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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Kindersprache und Sprachgeschichte

sich die Entwicklung unsrer Sprache und der der drei- bis sechsjährigen Kinder
ziemlich in derselben Richtung vollzieht. Welches ist nun die Sprache der
jüngern, der ein- bis zweijährigen Kinder, und was kann sie uns für die Ge¬
schichte der menschlichen Sprache lehren? Wir gehn vom Wortschätze aus
und können damit unmittelbar an das Vorhergehende anknüpfen.

In der Sprache eines einjährigen Mädchens spielte das Wort apu eine
große Rolle. Es bezeichnete nicht nur den Apfel -- Apu war natürlich aus
Apfel entstellt --, sondern erstens alles Runde, den Ball sowohl wie die Kar¬
toffel, zweitens aber auch alles, was gut schmeckte, insbesondre Kuchen. Nicht
minder vieldeutig pflegt ein beliebtes Wort der Ammeusprache, haha, zu sein.
Das Kind bezeichnet damit nicht nur das Schlafen, sondern auch das Bett, das
Kissen, das Nachtkleid. Und -- noch wunderlicher: ein Kind gebrauchte auf
auch für herab, warm auch für kalt, ein andres zu viel auch für zu wenig,
ein drittes nein auch für ja, ein viertes Hut aufsetzen much für Hut absetzen.
Also auch Gegensätze werden von den Kindern mit einem und demselben Aus¬
drucke benannt.

Dieselbe Wortarmut hat nun auf der Kindheitsstufe der Menschensprache
geherrscht. Auch da haben viele Dinge, Thätigkeiten, Eigenschaften, wenn
sie einander irgendwie ähnlich waren, in irgend einem Zusammenhange oder
endlich im Gegensatze zu einander standen -- wir sehen, es sind wieder dieselben
Assoziationsbande, von denen im vorigen Abschnitte die Rede war --, einen
und denselben Namen gehabt. Es ist das nicht allein nach der Analogie der
Kindersprache vorauszusetzen, es ist auch nachgewiesen, nachgewiesen insbesondre
für den so sehr merkwürdigen letzten Fall. Die älteste Sprache, die aus schrift¬
lichen Denkmälern zu uns redet, das Ägyptische, bietet uns dafür Beispiele.
Dort werden z. B. "schwach" und "stark" durch das eine Wort Keu bezeichnet.
Man fragt wohl: Wie war es möglich, daß sich die Menschen bei einer der¬
artigen Vieldeutigkeit ihrer Worte miteinander verständigten? Nun, unsre
Kinder zeigen uns die Möglichkeit. Ihnen gelingt es jedenfalls trotz ihrer
höchst unbelMichcu Ausdrucksweise sich verständlich zu machen. Das Kind,
das für "Hut abnehmen" und "Hut aufsetzen" nur eine Bezeichnung hat, kann
doch in der Regel nicht mißverstanden werden. Die Lage, in der es die Worte
anwendet, zeigt jedesmal deutlich genug, was von beiden gemeint ist: hat es
den Hut auf dem Kopfe, so kann es, zumal wenn noch ausdrucksvoller Ton,
Miene, Gebärde hinzukommen, nur das Abnehmen bedeuten, und entsprechend
umgekehrt. Aber auch wenn aus den äußern Umständen der Sinn nicht er¬
kennbar ist, wird ein Mißverständnis meistens ausgeschlossen sein. Dann reden
Gesichtsausdruck, Ton und Gebärden eine ausreichend deutliche Sprache. Und
diese letztgenannten Hilfsmittel haben wir nnn auch für die ältesten Stufen
der Sprache der Menschheit in Anspruch zu nehmen, bilden doch noch heute
bei unzähligen Völkern, und nicht bloß Naturvölkern, Gebärden die unerlä߬
liche Begleitung der Lcmtsprachc. Sie haben auch bei der Vieldeutigkeit eines
Ausdrucks und insbesondre much in den: wunderlichen Falle, daß für zwei


Kindersprache und Sprachgeschichte

sich die Entwicklung unsrer Sprache und der der drei- bis sechsjährigen Kinder
ziemlich in derselben Richtung vollzieht. Welches ist nun die Sprache der
jüngern, der ein- bis zweijährigen Kinder, und was kann sie uns für die Ge¬
schichte der menschlichen Sprache lehren? Wir gehn vom Wortschätze aus
und können damit unmittelbar an das Vorhergehende anknüpfen.

