Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Pancratius Laxitolinus

schritten, ulu sengend und plündernd die Well zu durchziehn. Und wie alles sich
wiederholt, so standen sie jetzt wiederum vor einem Kapitol. Wnr es verwunder¬
lich, daß sie auf die Frage, die damals an sie gestellt worden war, heute dieselbe
Antwort gaben?

Für unsern Freund war diese Thatsache kein Rätsel, sondern nur eine Be¬
stätigung seiner Vermutungen und Voraussetzungen -- eine glänzendere allerdings,
als er sie je zu erhoffen gewagt hatte. Sie bedeutete für ihn gleichsam das
Certifikat des Schicksals, daß es ihn als Verteidiger des Vaterlands, als Beschirmer
der Gesittung und der Kultur gegen das Barbarentum anerkenne. Nun durste er
nicht mehr zögern, seine Aufgabe zu erfülle", nun hieß es kämpfen!

Der Feind ließ ihm zum langen Überlegen auch gar keine Zeit, sondern um¬
schwärmte die Burg, um eine schwache Stelle in der Befestigung zu erspähe".
Bier oder fünf Mann unterzogen den Stall, die Waschküche nud das Backhaus,
Gebäude, die den Hof nach der Bergseite hin abschlossen, einer genanen, aber sie
wenig befriedigenden Untersuchung. Panemtius hatte nämlich alle drei in der
richtigen Erkenntnis, dnß ihre Verteidigung zwecklos und kaum durchführbar sein
werde, ausgeräumt und den Angreifern preisgegeben. Die kleine Thür, die ans
dein Burghause in den Hof führte, war vermauert worden und nahm deshalb die
Sorge des Belagerten gleichfalls nicht mehr in Anspruch. Es galt also zunächst,
die verfügbaren Streitkräfte auf die wirksame Verteidigung des "Hnnptpvrtnls" zu
konzentrieren. Hier war auch schnelles Eingreifen nötig, denn die Gallier ver¬
suchten schon, das meißelförmig zngeschnittne Ende einer'langen Stange nnter die
Thür zu schieben, um diese uach gewissen Gesetzen der Mechanik aus den Angeln
zu heben. Pancratius, der an dem Vorgang ein mehr als rein theoretisches
Interesse nahm und sich über den Verlauf des Experiments Kenntnis verschaffen
wollte, beugte sich aus dem Fenster, hielt es aber für ratsam, so schnell wie möglich
wieder zu verschwinden, da er nicht weniger als sieben Gewehre auf sich gerichtet
sah. Mit zwei Sprüngen war er in dem Gemach, worin die Basaltmunition auf¬
geschichtet lag, öffnete das Fenster und warf den ersten Stein in die Tiefe. Statt
des Wehgeschreis, das er erwartet hatte, vernahm er mir ein paar kräftige Flüche.
Kein Zweifel: der erste Stein hatte seineu Gallier verfehlt! Die einzige Folge
des Wurfs war, daß mehrere der Soldaten weit von der Thür zurücktraten und
mit schußfertigem Gewehr das Fenster bewachten, aus dem ein so unerwünschter
Gruß herabgekommen war. Sich unter diesen Umstände" noch einmal dem Fenster
zu nähern, hieß so viel, als sich dem gewissen Tode aussetzen. Und dies war
Pancratii Absicht keineswegs. In solchen Augenblicken bewährt sich das Genie des
großen Feldherrn. Unser Freund eilte in die Bibliothek, riß ans einem Regal
ein Brett, kehrte mehr fliegend als laufend damit zurück, schob es, nachdem er auf
das vordere Ende etliche der größten Steine gelegt hatte, weit über die Fenster¬
brüstung hinaus und kippte es um. Diesesmal war die Wirkung schon besser. Trotz
des Mas g, vous! der Wache war einer der Soldaten nicht rechtzeitig geflüchtet
und infolgedessen ziemlich stark am Arme getroffen worden. Er stürzte hin, erhob
ein fürchterliches Geheul, das allmählich in einen Katalog sämtlicher in Frankreich
gebräuchlicher Flüche überging, raffte sich auf und taumelte, den verletzten Arm gegen
die Bauchhöhle pressend, zu seinen Kameraden. Diese verspürten kein Lust mehr,
sich dem Basalthagel noch einmal auszusetzen, sondern begaben sich lebhaft gestikulierend
zu ihrem Leutnant, der noch immer ans der Gartenmauer saß und mehr belustigt
als gereizt die Entwicklung der Dinge abzuwarten schien.

