Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.Aönig Launn -- ein einziger Thevdcihad kommt nun darauf zu sprechen, daß Justinian Fmueurat und Klugheit
Und nun gilt es, Amalasunta klar zu machen, wer Theodor" ist, und was sie Theodahad: Damit und mit drei andern Worten, von denen eins (keineswegs) ans Petrus Die Senatoren Und dann sagt Amalasunta noch: Ihr seid entlassen, worauf sich die beiden, natürlich Da Amalasnnta von den Schweigsamen nichts erfahren kann, liegt die Last Wer ist sie? fragt sie. -- Von woher? -- Wer ist ihr Vater? Petrus
Selbstherrscherin bei so mangelhafter politischer Information, das wird kaum Theodahad: Amalasunta erholt sich rasch von diesem Schreck -- es geht bei Wildenbruch Aönig Launn — ein einziger Thevdcihad kommt nun darauf zu sprechen, daß Justinian Fmueurat und Klugheit
Und nun gilt es, Amalasunta klar zu machen, wer Theodor» ist, und was sie Theodahad: Damit und mit drei andern Worten, von denen eins (keineswegs) ans Petrus Die Senatoren Und dann sagt Amalasunta noch: Ihr seid entlassen, worauf sich die beiden, natürlich Da Amalasnnta von den Schweigsamen nichts erfahren kann, liegt die Last Wer ist sie? fragt sie. — Von woher? — Wer ist ihr Vater? Petrus
Selbstherrscherin bei so mangelhafter politischer Information, das wird kaum Theodahad: Amalasunta erholt sich rasch von diesem Schreck — es geht bei Wildenbruch <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0556" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/240112"/> <fw type="header" place="top"> Aönig Launn</fw><lb/> <quote> — ein einziger<lb/> War ruhig, wie an allen Tagen, er.<lb/> Im Hippodrom, umringt von Ungezählten,<lb/> Erhob er sich von, Thron, und aus dem Staube<lb/> Zog er den schmachgebeugten Gelimer,<lb/> Stark, weise, milde, herrlich wie ein Gott,</quote><lb/> <p xml:id="ID_2892"> Thevdcihad kommt nun darauf zu sprechen, daß Justinian Fmueurat und Klugheit<lb/> aufs höchste schätze.</p><lb/> <quote> <p xml:id="ID_2893"> Man sagt von einer,<lb/> Auf deren Ratschlag er bei allem hört.</p> <note type="speaker"> Amalasunta: </note> <p xml:id="ID_2894"> Sprichst du von seiner Frau? Ist er vermählt?</p> </quote><lb/> <p xml:id="ID_2895"> Und nun gilt es, Amalasunta klar zu machen, wer Theodor» ist, und was sie<lb/> war, und dabei ist sich Wildenbruch der feinen Komik, mit der er die Sache führt,<lb/> offenbar durchaus bewußt gewesen: die Stelle atmet wahren Humor. Ist er ver¬<lb/> mählt? hatte Amalasunta gefragt.</p><lb/> <quote> <note type="speaker"> Theodahad: </note> <p xml:id="ID_2896"> O nein!</p> <p xml:id="ID_2897"> Er ist eS nicht.</p> <note type="speaker"> Petrus:</note> <p xml:id="ID_2898"> Er ist eS nicht.</p> <note type="speaker"> Anastasius:</note> </quote><lb/> <p xml:id="ID_2899"> Damit und mit drei andern Worten, von denen eins (keineswegs) ans Petrus<lb/> kommt, und zwei (v nein!) auf Anastasius, ist die Leistung der beiden Schweig¬<lb/> samen zu Eude. Am Schluß der Theodahad erteilten Abfertigung, die Wort für<lb/> Wort wiedergegeben werden muß, weil sie das Überweib wie Röntgenstrahlen durch¬<lb/> leuchtet, wird der beiden mit den Worten erwähnt:</p><lb/> <quote> Die Senatoren<lb/> Petrus und Anastasius gehn mit dir.</quote><lb/> <p xml:id="ID_2900"> Und dann sagt Amalasunta noch: Ihr seid entlassen, worauf sich die beiden, natürlich<lb/> schweigsam, verbeugen. Kein Vogel, keine Dose, keine Büste, kein Bild!</p><lb/> <p xml:id="ID_2901"> Da Amalasnnta von den Schweigsamen nichts erfahren kann, liegt die Last<lb/> der Erklärung ganz auf Theodahads Schultern, dem man an dieser Stelle einen<lb/> gewissen Humor uicht absprechen kann. Theodora ist — Patrizierin. Das genügt<lb/> Amalasunta nicht.</p><lb/> <p xml:id="ID_2902"> Wer ist sie? fragt sie. — Von woher? — Wer ist ihr Vater? Petrus<lb/> und Anastasius machen eine tiefe Verbeugung und blicken stumm verlegen vor<lb/> sich hin.</p><lb/> <quote> <p xml:id="ID_2903"> Ihr Vater hieß Mnkios.</p> <note type="speaker"> Theodahad: </note> <p xml:id="ID_2904"> Namen - Namen —<lb/> Was war Marios?</p> <note type="speaker"> Amalasunta:</note> <note type="speaker"> Theodahad:</note> <p xml:id="ID_2905"> Er war — Bnrenwürter<lb/> Im Zirkus.