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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Dnttmüller und sein Freund

scheenes und bringt ooch wat in. Und nu mit hundert Dahlern übert jroße
Wasser? Oder arbeiten sollen? Ick werde ihm wat dünsten.

Ja, was Wollen Sie denn aber sonst?

Ick habe hier, sagte Alois Duttmüller in vertraulichem Tone, so ein kleener
anständiges Pöstchen anjenommen. Und wenn man mir anständig behandeln thut,
dann kann ick ja die Mappe bis auf weiteres spazieren tragen.

Ich fürchte nur, es wird nicht lange dauern, erwiderte Wandrer.

Dauern? Hier? Ick sehe nich in, warum nich?

Wegen der Flasche, alter Freund.

Flasche? Wenn ick früher jetrunken habe, dann war et nur aus Jraim
Damit holte er seine Flasche aus der Tasche, es war noch ein kleiner brauner Nest
darin, stellte sie mit geübtem Griff auf den Kopf und auf seine Unterlippe und
trank sie leer. Wenn ick wieder eenen eenzgen Drvppen ans dieser Flasche trinke,
dann will ick mein Leben lang Stiefelwichse saufen, rief Duttmüller und warf die
Flasche in tragischer Haltung von sich. Die Flasche siel auf einen Haufen Salz
und blieb unversehrt liegen.

Halten Sie Ihr Wort, sagte Wandrer, Schnapsbrüder können wir hier nicht
brauchen. Am allerwenigsten zu Boteudiensten.

Wandrer grüßte und ging weiter.

Siehste, Ranke, da haste deine Pauke, sagte David Müller, hob seine Flasche
wieder auf, wischte sie ab und steckte sie ein. Thut der aber dicke. Dat is woll
hier ein Lageriste? fragte er einen Arbeiter.

Nein, das ist jetzt der Chef, sagte der Arbeiter.

Ach wat, Chef -- Schöps meinen Sie? rief Müller entrüstet. Ick weeß doch,
dat er Heringsbändiger is. Denn er is doch der Kamerad von meinem -- jaso!

Nehmen Sie sich nur in acht, daß er Sie nicht eines Tages aus der Herings¬
tonne rausschmeißt. Herr Wandrer ist ganz gut, wenn sich aber so einer wie Sie
mausig macht, dann macht er kurzen Prozeß.

Otte dämliche Schafsnase, brummte Müller, mir kann keiner.

David Müller, der auf seiner langen Wanderschaft verlernt hatte, irgend eine
Autorität anzuerkennen, fühlte sich durch die Warnung in seinen Menschenrechten
verletzt, räsonnierte wie ein Rohrspatz und trank nun gerade erst recht eine
Flasche extra.

Ehe wir Wandrer, der jetzt auf den Hanpthof von Heinrichshall trat,
weiter auf seinem Gange begleiten, müssen wir uns ein wenig orientieren. Wir
haben ja das Werk schou oft von ferne liegen sehen, sind mich schon einmal des
Nachts auf seinem Hofe gewesen, aber wir kennen es noch nicht gut genug, daß
wir uns im weitern Verlauf unsrer Geschichte darin zurecht finden könnten.

Wenn man auf der Chaussee, die von Holzweißig durch den Böhuhardt nach
Braunfels führte, bis in die Nähe des Waldes gekommen war, hatte man Heinrichs¬
hall rechter Hand dicht am Wege liegend. Hier hatten früher Fritze Poplitzens Wiesen
gelegen, jetzt war die ganze Thalbreite bebaut. Trat man nun durch das erste
der beiden Thore, dasselbe, neben dem Nvthkmnms Portierhäuschen stand, ein,
so kam man auf den Hanpthof und hatte links das Kesselhaus mit seinem Niesen-
schlot, und dann das hohe und langgestreckte Förderhaus, auf dessen Dache sich der
Fördertnrm erhob. Hieran schlössen sich Verwaltungsgebäude und Wohngebäude
der Beamten an, eine Reihe von Häusern, die bis an den Waldrand reichte. Seit¬
lich von ihnen auf einer mit Gartenanlagen versehenen Höhe, dicht am Walde lag
die Villa des Direktors. Auf der rechten Seite des Hofes lagen die Sodafabrik
und ein wüster Platz, auf dem einige Holzbaracken errichtet waren und allerlei
Materialien lagerten. Der Hof selbst hat seit dem Unglücksfalle sein Aussehen ver¬
ändert. Er ist mit Eisenbahngeleisen belegt worden und ein Bahnhof geworden.

