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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

legen, was Jesus in diesen, Falle thun würde. Diesem Gelöbnis zufolge reformiert
ein Zeitungsverleger seine Zeitung, verzichtet ein Eiscnbahndirektvr auf seine Stellung,
weil die Gesellschaft, der er dient, betrügerisch verfährt, lege" Bischöfe und Prediger
ihre bepfrüudeten Ämter nieder, führt eine schöne und reiche junge Dame eine be-
trnnkne Dirne in ihr Hans, Das erzählt sehr hübsch Charles W, Sheldon in
dem von E. Pfannkuche übersetzten Buche: In seinen Fußstnpfe". "Was würde
Jesus thun?" (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1.900.) Der Kritiker wird
auf die große Frage zunächst antworten, daß sie so allgemein gestellt keinen Sinn
Hai, denn Jesus ist als amerikanischer Zcitmigsverleger undenkbar, und ein solcher
kaun darum in Beziehung auf sein Geschäft nicht in Jesu Jußstapfen treten. Aber
die Frage ist allerdings eine kräftige Anregung zu einem energische" Protest gegen
die Gedankenlosigkeit und Heuchelei, mit der deu Christe" ganz allgemein die Nach¬
folge Christi zur Pflicht gemacht wird. Wir habe" in dem Aufsätze "Der Sinu
des Christentums" (im erstem Vierteljahr 1900, S. 380 und 444) einen Versuch
gewagt, die gewaltige Schwierigkeit zu lösen.

Es giebt glückliche Seelen, die weder von dogmatischen uoch von ethischen
Zweifeln geplagt werden, sondern im Geiste des Neuen Testaments wie in ihrem
Elemente leben und wirken. Zu ihnen gehört der frühere Schuceberger Schul-
direktor S. Bang, über dessen Wirksamkeit wir im 27. vorjährigen Heft berichtet
haben. Er ist bald darauf zum Bezirksschulinspektor in Dippoldiswalde befördert
worden und will nun einige lebendige Zeugen seiner gesegnete" Schnceberger
Wirksamkeit, insbesondre seines Religionsunterrichts, dessen Gegenstand das Lebe"
Jesu war, der Öffentlichkeit vorführen. Das "bekenntnisfreudige mündliche Wort
und das leuchtende Auge der Kinder" kann er freilich nicht zeigen, aber eine An¬
zahl von Niederschriften seiner dreizehn- und vierzehnjährigen Schülerinnen ver¬
öffentlicht er. Nur in den dringlichsten Fällen, schreibt er, habe bei der Anfertigung
dieser Aufsätze der Lehrer unterstützend und berichtigend eingegriffen. Das Unter¬
nehmen, solche Schüleraufsätze zu veröffentlichen, ist kühn, und mancher Kollege
Bangs wird spöttisch fragen, wie dick hundert "dringlichste Fälle" wohl vor¬
gekommen sein mögen. Wir überlassen solche Fragen und Untersuchungen den
Pädagogen vou Fach und bemerken uur, das; die Aufsätze als Niederschlag des von
Bang erteilten Religionsunterrichts die Beachtung der Pädagogen in hohem Maße
verdienen. Die Mädchen haben eine ganz klare Anschauung vou dem Schauplatz
und dein chronologischen Verlauf der evangelischen Geschichte, finden die einzelnen
Ereignisse in Harmonie mit dem Naturleben in deu verschiednen Jahreszeiten,
schildern Jdhllen aus dem Leben Jesu in der Form von Briefen von Zeitgenössinnen,
vergleichen die Frauen des Neuen Testaments mit bekannten deutschen Frauen und
leben im Neuen Testament wie Bang selbst. Die Aufsätze behandeln 44 Themata;
für einige dieser Themata sind mehrere Bearbeitungen mitgeteilt. Sie sind bei
Ernst Wunderlich in Leipzig (1901) unter dem Titel: Kinderstimmen aus dein
Unterricht im Leben Jesu erschienen.


Schriften zur Soziologie, Sozial- und Wirtschaftspolitik.

Ein
weißer Rabe ist der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat c>. D. Eb. D'Avis, der
in seiner Schrift: Die natürliche Volkswirtschaftsordnung und die staat¬
liche Wirtschaftspolitik (Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht, 1901) das reine
unverfälschte Mauchestertum predigt. "Auch abgesehen von der gänzlichen Unfähigkeit
des Menschen zur Regelung und Ordnung der Volkswirtschaft bedarf es einer
Zwangsregelimg überhaupt uicht. Die einzelnen Volksglieder wirtschaften auch ohne
äußern Zwang ans eignem Antrieb so, wie das Wohl der Volksgesellschaft es er¬
heischt. . . . Der eingeborne Eigennutztrieb aller beteiligten Einzelmenschen ist der


