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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Zimmer und fand ihn in einem merkwürdigen Zustande. Duttmüller redete fvrt-
wtthrend und achtete selbst nicht ans das, was er sagte; er ordnete an, widerrief
und widerrief nochmals und wurde zornig auf jedermann. Er hatte offenbar auch
den Halt verloren, Oder was fehlte ihm?

Louis, sagte Wandrer, laß den Doktor Blume kommen.

Duttmüller schüttelte mit dem Kopfe,

Louis, wiederholte Wandrer nachdrücklich, laß den Doktor Blume kommen.
Du weißt, was auf dem Spiele steht, und was dn zu verantworten hast. Komm
her, schreibe. ,' , ,

Dnttmüller rührte sich nicht, sagte aber auch nicht nein, Wandrer brachte
Papier, drückte Louis die Feder in die Hand und sagte in bestimmt anordnenden
Tone: Schreibe. Verehrter Herr Kollege, Kommen Sie, helfen Sie, Schreibe!
Schreibe! So. Nun die Unterschrift.

Wandrer nahm den Brief und schickte ihn mit einem reitenden Boten nach
Rvdeshcim. . Doktor Blume kam umgehend, sah das Kind an und schüttelte den
Kopf -- Wir müssen hoffen, sagte er den Fragenden --; sah die Iran Doktor an
und machte eine ernste Miene. -- Wenn die Natur Widerstand leistet, sagte er,
so wird sie es überwinden. Darauf begab er sich zu Dnttmüller, der teilnahm¬
los in seinem Zimmer saß und vor sich hinbrütete.

Collegn, rief Blume, wie sehen Sie denn aus? Sie siud doch uicht etwa--
Morphinist geworden? , - , ,

Duttmüller lächelte verlegen. , Doktor Blume durchsuchte den Flnschcnschrank
und steckte eine kleine Flasche mit einer dunkeln Flüssigkeit, ohne jemand zu fragen,
ein. An demselben Abend noch kam Fran Doktor Blume an, nahm? Fran Dntt¬
müller, die in der Küche saß und stöhnte, das Regiment ab und richtete sich im
Krankenzimmer ein. Sie hielt die heiße Hand Alices in ihrer festen, kühlen Hand,
kühlte ihr die Stirn und sprach ihr mütterlich freundlich zu. Alice sah dankbar
zu ihr auf. Aber bald versank das klare Bewußtsein in Ficberphantasieii. ,

Wenig Tage darauf hatte die kleine Julia ausgelitten, und ihre Mutter schickte
sich an, denselben Weg zu gehn, den ihr Kind vorausgegangen war, Sterben ist ein
Kampf des Lebens mit dem Tode, Der starke Wille, leben zu wollen, hat schon
manchmal den Tod vertriebene Hier fehlte dieser Wille. Die Kranke setzte der Krank¬
heit keinen Widerstand entgegen, sie ließ sich kaum noch ziehn, sie ging freiwillig.

Die ärztliche Kunst war machtlos. Dnttmüller saß im Winkel des Zimmers,
rang die Hände und zitterte. ,

In einem hellen Augenblicke fragte Alice: Wo ist Julia?

Man zögerte zu antworten. ' ,

Ich weiß es, sagte Alice und lächelte befriedigt. -- Bittet doch deu Herr"
Pastor, daß er kommt und mit mir betet,

Ellen kniete am Bette. Alice hatte ihre Hand anf Elters Haupt gelegt und
strich ihr über das Haar. Sie war mir halb bei Besinnung. ,

Ellen, sagte sie, du hast schöne, helle Augen, hellere, als ich gehabt habe. Schone
deine Augen. Schreibe kein Tagebuch, Das Höchste! Das Höchste giebt es ans
Erden nicht. Auf Erden giebt es mir das Vertrauen. Laß dir dein Vertrauen
nicht nehmen. Ellen, bist du da? / > ,>

Ja, Alice.

,"
. Ellen/ heirate Felix Wandrer, Versprich mir das. , >,

Ja, Alice, ich verspreche es dir.

Sage Wandrer, er solle----- solle -- nein, du brauchst ihm nichts zu sagen.
Der weiß es allein.

Dann kam das Ende. Die gnädige Frau saß neben dem Bette. Sie hatte
ihre Lorgnette und alle ihre Weisheit zu Hause gelassen, kämpfte mit ihrem Schmerze
und stützte mit mütterlicher Zärtlichkeit den Kopf Alices mit ihrem Arme, Ellen
sah versteinert aus, die Dnttmüllern stand im Hintergrunde fassungslos, ein Schatten
ihrer selbst mit zitternden Backen, und Dnttmüller war abgerufen worden, dieses-


Zimmer und fand ihn in einem merkwürdigen Zustande. Duttmüller redete fvrt-
wtthrend und achtete selbst nicht ans das, was er sagte; er ordnete an, widerrief
und widerrief nochmals und wurde zornig auf jedermann. Er hatte offenbar auch
den Halt verloren, Oder was fehlte ihm?