Als Wandrer aus der Fabrik heraustrat, war man eben beschäftigt, die letzten
Nägel einzuschlagen und Kies zwischen den Schienen auszubreiten. Schon kam der


Doktor Dnttmüller und sein Freund

scheenes und bringt ooch wat in. Und nu mit hundert Dahlern übert jroße
Wasser? Oder arbeiten sollen? Ick werde ihm wat dünsten.

Ja, was Wollen Sie denn aber sonst?

Ick habe hier, sagte Alois Duttmüller in vertraulichem Tone, so ein kleener
anständiges Pöstchen anjenommen. Und wenn man mir anständig behandeln thut,
dann kann ick ja die Mappe bis auf weiteres spazieren tragen.

Ich fürchte nur, es wird nicht lange dauern, erwiderte Wandrer.

Dauern? Hier? Ick sehe nich in, warum nich?

Wegen der Flasche, alter Freund.

Flasche? Wenn ick früher jetrunken habe, dann war et nur aus Jraim
Damit holte er seine Flasche aus der Tasche, es war noch ein kleiner brauner Nest
darin, stellte sie mit geübtem Griff auf den Kopf und auf seine Unterlippe und
trank sie leer. Wenn ick wieder eenen eenzgen Drvppen ans dieser Flasche trinke,
dann will ick mein Leben lang Stiefelwichse saufen, rief Duttmüller und warf die
Flasche in tragischer Haltung von sich. Die Flasche siel auf einen Haufen Salz
und blieb unversehrt liegen.

Halten Sie Ihr Wort, sagte Wandrer, Schnapsbrüder können wir hier nicht
brauchen. Am allerwenigsten zu Boteudiensten.

Wandrer grüßte und ging weiter.

Siehste, Ranke, da haste deine Pauke, sagte David Müller, hob seine Flasche
wieder auf, wischte sie ab und steckte sie ein. Thut der aber dicke. Dat is woll
hier ein Lageriste? fragte er einen Arbeiter.

Nein, das ist jetzt der Chef, sagte der Arbeiter.

Ach wat, Chef — Schöps meinen Sie? rief Müller entrüstet. Ick weeß doch,
dat er Heringsbändiger is. Denn er is doch der Kamerad von meinem — jaso!

Nehmen Sie sich nur in acht, daß er Sie nicht eines Tages aus der Herings¬
tonne rausschmeißt. Herr Wandrer ist ganz gut, wenn sich aber so einer wie Sie
mausig macht, dann macht er kurzen Prozeß.

Otte dämliche Schafsnase, brummte Müller, mir kann keiner.

David Müller, der auf seiner langen Wanderschaft verlernt hatte, irgend eine
Autorität anzuerkennen, fühlte sich durch die Warnung in seinen Menschenrechten
verletzt, räsonnierte wie ein Rohrspatz und trank nun gerade erst recht eine
Flasche extra.

Ehe wir Wandrer, der jetzt auf den Hanpthof von Heinrichshall trat,
weiter auf seinem Gange begleiten, müssen wir uns ein wenig orientieren. Wir
haben ja das Werk schou oft von ferne liegen sehen, sind mich schon einmal des
Nachts auf seinem Hofe gewesen, aber wir kennen es noch nicht gut genug, daß
wir uns im weitern Verlauf unsrer Geschichte darin zurecht finden könnten.

Wenn man auf der Chaussee, die von Holzweißig durch den Böhuhardt nach
Braunfels führte, bis in die Nähe des Waldes gekommen war, hatte man Heinrichs¬
hall rechter Hand dicht am Wege liegend. Hier hatten früher Fritze Poplitzens Wiesen
gelegen, jetzt war die ganze Thalbreite bebaut. Trat man nun durch das erste
der beiden Thore, dasselbe, neben dem Nvthkmnms Portierhäuschen stand, ein,
so kam man auf den Hanpthof und hatte links das Kesselhaus mit seinem Niesen-
schlot, und dann das hohe und langgestreckte Förderhaus, auf dessen Dache sich der
Fördertnrm erhob. Hieran schlössen sich Verwaltungsgebäude und Wohngebäude
der Beamten an, eine Reihe von Häusern, die bis an den Waldrand reichte. Seit¬
lich von ihnen auf einer mit Gartenanlagen versehenen Höhe, dicht am Walde lag
die Villa des Direktors. Auf der rechten Seite des Hofes lagen die Sodafabrik
und ein wüster Platz, auf dem einige Holzbaracken errichtet waren und allerlei
Materialien lagerten. Der Hof selbst hat seit dem Unglücksfalle sein Aussehen ver¬
ändert. Er ist mit Eisenbahngeleisen belegt worden und ein Bahnhof geworden.

