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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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pancratius LapitolinuS

der Sachlage unversucht zu lassen. Auch die Römer hatte" bet der Ankunft der
Gallter nicht gleich zu deu Waffen gegriffen, sondern zuvor diplomatische Verhand¬
lungen mit den Barbaren anzuknüpfen versucht. Und was die Römer gethan hatten,
war für Pancratius maßgebend. Sich hierbei der französischen Sprache zu be¬
dienen, hielt er unter seiner Würde, und von der deutschen glaubte er annehmen
zu müssen, daß sie dem Feinde ebenso unbekannt sei wie die lateinische. Sollte
er aber nnn einmal unverstanden bleiben, so schien es ihm ehrenvoller, wenn er
als Römer unverstanden blieb. Er nahm also ein Blatt Papier und schrieb in
der Sprache Latinas die Frage darauf, die laut dem Berichte des Livius die
römischen Gesandten in Clusium den fremden Eindringlingen vorgelegt hatten:
"Gallier! Mit welchem Rechte begehrt ihr fremdes Eigentum, und was habt ihr
in diesem Lande, das doch nicht das eure ist, zu suchen?" Diesen Zettel, auf dein
für die Antwort genügend Platz gelassen war, befestigte er nebst einem Bleistift
nu eine Angelschnur und ließ beides in die Tiefe hinab.

Er merkte an der Bewegung der Leine, daß man das Papier loslöste. Ein
Soldat brachte es dem Leutnant, der auf der niedrigen Gartenmauer saß und den
Vorgang mit einiger Verwundrung beobachtet hatte. Er warf einen Blick auf das
Blatt, rtef deu Friedensengel herbei und schien ihn aufzufordern, die Schrift zu
entziffern.

Das war leichter gesagt als gethan. Das flachshnarige Männlein nahm die
Brille von der Nase, putzte die Glaser sehr umständlich an einem Zipfel seines
Rockes, setzte sie wieder auf und hielt das Papier, soweit es sein Arm erlaubte,
von sich ab. Plötzlich ließ es den Arm sinken und schaute mit offnem Munde bald
deu Offizier an, bald zu dein Fenster empor, aus dem die seltsame Botschaft herab-
gekommen war. Der Leutnant, durch dieses Benehmen neugierig gemacht, erhob
sich, nahm dem Flachskopf den Zettel wieder aus der Hand und starrte mit dem
Ausdrucke der größten Verständnislosigkeit auf die Zeilen. Nun entspann sich
zwischen beiden ein lebhaftes Zwiegespräch, das damit endete, daß der Bebrillte
einen Soldaten herbeiwinkte, ihn kehrt machen ließ und seinen breiten Rücken als
Schreibpult benutzte. Einen Augenblick später verschwand der Soldat mit dem
Zettel aus dem Gesichtskreise des Beobachters, die Leine bewegte sich wieder, und
bald stieg das Papier, von ungeduldigen Händen gehaspelt, zur Kommandantur der
Festung hinauf. Pancratius entfaltete es mit fieberhafter Hast und las -- nicht
viel fehlte, so Ware er zu Boden gesunken -- und las in klassischem Latein dieselbe
Antwort, die einst die Römer ans ihre Frage erhalten hatten: "Wir tragen das
Recht auf der Spitze des Schwertes, und tapfern Männern gehört alles!"

Nichts ist ans dieser Welt von Bestand. Aber für deu Weisen giebt es die
tröstliche Gewißheit, daß alles einst wiederkehrt. Der Thor sieht das letzte Veilchen
des Frühlings mit Wehmut welken, er sieht trauernd die letzte Garbe des Sommers
in die Scheuer wandern und das letzte Blatt im Herbste vom Baume fallen. Der
Philosoph bleibt bei all dem unbewegt. Er weiß, daß in wenig Monaten neue
Veilchen blühn, neue Ähren reifen, neue Blätter grünen werden. Er weiß auch,
daß der Komet, der, große Dinge verheißend, am nächtlichen Himmel steht, aber
mit jeder Nacht kleiner und bleicher erscheint, nach tausend und mehr Jahren
wiederkehren und neue Ereignisse verkünden wird. Neue Ereignisse? Nein, anch
diese wiederholen sich. Was der Komet verkündet, ist dasselbe, was er vor so und
so viel Jahren schou verkündet hat, und wie es damals eintraf, so muß es auch
jetzt wieder eintreffen. Wundersame Erscheinungen um Himmel hatten einst den
Römern die Invasion der Barbaren angezeigt; gleich einer feurigen Rute hatte der
Schweif eines Kometen über dem Kapital geleuchtet, um stand der Komet wieder
am Himmel, und wieder hatten gallische Horden die Grenzen ihres Landes über-


