zu besorgen. Da trat Mahada
auf mich zu, legte beide Hände auf meine Schulter" und sah mich flehend an. Es
war vollständig vorbei mit meiner Fassung.

Alexander Andrejewitsch, klang ihre Stimme weich und traurig, ich fühle
es, Sie zürnen mir. Ich bin doch nicht verantwortlich für meine Gänse von
Freundinnen.

Das war richtig, und das hatte ich mir schon selbst gesagt, und mit diesem
Gedanken hatte ich sie schon umfaßt und an mich gezogen. Sie sträubte sich nicht
und sank ans meine Kniee, und als sie erst dort saß, umfaßte sie meinen Nacken
mit den Armen und barg den Kopf an meiner Brust.

Gerade wie mit Guido, fuhr es mir dnrch den Sinn, und in dem Augenblick
ging die Küchcntür. Mahada glitt von meinem Schoß. Die Mutter trat ein. Das
Decken des Tisches begann.

Ich kam seitdem wieder so oft wie vorher. Der Umgangston wurde der
frühere. Die zu große Vertraulichkeit des Versöhnungsabends wiederholte sich nicht.
Wir taten beide, als ob wir uns verabredet hätten zu vergessen, daß wir uns
hatten hinreißen lassen. Ich lag fester als je im Banne der grauen Augen, aber --
wenn Mahada am liebenswürdigsten und berückendsten war, kam mir Gnibos ver¬
haßtes Lächeln in die Erinnerung und verbitterte mir den Genuß ihres Anblicks
und ihrer mutwilligen Unterhaltung.

Als eines Abends von der Zeit gesprochen wurde, wo die jungen Dienstgenossen
des Vaters im Hause verkehrt hatten, benutzte ich die Gelegenheit zu der Bemer¬
kung, daß ich, wenn ich nicht irrte, gehört hätte, auch mein Kollege Guido sei
früher hier bekannt gewesen. Ich mußte über die Wirkung erstaunen, die meine
Worte hervorbrachte". Mahada errötete erst und machte dann ein so böses Gesicht,
wie ich es gnr nicht für möglich gehalte" hätte. Die Auge" sprühten förmlich
Funken. Die Mutter schüttelte mißbilligend den Kopf.

Ja, sagte sie, ein saubrer Patron! Er hat uns nicht wenig Ärger verursacht.
Mahada kounte lange Zeit seinen Namen nicht hören, ohne zu weinen.

Mama, ich bitte dich! rief das Mädchen.

Warum? meinte die Mutter. Alexander Andrejewitsch ist zu uns wie ein
Verwandter. Ihm könnte Falsches zu Ohren kommen. Vielleicht hat man ihm
schon darüber erzählt. Warum soll er nicht den Sachverhalt von uns selbst
erfahren?

Mir ist es einerlei, sagte Mahada trotzig und wandte sich halb ab.

Die Bekanntschaft machte sich zufällig, erzählte die Mutter. Er kam immer
häufiger und schien sich wohl bei uns zu fühlen. Mir gefiel er von vornherein
"icht. Aber er ist ein junger Mann aus guter Familie, und wenn er auch keine
Karriere macht, denn er ist faul im Dienst, was ich gleich merkte, so Hot er doch
Erbschaften in Aussicht. Da dachte ich denn -- Sie wissen, Alexander Andreje¬
witsch, wie die Mütter sind --, wenn es Bestimmung wäre, daß er Mahada
heiratete, hätte ich nichts dagegen. Wenn sie glaubte mit ihm auskommen zu


Feuer!

lange weggebliebe» wcir. Mahada hatte mir keinen Anlaß dazu gegeben. Was
konnte sie für die Blicke ihrer Freundinnen und für das boshafte Geschwätz Gnibos!
Und wenn alles wahr gewesen wäre, was Guido erzählte, so waren das abgetane
Sachen, mit denen ich persönlich eigentlich nichts zu tun hatte. Daß es mir nicht
ginge, wie es Guido gegangen war, dafür mußte ich selbst sorgen, und — ich hatte
ja ganz andre Gefühle und Absichten als der liederliche Patron.