Als Wandrer aus der Fabrik heraustrat, war man eben beschäftigt, die letzten
Nägel einzuschlagen und Kies zwischen den Schienen auszubreiten. Schon kam der


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[0054] Doktor Dnttmüller und sein Freund scheenes und bringt ooch wat in. Und nu mit hundert Dahlern übert jroße Wasser? Oder arbeiten sollen? Ick werde ihm wat dünsten. Ja, was Wollen Sie denn aber sonst? Ick habe hier, sagte Alois Duttmüller in vertraulichem Tone, so ein kleener anständiges Pöstchen anjenommen. Und wenn man mir anständig behandeln thut, dann kann ick ja die Mappe bis auf weiteres spazieren tragen. Ich fürchte nur, es wird nicht lange dauern, erwiderte Wandrer. Dauern? Hier? Ick sehe nich in, warum nich? Wegen der Flasche, alter Freund. Flasche? Wenn ick früher jetrunken habe, dann war et nur aus Jraim Damit holte er seine Flasche aus der Tasche, es war noch ein kleiner brauner Nest darin, stellte sie mit geübtem Griff auf den Kopf und auf seine Unterlippe und trank sie leer. Wenn ick wieder eenen eenzgen Drvppen ans dieser Flasche trinke, dann will ick mein Leben lang Stiefelwichse saufen, rief Duttmüller und warf die Flasche in tragischer Haltung von sich. Die Flasche siel auf einen Haufen Salz und blieb unversehrt liegen. Halten Sie Ihr Wort, sagte Wandrer, Schnapsbrüder können wir hier nicht brauchen. Am allerwenigsten zu Boteudiensten. Wandrer grüßte und ging weiter. Siehste, Ranke, da haste deine Pauke, sagte David Müller, hob seine Flasche wieder auf, wischte sie ab und steckte sie ein. Thut der aber dicke. Dat is woll hier ein Lageriste? fragte er einen Arbeiter. Nein, das ist jetzt der Chef, sagte der Arbeiter. Ach wat, Chef — Schöps meinen Sie? rief Müller entrüstet. Ick weeß doch, dat er Heringsbändiger is. Denn er is doch der Kamerad von meinem — jaso! Nehmen Sie sich nur in acht, daß er Sie nicht eines Tages aus der Herings¬ tonne rausschmeißt. Herr Wandrer ist ganz gut, wenn sich aber so einer wie Sie mausig macht, dann macht er kurzen Prozeß. Otte dämliche Schafsnase, brummte Müller, mir kann keiner. David Müller, der auf seiner langen Wanderschaft verlernt hatte, irgend eine Autorität anzuerkennen, fühlte sich durch die Warnung in seinen Menschenrechten verletzt, räsonnierte wie ein Rohrspatz und trank nun gerade erst recht eine Flasche extra. Ehe wir Wandrer, der jetzt auf den Hanpthof von Heinrichshall trat, weiter auf seinem Gange begleiten, müssen wir uns ein wenig orientieren. Wir haben ja das Werk schou oft von ferne liegen sehen, sind mich schon einmal des Nachts auf seinem Hofe gewesen, aber wir kennen es noch nicht gut genug, daß wir uns im weitern Verlauf unsrer Geschichte darin zurecht finden könnten. Wenn man auf der Chaussee, die von Holzweißig durch den Böhuhardt nach Braunfels führte, bis in die Nähe des Waldes gekommen war, hatte man Heinrichs¬ hall rechter Hand dicht am Wege liegend. Hier hatten früher Fritze Poplitzens Wiesen gelegen, jetzt war die ganze Thalbreite bebaut. Trat man nun durch das erste der beiden Thore, dasselbe, neben dem Nvthkmnms Portierhäuschen stand, ein, so kam man auf den Hanpthof und hatte links das Kesselhaus mit seinem Niesen- schlot, und dann das hohe und langgestreckte Förderhaus, auf dessen Dache sich der Fördertnrm erhob. Hieran schlössen sich Verwaltungsgebäude und Wohngebäude der Beamten an, eine Reihe von Häusern, die bis an den Waldrand reichte. Seit¬ lich von ihnen auf einer mit Gartenanlagen versehenen Höhe, dicht am Walde lag die Villa des Direktors. Auf der rechten Seite des Hofes lagen die Sodafabrik und ein wüster Platz, auf dem einige Holzbaracken errichtet waren und allerlei Materialien lagerten. Der Hof selbst hat seit dem Unglücksfalle sein Aussehen ver¬ ändert. Er ist mit Eisenbahngeleisen belegt worden und ein Bahnhof geworden. Als Wandrer aus der Fabrik heraustrat, war man eben beschäftigt, die letzten Nägel einzuschlagen und Kies zwischen den Schienen auszubreiten. Schon kam der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/54>, abgerufen am 01.07.2024.