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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Blume konnte sichs wohl denken. Es war die Höhe, bis zu der, der
Zahlungsfähigkeit des Patienten entsprechend, Professor Enden mit seiner Honorar-
fvrderung gehn konnte. -- Ach was, Fron Collcga, sagte er barsch, man mich nicht
alles wissen wollen.

Aber Allee fuhr aus ihrer großen Herzensangst fort zu fragen: Würden Sie denn
das thun?

Fragen Sie doch nicht so einen altmodischen, querköpfigen Kerl wie mich nach
so etwas, erwiderte Blume. Ich habe meine eignen wunderlichen Gedanken; aber
die Gegenwart empfindet und handelt anders. Wenn einem das nun auch nicht
immer gefällt, so darf man doch nicht gleich sagen, daß es schlecht oder unehren¬
haft sei. Das ist eben einmal Geschäftsgebrauch.

Alice atmete tief auf, nicht als ob ihr eine Last abgenommen wäre, sondern
als ob die vorhandue mit voller Wucht zu drücken anfing. -- Weil die ärztliche
Kunst, sagte sie leise, zum Geschäft geworden ist. Würden Sie, Herr Doktor,
Prozente nehmen für Patienten, die Sie dem Spezialisten zuweisen?

Ich? Wo denken Sie hin!

Wenn es aber einer thäte, wäre das unehrenhaft gehandelt, oder ist das anch
Geschäftsgebrauch?

Nun ist es aber genug mit der Bohrerei, sagte Blume, der die Miene an¬
nahm, als sei er ernstlich böse, nur um nicht antworten zu müssen. Wissen Sie,
daß Sie eine ganz schlechte Frau sind? Sitzen dn zu Hause und Spintisieren und
sehen Gespenster und laufen durch Dreck und Speck so einem alten Kerle nach,
um vor ihm über Ihren Mann zu räsonnieren. Was eine Frau gegen ihren
Mann hat, das muß sie mit ihm unter vier Augen abmachen, da darf sich ein
Fremder nicht hineinmischen, und wäre es der älteste und beste Freund.

Alice hörte den scheltenden alten Freund an rin gesenktem Hanpte, und schwere
Thränen rollten über ihre Wangen.

Na na na, sagte Doktor Blume, nehmen Sie es nicht gleich so schwer. Sie
müssen Vertrauen zu Ihrem Manne haben.

Wenn ich das könnte!

Sie müssen nicht alles in sich hineinnmrksen. Wie soll Ihr Mann wissen,
was er an Ihnen hat, wenn Sie Ihr Inneres vor ihm zuschließen? Und nun
will ich Ihnen einmal etwas sagen. Davon, daß Sie hier waren, darf kein Mensch
etwas wissen, am wenigsten der Doktor. Da werden wir eine gediegne Lügerei
fabrizieren müssen -- Alice wollte Einsprache thun. -- Jawohl, es wird gelogen!
Und das Ihnen zur Strafe.

Nachdem Frau Doktor Blume eine" Glühwein gebraut hatte, und die Kleider
leidlich trocken geworden waren, brachte Doktor Blume Allee im Wagen wieder heim,
jedoch fuhr er erst bei einer kranken Frau vor, die Alice zu besuchen Pflegte, und
dann erst zu ihrem Hause. Der Frau Duttmüller wurde eine gediegne Lügerei
aufgetischt, und dann empfahl sich der Doktor. Frau Duttmüller war ungnädig.
Sie untersuchte mißtrauisch die Kleider und Schuhe der Schwiegertochter und schalt
über die Unvernunft der Frnnen, die in den Regen für andre Leute hinausliefen,
statt an ihre eignen kranken Kinder zu denken.

Alice erschrak und eilte zum Bette ihres Kindes. Das Kind war kränker ge¬
worden. Es fieberte und hustete. An den Mandeln bildete sich ein weißer
Belag. Fran Duttmüller hatte das Kind inzwischen mit Wärme und Lakritzensaft
behandelt.

Endlich kam der Doktor. Er untersuchte das Kind, erklärte die Krankheit für
einen Fall von a-NFiim tcmsillüi'is und verordnete: ^trii salieMoi 3,5, Lucei 1s,-
auiriti-w 10,5, ^amas äfft. 200.

Gott sei Dank. Aber die andre Sorge. -- Louis, sagte am Abend Alice zu
ihrem Manne, dieser Brief ist hier abgegeben worden. Die Frau nannte ihn einen
Uriasbrief und sagte, dn möchtest ihn selbst besorgen.