In der Sprache eines einjährigen Mädchens spielte das Wort apu eine
große Rolle. Es bezeichnete nicht nur den Apfel — Apu war natürlich aus
Apfel entstellt —, sondern erstens alles Runde, den Ball sowohl wie die Kar¬
toffel, zweitens aber auch alles, was gut schmeckte, insbesondre Kuchen. Nicht
minder vieldeutig pflegt ein beliebtes Wort der Ammeusprache, haha, zu sein.
Das Kind bezeichnet damit nicht nur das Schlafen, sondern auch das Bett, das
Kissen, das Nachtkleid. Und — noch wunderlicher: ein Kind gebrauchte auf
auch für herab, warm auch für kalt, ein andres zu viel auch für zu wenig,
ein drittes nein auch für ja, ein viertes Hut aufsetzen much für Hut absetzen.
Also auch Gegensätze werden von den Kindern mit einem und demselben Aus¬
drucke benannt.

Dieselbe Wortarmut hat nun auf der Kindheitsstufe der Menschensprache
geherrscht. Auch da haben viele Dinge, Thätigkeiten, Eigenschaften, wenn
sie einander irgendwie ähnlich waren, in irgend einem Zusammenhange oder
endlich im Gegensatze zu einander standen — wir sehen, es sind wieder dieselben
Assoziationsbande, von denen im vorigen Abschnitte die Rede war —, einen
und denselben Namen gehabt. Es ist das nicht allein nach der Analogie der
Kindersprache vorauszusetzen, es ist auch nachgewiesen, nachgewiesen insbesondre
für den so sehr merkwürdigen letzten Fall. Die älteste Sprache, die aus schrift¬
lichen Denkmälern zu uns redet, das Ägyptische, bietet uns dafür Beispiele.
Dort werden z. B. „schwach" und „stark" durch das eine Wort Keu bezeichnet.
Man fragt wohl: Wie war es möglich, daß sich die Menschen bei einer der¬
artigen Vieldeutigkeit ihrer Worte miteinander verständigten? Nun, unsre
Kinder zeigen uns die Möglichkeit. Ihnen gelingt es jedenfalls trotz ihrer
höchst unbelMichcu Ausdrucksweise sich verständlich zu machen. Das Kind,
das für „Hut abnehmen" und „Hut aufsetzen" nur eine Bezeichnung hat, kann
doch in der Regel nicht mißverstanden werden. Die Lage, in der es die Worte
anwendet, zeigt jedesmal deutlich genug, was von beiden gemeint ist: hat es
den Hut auf dem Kopfe, so kann es, zumal wenn noch ausdrucksvoller Ton,
Miene, Gebärde hinzukommen, nur das Abnehmen bedeuten, und entsprechend
umgekehrt. Aber auch wenn aus den äußern Umständen der Sinn nicht er¬
kennbar ist, wird ein Mißverständnis meistens ausgeschlossen sein. Dann reden
Gesichtsausdruck, Ton und Gebärden eine ausreichend deutliche Sprache. Und
diese letztgenannten Hilfsmittel haben wir nnn auch für die ältesten Stufen
der Sprache der Menschheit in Anspruch zu nehmen, bilden doch noch heute
bei unzähligen Völkern, und nicht bloß Naturvölkern, Gebärden die unerlä߬
liche Begleitung der Lcmtsprachc. Sie haben auch bei der Vieldeutigkeit eines
Ausdrucks und insbesondre much in den: wunderlichen Falle, daß für zwei