Grenzboten 11 1901 12
Maßgebliches und Unmaßgebliches

legen, was Jesus in diesen, Falle thun würde. Diesem Gelöbnis zufolge reformiert
ein Zeitungsverleger seine Zeitung, verzichtet ein Eiscnbahndirektvr auf seine Stellung,
weil die Gesellschaft, der er dient, betrügerisch verfährt, lege» Bischöfe und Prediger
ihre bepfrüudeten Ämter nieder, führt eine schöne und reiche junge Dame eine be-
trnnkne Dirne in ihr Hans, Das erzählt sehr hübsch Charles W, Sheldon in
dem von E. Pfannkuche übersetzten Buche: In seinen Fußstnpfe». „Was würde
Jesus thun?" (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1.900.) Der Kritiker wird
auf die große Frage zunächst antworten, daß sie so allgemein gestellt keinen Sinn
Hai, denn Jesus ist als amerikanischer Zcitmigsverleger undenkbar, und ein solcher
kaun darum in Beziehung auf sein Geschäft nicht in Jesu Jußstapfen treten. Aber
die Frage ist allerdings eine kräftige Anregung zu einem energische» Protest gegen
die Gedankenlosigkeit und Heuchelei, mit der deu Christe» ganz allgemein die Nach¬
folge Christi zur Pflicht gemacht wird. Wir habe» in dem Aufsätze „Der Sinu
des Christentums" (im erstem Vierteljahr 1900, S. 380 und 444) einen Versuch
gewagt, die gewaltige Schwierigkeit zu lösen.

Es giebt glückliche Seelen, die weder von dogmatischen uoch von ethischen
Zweifeln geplagt werden, sondern im Geiste des Neuen Testaments wie in ihrem
Elemente leben und wirken. Zu ihnen gehört der frühere Schuceberger Schul-
direktor S. Bang, über dessen Wirksamkeit wir im 27. vorjährigen Heft berichtet
haben. Er ist bald darauf zum Bezirksschulinspektor in Dippoldiswalde befördert
worden und will nun einige lebendige Zeugen seiner gesegnete» Schnceberger
Wirksamkeit, insbesondre seines Religionsunterrichts, dessen Gegenstand das Lebe»
Jesu war, der Öffentlichkeit vorführen. Das „bekenntnisfreudige mündliche Wort
und das leuchtende Auge der Kinder" kann er freilich nicht zeigen, aber eine An¬
zahl von Niederschriften seiner dreizehn- und vierzehnjährigen Schülerinnen ver¬
öffentlicht er. Nur in den dringlichsten Fällen, schreibt er, habe bei der Anfertigung
dieser Aufsätze der Lehrer unterstützend und berichtigend eingegriffen. Das Unter¬
nehmen, solche Schüleraufsätze zu veröffentlichen, ist kühn, und mancher Kollege
Bangs wird spöttisch fragen, wie dick hundert „dringlichste Fälle" wohl vor¬
gekommen sein mögen. Wir überlassen solche Fragen und Untersuchungen den
Pädagogen vou Fach und bemerken uur, das; die Aufsätze als Niederschlag des von
Bang erteilten Religionsunterrichts die Beachtung der Pädagogen in hohem Maße
verdienen. Die Mädchen haben eine ganz klare Anschauung vou dem Schauplatz
und dein chronologischen Verlauf der evangelischen Geschichte, finden die einzelnen
Ereignisse in Harmonie mit dem Naturleben in deu verschiednen Jahreszeiten,
schildern Jdhllen aus dem Leben Jesu in der Form von Briefen von Zeitgenössinnen,
vergleichen die Frauen des Neuen Testaments mit bekannten deutschen Frauen und
leben im Neuen Testament wie Bang selbst. Die Aufsätze behandeln 44 Themata;
für einige dieser Themata sind mehrere Bearbeitungen mitgeteilt. Sie sind bei
Ernst Wunderlich in Leipzig (1901) unter dem Titel: Kinderstimmen aus dein
Unterricht im Leben Jesu erschienen.


Schriften zur Soziologie, Sozial- und Wirtschaftspolitik.

Ein
weißer Rabe ist der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat c>. D. Eb. D'Avis, der
in seiner Schrift: Die natürliche Volkswirtschaftsordnung und die staat¬
liche Wirtschaftspolitik (Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht, 1901) das reine
unverfälschte Mauchestertum predigt. „Auch abgesehen von der gänzlichen Unfähigkeit
des Menschen zur Regelung und Ordnung der Volkswirtschaft bedarf es einer
Zwangsregelimg überhaupt uicht. Die einzelnen Volksglieder wirtschaften auch ohne
äußern Zwang ans eignem Antrieb so, wie das Wohl der Volksgesellschaft es er¬
heischt. . . . Der eingeborne Eigennutztrieb aller beteiligten Einzelmenschen ist der