</p><lb/> <note type="speaker"> Amalasunta:</note> <p xml:id="ID_2906"> Bären — Wärter?</p> <p xml:id="ID_2907"> Bei den Grünen.</p> <note type="speaker"> Theodahad:</note> <p xml:id="ID_2908"> Bei den -- bei wem?</p> <note type="speaker"> Amalasunta: </note> </quote><lb/> <p xml:id="ID_2909"> Selbstherrscherin bei so mangelhafter politischer Information, das wird kaum<lb/> gut enden können. Und nun erfährt sie noch, da sie über Theodoras Vergangenheit<lb/> berichtet zu sein wünscht, was Alexandrien Byzanz mitgeteilt hatte.</p><lb/> <quote> <note type="speaker"> Theodahad:</note> <p xml:id="ID_2910"> Man sagt,Sie Hütte im Theater<lb/> Durch Geist geglänzt und auch — vielleicht getanzt.</p> </quote><lb/> <p xml:id="ID_2911" next="#ID_2912"> Amalasunta erholt sich rasch von diesem Schreck — es geht bei Wildenbruch<lb/> immer alles prompt wie bei einem Vorbeimarsch —, sie fertigt die Behauptung,<lb/> daß Justinian mit einer Gauklerin ans vertrautem Fuße stehn könne, als Verleum¬<lb/> dung ab und beauftragt Theodahad kurz entschlossen, das Schiff, mit dem er eben<lb/> angelangt ist, mit Gold und Silber zu beladen und samt den beiden Schweigsamen<lb/> nach Byzanz zurückzukehren, um — dein Kaiser ihre Hand anzutragen. Man be¬<lb/> fühlt sich Kopf und Hände, und dn man wirklich im Parkett sitzt und nicht schläft,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0556]
Aönig Launn
— ein einziger
War ruhig, wie an allen Tagen, er.
Im Hippodrom, umringt von Ungezählten,
Erhob er sich von, Thron, und aus dem Staube
Zog er den schmachgebeugten Gelimer,
Stark, weise, milde, herrlich wie ein Gott,
Thevdcihad kommt nun darauf zu sprechen, daß Justinian Fmueurat und Klugheit
aufs höchste schätze.
Man sagt von einer,
Auf deren Ratschlag er bei allem hört.
Amalasunta: Sprichst du von seiner Frau? Ist er vermählt?
Und nun gilt es, Amalasunta klar zu machen, wer Theodor» ist, und was sie
war, und dabei ist sich Wildenbruch der feinen Komik, mit der er die Sache führt,
offenbar durchaus bewußt gewesen: die Stelle atmet wahren Humor. Ist er ver¬
mählt? hatte Amalasunta gefragt.
Theodahad: O nein!
Er ist eS nicht.
Petrus: Er ist eS nicht.
Anastasius:
Damit und mit drei andern Worten, von denen eins (keineswegs) ans Petrus
kommt, und zwei (v nein!) auf Anastasius, ist die Leistung der beiden Schweig¬
samen zu Eude. Am Schluß der Theodahad erteilten Abfertigung, die Wort für
Wort wiedergegeben werden muß, weil sie das Überweib wie Röntgenstrahlen durch¬
leuchtet, wird der beiden mit den Worten erwähnt:
Die Senatoren
Petrus und Anastasius gehn mit dir.
Und dann sagt Amalasunta noch: Ihr seid entlassen, worauf sich die beiden, natürlich
schweigsam, verbeugen. Kein Vogel, keine Dose, keine Büste, kein Bild!
Da Amalasnnta von den Schweigsamen nichts erfahren kann, liegt die Last
der Erklärung ganz auf Theodahads Schultern, dem man an dieser Stelle einen
gewissen Humor uicht absprechen kann. Theodora ist — Patrizierin. Das genügt
Amalasunta nicht.
Wer ist sie? fragt sie. — Von woher? — Wer ist ihr Vater? Petrus
und Anastasius machen eine tiefe Verbeugung und blicken stumm verlegen vor
sich hin.
Ihr Vater hieß Mnkios.
Theodahad: Namen - Namen —
Was war Marios?
Amalasunta: Theodahad: Er war — Bnrenwürter
Im Zirkus.
Amalasunta: Bären — Wärter?
Bei den Grünen.
Theodahad: Bei den -- bei wem?
Amalasunta:
Selbstherrscherin bei so mangelhafter politischer Information, das wird kaum
gut enden können. Und nun erfährt sie noch, da sie über Theodoras Vergangenheit
berichtet zu sein wünscht, was Alexandrien Byzanz mitgeteilt hatte.
Theodahad: Man sagt,Sie Hütte im Theater
Durch Geist geglänzt und auch — vielleicht getanzt.
Amalasunta erholt sich rasch von diesem Schreck — es geht bei Wildenbruch
immer alles prompt wie bei einem Vorbeimarsch —, sie fertigt die Behauptung,
daß Justinian mit einer Gauklerin ans vertrautem Fuße stehn könne, als Verleum¬
dung ab und beauftragt Theodahad kurz entschlossen, das Schiff, mit dem er eben
angelangt ist, mit Gold und Silber zu beladen und samt den beiden Schweigsamen
nach Byzanz zurückzukehren, um — dein Kaiser ihre Hand anzutragen. Man be¬
fühlt sich Kopf und Hände, und dn man wirklich im Parkett sitzt und nicht schläft,
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