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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Duttmüller und sein Freund

Na los, Bataillon Marsch, sagte Drillhose. Aber der Marsch kam nicht recht in
Gang; einer schob verlegen lachend den andern vor.

Ihr werdet euch doch nicht vor der Rummeln fürchten! meinte Drillhosc.

Fürchten? Das gerade nicht, erwiderten die Leute und drangen in das Haus
ein. Es war kein Mensch zu sehen, aber es roch nach Seife. Ans der Treppenstufe
saßen die unglücklichen Kinder, große Wnrstbrote in der Hand. Durch die geöffnete
Küchenthür sah man die Rnmmeln am Waschfasse beschäftigt. Die andern Kinder
waren in der Schule. Die Ruimnelu sagte zu den Eindringenden kein Wort, sie
sah sie mit'keinem Blicke um, sie nahm auch keine Notiz von dem Greuel der Ver¬
wüstung, den die Krieger anrichteten. Sie strafte das gesamte männliche Geschlecht
der Gegenwart mit Verachtung.

Wandrer hatte währenddessen die Besatzung für die Villa dorthin geführt
und Anordnungen getroffen, die Thüren zu verwahren und in die Fenster Matratze"
zu setzen. Dann suchte er den Direktor uns. Der Direktor saß teilnahmlos und
schlaff wie ein Federkissen in seiner Sofaecke und nickte mit dem Kopfe.

Guten Morgen, Herr Direktor, sagte Wandrer, wie haben Sie geschlafen?

Der Direktor antwortete nicht, rieb sich die Augen und bemühte sich, inner¬
lich aufzuwachen. -- Wandrer, sagte er nach einer Weile, an Ihre Stelle würde
ich jetzt meine Kuxe verkaufe", es ist die höchste Zeit.

Jawohl, Herr Direktor, ich werde darau denken, erwiderte Wandrer; eigent¬
lich nur, um den Direktor zu beruhigen.

Ihre Kuxe verkaufen! wiederholte der Direktor, der anfing heftig zu werden
und sich aufzuregen. Wandrer, warum wollen Sie Ihre Kuxe nicht verkaufen?
Wollen Sie vielleicht selber Direktor werden?

Denke nicht dran.

Wollen Sie Ihre Kuxe verkaufen?

Ja, jadoch, ich werde sogleich zum Telephon gehn.

Versprechen Sie mirs!

Ich verspreche es Ihnen.

Der Direktor sank wieder in sich zusammen. Wandrer begab sich, da er es
nun einmal versprochen hatte, zum Telephon und ließ sich an Junker und Kompagnie
in Berlin anschließen. -- Hier Wandrer. Heiurichshall, sprach er in das Telephon.
(Antwort ans dem Telephon: Hier Junker.) Herr Junker, ich habe vor einiger
Zeit bei Ihnen Heinrichshciller Kuxe hinterlegt, worauf Sie zehntausend Mark
vorgestreckt haben. (Jawohl.) Wollen Sie die Güte haben, die Stücke ohne Preis-
limitation sogleich verkaufen zu lassen. (Die Papiere sind kürzlich bereits abge¬
hoben worden.) Unmöglich! Von wem denn? (Ich will einmal fragen.---In,
es ist richtig, die Papiere sind von Herrn -- --)

Hier trat Leitungsunterbrechung ein; die Leitung blieb anch bis ans weiteres ge¬
stört. Später hat sich'herausgestellt, daß mau - wahrscheinlich die streikenden Berg¬
leute - dicht bei Heinrichshall den Leitungsdraht herabgerissen und zerschnitten hatte.

Es that Wandrer leid, daß er wegen der Kuxe angefragt hatte. Er war nun
unruhig geworden. Wer konnte die Papiere abgehoben haben? York? Und zu
welchem Zwecke? Die Sache beschäftigte ihn. Weg damit. Er brauchte jetzt alle
seine Gedanken in Hcinrichshall.

Gleich darauf begegnete er Ellen. -- Tante Ellen, sagte er, packen Sie ein
und gehn Sie nach Haus. Hier wird es ungemütlich.

Ellen lachte ihrem Onkel Felix ins Gesicht und erwiderte: Was Sie sich denken!
Ziehn Sie sich doch aus der Affaire.

Ich bin hier nötig.

Sehen Sie, ich anch.

Noch immer war nichts besondres zu sehen und zu hören. Aber der Brief¬
bote blieb aus, ebenso Rosa, ebenso Kratzenstein. Im Laufe des Nachmittags ver¬
sammelte sich ein Kranz von Zuschauern auf dem Göddeckeuberge und den sich ein-


Doktor Duttmüller und sein Freund

Na los, Bataillon Marsch, sagte Drillhose. Aber der Marsch kam nicht recht in
Gang; einer schob verlegen lachend den andern vor.

