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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Rursächsische Streifzüge

12 Uhr ist er wieder in der Kinderstube. Es ist ein schöner Zug im Wesen
der beiden Reformatoren, daß sie gerade der Kinderwelt ein so großes Interesse
zuwenden und gerade dem kindlichen Wesen ihre Herzen erschließen: mitten
nnter den Stürmen des Augsburger Reichstags schrieb Luther von der Feste
Koburg den köstlichen, wie aus kindlicher Phantasie gebornen Brief an seinen
Sohn "Hänsichen"; und dem gelehrten Melanchthon blieb es unvergeßlich,
daß ihm einst sein Töchterchen Anna, als es ihn eines Morgens in seiner
Studierstube in Kummer und Thränen fand, diese sorgsam mit der Schürze
getrocknet hatte.

Mit Rührung stehn wir in der Stube, wo sich diese kleine Szene zu¬
getragen hat, mit Rührung betrachten wir aber auch die Bettstelle an der
Wand, wo Melanchthon, dessen Lebensabend vielfach durch theologisches Ge¬
zänk getrübt worden war, am 19. April 1560 sanft und gelind verschieden
ist. Auf seinem Schreibtische fand man danach einen Zettel, der uns zeigt,
mit welchen Gedanken er sich auf den Tod vorbereitete. Der Zettel trug die
Überschrift: Ursachen, warum man sich nicht vor dem Tode entsetzen soll. Dar¬
unter stand linker Hand: "Du wirst von Sünden los werden. Du wirst vom
Elend und von der Wut der Theologen befreit werden." Rechter Hand: "Du
wirst zum Licht kommen. Dn wirst Gott sehen. Du wirst den Sohn Gottes
schauen. Du wirst die wunderbaren Geheimnisse lernen, die du in diesem
Leben nicht verstehen konntest, warum wir geschaffen sind, welches die Ver¬
bindung der zwei Naturen in Christo sei."

Nachdem wir Luthers und Melcmchthons Behausung gesehen haben, führt
uns der Drang des Herzens zu ihren Gräbern, in die Schloßkirche. Wir
gehn dabei noch einmal über den schönen, mit Luthers und Melanchthons
Denkmälern geschmückten Markt, auf den die gedoppelten Türme der ehr¬
würdigen Stadtkirche herunterschauen, und erreichen durch die Schlvßstraße das
am Südostende der Stadt liegende Gotteshaus. Wir gehn an dem Portale
vorüber, an das Luther seine Thesen angeschlagen hat, aber es ist leider nicht
mehr die alte ehrwürdige Holzthür, die am 13. Oktober 1760 verbrannte,
sondern wir sehen an ihrer Stelle kostbare bronzene Thürflügel, die den Wort¬
laut der 95 Thesen in gotischer Schrift tragen, eine Stiftung Friedrich
Wilhelms IV. An das sehr lange und schmale Haus der Kirche lehnt sich
der gewaltige, die Umgebung und das ganze Stadtbild von Wittenberg
beherrschende Turm, 88 Meter hoch. Die jetzige Gestalt der Kirche ist das
Ergebnis der nach den Pinnen des Geheimen Oberbaurats Adler vvllzognen,
im Jahre 1892 abgeschlossenen Erneuerung. Dabei ist namentlich der Turm
wesentlich verändert worden. Der alte Stumpf wurde zunächst in Sandstein
bis zu 50 Metern Höhe ausgemauert. In dieser Höhe wurde ein Mosnikband
um das Gemäuer gelegt mit der weithin lesbaren Inschrift: "Ein feste Burg
ist unser Gott." Dann folgt eine gotische Galerie mit Wimpergen und Fialen,
darüber eine kupfergedeckte Kuppel und endlich eine mit hoher Spitze und
vergoldetem Kreuz bekrönte gotische Laterne. Ich kann diesen Turmbau trotz
der Schönheit mancher einzelner Bauglieder nicht schön finden; die reiche
Ornamentierung des obern Drittels stimmt nicht recht zu der Kahlheit der
untern Teile, außerdem widerspricht die runde Form des Turms und der
Kuppel dem Grundprinzip der Gotik. Weit mehr würde nur die Wieder¬
herstellung der ursprünglichen Form des Turmes gefallen haben, wie sie uns
Lukas Krauach überliefert hat.

