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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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nehmen, daß ich dort schon einmal gewesen sei? In Frankreich repräsentiert in
den Hotels meistens die Wirtin, nicht der Wirt, Ich holte mir also die Wirtin
und fragte sie, ob sie schon vor dreißig Jahren hier gewesen Ware, Sie verneinte
es, sie hätte erst vor fünfzehn Jahren hierher geheiratet. Ich erzählte ihr, daß ich
vor dreißig Jahren schon einmal in Dnclnir gewesen sei als preußischer Offizier.
Dann müsse sie ihren Mann rufen, sagte sie, der könne mir Auskunft geben, und
holte ihre" Ehemann herbei. Der kam ganz freudig erregt und fragte mich gleich:
"Dann haben Sie ja bei uns Weihnachten gefeiert? Hier in diesem Eßzimmer
stand der Tcmnenbnum. Sehen Sie nnr diesen großen Tisch, ich habe ihn mit
Wachsleinwand überziehn lassen, wenn ich die abrisse, würden wahrscheinlich noch
Spuren von den Linien zu sehen sein, die die Herren darauf gezogen hatten, um
zu hazardiercn. Ich war damals ein fünfzehnjähriger Junge und half meiner
Mutter beim Servieren." Und nun fragte er nach dem Kameraden, der Champagner
immer mit Stone gemischt getrunken, und dem, der an einem Abend so viel Geld
verspielt hatte, daß er sich von dem französischen Hotelbesitzer 500 Franken habe
borgen müssen. Der Offizier war ein ehrlicher Mann, fügte mein Wirt hinzu, nach
einer Woche habe er pünktlich seine Schuld bezahlt, obgleich er nicht mehr in
Dnclair gewesen war. Vos hotel-res n'et,a-ihne> luöebants, so schloß er seine vielen
Fragen und Erinnerungen. Dann fragte ich nach dem und jenem. Tot! Aber
zwei Damen lebten noch, die ich einst, wenn auch nur flüchtig, kennen gelernt hatte,
Mutter und Tochter. Die Mutter und ihr damals "och lebender Gatte galten als
die reichsten Leute in Dnelair, ihre Tochter, meiner Erinnerung nach eine hübsche
dunkle Blondine, mittelgroß, war mit einem Franzosen verlobt. Zwei Kameraden
kamen dort ins Quartier. Der eine war bald sterblich in die Tochter verliebt, aber
seine Bemühungen, ihr Herz zu erweichen, waren vergeblich. Denn sie hatte ihr Herz
verloren, aber nicht mehr an ihren Verlobten, sondern an den zweiten Kameraden,
dessen leichter Sinn und lebhaftes Temperament sie gefesselt hatte. Es war wieder
einmal die alte Heimische Geschichte, die ewig neu bleibt. Aus allen diesen Herzens-
beziehnngcn wurde nichts, nach dem Frieden hatte die junge Dame schließlich ihren
französischen Verlobten geheiratet. Jetzt war sie als Witwe wieder zu haben.


An der Austreberthe

In der Kinderzeit hörte ich so manches Märchen von einem verwünschten
Schloß, das still und vergessen mitten im Walde liegt. Der Epheu rankt bis an
das Dach und umspinnt die Mauern, der Bach fließt träumerisch zwischeu den mit
Moos bewachsenen Felsblöcken dahin, die alten dunkeln Tannen strecken ihre Äste
durcheinander und sperre" deu neugierigen Menschen den Zugang. Dieses Märchen
wurde an der Austreberthe zur Wirklichkeit, schöner als meine Phantasie es ge¬
träumt hatte. Als einziger Gebieter zog ich in ein menschenleeres Schlößchen in
einer zaubervollen Tannenwildnis. Ans den grünen Tannennadeln glitzerte der
Reif mit Millionen Reflexen im Sonnenlicht. Kein Land unterbrach die Waldesstille.

Es mutet einen wnndcrbnr an, unbekannte Wohnrnnmc zu betreten, in denen
alles steht und liegt, wie es vor wenig Tagen von den Besitzern hingestellt oder
hingelegt ist. Man sucht sich ein Bild von den Bewohnern zu machen, man glaubt
noch die Wärme der Hand zu empfinden, in der ein Gegenstand geruht hat, man
schaut sich bei jedem Geräusch um, als müßte ein Bewohner zum Vorschein kommen.
Ich ließ von meinen Leuten Feuer im Kamin machen, gab die erforderlichen Be¬
fehle und ließ meiner Einbildungskraft freien Lauf. Da brachte ein ländliches
Fuhrwerk den Besitzer. Es war'ein fabelhaft bescheidner Mensch, dessen ganzes
Auftreten eine Entschuldigung war, daß er existierte. Allmählich laute er auf und


