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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Duttmüller und sein Freund

Warum denn mit Thränen in den Augen? Warum empfand sie deun, als
sie das sagte, einen so merkwürdigen Schmerz, und warum war es ihr deun, als
wenn sie dabei etwas von sich selbst weggäbe? Aber sie war ein kleines tapfres
Mädchen, sie wollte nicht an sich denken, und so wiederholte sie: Nehmen Sie sie,
Herr Wandrer. Lydia ist ein gutes Mädchen, und Sie werden sie gewiß glücklich
machen.

Richtig, sagte Wandrer, und dann kaun sie Aork uicht kriegen. Die Rechnung würde
stimmen. Aber, Fräulein Ellen, sind deun das Necheugeschichten? Es giebt am
Ende noch altmodische Leute, die sich einbilden, so etwas zu bilden, was mau Herz
nennt, die sogar auf ihr Herz hören, ob es redet, und die es für eine Sünde halten
würden, zu einem Mädchen von Liebe zu reden, wo das Herz nicht mitspricht. Es
giebt altmodische Leute, die sich einbilden, es könne auch einmal vorkommen, daß
sich zwei Menschen aus wirklicher Liebe heiraten. Jawohl, Fräulein Lydia ist ein
gutes Mädchen, ein wenig oberflächlich, aber ein gutes Mädchen, und ich weiß, daß
ihr Vater es nicht ungern sehen würde, wenn wir zwei ein Paar würden. Und
viele an meiner Stelle würden unbedenklich zugreifen. Aber wenn ichs thäte, sagen
Sie mir, was wäre da zwischen Ihrem Herrn Bruder und mir für ein Unterschied?
Seien Sie mir nicht böse, ich will über Ihren Herrn Bruder nicht urteilen. Aber
hier, darüber sind wir ja einig, thut er wirklich unrecht, wenn er auch thut, was
alle seine Kameraden ebenso machen. Und . . . Fräulein Elleu ... ich möchte mir
auch nicht gern einen Korb holen.

Ihnen giebt sie keinen.

Ich weiß doch uicht. Gestern vielleicht nicht, aber heute steht die Fahne anders.
sehen Sie, da hinten gehn sie. Meinen Sie, daß die sich von Schiller und Goethe
unterhalten? Und es giebt Damen, für die ist das bunte Tuch, was für die
Magnetnadel der Nordpol ist.

Lieber Gott, was soll denn aber werden?

Man muß es gehn lassen. Kein Mensch hat es in der Hand, eine solche
Sache so oder so zu lenken. Hier kann auch keiner für den andern denken oder
entscheiden. Solche Dinge muß jeder mit sich selber ausmachen. Sie sind so fein
und verletzlich, daß man Schaden anrichtet, wenn man auch mit wohlmeinender
Hand eingreift.

Was Sie sagen, Herr Wandrer, ist sehr schön, aber -- denken Sie nicht
schlimm von mir, daß ich mit Ihnen über meinen Bruder rede, ich habe ja niemand,
mit dem ich sprechen könnte. Jork spielt. Uork ist ein Verlorner Mensch. Er
wird Lydia in sein Verderben ziehn.

Wandrer war sehr ernst geworden. Das ist freilich schlimm, sehr schlimm,
sagte er. Still, da kommt der Direktor.

Der Direktor sah sich suchend um. -- Wo ist Lydia? fragte er uicht ohne
Schärfe.

Dort geht sie mit Aork, erwiderte Ellen.

Es wäre mir lieber, sagte der Direktor, Lydia wendete ihre Freundschaft Ihnen
als Ihrem Herrn Bruder zu.

Ich will sie holen.

Wandrer blieb allein zurück. Da hatte er ja merkwürdige Dinge erlebt. Das
merkwürdigste aber war gewesen, daß er sich über Herzensangelegenheiten mit
einem jungen Mädchen unterhalten hatte, die er noch Vor wenig Monaten als
Backfisch höherer Ordnung behandelt hatte. Wandrer war in Herzensangelegen¬
heiten einigermaßen spröde und auch seiner Mutter gegenüber durchaus uicht red¬
selig. Hier hatte sich vou selbst der vertrauliche Ton gefunden. Das, was den
Menschen den Mund verschließt, sind die selbstsüchtigen Gedanken, die man entweder
selbst hat oder bei andern voraussetzt. Die fehlten hier gänzlich. Wandrer und
Ellen waren sich über ihre Lage vollkommen klar, er ein geborner Onkel und sie
eine geborne Tante. Warum aber sollen Onkel und Tante nicht gegeneinander


Doktor Duttmüller und sein Freund

Warum denn mit Thränen in den Augen? Warum empfand sie deun, als
sie das sagte, einen so merkwürdigen Schmerz, und warum war es ihr deun, als
wenn sie dabei etwas von sich selbst weggäbe? Aber sie war ein kleines tapfres
Mädchen, sie wollte nicht an sich denken, und so wiederholte sie: Nehmen Sie sie,
Herr Wandrer. Lydia ist ein gutes Mädchen, und Sie werden sie gewiß glücklich
machen.