Uriasbrief? Duttmüller hatte einmal etwas von Urias gehört, konnte sich aber


Doktor Blume konnte sichs wohl denken. Es war die Höhe, bis zu der, der
Zahlungsfähigkeit des Patienten entsprechend, Professor Enden mit seiner Honorar-
fvrderung gehn konnte. — Ach was, Fron Collcga, sagte er barsch, man mich nicht
alles wissen wollen.

Aber Allee fuhr aus ihrer großen Herzensangst fort zu fragen: Würden Sie denn
das thun?

Fragen Sie doch nicht so einen altmodischen, querköpfigen Kerl wie mich nach
so etwas, erwiderte Blume. Ich habe meine eignen wunderlichen Gedanken; aber
die Gegenwart empfindet und handelt anders. Wenn einem das nun auch nicht
immer gefällt, so darf man doch nicht gleich sagen, daß es schlecht oder unehren¬
haft sei. Das ist eben einmal Geschäftsgebrauch.

Alice atmete tief auf, nicht als ob ihr eine Last abgenommen wäre, sondern
als ob die vorhandue mit voller Wucht zu drücken anfing. — Weil die ärztliche
Kunst, sagte sie leise, zum Geschäft geworden ist. Würden Sie, Herr Doktor,
Prozente nehmen für Patienten, die Sie dem Spezialisten zuweisen?

Ich? Wo denken Sie hin!

Wenn es aber einer thäte, wäre das unehrenhaft gehandelt, oder ist das anch
Geschäftsgebrauch?

Nun ist es aber genug mit der Bohrerei, sagte Blume, der die Miene an¬
nahm, als sei er ernstlich böse, nur um nicht antworten zu müssen. Wissen Sie,
daß Sie eine ganz schlechte Frau sind? Sitzen dn zu Hause und Spintisieren und
sehen Gespenster und laufen durch Dreck und Speck so einem alten Kerle nach,
um vor ihm über Ihren Mann zu räsonnieren. Was eine Frau gegen ihren
Mann hat, das muß sie mit ihm unter vier Augen abmachen, da darf sich ein
Fremder nicht hineinmischen, und wäre es der älteste und beste Freund.

Alice hörte den scheltenden alten Freund an rin gesenktem Hanpte, und schwere
Thränen rollten über ihre Wangen.

Na na na, sagte Doktor Blume, nehmen Sie es nicht gleich so schwer. Sie
müssen Vertrauen zu Ihrem Manne haben.

Wenn ich das könnte!

Sie müssen nicht alles in sich hineinnmrksen. Wie soll Ihr Mann wissen,
was er an Ihnen hat, wenn Sie Ihr Inneres vor ihm zuschließen? Und nun
will ich Ihnen einmal etwas sagen. Davon, daß Sie hier waren, darf kein Mensch
etwas wissen, am wenigsten der Doktor. Da werden wir eine gediegne Lügerei
fabrizieren müssen — Alice wollte Einsprache thun. — Jawohl, es wird gelogen!
Und das Ihnen zur Strafe.

Nachdem Frau Doktor Blume eine» Glühwein gebraut hatte, und die Kleider
leidlich trocken geworden waren, brachte Doktor Blume Allee im Wagen wieder heim,
jedoch fuhr er erst bei einer kranken Frau vor, die Alice zu besuchen Pflegte, und
dann erst zu ihrem Hause. Der Frau Duttmüller wurde eine gediegne Lügerei
aufgetischt, und dann empfahl sich der Doktor. Frau Duttmüller war ungnädig.
Sie untersuchte mißtrauisch die Kleider und Schuhe der Schwiegertochter und schalt
über die Unvernunft der Frnnen, die in den Regen für andre Leute hinausliefen,
statt an ihre eignen kranken Kinder zu denken.

Alice erschrak und eilte zum Bette ihres Kindes. Das Kind war kränker ge¬
worden. Es fieberte und hustete. An den Mandeln bildete sich ein weißer
Belag. Fran Duttmüller hatte das Kind inzwischen mit Wärme und Lakritzensaft
behandelt.

Endlich kam der Doktor. Er untersuchte das Kind, erklärte die Krankheit für
einen Fall von a-NFiim tcmsillüi'is und verordnete: ^trii salieMoi 3,5, Lucei 1s,-
auiriti-w 10,5, ^amas äfft. 200.

Gott sei Dank. Aber die andre Sorge. — Louis, sagte am Abend Alice zu
ihrem Manne, dieser Brief ist hier abgegeben worden. Die Frau nannte ihn einen
Uriasbrief und sagte, dn möchtest ihn selbst besorgen.