nehmen, daß ich dort schon einmal gewesen sei? In Frankreich repräsentiert in
den Hotels meistens die Wirtin, nicht der Wirt, Ich holte mir also die Wirtin
und fragte sie, ob sie schon vor dreißig Jahren hier gewesen Ware, Sie verneinte
es, sie hätte erst vor fünfzehn Jahren hierher geheiratet. Ich erzählte ihr, daß ich
vor dreißig Jahren schon einmal in Dnclnir gewesen sei als preußischer Offizier.
Dann müsse sie ihren Mann rufen, sagte sie, der könne mir Auskunft geben, und
holte ihre» Ehemann herbei. Der kam ganz freudig erregt und fragte mich gleich:
„Dann haben Sie ja bei uns Weihnachten gefeiert? Hier in diesem Eßzimmer
stand der Tcmnenbnum. Sehen Sie nnr diesen großen Tisch, ich habe ihn mit
Wachsleinwand überziehn lassen, wenn ich die abrisse, würden wahrscheinlich noch
Spuren von den Linien zu sehen sein, die die Herren darauf gezogen hatten, um
zu hazardiercn. Ich war damals ein fünfzehnjähriger Junge und half meiner
Mutter beim Servieren." Und nun fragte er nach dem Kameraden, der Champagner
immer mit Stone gemischt getrunken, und dem, der an einem Abend so viel Geld
verspielt hatte, daß er sich von dem französischen Hotelbesitzer 500 Franken habe
borgen müssen. Der Offizier war ein ehrlicher Mann, fügte mein Wirt hinzu, nach
einer Woche habe er pünktlich seine Schuld bezahlt, obgleich er nicht mehr in
Dnclair gewesen war. Vos hotel-res n'et,a-ihne> luöebants, so schloß er seine vielen
Fragen und Erinnerungen. Dann fragte ich nach dem und jenem. Tot! Aber
zwei Damen lebten noch, die ich einst, wenn auch nur flüchtig, kennen gelernt hatte,
Mutter und Tochter. Die Mutter und ihr damals »och lebender Gatte galten als
die reichsten Leute in Dnelair, ihre Tochter, meiner Erinnerung nach eine hübsche
dunkle Blondine, mittelgroß, war mit einem Franzosen verlobt. Zwei Kameraden
kamen dort ins Quartier. Der eine war bald sterblich in die Tochter verliebt, aber
seine Bemühungen, ihr Herz zu erweichen, waren vergeblich. Denn sie hatte ihr Herz
verloren, aber nicht mehr an ihren Verlobten, sondern an den zweiten Kameraden,
dessen leichter Sinn und lebhaftes Temperament sie gefesselt hatte. Es war wieder
einmal die alte Heimische Geschichte, die ewig neu bleibt. Aus allen diesen Herzens-
beziehnngcn wurde nichts, nach dem Frieden hatte die junge Dame schließlich ihren
französischen Verlobten geheiratet. Jetzt war sie als Witwe wieder zu haben.


An der Austreberthe

In der Kinderzeit hörte ich so manches Märchen von einem verwünschten
Schloß, das still und vergessen mitten im Walde liegt. Der Epheu rankt bis an
das Dach und umspinnt die Mauern, der Bach fließt träumerisch zwischeu den mit
Moos bewachsenen Felsblöcken dahin, die alten dunkeln Tannen strecken ihre Äste
durcheinander und sperre» deu neugierigen Menschen den Zugang. Dieses Märchen
wurde an der Austreberthe zur Wirklichkeit, schöner als meine Phantasie es ge¬
träumt hatte. Als einziger Gebieter zog ich in ein menschenleeres Schlößchen in
einer zaubervollen Tannenwildnis. Ans den grünen Tannennadeln glitzerte der
Reif mit Millionen Reflexen im Sonnenlicht. Kein Land unterbrach die Waldesstille.

Es mutet einen wnndcrbnr an, unbekannte Wohnrnnmc zu betreten, in denen
alles steht und liegt, wie es vor wenig Tagen von den Besitzern hingestellt oder
hingelegt ist. Man sucht sich ein Bild von den Bewohnern zu machen, man glaubt
noch die Wärme der Hand zu empfinden, in der ein Gegenstand geruht hat, man
schaut sich bei jedem Geräusch um, als müßte ein Bewohner zum Vorschein kommen.
Ich ließ von meinen Leuten Feuer im Kamin machen, gab die erforderlichen Be¬
fehle und ließ meiner Einbildungskraft freien Lauf. Da brachte ein ländliches
Fuhrwerk den Besitzer. Es war'ein fabelhaft bescheidner Mensch, dessen ganzes
Auftreten eine Entschuldigung war, daß er existierte. Allmählich laute er auf und