Um so uneingeschränkter muß die großartige Erneuerung des Innern
gelobt werden. Das kunstvolle Netz des Gewölbes und die Pfeiler strahlen
in den frischen Farben einer geschmackvollen Bemalung, vor allem aber wird
die Wirkung des herrlichen Raumes erhöht durch die Glasmalerei der Fenster
und durch die ringsumher an den Pfeilern stehenden Säulen mit den Statuen


Rursächsische Streifzüge

12 Uhr ist er wieder in der Kinderstube. Es ist ein schöner Zug im Wesen
der beiden Reformatoren, daß sie gerade der Kinderwelt ein so großes Interesse
zuwenden und gerade dem kindlichen Wesen ihre Herzen erschließen: mitten
nnter den Stürmen des Augsburger Reichstags schrieb Luther von der Feste
Koburg den köstlichen, wie aus kindlicher Phantasie gebornen Brief an seinen
Sohn „Hänsichen"; und dem gelehrten Melanchthon blieb es unvergeßlich,
daß ihm einst sein Töchterchen Anna, als es ihn eines Morgens in seiner
Studierstube in Kummer und Thränen fand, diese sorgsam mit der Schürze
getrocknet hatte.

Mit Rührung stehn wir in der Stube, wo sich diese kleine Szene zu¬
getragen hat, mit Rührung betrachten wir aber auch die Bettstelle an der
Wand, wo Melanchthon, dessen Lebensabend vielfach durch theologisches Ge¬
zänk getrübt worden war, am 19. April 1560 sanft und gelind verschieden
ist. Auf seinem Schreibtische fand man danach einen Zettel, der uns zeigt,
mit welchen Gedanken er sich auf den Tod vorbereitete. Der Zettel trug die
Überschrift: Ursachen, warum man sich nicht vor dem Tode entsetzen soll. Dar¬
unter stand linker Hand: „Du wirst von Sünden los werden. Du wirst vom
Elend und von der Wut der Theologen befreit werden." Rechter Hand: „Du
wirst zum Licht kommen. Dn wirst Gott sehen. Du wirst den Sohn Gottes
schauen. Du wirst die wunderbaren Geheimnisse lernen, die du in diesem
Leben nicht verstehen konntest, warum wir geschaffen sind, welches die Ver¬
bindung der zwei Naturen in Christo sei."

Nachdem wir Luthers und Melcmchthons Behausung gesehen haben, führt
uns der Drang des Herzens zu ihren Gräbern, in die Schloßkirche. Wir
gehn dabei noch einmal über den schönen, mit Luthers und Melanchthons
Denkmälern geschmückten Markt, auf den die gedoppelten Türme der ehr¬
würdigen Stadtkirche herunterschauen, und erreichen durch die Schlvßstraße das
am Südostende der Stadt liegende Gotteshaus. Wir gehn an dem Portale
vorüber, an das Luther seine Thesen angeschlagen hat, aber es ist leider nicht
mehr die alte ehrwürdige Holzthür, die am 13. Oktober 1760 verbrannte,
sondern wir sehen an ihrer Stelle kostbare bronzene Thürflügel, die den Wort¬
laut der 95 Thesen in gotischer Schrift tragen, eine Stiftung Friedrich
Wilhelms IV. An das sehr lange und schmale Haus der Kirche lehnt sich
der gewaltige, die Umgebung und das ganze Stadtbild von Wittenberg
beherrschende Turm, 88 Meter hoch. Die jetzige Gestalt der Kirche ist das
Ergebnis der nach den Pinnen des Geheimen Oberbaurats Adler vvllzognen,
im Jahre 1892 abgeschlossenen Erneuerung. Dabei ist namentlich der Turm
wesentlich verändert worden. Der alte Stumpf wurde zunächst in Sandstein
bis zu 50 Metern Höhe ausgemauert. In dieser Höhe wurde ein Mosnikband
um das Gemäuer gelegt mit der weithin lesbaren Inschrift: „Ein feste Burg
ist unser Gott." Dann folgt eine gotische Galerie mit Wimpergen und Fialen,
darüber eine kupfergedeckte Kuppel und endlich eine mit hoher Spitze und
vergoldetem Kreuz bekrönte gotische Laterne. Ich kann diesen Turmbau trotz
der Schönheit mancher einzelner Bauglieder nicht schön finden; die reiche
Ornamentierung des obern Drittels stimmt nicht recht zu der Kahlheit der
untern Teile, außerdem widerspricht die runde Form des Turms und der
Kuppel dem Grundprinzip der Gotik. Weit mehr würde nur die Wieder¬
herstellung der ursprünglichen Form des Turmes gefallen haben, wie sie uns
Lukas Krauach überliefert hat.