Richtig, sagte Wandrer, und dann kaun sie Aork uicht kriegen. Die Rechnung würde
stimmen. Aber, Fräulein Ellen, sind deun das Necheugeschichten? Es giebt am
Ende noch altmodische Leute, die sich einbilden, so etwas zu bilden, was mau Herz
nennt, die sogar auf ihr Herz hören, ob es redet, und die es für eine Sünde halten
würden, zu einem Mädchen von Liebe zu reden, wo das Herz nicht mitspricht. Es
giebt altmodische Leute, die sich einbilden, es könne auch einmal vorkommen, daß
sich zwei Menschen aus wirklicher Liebe heiraten. Jawohl, Fräulein Lydia ist ein
gutes Mädchen, ein wenig oberflächlich, aber ein gutes Mädchen, und ich weiß, daß
ihr Vater es nicht ungern sehen würde, wenn wir zwei ein Paar würden. Und
viele an meiner Stelle würden unbedenklich zugreifen. Aber wenn ichs thäte, sagen
Sie mir, was wäre da zwischen Ihrem Herrn Bruder und mir für ein Unterschied?
Seien Sie mir nicht böse, ich will über Ihren Herrn Bruder nicht urteilen. Aber
hier, darüber sind wir ja einig, thut er wirklich unrecht, wenn er auch thut, was
alle seine Kameraden ebenso machen. Und . . . Fräulein Elleu ... ich möchte mir
auch nicht gern einen Korb holen.

Ihnen giebt sie keinen.

Ich weiß doch uicht. Gestern vielleicht nicht, aber heute steht die Fahne anders.
sehen Sie, da hinten gehn sie. Meinen Sie, daß die sich von Schiller und Goethe
unterhalten? Und es giebt Damen, für die ist das bunte Tuch, was für die
Magnetnadel der Nordpol ist.

Lieber Gott, was soll denn aber werden?

Man muß es gehn lassen. Kein Mensch hat es in der Hand, eine solche
Sache so oder so zu lenken. Hier kann auch keiner für den andern denken oder
entscheiden. Solche Dinge muß jeder mit sich selber ausmachen. Sie sind so fein
und verletzlich, daß man Schaden anrichtet, wenn man auch mit wohlmeinender
Hand eingreift.

Was Sie sagen, Herr Wandrer, ist sehr schön, aber — denken Sie nicht
schlimm von mir, daß ich mit Ihnen über meinen Bruder rede, ich habe ja niemand,
mit dem ich sprechen könnte. Jork spielt. Uork ist ein Verlorner Mensch. Er
wird Lydia in sein Verderben ziehn.

Wandrer war sehr ernst geworden. Das ist freilich schlimm, sehr schlimm,
sagte er. Still, da kommt der Direktor.

Der Direktor sah sich suchend um. — Wo ist Lydia? fragte er uicht ohne
Schärfe.

Dort geht sie mit Aork, erwiderte Ellen.

Es wäre mir lieber, sagte der Direktor, Lydia wendete ihre Freundschaft Ihnen
als Ihrem Herrn Bruder zu.

Ich will sie holen.

Wandrer blieb allein zurück. Da hatte er ja merkwürdige Dinge erlebt. Das
merkwürdigste aber war gewesen, daß er sich über Herzensangelegenheiten mit
einem jungen Mädchen unterhalten hatte, die er noch Vor wenig Monaten als
Backfisch höherer Ordnung behandelt hatte. Wandrer war in Herzensangelegen¬
heiten einigermaßen spröde und auch seiner Mutter gegenüber durchaus uicht red¬
selig. Hier hatte sich vou selbst der vertrauliche Ton gefunden. Das, was den
Menschen den Mund verschließt, sind die selbstsüchtigen Gedanken, die man entweder
selbst hat oder bei andern voraussetzt. Die fehlten hier gänzlich. Wandrer und
Ellen waren sich über ihre Lage vollkommen klar, er ein geborner Onkel und sie
eine geborne Tante. Warum aber sollen Onkel und Tante nicht gegeneinander


