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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Duttmüller und sein Freund

Louis, sagte Alice, laß dich durch Mama nicht irre machen. Ich gehöre zu
dir, und ich möchte, daß zu der Taufe deine Freunde zugegen seien.

Das war gewiß gut gemeint, aber dem Doktor doch nicht ganz recht. Denn
hier entstand die Schwierigkeit, herauszufinden, wer eigentlich seine Freunde waren.
Wandrer? Jawohl, unbesehen. Aber Larisch mit seinen bösartigen Witzen? Bolze?
oder gar der Braumeister? oder Ölmnuns? Es wäre doch eine merkwürdige Tauf¬
gesellschaft geworden, wenn man diese geladen hatte. Und die Taufgesellschaft
durfte doch mich nicht groß werden, des Raumes und der Kosten wegen, und so
einigte man sich dahin, daß mir Bolze als Vertreter der Brminfelser Tafelrunde
geladen werden sollte.

Egon, sagte die gnädige Frau, du wirst mir Recht geben, wenn ich sage, daß
die Wahl der Paten für das ganze zukünftige Leben des Täuflings von hoher
Bedeutung ist. Durch angesehene Pater kann sich der junge Mensch Konnexionen
erwerben, und du kannst gar nicht wissen, was es für Ellen noch für Wert haben
wird, daß Tante Marschall ihre Pate ist. Hätten wir doch auch bei Jork so Ver¬
fahren. Aber du wolltest ja damals nicht hören. Was hat er nun davon, daß
seine Paten pensionierte Offiziere sind.

Egon versuchte es nicht, festzustellen, daß die liebe Frau selbst damals die
Paten bestimmt hatte.

Die gnädige Frau fuhr fort: Mit Rücksicht darauf, daß ich die Mutter bin,
würde ich beanspruchen können, Pate zu stehn.

Aber Mama, sagte Ellen, Frau Duttmüller ist doch auch die Mutter und
kann es doch auch beanspruchen. Willst du mit der Duttmüller zusammen stehn?

- Die Lorgnette machte einige ratlose Bewegungen. -- Dann mußt du, Egon,
das Patenamt übernehmen, sagte sie.

Mich laßt aus, erwiderte Egon, nehmt junge Leute, die noch leben, wenn das
Enkelchen heranwächst, nicht so alte Krümper wie mich.

Pa, warum denn nicht? fragte Ellen. Wir schaffen deinen Stuhl in die Kirche,
und warum solltest du nicht auch "Pate sitzen" können?

Schnucki, das will ich gerade nicht. Ich will nicht, daß man mich betrachtet
und bemitleidet.

Die gnädige Frau dachte an Tante Marschall, die Duttmüllern dachte an
Ölmmm, zwei Gedanken, die sich unmöglich miteinander vereinigen ließen, und so
kam nach endlosen Verhandlungen, Erwägungen, Vorschlägen und Gegenvorschlägen
eine Patenliste zustande, die alle beteiligten maßgebenden Personen als einfach un¬
möglich abgelehnt haben würden, wenn sie ihnen von vornherein vorgelegt worden
wäre, nämlich: Onkel Alfons und die Duttmüllern, Wandrer und Ellen, Bolze und
Fräulein Lüttge, die dicke Tochter des dicken Schulze" in Holzweißig, die Doktor
Duttmüller aus Geschäftsrücksichten mit herangezogen hatte.

Alice freute sich darauf, eilf Wirtin dem eignen Haushalt vorstehn und Freunde
bei sich sehen und bewirten zu können. Sie halte gern bei den Vorbereitungen
mit Hand augelegt, aber sie traf auf deu entschlossenen Widerstand von Mutter
Duttmüller, die sich wie ein Erzengel mit bloßem hauenden Schwerte vor das
Wirtschaftsdepartement stellte und nicht duldete, daß Alice auch mir ein Milch-
töpfchen anrührte.

Aber Mutterchen, sagte Alice, ich bin ja gar nicht so schwach, ich kaun ganz
gut mit angreifen.

Doch Mutter Duttmüller ließ sich nicht bedeuten. Prinzessinnen wie Alice
seien viel zu zerbrechlich, man müsse sie durchaus schonen und dürfe ihnen gar nichts
in die Hand geben. So griff denn Alice, da das Würmchen artig war und viel
schlief, zu ihrem Tagebuch und schrieb:

Man will mich nicht arbeiten lassen. Das ist schade. Ich hätte gern die
Hände gerührt für meinen Doktor und für mein Kind, mein Goldkind, mein Juwel
im Waschkorbe. Vier Wände! so klein kann eines Menschen Welt werden, und doch


Doktor Duttmüller und sein Freund

Louis, sagte Alice, laß dich durch Mama nicht irre machen. Ich gehöre zu
dir, und ich möchte, daß zu der Taufe deine Freunde zugegen seien.