Louis, sagte Wandrer, laß den Doktor Blume kommen.

Duttmüller schüttelte mit dem Kopfe,

Louis, wiederholte Wandrer nachdrücklich, laß den Doktor Blume kommen.
Du weißt, was auf dem Spiele steht, und was dn zu verantworten hast. Komm
her, schreibe. ,' , ,

Dnttmüller rührte sich nicht, sagte aber auch nicht nein, Wandrer brachte
Papier, drückte Louis die Feder in die Hand und sagte in bestimmt anordnenden
Tone: Schreibe. Verehrter Herr Kollege, Kommen Sie, helfen Sie, Schreibe!
Schreibe! So. Nun die Unterschrift.

Wandrer nahm den Brief und schickte ihn mit einem reitenden Boten nach
Rvdeshcim. . Doktor Blume kam umgehend, sah das Kind an und schüttelte den
Kopf — Wir müssen hoffen, sagte er den Fragenden —; sah die Iran Doktor an
und machte eine ernste Miene. — Wenn die Natur Widerstand leistet, sagte er,
so wird sie es überwinden. Darauf begab er sich zu Dnttmüller, der teilnahm¬
los in seinem Zimmer saß und vor sich hinbrütete.

Collegn, rief Blume, wie sehen Sie denn aus? Sie siud doch uicht etwa--
Morphinist geworden? , - , ,

Duttmüller lächelte verlegen. , Doktor Blume durchsuchte den Flnschcnschrank
und steckte eine kleine Flasche mit einer dunkeln Flüssigkeit, ohne jemand zu fragen,
ein. An demselben Abend noch kam Fran Doktor Blume an, nahm? Fran Dntt¬
müller, die in der Küche saß und stöhnte, das Regiment ab und richtete sich im
Krankenzimmer ein. Sie hielt die heiße Hand Alices in ihrer festen, kühlen Hand,
kühlte ihr die Stirn und sprach ihr mütterlich freundlich zu. Alice sah dankbar
zu ihr auf. Aber bald versank das klare Bewußtsein in Ficberphantasieii. ,

Wenig Tage darauf hatte die kleine Julia ausgelitten, und ihre Mutter schickte
sich an, denselben Weg zu gehn, den ihr Kind vorausgegangen war, Sterben ist ein
Kampf des Lebens mit dem Tode, Der starke Wille, leben zu wollen, hat schon
manchmal den Tod vertriebene Hier fehlte dieser Wille. Die Kranke setzte der Krank¬
heit keinen Widerstand entgegen, sie ließ sich kaum noch ziehn, sie ging freiwillig.

Die ärztliche Kunst war machtlos. Dnttmüller saß im Winkel des Zimmers,
rang die Hände und zitterte. ,

In einem hellen Augenblicke fragte Alice: Wo ist Julia?

Man zögerte zu antworten. ' ,

Ich weiß es, sagte Alice und lächelte befriedigt. — Bittet doch deu Herr»
Pastor, daß er kommt und mit mir betet,

Ellen kniete am Bette. Alice hatte ihre Hand anf Elters Haupt gelegt und
strich ihr über das Haar. Sie war mir halb bei Besinnung. ,

Ellen, sagte sie, du hast schöne, helle Augen, hellere, als ich gehabt habe. Schone
deine Augen. Schreibe kein Tagebuch, Das Höchste! Das Höchste giebt es ans
Erden nicht. Auf Erden giebt es mir das Vertrauen. Laß dir dein Vertrauen
nicht nehmen. Ellen, bist du da? / > ,>

Ja, Alice.

,„
. Ellen/ heirate Felix Wandrer, Versprich mir das. , >,

Ja, Alice, ich verspreche es dir.

Sage Wandrer, er solle----- solle — nein, du brauchst ihm nichts zu sagen.
Der weiß es allein.