Um so uneingeschränkter muß die großartige Erneuerung des Innern
gelobt werden. Das kunstvolle Netz des Gewölbes und die Pfeiler strahlen
in den frischen Farben einer geschmackvollen Bemalung, vor allem aber wird
die Wirkung des herrlichen Raumes erhöht durch die Glasmalerei der Fenster
und durch die ringsumher an den Pfeilern stehenden Säulen mit den Statuen


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[0548] Rursächsische Streifzüge 12 Uhr ist er wieder in der Kinderstube. Es ist ein schöner Zug im Wesen der beiden Reformatoren, daß sie gerade der Kinderwelt ein so großes Interesse zuwenden und gerade dem kindlichen Wesen ihre Herzen erschließen: mitten nnter den Stürmen des Augsburger Reichstags schrieb Luther von der Feste Koburg den köstlichen, wie aus kindlicher Phantasie gebornen Brief an seinen Sohn „Hänsichen"; und dem gelehrten Melanchthon blieb es unvergeßlich, daß ihm einst sein Töchterchen Anna, als es ihn eines Morgens in seiner Studierstube in Kummer und Thränen fand, diese sorgsam mit der Schürze getrocknet hatte. Mit Rührung stehn wir in der Stube, wo sich diese kleine Szene zu¬ getragen hat, mit Rührung betrachten wir aber auch die Bettstelle an der Wand, wo Melanchthon, dessen Lebensabend vielfach durch theologisches Ge¬ zänk getrübt worden war, am 19. April 1560 sanft und gelind verschieden ist. Auf seinem Schreibtische fand man danach einen Zettel, der uns zeigt, mit welchen Gedanken er sich auf den Tod vorbereitete. Der Zettel trug die Überschrift: Ursachen, warum man sich nicht vor dem Tode entsetzen soll. Dar¬ unter stand linker Hand: „Du wirst von Sünden los werden. Du wirst vom Elend und von der Wut der Theologen befreit werden." Rechter Hand: „Du wirst zum Licht kommen. Dn wirst Gott sehen. Du wirst den Sohn Gottes schauen. Du wirst die wunderbaren Geheimnisse lernen, die du in diesem Leben nicht verstehen konntest, warum wir geschaffen sind, welches die Ver¬ bindung der zwei Naturen in Christo sei." Nachdem wir Luthers und Melcmchthons Behausung gesehen haben, führt uns der Drang des Herzens zu ihren Gräbern, in die Schloßkirche. Wir gehn dabei noch einmal über den schönen, mit Luthers und Melanchthons Denkmälern geschmückten Markt, auf den die gedoppelten Türme der ehr¬ würdigen Stadtkirche herunterschauen, und erreichen durch die Schlvßstraße das am Südostende der Stadt liegende Gotteshaus. Wir gehn an dem Portale vorüber, an das Luther seine Thesen angeschlagen hat, aber es ist leider nicht mehr die alte ehrwürdige Holzthür, die am 13. Oktober 1760 verbrannte, sondern wir sehen an ihrer Stelle kostbare bronzene Thürflügel, die den Wort¬ laut der 95 Thesen in gotischer Schrift tragen, eine Stiftung Friedrich Wilhelms IV. An das sehr lange und schmale Haus der Kirche lehnt sich der gewaltige, die Umgebung und das ganze Stadtbild von Wittenberg beherrschende Turm, 88 Meter hoch. Die jetzige Gestalt der Kirche ist das Ergebnis der nach den Pinnen des Geheimen Oberbaurats Adler vvllzognen, im Jahre 1892 abgeschlossenen Erneuerung. Dabei ist namentlich der Turm wesentlich verändert worden. Der alte Stumpf wurde zunächst in Sandstein bis zu 50 Metern Höhe ausgemauert. In dieser Höhe wurde ein Mosnikband um das Gemäuer gelegt mit der weithin lesbaren Inschrift: „Ein feste Burg ist unser Gott." Dann folgt eine gotische Galerie mit Wimpergen und Fialen, darüber eine kupfergedeckte Kuppel und endlich eine mit hoher Spitze und vergoldetem Kreuz bekrönte gotische Laterne. Ich kann diesen Turmbau trotz der Schönheit mancher einzelner Bauglieder nicht schön finden; die reiche Ornamentierung des obern Drittels stimmt nicht recht zu der Kahlheit der untern Teile, außerdem widerspricht die runde Form des Turms und der Kuppel dem Grundprinzip der Gotik. Weit mehr würde nur die Wieder¬ herstellung der ursprünglichen Form des Turmes gefallen haben, wie sie uns Lukas Krauach überliefert hat. Um so uneingeschränkter muß die großartige Erneuerung des Innern gelobt werden. Das kunstvolle Netz des Gewölbes und die Pfeiler strahlen in den frischen Farben einer geschmackvollen Bemalung, vor allem aber wird die Wirkung des herrlichen Raumes erhöht durch die Glasmalerei der Fenster und durch die ringsumher an den Pfeilern stehenden Säulen mit den Statuen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/548>, abgerufen am 29.06.2024.