Pancratius konnte sich nicht versagen, ans die zum Kriegsrat versammelten
Gallier einen Schuß aus seiner Entenflinte abzugeben, der jedoch über ihre Köpfe
hinwegging, da der geistliche Schütze die alte Jägerregel "Bergunter -- halt


Pancratius Laxitolinus

schritten, ulu sengend und plündernd die Well zu durchziehn. Und wie alles sich
wiederholt, so standen sie jetzt wiederum vor einem Kapitol. Wnr es verwunder¬
lich, daß sie auf die Frage, die damals an sie gestellt worden war, heute dieselbe
Antwort gaben?

Für unsern Freund war diese Thatsache kein Rätsel, sondern nur eine Be¬
stätigung seiner Vermutungen und Voraussetzungen — eine glänzendere allerdings,
als er sie je zu erhoffen gewagt hatte. Sie bedeutete für ihn gleichsam das
Certifikat des Schicksals, daß es ihn als Verteidiger des Vaterlands, als Beschirmer
der Gesittung und der Kultur gegen das Barbarentum anerkenne. Nun durste er
nicht mehr zögern, seine Aufgabe zu erfülle», nun hieß es kämpfen!

Der Feind ließ ihm zum langen Überlegen auch gar keine Zeit, sondern um¬
schwärmte die Burg, um eine schwache Stelle in der Befestigung zu erspähe».
Bier oder fünf Mann unterzogen den Stall, die Waschküche nud das Backhaus,
Gebäude, die den Hof nach der Bergseite hin abschlossen, einer genanen, aber sie
wenig befriedigenden Untersuchung. Panemtius hatte nämlich alle drei in der
richtigen Erkenntnis, dnß ihre Verteidigung zwecklos und kaum durchführbar sein
werde, ausgeräumt und den Angreifern preisgegeben. Die kleine Thür, die ans
dein Burghause in den Hof führte, war vermauert worden und nahm deshalb die
Sorge des Belagerten gleichfalls nicht mehr in Anspruch. Es galt also zunächst,
die verfügbaren Streitkräfte auf die wirksame Verteidigung des „Hnnptpvrtnls" zu
konzentrieren. Hier war auch schnelles Eingreifen nötig, denn die Gallier ver¬
suchten schon, das meißelförmig zngeschnittne Ende einer'langen Stange nnter die
Thür zu schieben, um diese uach gewissen Gesetzen der Mechanik aus den Angeln
zu heben. Pancratius, der an dem Vorgang ein mehr als rein theoretisches
Interesse nahm und sich über den Verlauf des Experiments Kenntnis verschaffen
wollte, beugte sich aus dem Fenster, hielt es aber für ratsam, so schnell wie möglich
wieder zu verschwinden, da er nicht weniger als sieben Gewehre auf sich gerichtet
sah. Mit zwei Sprüngen war er in dem Gemach, worin die Basaltmunition auf¬
geschichtet lag, öffnete das Fenster und warf den ersten Stein in die Tiefe. Statt
des Wehgeschreis, das er erwartet hatte, vernahm er mir ein paar kräftige Flüche.
Kein Zweifel: der erste Stein hatte seineu Gallier verfehlt! Die einzige Folge
des Wurfs war, daß mehrere der Soldaten weit von der Thür zurücktraten und
mit schußfertigem Gewehr das Fenster bewachten, aus dem ein so unerwünschter
Gruß herabgekommen war. Sich unter diesen Umstände» noch einmal dem Fenster
zu nähern, hieß so viel, als sich dem gewissen Tode aussetzen. Und dies war
Pancratii Absicht keineswegs. In solchen Augenblicken bewährt sich das Genie des
großen Feldherrn. Unser Freund eilte in die Bibliothek, riß ans einem Regal
ein Brett, kehrte mehr fliegend als laufend damit zurück, schob es, nachdem er auf
das vordere Ende etliche der größten Steine gelegt hatte, weit über die Fenster¬
brüstung hinaus und kippte es um. Diesesmal war die Wirkung schon besser. Trotz
des Mas g, vous! der Wache war einer der Soldaten nicht rechtzeitig geflüchtet
und infolgedessen ziemlich stark am Arme getroffen worden. Er stürzte hin, erhob
ein fürchterliches Geheul, das allmählich in einen Katalog sämtlicher in Frankreich
gebräuchlicher Flüche überging, raffte sich auf und taumelte, den verletzten Arm gegen
die Bauchhöhle pressend, zu seinen Kameraden. Diese verspürten kein Lust mehr,
sich dem Basalthagel noch einmal auszusetzen, sondern begaben sich lebhaft gestikulierend
zu ihrem Leutnant, der noch immer ans der Gartenmauer saß und mehr belustigt
als gereizt die Entwicklung der Dinge abzuwarten schien.