Dann kam das Ende. Die gnädige Frau saß neben dem Bette. Sie hatte
ihre Lorgnette und alle ihre Weisheit zu Hause gelassen, kämpfte mit ihrem Schmerze
und stützte mit mütterlicher Zärtlichkeit den Kopf Alices mit ihrem Arme, Ellen
sah versteinert aus, die Dnttmüllern stand im Hintergrunde fassungslos, ein Schatten
ihrer selbst mit zitternden Backen, und Dnttmüller war abgerufen worden, dieses-


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[0743] Zimmer und fand ihn in einem merkwürdigen Zustande. Duttmüller redete fvrt- wtthrend und achtete selbst nicht ans das, was er sagte; er ordnete an, widerrief und widerrief nochmals und wurde zornig auf jedermann. Er hatte offenbar auch den Halt verloren, Oder was fehlte ihm? Louis, sagte Wandrer, laß den Doktor Blume kommen. Duttmüller schüttelte mit dem Kopfe, Louis, wiederholte Wandrer nachdrücklich, laß den Doktor Blume kommen. Du weißt, was auf dem Spiele steht, und was dn zu verantworten hast. Komm her, schreibe. ,' , , Dnttmüller rührte sich nicht, sagte aber auch nicht nein, Wandrer brachte Papier, drückte Louis die Feder in die Hand und sagte in bestimmt anordnenden Tone: Schreibe. Verehrter Herr Kollege, Kommen Sie, helfen Sie, Schreibe! Schreibe! So. Nun die Unterschrift. Wandrer nahm den Brief und schickte ihn mit einem reitenden Boten nach Rvdeshcim. . Doktor Blume kam umgehend, sah das Kind an und schüttelte den Kopf — Wir müssen hoffen, sagte er den Fragenden —; sah die Iran Doktor an und machte eine ernste Miene. — Wenn die Natur Widerstand leistet, sagte er, so wird sie es überwinden. Darauf begab er sich zu Dnttmüller, der teilnahm¬ los in seinem Zimmer saß und vor sich hinbrütete. Collegn, rief Blume, wie sehen Sie denn aus? Sie siud doch uicht etwa-- Morphinist geworden? , - , , Duttmüller lächelte verlegen. , Doktor Blume durchsuchte den Flnschcnschrank und steckte eine kleine Flasche mit einer dunkeln Flüssigkeit, ohne jemand zu fragen, ein. An demselben Abend noch kam Fran Doktor Blume an, nahm? Fran Dntt¬ müller, die in der Küche saß und stöhnte, das Regiment ab und richtete sich im Krankenzimmer ein. Sie hielt die heiße Hand Alices in ihrer festen, kühlen Hand, kühlte ihr die Stirn und sprach ihr mütterlich freundlich zu. Alice sah dankbar zu ihr auf. Aber bald versank das klare Bewußtsein in Ficberphantasieii. , Wenig Tage darauf hatte die kleine Julia ausgelitten, und ihre Mutter schickte sich an, denselben Weg zu gehn, den ihr Kind vorausgegangen war, Sterben ist ein Kampf des Lebens mit dem Tode, Der starke Wille, leben zu wollen, hat schon manchmal den Tod vertriebene Hier fehlte dieser Wille. Die Kranke setzte der Krank¬ heit keinen Widerstand entgegen, sie ließ sich kaum noch ziehn, sie ging freiwillig. Die ärztliche Kunst war machtlos. Dnttmüller saß im Winkel des Zimmers, rang die Hände und zitterte. , In einem hellen Augenblicke fragte Alice: Wo ist Julia? Man zögerte zu antworten. ' , Ich weiß es, sagte Alice und lächelte befriedigt. — Bittet doch deu Herr» Pastor, daß er kommt und mit mir betet, Ellen kniete am Bette. Alice hatte ihre Hand anf Elters Haupt gelegt und strich ihr über das Haar. Sie war mir halb bei Besinnung. , Ellen, sagte sie, du hast schöne, helle Augen, hellere, als ich gehabt habe. Schone deine Augen. Schreibe kein Tagebuch, Das Höchste! Das Höchste giebt es ans Erden nicht. Auf Erden giebt es mir das Vertrauen. Laß dir dein Vertrauen nicht nehmen. Ellen, bist du da? / > ,> Ja, Alice. ,„ . Ellen/ heirate Felix Wandrer, Versprich mir das. , >, Ja, Alice, ich verspreche es dir. Sage Wandrer, er solle----- solle — nein, du brauchst ihm nichts zu sagen. Der weiß es allein. Dann kam das Ende. Die gnädige Frau saß neben dem Bette. Sie hatte ihre Lorgnette und alle ihre Weisheit zu Hause gelassen, kämpfte mit ihrem Schmerze und stützte mit mütterlicher Zärtlichkeit den Kopf Alices mit ihrem Arme, Ellen sah versteinert aus, die Dnttmüllern stand im Hintergrunde fassungslos, ein Schatten ihrer selbst mit zitternden Backen, und Dnttmüller war abgerufen worden, dieses-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/743>, abgerufen am 26.06.2024.