pancratius LapitolinuS

der Sachlage unversucht zu lassen. Auch die Römer hatte» bet der Ankunft der
Gallter nicht gleich zu deu Waffen gegriffen, sondern zuvor diplomatische Verhand¬
lungen mit den Barbaren anzuknüpfen versucht. Und was die Römer gethan hatten,
war für Pancratius maßgebend. Sich hierbei der französischen Sprache zu be¬
dienen, hielt er unter seiner Würde, und von der deutschen glaubte er annehmen
zu müssen, daß sie dem Feinde ebenso unbekannt sei wie die lateinische. Sollte
er aber nnn einmal unverstanden bleiben, so schien es ihm ehrenvoller, wenn er
als Römer unverstanden blieb. Er nahm also ein Blatt Papier und schrieb in
der Sprache Latinas die Frage darauf, die laut dem Berichte des Livius die
römischen Gesandten in Clusium den fremden Eindringlingen vorgelegt hatten:
„Gallier! Mit welchem Rechte begehrt ihr fremdes Eigentum, und was habt ihr
in diesem Lande, das doch nicht das eure ist, zu suchen?" Diesen Zettel, auf dein
für die Antwort genügend Platz gelassen war, befestigte er nebst einem Bleistift
nu eine Angelschnur und ließ beides in die Tiefe hinab.

Er merkte an der Bewegung der Leine, daß man das Papier loslöste. Ein
Soldat brachte es dem Leutnant, der auf der niedrigen Gartenmauer saß und den
Vorgang mit einiger Verwundrung beobachtet hatte. Er warf einen Blick auf das
Blatt, rtef deu Friedensengel herbei und schien ihn aufzufordern, die Schrift zu
entziffern.

Das war leichter gesagt als gethan. Das flachshnarige Männlein nahm die
Brille von der Nase, putzte die Glaser sehr umständlich an einem Zipfel seines
Rockes, setzte sie wieder auf und hielt das Papier, soweit es sein Arm erlaubte,
von sich ab. Plötzlich ließ es den Arm sinken und schaute mit offnem Munde bald
deu Offizier an, bald zu dein Fenster empor, aus dem die seltsame Botschaft herab-
gekommen war. Der Leutnant, durch dieses Benehmen neugierig gemacht, erhob
sich, nahm dem Flachskopf den Zettel wieder aus der Hand und starrte mit dem
Ausdrucke der größten Verständnislosigkeit auf die Zeilen. Nun entspann sich
zwischen beiden ein lebhaftes Zwiegespräch, das damit endete, daß der Bebrillte
einen Soldaten herbeiwinkte, ihn kehrt machen ließ und seinen breiten Rücken als
Schreibpult benutzte. Einen Augenblick später verschwand der Soldat mit dem
Zettel aus dem Gesichtskreise des Beobachters, die Leine bewegte sich wieder, und
bald stieg das Papier, von ungeduldigen Händen gehaspelt, zur Kommandantur der
Festung hinauf. Pancratius entfaltete es mit fieberhafter Hast und las — nicht
viel fehlte, so Ware er zu Boden gesunken — und las in klassischem Latein dieselbe
Antwort, die einst die Römer ans ihre Frage erhalten hatten: „Wir tragen das
Recht auf der Spitze des Schwertes, und tapfern Männern gehört alles!"

Nichts ist ans dieser Welt von Bestand. Aber für deu Weisen giebt es die
tröstliche Gewißheit, daß alles einst wiederkehrt. Der Thor sieht das letzte Veilchen
des Frühlings mit Wehmut welken, er sieht trauernd die letzte Garbe des Sommers
in die Scheuer wandern und das letzte Blatt im Herbste vom Baume fallen. Der
Philosoph bleibt bei all dem unbewegt. Er weiß, daß in wenig Monaten neue
Veilchen blühn, neue Ähren reifen, neue Blätter grünen werden. Er weiß auch,
daß der Komet, der, große Dinge verheißend, am nächtlichen Himmel steht, aber
mit jeder Nacht kleiner und bleicher erscheint, nach tausend und mehr Jahren
wiederkehren und neue Ereignisse verkünden wird. Neue Ereignisse? Nein, anch
diese wiederholen sich. Was der Komet verkündet, ist dasselbe, was er vor so und
so viel Jahren schou verkündet hat, und wie es damals eintraf, so muß es auch
jetzt wieder eintreffen. Wundersame Erscheinungen um Himmel hatten einst den
Römern die Invasion der Barbaren angezeigt; gleich einer feurigen Rute hatte der
Schweif eines Kometen über dem Kapital geleuchtet, um stand der Komet wieder
am Himmel, und wieder hatten gallische Horden die Grenzen ihres Landes über-