Das war gewiß gut gemeint, aber dem Doktor doch nicht ganz recht. Denn
hier entstand die Schwierigkeit, herauszufinden, wer eigentlich seine Freunde waren.
Wandrer? Jawohl, unbesehen. Aber Larisch mit seinen bösartigen Witzen? Bolze?
oder gar der Braumeister? oder Ölmnuns? Es wäre doch eine merkwürdige Tauf¬
gesellschaft geworden, wenn man diese geladen hatte. Und die Taufgesellschaft
durfte doch mich nicht groß werden, des Raumes und der Kosten wegen, und so
einigte man sich dahin, daß mir Bolze als Vertreter der Brminfelser Tafelrunde
geladen werden sollte.

Egon, sagte die gnädige Frau, du wirst mir Recht geben, wenn ich sage, daß
die Wahl der Paten für das ganze zukünftige Leben des Täuflings von hoher
Bedeutung ist. Durch angesehene Pater kann sich der junge Mensch Konnexionen
erwerben, und du kannst gar nicht wissen, was es für Ellen noch für Wert haben
wird, daß Tante Marschall ihre Pate ist. Hätten wir doch auch bei Jork so Ver¬
fahren. Aber du wolltest ja damals nicht hören. Was hat er nun davon, daß
seine Paten pensionierte Offiziere sind.

Egon versuchte es nicht, festzustellen, daß die liebe Frau selbst damals die
Paten bestimmt hatte.

Die gnädige Frau fuhr fort: Mit Rücksicht darauf, daß ich die Mutter bin,
würde ich beanspruchen können, Pate zu stehn.

Aber Mama, sagte Ellen, Frau Duttmüller ist doch auch die Mutter und
kann es doch auch beanspruchen. Willst du mit der Duttmüller zusammen stehn?

- Die Lorgnette machte einige ratlose Bewegungen. — Dann mußt du, Egon,
das Patenamt übernehmen, sagte sie.

Mich laßt aus, erwiderte Egon, nehmt junge Leute, die noch leben, wenn das
Enkelchen heranwächst, nicht so alte Krümper wie mich.

Pa, warum denn nicht? fragte Ellen. Wir schaffen deinen Stuhl in die Kirche,
und warum solltest du nicht auch „Pate sitzen" können?

Schnucki, das will ich gerade nicht. Ich will nicht, daß man mich betrachtet
und bemitleidet.

Die gnädige Frau dachte an Tante Marschall, die Duttmüllern dachte an
Ölmmm, zwei Gedanken, die sich unmöglich miteinander vereinigen ließen, und so
kam nach endlosen Verhandlungen, Erwägungen, Vorschlägen und Gegenvorschlägen
eine Patenliste zustande, die alle beteiligten maßgebenden Personen als einfach un¬
möglich abgelehnt haben würden, wenn sie ihnen von vornherein vorgelegt worden
wäre, nämlich: Onkel Alfons und die Duttmüllern, Wandrer und Ellen, Bolze und
Fräulein Lüttge, die dicke Tochter des dicken Schulze» in Holzweißig, die Doktor
Duttmüller aus Geschäftsrücksichten mit herangezogen hatte.

Alice freute sich darauf, eilf Wirtin dem eignen Haushalt vorstehn und Freunde
bei sich sehen und bewirten zu können. Sie halte gern bei den Vorbereitungen
mit Hand augelegt, aber sie traf auf deu entschlossenen Widerstand von Mutter
Duttmüller, die sich wie ein Erzengel mit bloßem hauenden Schwerte vor das
Wirtschaftsdepartement stellte und nicht duldete, daß Alice auch mir ein Milch-
töpfchen anrührte.

Aber Mutterchen, sagte Alice, ich bin ja gar nicht so schwach, ich kaun ganz
gut mit angreifen.