Pancratius konnte sich nicht versagen, ans die zum Kriegsrat versammelten
Gallier einen Schuß aus seiner Entenflinte abzugeben, der jedoch über ihre Köpfe
hinwegging, da der geistliche Schütze die alte Jägerregel „Bergunter — halt


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0477" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/235007"/>
          <fw type="header" place="top"> Pancratius Laxitolinus</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1421" prev="#ID_1420"> schritten, ulu sengend und plündernd die Well zu durchziehn. Und wie alles sich<lb/>
wiederholt, so standen sie jetzt wiederum vor einem Kapitol. Wnr es verwunder¬<lb/>
lich, daß sie auf die Frage, die damals an sie gestellt worden war, heute dieselbe<lb/>
Antwort gaben?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1422"> Für unsern Freund war diese Thatsache kein Rätsel, sondern nur eine Be¬<lb/>
stätigung seiner Vermutungen und Voraussetzungen &#x2014; eine glänzendere allerdings,<lb/>
als er sie je zu erhoffen gewagt hatte. Sie bedeutete für ihn gleichsam das<lb/>
Certifikat des Schicksals, daß es ihn als Verteidiger des Vaterlands, als Beschirmer<lb/>
der Gesittung und der Kultur gegen das Barbarentum anerkenne. Nun durste er<lb/>
nicht mehr zögern, seine Aufgabe zu erfülle», nun hieß es kämpfen!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1423"> Der Feind ließ ihm zum langen Überlegen auch gar keine Zeit, sondern um¬<lb/>
schwärmte die Burg, um eine schwache Stelle in der Befestigung zu erspähe».<lb/>
Bier oder fünf Mann unterzogen den Stall, die Waschküche nud das Backhaus,<lb/>
Gebäude, die den Hof nach der Bergseite hin abschlossen, einer genanen, aber sie<lb/>
wenig befriedigenden Untersuchung. Panemtius hatte nämlich alle drei in der<lb/>
richtigen Erkenntnis, dnß ihre Verteidigung zwecklos und kaum durchführbar sein<lb/>
werde, ausgeräumt und den Angreifern preisgegeben. Die kleine Thür, die ans<lb/>
dein Burghause in den Hof führte, war vermauert worden und nahm deshalb die<lb/>
Sorge des Belagerten gleichfalls nicht mehr in Anspruch. Es galt also zunächst,<lb/>
die verfügbaren Streitkräfte auf die wirksame Verteidigung des &#x201E;Hnnptpvrtnls" zu<lb/>
konzentrieren. Hier war auch schnelles Eingreifen nötig, denn die Gallier ver¬<lb/>
suchten schon, das meißelförmig zngeschnittne Ende einer'langen Stange nnter die<lb/>
Thür zu schieben, um diese uach gewissen Gesetzen der Mechanik aus den Angeln<lb/>
zu heben. Pancratius, der an dem Vorgang ein mehr als rein theoretisches<lb/>
Interesse nahm und sich über den Verlauf des Experiments Kenntnis verschaffen<lb/>
wollte, beugte sich aus dem Fenster, hielt es aber für ratsam, so schnell wie möglich<lb/>
wieder zu verschwinden, da er nicht weniger als sieben Gewehre auf sich gerichtet<lb/>
sah. Mit zwei Sprüngen war er in dem Gemach, worin die Basaltmunition auf¬<lb/>
geschichtet lag, öffnete das Fenster und warf den ersten Stein in die Tiefe. Statt<lb/>
des Wehgeschreis, das er erwartet hatte, vernahm er mir ein paar kräftige Flüche.<lb/>