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[0426] Kindersprache und Sprachgeschichte sich die Entwicklung unsrer Sprache und der der drei- bis sechsjährigen Kinder ziemlich in derselben Richtung vollzieht. Welches ist nun die Sprache der jüngern, der ein- bis zweijährigen Kinder, und was kann sie uns für die Ge¬ schichte der menschlichen Sprache lehren? Wir gehn vom Wortschätze aus und können damit unmittelbar an das Vorhergehende anknüpfen. In der Sprache eines einjährigen Mädchens spielte das Wort apu eine große Rolle. Es bezeichnete nicht nur den Apfel — Apu war natürlich aus Apfel entstellt —, sondern erstens alles Runde, den Ball sowohl wie die Kar¬ toffel, zweitens aber auch alles, was gut schmeckte, insbesondre Kuchen. Nicht minder vieldeutig pflegt ein beliebtes Wort der Ammeusprache, haha, zu sein. Das Kind bezeichnet damit nicht nur das Schlafen, sondern auch das Bett, das Kissen, das Nachtkleid. Und — noch wunderlicher: ein Kind gebrauchte auf auch für herab, warm auch für kalt, ein andres zu viel auch für zu wenig, ein drittes nein auch für ja, ein viertes Hut aufsetzen much für Hut absetzen. Also auch Gegensätze werden von den Kindern mit einem und demselben Aus¬ drucke benannt. Dieselbe Wortarmut hat nun auf der Kindheitsstufe der Menschensprache geherrscht. Auch da haben viele Dinge, Thätigkeiten, Eigenschaften, wenn sie einander irgendwie ähnlich waren, in irgend einem Zusammenhange oder endlich im Gegensatze zu einander standen — wir sehen, es sind wieder dieselben Assoziationsbande, von denen im vorigen Abschnitte die Rede war —, einen und denselben Namen gehabt. Es ist das nicht allein nach der Analogie der Kindersprache vorauszusetzen, es ist auch nachgewiesen, nachgewiesen insbesondre für den so sehr merkwürdigen letzten Fall. Die älteste Sprache, die aus schrift¬ lichen Denkmälern zu uns redet, das Ägyptische, bietet uns dafür Beispiele. Dort werden z. B. „schwach" und „stark" durch das eine Wort Keu bezeichnet. Man fragt wohl: Wie war es möglich, daß sich die Menschen bei einer der¬ artigen Vieldeutigkeit ihrer Worte miteinander verständigten? Nun, unsre Kinder zeigen uns die Möglichkeit. Ihnen gelingt es jedenfalls trotz ihrer höchst unbelMichcu Ausdrucksweise sich verständlich zu machen. Das Kind, das für „Hut abnehmen" und „Hut aufsetzen" nur eine Bezeichnung hat, kann doch in der Regel nicht mißverstanden werden. Die Lage, in der es die Worte anwendet, zeigt jedesmal deutlich genug, was von beiden gemeint ist: hat es den Hut auf dem Kopfe, so kann es, zumal wenn noch ausdrucksvoller Ton, Miene, Gebärde hinzukommen, nur das Abnehmen bedeuten, und entsprechend umgekehrt. Aber auch wenn aus den äußern Umständen der Sinn nicht er¬ kennbar ist, wird ein Mißverständnis meistens ausgeschlossen sein. Dann reden Gesichtsausdruck, Ton und Gebärden eine ausreichend deutliche Sprache. Und diese letztgenannten Hilfsmittel haben wir nnn auch für die ältesten Stufen der Sprache der Menschheit in Anspruch zu nehmen, bilden doch noch heute bei unzähligen Völkern, und nicht bloß Naturvölkern, Gebärden die unerlä߬ liche Begleitung der Lcmtsprachc. Sie haben auch bei der Vieldeutigkeit eines Ausdrucks und insbesondre much in den: wunderlichen Falle, daß für zwei

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/426>, abgerufen am 22.07.2024.