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[0229] Doktor Duttmüller und sein Freund Warum denn mit Thränen in den Augen? Warum empfand sie deun, als sie das sagte, einen so merkwürdigen Schmerz, und warum war es ihr deun, als wenn sie dabei etwas von sich selbst weggäbe? Aber sie war ein kleines tapfres Mädchen, sie wollte nicht an sich denken, und so wiederholte sie: Nehmen Sie sie, Herr Wandrer. Lydia ist ein gutes Mädchen, und Sie werden sie gewiß glücklich machen. Richtig, sagte Wandrer, und dann kaun sie Aork uicht kriegen. Die Rechnung würde stimmen. Aber, Fräulein Ellen, sind deun das Necheugeschichten? Es giebt am Ende noch altmodische Leute, die sich einbilden, so etwas zu bilden, was mau Herz nennt, die sogar auf ihr Herz hören, ob es redet, und die es für eine Sünde halten würden, zu einem Mädchen von Liebe zu reden, wo das Herz nicht mitspricht. Es giebt altmodische Leute, die sich einbilden, es könne auch einmal vorkommen, daß sich zwei Menschen aus wirklicher Liebe heiraten. Jawohl, Fräulein Lydia ist ein gutes Mädchen, ein wenig oberflächlich, aber ein gutes Mädchen, und ich weiß, daß ihr Vater es nicht ungern sehen würde, wenn wir zwei ein Paar würden. Und viele an meiner Stelle würden unbedenklich zugreifen. Aber wenn ichs thäte, sagen Sie mir, was wäre da zwischen Ihrem Herrn Bruder und mir für ein Unterschied? Seien Sie mir nicht böse, ich will über Ihren Herrn Bruder nicht urteilen. Aber hier, darüber sind wir ja einig, thut er wirklich unrecht, wenn er auch thut, was alle seine Kameraden ebenso machen. Und . . . Fräulein Elleu ... ich möchte mir auch nicht gern einen Korb holen. Ihnen giebt sie keinen. Ich weiß doch uicht. Gestern vielleicht nicht, aber heute steht die Fahne anders. sehen Sie, da hinten gehn sie. Meinen Sie, daß die sich von Schiller und Goethe unterhalten? Und es giebt Damen, für die ist das bunte Tuch, was für die Magnetnadel der Nordpol ist. Lieber Gott, was soll denn aber werden? Man muß es gehn lassen. Kein Mensch hat es in der Hand, eine solche Sache so oder so zu lenken. Hier kann auch keiner für den andern denken oder entscheiden. Solche Dinge muß jeder mit sich selber ausmachen. Sie sind so fein und verletzlich, daß man Schaden anrichtet, wenn man auch mit wohlmeinender Hand eingreift. Was Sie sagen, Herr Wandrer, ist sehr schön, aber — denken Sie nicht schlimm von mir, daß ich mit Ihnen über meinen Bruder rede, ich habe ja niemand, mit dem ich sprechen könnte. Jork spielt. Uork ist ein Verlorner Mensch. Er wird Lydia in sein Verderben ziehn. Wandrer war sehr ernst geworden. Das ist freilich schlimm, sehr schlimm, sagte er. Still, da kommt der Direktor. Der Direktor sah sich suchend um. — Wo ist Lydia? fragte er uicht ohne Schärfe. Dort geht sie mit Aork, erwiderte Ellen. Es wäre mir lieber, sagte der Direktor, Lydia wendete ihre Freundschaft Ihnen als Ihrem Herrn Bruder zu. Ich will sie holen. Wandrer blieb allein zurück. Da hatte er ja merkwürdige Dinge erlebt. Das merkwürdigste aber war gewesen, daß er sich über Herzensangelegenheiten mit einem jungen Mädchen unterhalten hatte, die er noch Vor wenig Monaten als Backfisch höherer Ordnung behandelt hatte. Wandrer war in Herzensangelegen¬ heiten einigermaßen spröde und auch seiner Mutter gegenüber durchaus uicht red¬ selig. Hier hatte sich vou selbst der vertrauliche Ton gefunden. Das, was den Menschen den Mund verschließt, sind die selbstsüchtigen Gedanken, die man entweder selbst hat oder bei andern voraussetzt. Die fehlten hier gänzlich. Wandrer und Ellen waren sich über ihre Lage vollkommen klar, er ein geborner Onkel und sie eine geborne Tante. Warum aber sollen Onkel und Tante nicht gegeneinander

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/229>, abgerufen am 23.07.2024.