Kein Zweifel: der erste Stein hatte seineu Gallier verfehlt! Die einzige Folge<lb/>
des Wurfs war, daß mehrere der Soldaten weit von der Thür zurücktraten und<lb/>
mit schußfertigem Gewehr das Fenster bewachten, aus dem ein so unerwünschter<lb/>
Gruß herabgekommen war. Sich unter diesen Umstände» noch einmal dem Fenster<lb/>
zu nähern, hieß so viel, als sich dem gewissen Tode aussetzen. Und dies war<lb/>
Pancratii Absicht keineswegs. In solchen Augenblicken bewährt sich das Genie des<lb/>
großen Feldherrn. Unser Freund eilte in die Bibliothek, riß ans einem Regal<lb/>
ein Brett, kehrte mehr fliegend als laufend damit zurück, schob es, nachdem er auf<lb/>
das vordere Ende etliche der größten Steine gelegt hatte, weit über die Fenster¬<lb/>
brüstung hinaus und kippte es um. Diesesmal war die Wirkung schon besser. Trotz<lb/>
des Mas g, vous! der Wache war einer der Soldaten nicht rechtzeitig geflüchtet<lb/>
und infolgedessen ziemlich stark am Arme getroffen worden. Er stürzte hin, erhob<lb/>
ein fürchterliches Geheul, das allmählich in einen Katalog sämtlicher in Frankreich<lb/>
gebräuchlicher Flüche überging, raffte sich auf und taumelte, den verletzten Arm gegen<lb/>
die Bauchhöhle pressend, zu seinen Kameraden. Diese verspürten kein Lust mehr,<lb/>
sich dem Basalthagel noch einmal auszusetzen, sondern begaben sich lebhaft gestikulierend<lb/>
zu ihrem Leutnant, der noch immer ans der Gartenmauer saß und mehr belustigt<lb/>
als gereizt die Entwicklung der Dinge abzuwarten schien.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1424" next="#ID_1425"> Pancratius konnte sich nicht versagen, ans die zum Kriegsrat versammelten<lb/>
Gallier einen Schuß aus seiner Entenflinte abzugeben, der jedoch über ihre Köpfe<lb/>
hinwegging, da der geistliche Schütze die alte Jägerregel &#x201E;Bergunter &#x2014; halt</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0477] Pancratius Laxitolinus schritten, ulu sengend und plündernd die Well zu durchziehn. Und wie alles sich wiederholt, so standen sie jetzt wiederum vor einem Kapitol. Wnr es verwunder¬ lich, daß sie auf die Frage, die damals an sie gestellt worden war, heute dieselbe Antwort gaben? Für unsern Freund war diese Thatsache kein Rätsel, sondern nur eine Be¬ stätigung seiner Vermutungen und Voraussetzungen — eine glänzendere allerdings, als er sie je zu erhoffen gewagt hatte. Sie bedeutete für ihn gleichsam das Certifikat des Schicksals, daß es ihn als Verteidiger des Vaterlands, als Beschirmer der Gesittung und der Kultur gegen das Barbarentum anerkenne. Nun durste er nicht mehr zögern, seine Aufgabe zu erfülle», nun hieß es kämpfen! Der Feind ließ ihm zum langen Überlegen auch gar keine Zeit, sondern um¬ schwärmte die Burg, um eine schwache Stelle in der Befestigung zu erspähe». Bier oder fünf Mann unterzogen den Stall, die Waschküche nud das Backhaus, Gebäude, die den Hof nach der Bergseite hin abschlossen, einer genanen, aber sie wenig befriedigenden Untersuchung. Panemtius