Ihr werdet euch doch nicht vor der Rummeln fürchten! meinte Drillhosc.

Fürchten? Das gerade nicht, erwiderten die Leute und drangen in das Haus
ein. Es war kein Mensch zu sehen, aber es roch nach Seife. Ans der Treppenstufe
saßen die unglücklichen Kinder, große Wnrstbrote in der Hand. Durch die geöffnete
Küchenthür sah man die Rnmmeln am Waschfasse beschäftigt. Die andern Kinder
waren in der Schule. Die Ruimnelu sagte zu den Eindringenden kein Wort, sie
sah sie mit'keinem Blicke um, sie nahm auch keine Notiz von dem Greuel der Ver¬
wüstung, den die Krieger anrichteten. Sie strafte das gesamte männliche Geschlecht
der Gegenwart mit Verachtung.

Wandrer hatte währenddessen die Besatzung für die Villa dorthin geführt
und Anordnungen getroffen, die Thüren zu verwahren und in die Fenster Matratze»
zu setzen. Dann suchte er den Direktor uns. Der Direktor saß teilnahmlos und
schlaff wie ein Federkissen in seiner Sofaecke und nickte mit dem Kopfe.

Guten Morgen, Herr Direktor, sagte Wandrer, wie haben Sie geschlafen?

Der Direktor antwortete nicht, rieb sich die Augen und bemühte sich, inner¬
lich aufzuwachen. — Wandrer, sagte er nach einer Weile, an Ihre Stelle würde
ich jetzt meine Kuxe verkaufe», es ist die höchste Zeit.

Jawohl, Herr Direktor, ich werde darau denken, erwiderte Wandrer; eigent¬
lich nur, um den Direktor zu beruhigen.

Ihre Kuxe verkaufen! wiederholte der Direktor, der anfing heftig zu werden
und sich aufzuregen. Wandrer, warum wollen Sie Ihre Kuxe nicht verkaufen?
Wollen Sie vielleicht selber Direktor werden?

Denke nicht dran.

Wollen Sie Ihre Kuxe verkaufen?

Ja, jadoch, ich werde sogleich zum Telephon gehn.

Versprechen Sie mirs!

Ich verspreche es Ihnen.

Der Direktor sank wieder in sich zusammen. Wandrer begab sich, da er es
nun einmal versprochen hatte, zum Telephon und ließ sich an Junker und Kompagnie
in Berlin anschließen. — Hier Wandrer. Heiurichshall, sprach er in das Telephon.
(Antwort ans dem Telephon: Hier Junker.) Herr Junker, ich habe vor einiger
Zeit bei Ihnen Heinrichshciller Kuxe hinterlegt, worauf Sie zehntausend Mark
vorgestreckt haben. (Jawohl.) Wollen Sie die Güte haben, die Stücke ohne Preis-
limitation sogleich verkaufen zu lassen. (Die Papiere sind kürzlich bereits abge¬
hoben worden.) Unmöglich! Von wem denn? (Ich will einmal fragen.---In,
es ist richtig, die Papiere sind von Herrn — —)

Hier trat Leitungsunterbrechung ein; die Leitung blieb anch bis ans weiteres ge¬
stört. Später hat sich'herausgestellt, daß mau - wahrscheinlich die streikenden Berg¬
leute - dicht bei Heinrichshall den Leitungsdraht herabgerissen und zerschnitten hatte.

Es that Wandrer leid, daß er wegen der Kuxe angefragt hatte. Er war nun
unruhig geworden. Wer konnte die Papiere abgehoben haben? York? Und zu
welchem Zwecke? Die Sache beschäftigte ihn. Weg damit. Er brauchte jetzt alle
seine Gedanken in Hcinrichshall.

Gleich darauf begegnete er Ellen. — Tante Ellen, sagte er, packen Sie ein
und gehn Sie nach Haus. Hier wird es ungemütlich.

Ellen lachte ihrem Onkel Felix ins Gesicht und erwiderte: Was Sie sich denken!
Ziehn Sie sich doch aus der Affaire.

Ich bin hier nötig.

Sehen Sie, ich anch.

