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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Duttmüllcr und sein Freund

Sie müssen einen weitern Arbeitskreis haben. Schade, daß unser Werk verloren
ist, Sie wären der gewiesene Nachfolger für Wenzel gewesen. Nein nein, Sie müssen
heraus aus diesem Winkel. Oder werden Sie vielleicht von zarten Ketten gehalten?

Wandrer konnte es nicht verhindern, zu erröten.

So! so! sagte der Justizrat, sehen Sie mal an! Gratuliere und wünsche, daß
es leidlich goldne Ketten sein möchten. Glaube" Sie mir, Herr Wandrer, Geld
Geld, Geld ist doch schließlich das Fundament von allem. Ohne Geld geht es heut¬
zutage nicht.

Man schüttelte sich die Hände zum Abschiede. Da sagte Wandrer: Herr Justiz¬
rat, ich halte mich für verpflichtet, Ihnen noch mitzuteilen, daß ich Kenntnis von
einem Verfahren habe, durch das das Werk doch noch gerettet werden könnte. Der
Herr Justizrat machte eine ungläubige Miene, war aber doch sehr gespannt und
ließ sich von Wandrer das Drillhvsische Verfahren auseinandersetzen. Während
dies Wandrer that, hörte er in seinem Innern die Stimme Wenzels und zwar so
deutlich, als wenn Wenzel im Zimmer gewesen und geredet hätte, und vernahm die
Worte: Wandrer, Sie sind ein Stiefel. Er besann sich und mußte sich sagen, daß
diese innere Stimme nicht ganz Unrecht habe. Denn welchen Grund hatte er, den
Fund Drillhoses auf Treu und Glauben preiszugeben, während man sich den ge¬
bührenden Nutzen sichern konnte? Und so machte er in seinem Bericht eine kühne
Schwenkung und schloß: Es ist hier aber noch ein besondrer Pfiff dabei. Ich
habe jedoch nicht das Recht, das Geheimnis, das nicht mein Eigentum ist, Ihnen
mitzuteilen. Freilich kostet die Sache eine ganze Menge Zement, 1600 Kubikmeter
Belon werden nötig sein.

Und diesen Zement, sagte der Justizrat mißtrauisch, würden wir wohl von
Ihnen zu beziehen haben?

Das nahm ich in der That an, erwiderte Wandrer. Sie werden sich selbst
sagen, daß Sie den Zement nirgend bequemer und billiger haben können, als hier
am Orte. Ob Sie den Rettungsversuch unternehmen wollen, das zu entscheiden ist
natürlich Ihre Sache.

Dies war nun unzweifelhaft richtig, und es schloß sich eine zweite langdauernde
Verhandlung an, deren Resultat war, daß das Konsortium die Kündigung Wandrers
nicht annehme, ihm dagegen unbestimmten Urlaub erteile mit der Verpflichtung,
wieder einzutreten, wenn ihn das Konsortium unter gewissen zu vereinbarenden Be¬
dingungen darum ersuche.

Es kam genau so, wie es Wenzel in seinem ersten lichten Augenblicke voraus¬
gesagt hatte. Die großen Herren vom Bergbau und von der Finanz erkannten zwar
die Idee Drillhoses als brauchbar an, veränderten sie jedoch durch Verbesserungen
und Beschränkungen so sehr, daß sie unbrauchbar wurde. Um Zement zu sparen,
baute man in den Schacht einen engern Schacht hinein, der nicht stehn wollte,
dann teilte man den Schacht durch eine Scheidewand in zwei Hälften und füllte
die eine Hälfte mit Belon aus, worauf die ganze Geschichte einfiel, und verpulverte
in Summa eine Menge Geld, ohne Erfolg zu haben. Ja es hätte nicht viel gefehlt,
so hätte mau den Zement nicht einmal von Wandrer bezogen, nur um die Sache
anders zu macheu, als sie den großen Herren von nicht sachverständiger Seite vor¬
geschlagen war. Aber da sprang der Herr Justizrat dazwischen und verbat sich weitere
Dummheiten.

Der Bau kam also wiederum ins Stocken. Nach geraumer Zeit -- in das
Vorratshaus am Knlkbrnche ging auch nicht ein Faß mehr hinein -- erhielt Wandrer
einen Brief, der ihn nach Berlin rief. Und als er von dort wieder zurückkam,
hatte er die Stelle eines Direktors in xartibus mliäslinm, das heißt eines Werkes, das
erst noch gerettet werden sollte, übernehmen müssen. Es war ihm gar nicht recht,
gerade jetzt in seinem Zementgeschäft gestört zu werden. Und so gehe es ihm
immer, beklagte er sich Ellen gegenüber, allemal, wenn er in Gang gekommen sei,
werde er ans seinem Gleise herausgeworfen.