hatte nämlich alle drei in der richtigen Erkenntnis, dnß ihre Verteidigung zwecklos und kaum durchführbar sein werde, ausgeräumt und den Angreifern preisgegeben. Die kleine Thür, die ans dein Burghause in den Hof führte, war vermauert worden und nahm deshalb die Sorge des Belagerten gleichfalls nicht mehr in Anspruch. Es galt also zunächst, die verfügbaren Streitkräfte auf die wirksame Verteidigung des „Hnnptpvrtnls" zu konzentrieren. Hier war auch schnelles Eingreifen nötig, denn die Gallier ver¬ suchten schon, das meißelförmig zngeschnittne Ende einer'langen Stange nnter die Thür zu schieben, um diese uach gewissen Gesetzen der Mechanik aus den Angeln zu heben. Pancratius, der an dem Vorgang ein mehr als rein theoretisches Interesse nahm und sich über den Verlauf des Experiments Kenntnis verschaffen wollte, beugte sich aus dem Fenster, hielt es aber für ratsam, so schnell wie möglich wieder zu verschwinden, da er nicht weniger als sieben Gewehre auf sich gerichtet sah. Mit zwei Sprüngen war er in dem Gemach, worin die Basaltmunition auf¬ geschichtet lag, öffnete das Fenster und warf den ersten Stein in die Tiefe. Statt des Wehgeschreis, das er erwartet hatte, vernahm er mir ein paar kräftige Flüche. Kein Zweifel: der erste Stein hatte seineu Gallier verfehlt! Die einzige Folge des Wurfs war, daß mehrere der Soldaten weit von der Thür zurücktraten und mit schußfertigem Gewehr das Fenster bewachten, aus dem ein so unerwünschter Gruß herabgekommen war. Sich unter diesen Umstände» noch einmal dem Fenster zu nähern, hieß so viel, als sich dem gewissen Tode aussetzen. Und dies war Pancratii Absicht keineswegs. In solchen Augenblicken bewährt sich das Genie des großen Feldherrn. Unser Freund eilte in die Bibliothek, riß ans einem Regal ein Brett, kehrte mehr fliegend als laufend damit zurück, schob es, nachdem er auf das vordere Ende etliche der größten Steine gelegt hatte, weit über die Fenster¬ brüstung hinaus und kippte es um. Diesesmal war die Wirkung schon besser. Trotz des Mas g, vous! der Wache war einer der Soldaten nicht rechtzeitig geflüchtet und infolgedessen ziemlich stark am Arme getroffen worden. Er stürzte hin, erhob ein fürchterliches Geheul, das allmählich in einen Katalog sämtlicher in Frankreich gebräuchlicher Flüche überging, raffte sich auf und taumelte, den verletzten Arm gegen die Bauchhöhle pressend, zu seinen Kameraden. Diese verspürten kein Lust mehr, sich dem Basalthagel noch einmal auszusetzen, sondern begaben sich lebhaft gestikulierend zu ihrem Leutnant, der noch immer ans der Gartenmauer saß und mehr belustigt als gereizt die Entwicklung der Dinge abzuwarten schien. Pancratius konnte sich nicht versagen, ans die zum Kriegsrat versammelten Gallier einen Schuß aus seiner Entenflinte abzugeben, der jedoch über ihre Köpfe hinwegging, da der geistliche Schütze die alte Jägerregel „Bergunter — halt

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/477
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/477>, abgerufen am 01.07.2024.