Die Mutter empfing mich freundlich scheltend, Mahada stiller und zurückhaltender
als gewöhnlich. Nachdem die Lampe angezündet war, sagte die Mutter mir ins
Gesicht, ich sei krank, und empfahl mir ein ganzes Dutzend vorzüglicher Heilmittel
und eine Menge Verhaltungsregeln. Mahada schwieg und zeigte wieder einmal den
bittenden, angstvollen Blick, vor dein ich die Angen niederschlagen mußte, um nicht
die Herrschaft über mich zu verliere».

Die Mutter entfernte sich, um die Teemaschine zu besorgen. Da trat Mahada
auf mich zu, legte beide Hände auf meine Schulter» und sah mich flehend an. Es
war vollständig vorbei mit meiner Fassung.

Alexander Andrejewitsch, klang ihre Stimme weich und traurig, ich fühle
es, Sie zürnen mir. Ich bin doch nicht verantwortlich für meine Gänse von
Freundinnen.

Das war richtig, und das hatte ich mir schon selbst gesagt, und mit diesem
Gedanken hatte ich sie schon umfaßt und an mich gezogen. Sie sträubte sich nicht
und sank ans meine Kniee, und als sie erst dort saß, umfaßte sie meinen Nacken
mit den Armen und barg den Kopf an meiner Brust.

Gerade wie mit Guido, fuhr es mir dnrch den Sinn, und in dem Augenblick
ging die Küchcntür. Mahada glitt von meinem Schoß. Die Mutter trat ein. Das
Decken des Tisches begann.

Ich kam seitdem wieder so oft wie vorher. Der Umgangston wurde der
frühere. Die zu große Vertraulichkeit des Versöhnungsabends wiederholte sich nicht.
Wir taten beide, als ob wir uns verabredet hätten zu vergessen, daß wir uns
hatten hinreißen lassen. Ich lag fester als je im Banne der grauen Augen, aber —
wenn Mahada am liebenswürdigsten und berückendsten war, kam mir Gnibos ver¬
haßtes Lächeln in die Erinnerung und verbitterte mir den Genuß ihres Anblicks
und ihrer mutwilligen Unterhaltung.

Als eines Abends von der Zeit gesprochen wurde, wo die jungen Dienstgenossen
des Vaters im Hause verkehrt hatten, benutzte ich die Gelegenheit zu der Bemer¬
kung, daß ich, wenn ich nicht irrte, gehört hätte, auch mein Kollege Guido sei
früher hier bekannt gewesen. Ich mußte über die Wirkung erstaunen, die meine
Worte hervorbrachte». Mahada errötete erst und machte dann ein so böses Gesicht,
wie ich es gnr nicht für möglich gehalte» hätte. Die Auge» sprühten förmlich
Funken. Die Mutter schüttelte mißbilligend den Kopf.

Ja, sagte sie, ein saubrer Patron! Er hat uns nicht wenig Ärger verursacht.
Mahada kounte lange Zeit seinen Namen nicht hören, ohne zu weinen.

Mama, ich bitte dich! rief das Mädchen.

Warum? meinte die Mutter. Alexander Andrejewitsch ist zu uns wie ein
Verwandter. Ihm könnte Falsches zu Ohren kommen. Vielleicht hat man ihm
schon darüber erzählt. Warum soll er nicht den Sachverhalt von uns selbst
erfahren?

Mir ist es einerlei, sagte Mahada trotzig und wandte sich halb ab.

Die Bekanntschaft machte sich zufällig, erzählte die Mutter. Er kam immer
häufiger und schien sich wohl bei uns zu fühlen. Mir gefiel er von vornherein
"icht. Aber er ist ein junger Mann aus guter Familie, und wenn er auch keine
Karriere macht, denn er ist faul im Dienst, was ich gleich merkte, so Hot er doch
Erbschaften in Aussicht. Da dachte ich denn — Sie wissen, Alexander Andreje¬
witsch, wie die Mütter sind —, wenn es Bestimmung wäre, daß er Mahada
heiratete, hätte ich nichts dagegen. Wenn sie glaubte mit ihm auskommen zu


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/111>, abgerufen am 02.10.2024.