Doktor Duttmüllcr und sein Freund

Sie müssen einen weitern Arbeitskreis haben. Schade, daß unser Werk verloren
ist, Sie wären der gewiesene Nachfolger für Wenzel gewesen. Nein nein, Sie müssen
heraus aus diesem Winkel. Oder werden Sie vielleicht von zarten Ketten gehalten?

Wandrer konnte es nicht verhindern, zu erröten.

So! so! sagte der Justizrat, sehen Sie mal an! Gratuliere und wünsche, daß
es leidlich goldne Ketten sein möchten. Glaube» Sie mir, Herr Wandrer, Geld
Geld, Geld ist doch schließlich das Fundament von allem. Ohne Geld geht es heut¬
zutage nicht.

Man schüttelte sich die Hände zum Abschiede. Da sagte Wandrer: Herr Justiz¬
rat, ich halte mich für verpflichtet, Ihnen noch mitzuteilen, daß ich Kenntnis von
einem Verfahren habe, durch das das Werk doch noch gerettet werden könnte. Der
Herr Justizrat machte eine ungläubige Miene, war aber doch sehr gespannt und
ließ sich von Wandrer das Drillhvsische Verfahren auseinandersetzen. Während
dies Wandrer that, hörte er in seinem Innern die Stimme Wenzels und zwar so
deutlich, als wenn Wenzel im Zimmer gewesen und geredet hätte, und vernahm die
Worte: Wandrer, Sie sind ein Stiefel. Er besann sich und mußte sich sagen, daß
diese innere Stimme nicht ganz Unrecht habe. Denn welchen Grund hatte er, den
Fund Drillhoses auf Treu und Glauben preiszugeben, während man sich den ge¬
bührenden Nutzen sichern konnte? Und so machte er in seinem Bericht eine kühne
Schwenkung und schloß: Es ist hier aber noch ein besondrer Pfiff dabei. Ich
habe jedoch nicht das Recht, das Geheimnis, das nicht mein Eigentum ist, Ihnen
mitzuteilen. Freilich kostet die Sache eine ganze Menge Zement, 1600 Kubikmeter
Belon werden nötig sein.

Und diesen Zement, sagte der Justizrat mißtrauisch, würden wir wohl von
Ihnen zu beziehen haben?

Das nahm ich in der That an, erwiderte Wandrer. Sie werden sich selbst
sagen, daß Sie den Zement nirgend bequemer und billiger haben können, als hier
am Orte. Ob Sie den Rettungsversuch unternehmen wollen, das zu entscheiden ist
natürlich Ihre Sache.

Dies war nun unzweifelhaft richtig, und es schloß sich eine zweite langdauernde
Verhandlung an, deren Resultat war, daß das Konsortium die Kündigung Wandrers
nicht annehme, ihm dagegen unbestimmten Urlaub erteile mit der Verpflichtung,
wieder einzutreten, wenn ihn das Konsortium unter gewissen zu vereinbarenden Be¬
dingungen darum ersuche.

Es kam genau so, wie es Wenzel in seinem ersten lichten Augenblicke voraus¬
gesagt hatte. Die großen Herren vom Bergbau und von der Finanz erkannten zwar
die Idee Drillhoses als brauchbar an, veränderten sie jedoch durch Verbesserungen
und Beschränkungen so sehr, daß sie unbrauchbar wurde. Um Zement zu sparen,
baute man in den Schacht einen engern Schacht hinein, der nicht stehn wollte,
dann teilte man den Schacht durch eine Scheidewand in zwei Hälften und füllte
die eine Hälfte mit Belon aus, worauf die ganze Geschichte einfiel, und verpulverte
in Summa eine Menge Geld, ohne Erfolg zu haben. Ja es hätte nicht viel gefehlt,
so hätte mau den Zement nicht einmal von Wandrer bezogen, nur um die Sache
anders zu macheu, als sie den großen Herren von nicht sachverständiger Seite vor¬
geschlagen war. Aber da sprang der Herr Justizrat dazwischen und verbat sich weitere
Dummheiten.

Der Bau kam also wiederum ins Stocken. Nach geraumer Zeit — in das
Vorratshaus am Knlkbrnche ging auch nicht ein Faß mehr hinein — erhielt Wandrer
einen Brief, der ihn nach Berlin rief. Und als er von dort wieder zurückkam,
hatte er die Stelle eines Direktors in xartibus mliäslinm, das heißt eines Werkes, das
erst noch gerettet werden sollte, übernehmen müssen. Es war ihm gar nicht recht,
gerade jetzt in seinem Zementgeschäft gestört zu werden. Und so gehe es ihm
immer, beklagte er sich Ellen gegenüber, allemal, wenn er in Gang gekommen sei,
werde er ans seinem Gleise herausgeworfen.