Uriasbrief? Duttmüller hatte einmal etwas von Urias gehört, konnte sich aber


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[0741] Doktor Blume konnte sichs wohl denken. Es war die Höhe, bis zu der, der Zahlungsfähigkeit des Patienten entsprechend, Professor Enden mit seiner Honorar- fvrderung gehn konnte. — Ach was, Fron Collcga, sagte er barsch, man mich nicht alles wissen wollen. Aber Allee fuhr aus ihrer großen Herzensangst fort zu fragen: Würden Sie denn das thun? Fragen Sie doch nicht so einen altmodischen, querköpfigen Kerl wie mich nach so etwas, erwiderte Blume. Ich habe meine eignen wunderlichen Gedanken; aber die Gegenwart empfindet und handelt anders. Wenn einem das nun auch nicht immer gefällt, so darf man doch nicht gleich sagen, daß es schlecht oder unehren¬ haft sei. Das ist eben einmal Geschäftsgebrauch. Alice atmete tief auf, nicht als ob ihr eine Last abgenommen wäre, sondern als ob die vorhandue mit voller Wucht zu drücken anfing. — Weil die ärztliche Kunst, sagte sie leise, zum Geschäft geworden ist. Würden Sie, Herr Doktor, Prozente nehmen für Patienten, die Sie dem Spezialisten zuweisen? Ich? Wo denken Sie hin! Wenn es aber einer thäte, wäre das unehrenhaft gehandelt, oder ist das anch Geschäftsgebrauch? Nun ist es aber genug mit der Bohrerei, sagte Blume, der die Miene an¬ nahm, als sei er ernstlich böse, nur um nicht antworten zu müssen. Wissen Sie, daß Sie eine ganz schlechte Frau sind? Sitzen dn zu Hause und Spintisieren und sehen Gespenster und laufen durch Dreck und Speck so einem alten Kerle nach, um vor ihm über Ihren Mann zu räsonnieren. Was eine Frau gegen ihren Mann hat, das muß sie mit ihm unter vier Augen abmachen, da darf sich ein Fremder nicht hineinmischen, und wäre es der älteste und beste Freund. Alice hörte den scheltenden alten Freund an rin gesenktem Hanpte, und schwere Thränen rollten über ihre Wangen. Na na na, sagte Doktor Blume, nehmen Sie es nicht gleich so schwer. Sie müssen Vertrauen zu Ihrem Manne haben. Wenn ich das könnte! Sie müssen nicht alles in sich hineinnmrksen. Wie soll Ihr Mann wissen, was er an Ihnen hat, wenn Sie Ihr Inneres vor ihm zuschließen? Und nun will ich Ihnen einmal etwas sagen. Davon, daß Sie hier waren, darf kein Mensch etwas wissen, am wenigsten der Doktor. Da werden wir eine gediegne Lügerei fabrizieren müssen — Alice wollte Einsprache thun. — Jawohl, es wird gelogen! Und das Ihnen zur Strafe. Nachdem Frau Doktor Blume eine» Glühwein gebraut hatte, und die Kleider leidlich trocken geworden waren, brachte Doktor Blume Allee im Wagen wieder heim, jedoch fuhr er erst bei einer kranken Frau vor, die Alice zu besuchen Pflegte, und dann erst zu ihrem Hause. Der Frau Duttmüller wurde eine gediegne Lügerei aufgetischt, und dann empfahl sich der Doktor. Frau Duttmüller war ungnädig. Sie untersuchte mißtrauisch die Kleider und Schuhe der Schwiegertochter und schalt über die Unvernunft der Frnnen, die in den Regen für andre Leute hinausliefen, statt an ihre eignen kranken Kinder zu denken. Alice erschrak und eilte zum Bette ihres Kindes. Das Kind war kränker ge¬ worden. Es fieberte und hustete. An den Mandeln bildete sich ein weißer Belag. Fran Duttmüller hatte das Kind inzwischen mit Wärme und Lakritzensaft behandelt. Endlich kam der Doktor. Er untersuchte das Kind, erklärte die Krankheit für einen Fall von a-NFiim tcmsillüi'is und verordnete: ^trii salieMoi 3,5, Lucei 1s,- auiriti-w 10,5, ^amas äfft. 200. Gott sei Dank. Aber die andre Sorge. — Louis, sagte am Abend Alice zu ihrem Manne, dieser Brief ist hier abgegeben worden. Die Frau nannte ihn einen Uriasbrief und sagte, dn möchtest ihn selbst besorgen. Uriasbrief? Duttmüller hatte einmal etwas von Urias gehört, konnte sich aber

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/741>, abgerufen am 26.06.2024.