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[0476] pancratius LapitolinuS der Sachlage unversucht zu lassen. Auch die Römer hatte» bet der Ankunft der Gallter nicht gleich zu deu Waffen gegriffen, sondern zuvor diplomatische Verhand¬ lungen mit den Barbaren anzuknüpfen versucht. Und was die Römer gethan hatten, war für Pancratius maßgebend. Sich hierbei der französischen Sprache zu be¬ dienen, hielt er unter seiner Würde, und von der deutschen glaubte er annehmen zu müssen, daß sie dem Feinde ebenso unbekannt sei wie die lateinische. Sollte er aber nnn einmal unverstanden bleiben, so schien es ihm ehrenvoller, wenn er als Römer unverstanden blieb. Er nahm also ein Blatt Papier und schrieb in der Sprache Latinas die Frage darauf, die laut dem Berichte des Livius die römischen Gesandten in Clusium den fremden Eindringlingen vorgelegt hatten: „Gallier! Mit welchem Rechte begehrt ihr fremdes Eigentum, und was habt ihr in diesem Lande, das doch nicht das eure ist, zu suchen?" Diesen Zettel, auf dein für die Antwort genügend Platz gelassen war, befestigte er nebst einem Bleistift nu eine Angelschnur und ließ beides in die Tiefe hinab. Er merkte an der Bewegung der Leine, daß man das Papier loslöste. Ein Soldat brachte es dem Leutnant, der auf der niedrigen Gartenmauer saß und den Vorgang mit einiger Verwundrung beobachtet hatte. Er warf einen Blick auf das Blatt, rtef deu Friedensengel herbei und schien ihn aufzufordern, die Schrift zu entziffern. Das war leichter gesagt als gethan. Das flachshnarige Männlein nahm die Brille von der Nase, putzte die Glaser sehr umständlich an einem Zipfel seines Rockes, setzte sie wieder auf und hielt das Papier, soweit es sein Arm erlaubte, von sich ab. Plötzlich ließ es den Arm sinken und schaute mit offnem Munde bald deu Offizier an, bald zu dein Fenster empor, aus dem die seltsame Botschaft herab- gekommen war. Der Leutnant, durch dieses Benehmen neugierig gemacht, erhob sich, nahm dem Flachskopf den Zettel wieder aus der Hand und starrte mit dem Ausdrucke der größten Verständnislosigkeit auf die Zeilen. Nun entspann sich zwischen beiden ein lebhaftes Zwiegespräch, das damit endete, daß der Bebrillte einen Soldaten herbeiwinkte, ihn kehrt machen ließ und seinen breiten Rücken als Schreibpult benutzte. Einen Augenblick später verschwand der Soldat mit dem Zettel aus dem Gesichtskreise des Beobachters, die Leine bewegte sich wieder, und bald stieg das Papier, von ungeduldigen Händen gehaspelt, zur Kommandantur der Festung hinauf. Pancratius entfaltete es mit fieberhafter Hast und las — nicht viel fehlte, so Ware er zu Boden gesunken — und las in klassischem Latein dieselbe Antwort, die einst die Römer ans ihre Frage erhalten hatten: „Wir tragen das Recht auf der Spitze des Schwertes, und tapfern Männern gehört alles!" Nichts ist ans dieser Welt von Bestand. Aber für deu Weisen giebt es die tröstliche Gewißheit, daß alles einst wiederkehrt. Der Thor sieht das letzte Veilchen des Frühlings mit Wehmut welken, er sieht trauernd die letzte Garbe des Sommers in die Scheuer wandern und das letzte Blatt im Herbste vom Baume fallen. Der Philosoph bleibt bei all dem unbewegt. Er weiß, daß in wenig Monaten neue Veilchen blühn, neue Ähren reifen, neue Blätter grünen werden. Er weiß auch, daß der Komet, der, große Dinge verheißend, am nächtlichen Himmel steht, aber mit jeder Nacht kleiner und bleicher erscheint, nach tausend und mehr Jahren wiederkehren und neue Ereignisse verkünden wird. Neue Ereignisse? Nein, anch diese wiederholen sich. Was der Komet verkündet, ist dasselbe, was er vor so und so viel Jahren schou verkündet hat, und wie es damals eintraf, so muß es auch jetzt wieder eintreffen. Wundersame Erscheinungen um Himmel hatten einst den Römern die Invasion der Barbaren angezeigt; gleich einer feurigen Rute hatte der Schweif eines Kometen über dem Kapital geleuchtet, um stand der Komet wieder am Himmel, und wieder hatten gallische Horden die Grenzen ihres Landes über-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/476>, abgerufen am 01.10.2024.