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[0735] Doktor Duttmüllcr und sein Freund Sie müssen einen weitern Arbeitskreis haben. Schade, daß unser Werk verloren ist, Sie wären der gewiesene Nachfolger für Wenzel gewesen. Nein nein, Sie müssen heraus aus diesem Winkel. Oder werden Sie vielleicht von zarten Ketten gehalten? Wandrer konnte es nicht verhindern, zu erröten. So! so! sagte der Justizrat, sehen Sie mal an! Gratuliere und wünsche, daß es leidlich goldne Ketten sein möchten. Glaube» Sie mir, Herr Wandrer, Geld Geld, Geld ist doch schließlich das Fundament von allem. Ohne Geld geht es heut¬ zutage nicht. Man schüttelte sich die Hände zum Abschiede. Da sagte Wandrer: Herr Justiz¬ rat, ich halte mich für verpflichtet, Ihnen noch mitzuteilen, daß ich Kenntnis von einem Verfahren habe, durch das das Werk doch noch gerettet werden könnte. Der Herr Justizrat machte eine ungläubige Miene, war aber doch sehr gespannt und ließ sich von Wandrer das Drillhvsische Verfahren auseinandersetzen. Während dies Wandrer that, hörte er in seinem Innern die Stimme Wenzels und zwar so deutlich, als wenn Wenzel im Zimmer gewesen und geredet hätte, und vernahm die Worte: Wandrer, Sie sind ein Stiefel. Er besann sich und mußte sich sagen, daß diese innere Stimme nicht ganz Unrecht habe. Denn welchen Grund hatte er, den Fund Drillhoses auf Treu und Glauben preiszugeben, während man sich den ge¬ bührenden Nutzen sichern konnte? Und so machte er in seinem Bericht eine kühne Schwenkung und schloß: Es ist hier aber noch ein besondrer Pfiff dabei. Ich habe jedoch nicht das Recht, das Geheimnis, das nicht mein Eigentum ist, Ihnen mitzuteilen. Freilich kostet die Sache eine ganze Menge Zement, 1600 Kubikmeter Belon werden nötig sein. Und diesen Zement, sagte der Justizrat mißtrauisch, würden wir wohl von Ihnen zu beziehen haben? Das nahm ich in der That an, erwiderte Wandrer. Sie werden sich selbst sagen, daß Sie den Zement nirgend bequemer und billiger haben können, als hier am Orte. Ob Sie den Rettungsversuch unternehmen wollen, das zu entscheiden ist natürlich Ihre Sache. Dies war nun unzweifelhaft richtig, und es schloß sich eine zweite langdauernde Verhandlung an, deren Resultat war, daß das Konsortium die Kündigung Wandrers nicht annehme, ihm dagegen unbestimmten Urlaub erteile mit der Verpflichtung, wieder einzutreten, wenn ihn das Konsortium unter gewissen zu vereinbarenden Be¬ dingungen darum ersuche. Es kam genau so, wie es Wenzel in seinem ersten lichten Augenblicke voraus¬ gesagt hatte. Die großen Herren vom Bergbau und von der Finanz erkannten zwar die Idee Drillhoses als brauchbar an, veränderten sie jedoch durch Verbesserungen und Beschränkungen so sehr, daß sie unbrauchbar wurde. Um Zement zu sparen, baute man in den Schacht einen engern Schacht hinein, der nicht stehn wollte, dann teilte man den Schacht durch eine Scheidewand in zwei Hälften und füllte die eine Hälfte mit Belon aus, worauf die ganze Geschichte einfiel, und verpulverte in Summa eine Menge Geld, ohne Erfolg zu haben. Ja es hätte nicht viel gefehlt, so hätte mau den Zement nicht einmal von Wandrer bezogen, nur um die Sache anders zu macheu, als sie den großen Herren von nicht sachverständiger Seite vor¬ geschlagen war. Aber da sprang der Herr Justizrat dazwischen und verbat sich weitere Dummheiten. Der Bau kam also wiederum ins Stocken. Nach geraumer Zeit — in das Vorratshaus am Knlkbrnche ging auch nicht ein Faß mehr hinein — erhielt Wandrer einen Brief, der ihn nach Berlin rief. Und als er von dort wieder zurückkam, hatte er die Stelle eines Direktors in xartibus mliäslinm, das heißt eines Werkes, das erst noch gerettet werden sollte, übernehmen müssen. Es war ihm gar nicht recht, gerade jetzt in seinem Zementgeschäft gestört zu werden. Und so gehe es ihm immer, beklagte er sich Ellen gegenüber, allemal, wenn er in Gang gekommen sei, werde er ans seinem Gleise herausgeworfen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/735>, abgerufen am 26.06.2024.