Doch Mutter Duttmüller ließ sich nicht bedeuten. Prinzessinnen wie Alice
seien viel zu zerbrechlich, man müsse sie durchaus schonen und dürfe ihnen gar nichts
in die Hand geben. So griff denn Alice, da das Würmchen artig war und viel
schlief, zu ihrem Tagebuch und schrieb:

Man will mich nicht arbeiten lassen. Das ist schade. Ich hätte gern die
Hände gerührt für meinen Doktor und für mein Kind, mein Goldkind, mein Juwel
im Waschkorbe. Vier Wände! so klein kann eines Menschen Welt werden, und doch


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[0287] Doktor Duttmüller und sein Freund Louis, sagte Alice, laß dich durch Mama nicht irre machen. Ich gehöre zu dir, und ich möchte, daß zu der Taufe deine Freunde zugegen seien. Das war gewiß gut gemeint, aber dem Doktor doch nicht ganz recht. Denn hier entstand die Schwierigkeit, herauszufinden, wer eigentlich seine Freunde waren. Wandrer? Jawohl, unbesehen. Aber Larisch mit seinen bösartigen Witzen? Bolze? oder gar der Braumeister? oder Ölmnuns? Es wäre doch eine merkwürdige Tauf¬ gesellschaft geworden, wenn man diese geladen hatte. Und die Taufgesellschaft durfte doch mich nicht groß werden, des Raumes und der Kosten wegen, und so einigte man sich dahin, daß mir Bolze als Vertreter der Brminfelser Tafelrunde geladen werden sollte. Egon, sagte die gnädige Frau, du wirst mir Recht geben, wenn ich sage, daß die Wahl der Paten für das ganze zukünftige Leben des Täuflings von hoher Bedeutung ist. Durch angesehene Pater kann sich der junge Mensch Konnexionen erwerben, und du kannst gar nicht wissen, was es für Ellen noch für Wert haben wird, daß Tante Marschall ihre Pate ist. Hätten wir doch auch bei Jork so Ver¬ fahren. Aber du wolltest ja damals nicht hören. Was hat er nun davon, daß seine Paten pensionierte Offiziere sind. Egon versuchte es nicht, festzustellen, daß die liebe Frau selbst damals die Paten bestimmt hatte. Die gnädige Frau fuhr fort: Mit Rücksicht darauf, daß ich die Mutter bin, würde ich beanspruchen können, Pate zu stehn. Aber Mama, sagte Ellen, Frau Duttmüller ist doch auch die Mutter und kann es doch auch beanspruchen. Willst du mit der Duttmüller zusammen stehn? - Die Lorgnette machte einige ratlose Bewegungen. — Dann mußt du, Egon, das Patenamt übernehmen, sagte sie. Mich laßt aus, erwiderte Egon, nehmt junge Leute, die noch leben, wenn das Enkelchen heranwächst, nicht so alte Krümper wie mich. Pa, warum denn nicht? fragte Ellen. Wir schaffen deinen Stuhl in die Kirche, und warum solltest du nicht auch „Pate sitzen" können? Schnucki, das will ich gerade nicht. Ich will nicht, daß man mich betrachtet und bemitleidet. Die gnädige Frau dachte an Tante Marschall, die Duttmüllern dachte an Ölmmm, zwei Gedanken, die sich unmöglich miteinander vereinigen ließen, und so kam nach endlosen Verhandlungen, Erwägungen, Vorschlägen und Gegenvorschlägen eine Patenliste zustande, die alle beteiligten maßgebenden Personen als einfach un¬ möglich abgelehnt haben würden, wenn sie ihnen von vornherein vorgelegt worden wäre, nämlich: Onkel Alfons und die Duttmüllern, Wandrer und Ellen, Bolze und Fräulein Lüttge, die dicke Tochter des dicken Schulze» in Holzweißig, die Doktor Duttmüller aus Geschäftsrücksichten mit herangezogen hatte. Alice freute sich darauf, eilf Wirtin dem eignen Haushalt vorstehn und Freunde bei sich sehen und bewirten zu können. Sie halte gern bei den Vorbereitungen mit Hand augelegt, aber sie traf auf deu entschlossenen Widerstand von Mutter Duttmüller, die sich wie ein Erzengel mit bloßem hauenden Schwerte vor das Wirtschaftsdepartement stellte und nicht duldete, daß Alice auch mir ein Milch- töpfchen anrührte. Aber Mutterchen, sagte Alice, ich bin ja gar nicht so schwach, ich kaun ganz gut mit angreifen. Doch Mutter Duttmüller ließ sich nicht bedeuten. Prinzessinnen wie Alice seien viel zu zerbrechlich, man müsse sie durchaus schonen und dürfe ihnen gar nichts in die Hand geben. So griff denn Alice, da das Würmchen artig war und viel schlief, zu ihrem Tagebuch und schrieb: Man will mich nicht arbeiten lassen. Das ist schade. Ich hätte gern die Hände gerührt für meinen Doktor und für mein Kind, mein Goldkind, mein Juwel im Waschkorbe. Vier Wände! so klein kann eines Menschen Welt werden, und doch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/287>, abgerufen am 01.07.2024.