Grenzboten 11 1901 12
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[0097] Maßgebliches und Unmaßgebliches legen, was Jesus in diesen, Falle thun würde. Diesem Gelöbnis zufolge reformiert ein Zeitungsverleger seine Zeitung, verzichtet ein Eiscnbahndirektvr auf seine Stellung, weil die Gesellschaft, der er dient, betrügerisch verfährt, lege» Bischöfe und Prediger ihre bepfrüudeten Ämter nieder, führt eine schöne und reiche junge Dame eine be- trnnkne Dirne in ihr Hans, Das erzählt sehr hübsch Charles W, Sheldon in dem von E. Pfannkuche übersetzten Buche: In seinen Fußstnpfe». „Was würde Jesus thun?" (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1.900.) Der Kritiker wird auf die große Frage zunächst antworten, daß sie so allgemein gestellt keinen Sinn Hai, denn Jesus ist als amerikanischer Zcitmigsverleger undenkbar, und ein solcher kaun darum in Beziehung auf sein Geschäft nicht in Jesu Jußstapfen treten. Aber die Frage ist allerdings eine kräftige Anregung zu einem energische» Protest gegen die Gedankenlosigkeit und Heuchelei, mit der deu Christe» ganz allgemein die Nach¬ folge Christi zur Pflicht gemacht wird. Wir habe» in dem Aufsätze „Der Sinu des Christentums" (im erstem Vierteljahr 1900, S. 380 und 444) einen Versuch gewagt, die gewaltige Schwierigkeit zu lösen. Es giebt glückliche Seelen, die weder von dogmatischen uoch von ethischen Zweifeln geplagt werden, sondern im Geiste des Neuen Testaments wie in ihrem Elemente leben und wirken. Zu ihnen gehört der frühere Schuceberger Schul- direktor S. Bang, über dessen Wirksamkeit wir im 27. vorjährigen Heft berichtet haben. Er ist bald darauf zum Bezirksschulinspektor in Dippoldiswalde befördert worden und will nun einige lebendige Zeugen seiner gesegnete» Schnceberger Wirksamkeit, insbesondre seines Religionsunterrichts, dessen Gegenstand das Lebe» Jesu war, der Öffentlichkeit vorführen. Das „bekenntnisfreudige mündliche Wort und das leuchtende Auge der Kinder" kann er freilich nicht zeigen, aber eine An¬ zahl von Niederschriften seiner dreizehn- und vierzehnjährigen Schülerinnen ver¬ öffentlicht er. Nur in den dringlichsten Fällen, schreibt er, habe bei der Anfertigung dieser Aufsätze der Lehrer unterstützend und berichtigend eingegriffen. Das Unter¬ nehmen, solche Schüleraufsätze zu veröffentlichen, ist kühn, und mancher Kollege Bangs wird spöttisch fragen, wie dick hundert „dringlichste Fälle" wohl vor¬ gekommen sein mögen. Wir überlassen solche Fragen und Untersuchungen den Pädagogen vou Fach und bemerken uur, das; die Aufsätze als Niederschlag des von Bang erteilten Religionsunterrichts die Beachtung der Pädagogen in hohem Maße verdienen. Die Mädchen haben eine ganz klare Anschauung vou dem Schauplatz und dein chronologischen Verlauf der evangelischen Geschichte, finden die einzelnen Ereignisse in Harmonie mit dem Naturleben in deu verschiednen Jahreszeiten, schildern Jdhllen aus dem Leben Jesu in der Form von Briefen von Zeitgenössinnen, vergleichen die Frauen des Neuen Testaments mit bekannten deutschen Frauen und leben im Neuen Testament wie Bang selbst. Die Aufsätze behandeln 44 Themata; für einige dieser Themata sind mehrere Bearbeitungen mitgeteilt. Sie sind bei Ernst Wunderlich in Leipzig (1901) unter dem Titel: Kinderstimmen aus dein Unterricht im Leben Jesu erschienen. Schriften zur Soziologie, Sozial- und Wirtschaftspolitik. Ein weißer Rabe ist der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat c>. D. Eb. D'Avis, der in seiner Schrift: Die natürliche Volkswirtschaftsordnung und die staat¬ liche Wirtschaftspolitik (Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht, 1901) das reine unverfälschte Mauchestertum predigt. „Auch abgesehen von der gänzlichen Unfähigkeit des Menschen zur Regelung und Ordnung der Volkswirtschaft bedarf es einer Zwangsregelimg überhaupt uicht. Die einzelnen Volksglieder wirtschaften auch ohne äußern Zwang ans eignem Antrieb so, wie das Wohl der Volksgesellschaft es er¬ heischt. . . . Der eingeborne Eigennutztrieb aller beteiligten Einzelmenschen ist der Grenzboten 11 1901 12

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/97>, abgerufen am 02.07.2024.