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[0237] nehmen, daß ich dort schon einmal gewesen sei? In Frankreich repräsentiert in den Hotels meistens die Wirtin, nicht der Wirt, Ich holte mir also die Wirtin und fragte sie, ob sie schon vor dreißig Jahren hier gewesen Ware, Sie verneinte es, sie hätte erst vor fünfzehn Jahren hierher geheiratet. Ich erzählte ihr, daß ich vor dreißig Jahren schon einmal in Dnclnir gewesen sei als preußischer Offizier. Dann müsse sie ihren Mann rufen, sagte sie, der könne mir Auskunft geben, und holte ihre» Ehemann herbei. Der kam ganz freudig erregt und fragte mich gleich: „Dann haben Sie ja bei uns Weihnachten gefeiert? Hier in diesem Eßzimmer stand der Tcmnenbnum. Sehen Sie nnr diesen großen Tisch, ich habe ihn mit Wachsleinwand überziehn lassen, wenn ich die abrisse, würden wahrscheinlich noch Spuren von den Linien zu sehen sein, die die Herren darauf gezogen hatten, um zu hazardiercn. Ich war damals ein fünfzehnjähriger Junge und half meiner Mutter beim Servieren." Und nun fragte er nach dem Kameraden, der Champagner immer mit Stone gemischt getrunken, und dem, der an einem Abend so viel Geld verspielt hatte, daß er sich von dem französischen Hotelbesitzer 500 Franken habe borgen müssen. Der Offizier war ein ehrlicher Mann, fügte mein Wirt hinzu, nach einer Woche habe er pünktlich seine Schuld bezahlt, obgleich er nicht mehr in Dnclair gewesen war. Vos hotel-res n'et,a-ihne> luöebants, so schloß er seine vielen Fragen und Erinnerungen. Dann fragte ich nach dem und jenem. Tot! Aber zwei Damen lebten noch, die ich einst, wenn auch nur flüchtig, kennen gelernt hatte, Mutter und Tochter. Die Mutter und ihr damals »och lebender Gatte galten als die reichsten Leute in Dnelair, ihre Tochter, meiner Erinnerung nach eine hübsche dunkle Blondine, mittelgroß, war mit einem Franzosen verlobt. Zwei Kameraden kamen dort ins Quartier. Der eine war bald sterblich in die Tochter verliebt, aber seine Bemühungen, ihr Herz zu erweichen, waren vergeblich. Denn sie hatte ihr Herz verloren, aber nicht mehr an ihren Verlobten, sondern an den zweiten Kameraden, dessen leichter Sinn und lebhaftes Temperament sie gefesselt hatte. Es war wieder einmal die alte Heimische Geschichte, die ewig neu bleibt. Aus allen diesen Herzens- beziehnngcn wurde nichts, nach dem Frieden hatte die junge Dame schließlich ihren französischen Verlobten geheiratet. Jetzt war sie als Witwe wieder zu haben. An der Austreberthe In der Kinderzeit hörte ich so manches Märchen von einem verwünschten Schloß, das still und vergessen mitten im Walde liegt. Der Epheu rankt bis an das Dach und umspinnt die Mauern, der Bach fließt träumerisch zwischeu den mit Moos bewachsenen Felsblöcken dahin, die alten dunkeln Tannen strecken ihre Äste durcheinander und sperre» deu neugierigen Menschen den Zugang. Dieses Märchen wurde an der Austreberthe zur Wirklichkeit, schöner als meine Phantasie es ge¬ träumt hatte. Als einziger Gebieter zog ich in ein menschenleeres Schlößchen in einer zaubervollen Tannenwildnis. Ans den grünen Tannennadeln glitzerte der Reif mit Millionen Reflexen im Sonnenlicht. Kein Land unterbrach die Waldesstille. Es mutet einen wnndcrbnr an, unbekannte Wohnrnnmc zu betreten, in denen alles steht und liegt, wie es vor wenig Tagen von den Besitzern hingestellt oder hingelegt ist. Man sucht sich ein Bild von den Bewohnern zu machen, man glaubt noch die Wärme der Hand zu empfinden, in der ein Gegenstand geruht hat, man schaut sich bei jedem Geräusch um, als müßte ein Bewohner zum Vorschein kommen. Ich ließ von meinen Leuten Feuer im Kamin machen, gab die erforderlichen Be¬ fehle und ließ meiner Einbildungskraft freien Lauf. Da brachte ein ländliches Fuhrwerk den Besitzer. Es war'ein fabelhaft bescheidner Mensch, dessen ganzes Auftreten eine Entschuldigung war, daß er existierte. Allmählich laute er auf und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/237>, abgerufen am 03.07.2024.