Noch immer war nichts besondres zu sehen und zu hören. Aber der Brief¬
bote blieb aus, ebenso Rosa, ebenso Kratzenstein. Im Laufe des Nachmittags ver¬
sammelte sich ein Kranz von Zuschauern auf dem Göddeckeuberge und den sich ein-


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[0565] Doktor Duttmüller und sein Freund Na los, Bataillon Marsch, sagte Drillhose. Aber der Marsch kam nicht recht in Gang; einer schob verlegen lachend den andern vor. Ihr werdet euch doch nicht vor der Rummeln fürchten! meinte Drillhosc. Fürchten? Das gerade nicht, erwiderten die Leute und drangen in das Haus ein. Es war kein Mensch zu sehen, aber es roch nach Seife. Ans der Treppenstufe saßen die unglücklichen Kinder, große Wnrstbrote in der Hand. Durch die geöffnete Küchenthür sah man die Rnmmeln am Waschfasse beschäftigt. Die andern Kinder waren in der Schule. Die Ruimnelu sagte zu den Eindringenden kein Wort, sie sah sie mit'keinem Blicke um, sie nahm auch keine Notiz von dem Greuel der Ver¬ wüstung, den die Krieger anrichteten. Sie strafte das gesamte männliche Geschlecht der Gegenwart mit Verachtung. Wandrer hatte währenddessen die Besatzung für die Villa dorthin geführt und Anordnungen getroffen, die Thüren zu verwahren und in die Fenster Matratze» zu setzen. Dann suchte er den Direktor uns. Der Direktor saß teilnahmlos und schlaff wie ein Federkissen in seiner Sofaecke und nickte mit dem Kopfe. Guten Morgen, Herr Direktor, sagte Wandrer, wie haben Sie geschlafen? Der Direktor antwortete nicht, rieb sich die Augen und bemühte sich, inner¬ lich aufzuwachen. — Wandrer, sagte er nach einer Weile, an Ihre Stelle würde ich jetzt meine Kuxe verkaufe», es ist die höchste Zeit. Jawohl, Herr Direktor, ich werde darau denken, erwiderte Wandrer; eigent¬ lich nur, um den Direktor zu beruhigen. Ihre Kuxe verkaufen! wiederholte der Direktor, der anfing heftig zu werden und sich aufzuregen. Wandrer, warum wollen Sie Ihre Kuxe nicht verkaufen? Wollen Sie vielleicht selber Direktor werden? Denke nicht dran. Wollen Sie Ihre Kuxe verkaufen? Ja, jadoch, ich werde sogleich zum Telephon gehn. Versprechen Sie mirs! Ich verspreche es Ihnen. Der Direktor sank wieder in sich zusammen. Wandrer begab sich, da er es nun einmal versprochen hatte, zum Telephon und ließ sich an Junker und Kompagnie in Berlin anschließen. — Hier Wandrer. Heiurichshall, sprach er in das Telephon. (Antwort ans dem Telephon: Hier Junker.) Herr Junker, ich habe vor einiger Zeit bei Ihnen Heinrichshciller Kuxe hinterlegt, worauf Sie zehntausend Mark vorgestreckt haben. (Jawohl.) Wollen Sie die Güte haben, die Stücke ohne Preis- limitation sogleich verkaufen zu lassen. (Die Papiere sind kürzlich bereits abge¬ hoben worden.) Unmöglich! Von wem denn? (Ich will einmal fragen.---In, es ist richtig, die Papiere sind von Herrn — —) Hier trat Leitungsunterbrechung ein; die Leitung blieb anch bis ans weiteres ge¬ stört. Später hat sich'herausgestellt, daß mau - wahrscheinlich die streikenden Berg¬ leute - dicht bei Heinrichshall den Leitungsdraht herabgerissen und zerschnitten hatte. Es that Wandrer leid, daß er wegen der Kuxe angefragt hatte. Er war nun unruhig geworden. Wer konnte die Papiere abgehoben haben? York? Und zu welchem Zwecke? Die Sache beschäftigte ihn. Weg damit. Er brauchte jetzt alle seine Gedanken in Hcinrichshall. Gleich darauf begegnete er Ellen. — Tante Ellen, sagte er, packen Sie ein und gehn Sie nach Haus. Hier wird es ungemütlich. Ellen lachte ihrem Onkel Felix ins Gesicht und erwiderte: Was Sie sich denken! Ziehn Sie sich doch aus der Affaire. Ich bin hier nötig. Sehen Sie, ich anch. Noch immer war nichts besondres zu sehen und zu hören. Aber der Brief¬ bote blieb aus, ebenso Rosa, ebenso Kratzenstein. Im Laufe des Nachmittags ver¬ sammelte sich ein Kranz von Zuschauern auf dem Göddeckeuberge und den sich ein-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/565>, abgerufen am 26.06.2024.