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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Herbsttage in der Gifel

gegen 35" Jahre gehalten haben muß. Die Herren von Dann werden zuerst
im Jahre 731 genannt; um das Jahr 1000 saß einer von ihnen als Erz-
bischof auf dein Trierer Stuhle, ein andrer war um dieselbe Zeit Abt von
Priim. Zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts wurden die Herren von Daun
mit dem Marschallamte von Luxemburg belehnt, scheinen aber bald darauf in
der Hauptlinie ausgestorben zu sein. Hundert Jahre später taucht ein Ägidius
von Dann auf, der, anfangs Domherr zu Trier, bald das Brevier mit dem
Schwerte vertauschte und sich zu einem Raubritter größten Stils ausbildete.
Er zog gegen Trier, Jülich und endlich, unter den Fahnen des Königs Johann
von Böhmen, gegen den Kaiser Ludwig den Bayer zu Felde, wurde aber
schließlich von der vereinigten kurtrierischen und kurkölnischer Streitmacht be¬
siegt und seiner Burg beraubt. Nachdem im beginnenden fünfzehnten Jahr¬
hundert auch die Seitenlinien erloschen waren, nahm ein andres Geschlecht
Namen und Wappen der Familie an, fügte dem Wappen jedoch die französischen
Lilien ein und erlangte im Jahre 1655 die Erhebung in den Reichsgrafeu-
stand. Seitdem spielten die Grafen von Dann am kaiserlichen Hofe eine Rolle,
verloren jedoch jedes Interesse an der heimatlichen Burg, die im Dreißigjährigen
Kriege übrigens größtenteils zerstört worden war. Bon der einst sehr be¬
deutenden Anlage haben sich nur die Umfassungsmauer und ein kleiner Turm
erhalten. Im Burghofe stehn jedoch einige neuere Gebäude, darunter das
kurfürstliche Rendant von, Jahre 1712, jetzt Oberförsterei, und die 1863 er¬
baute protestantische Kirche.

Kein Ort in der ganzen Gegend pflegt seine geschichtlichen Traditionen
so eifrig wie Dann. Überall, sogar auf den Wegweisern, sieht man das
Warenzeichen: das rote Gitter im goldnen Feld; von den Dächern flattern
bei festlichen Gelegenheiten rot-gelbe Fahnen, und wenn einem Dauner Bürger
ein Söhnlein geboren wird, so läßt er es sicherlich auf die Namen Leopold
Josef Maria oder Wirich Philipp Lorenz .......- so hieß der gleichfalls berühmte
Vater des Feldmarschalls -- taufen. In der Krypta der schönen, sehr alten
Pfarrkirche des Orts hat "Philipp Ernst, Graf und Herr zu Dann, dero
Rom Kays. Maj. Obrister zu Fuß," neben seiner Gemahlin Ursula, Freiin
von Groschlag, eine Ruhestätte gefunden. Beider Bildnisse hängen in der
Borhalle der Kirche, einem Wappenschilde gegenüber, dessen lauge Unterschrift
sämtliche Titel und Würden des Grafen Wirich aufführt. An dessen großen
Sohn, den "deutschen Fnbius Cunctator," wie ihn ein zeitgenössischer anonymer
Biograph treffend nennt, hat sich in Dann kein sichtbares Erinnerungszeichen
erhalten. Vielleicht entschließt man sich dazu, in Wien, wo es an schönen
Porträts des berühmten Strategen nicht fehlt, eine gute Kopie anfertigen zu
lasten und in der Kirche seines Heimatstädtchens aufzuhängen. Graf Leopold
hätte eine solche Ehrung als genialer Heerführer, als edler Mensch, als treuer
Diener seiner Kaiserin und nicht zuletzt als ebenbürtiger Gegner des großen
Preußenkönigs, der ihm seine Hochachtung nie versagt hat, voll verdient. Die
freundliche Eifelstadt, die heute als Devise die stolzen Worte Lilium müzoit


Herbsttage in der Gifel

gegen 35» Jahre gehalten haben muß. Die Herren von Dann werden zuerst
im Jahre 731 genannt; um das Jahr 1000 saß einer von ihnen als Erz-
bischof auf dein Trierer Stuhle, ein andrer war um dieselbe Zeit Abt von
Priim. Zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts wurden die Herren von Daun
mit dem Marschallamte von Luxemburg belehnt, scheinen aber bald darauf in
der Hauptlinie ausgestorben zu sein. Hundert Jahre später taucht ein Ägidius
von Dann auf, der, anfangs Domherr zu Trier, bald das Brevier mit dem
Schwerte vertauschte und sich zu einem Raubritter größten Stils ausbildete.
Er zog gegen Trier, Jülich und endlich, unter den Fahnen des Königs Johann
von Böhmen, gegen den Kaiser Ludwig den Bayer zu Felde, wurde aber
schließlich von der vereinigten kurtrierischen und kurkölnischer Streitmacht be¬
siegt und seiner Burg beraubt. Nachdem im beginnenden fünfzehnten Jahr¬
hundert auch die Seitenlinien erloschen waren, nahm ein andres Geschlecht
Namen und Wappen der Familie an, fügte dem Wappen jedoch die französischen
Lilien ein und erlangte im Jahre 1655 die Erhebung in den Reichsgrafeu-
stand. Seitdem spielten die Grafen von Dann am kaiserlichen Hofe eine Rolle,
verloren jedoch jedes Interesse an der heimatlichen Burg, die im Dreißigjährigen
Kriege übrigens größtenteils zerstört worden war. Bon der einst sehr be¬
deutenden Anlage haben sich nur die Umfassungsmauer und ein kleiner Turm
erhalten. Im Burghofe stehn jedoch einige neuere Gebäude, darunter das
kurfürstliche Rendant von, Jahre 1712, jetzt Oberförsterei, und die 1863 er¬
baute protestantische Kirche.

Kein Ort in der ganzen Gegend pflegt seine geschichtlichen Traditionen
so eifrig wie Dann. Überall, sogar auf den Wegweisern, sieht man das
Warenzeichen: das rote Gitter im goldnen Feld; von den Dächern flattern
bei festlichen Gelegenheiten rot-gelbe Fahnen, und wenn einem Dauner Bürger
ein Söhnlein geboren wird, so läßt er es sicherlich auf die Namen Leopold
Josef Maria oder Wirich Philipp Lorenz .......- so hieß der gleichfalls berühmte
Vater des Feldmarschalls — taufen. In der Krypta der schönen, sehr alten
Pfarrkirche des Orts hat „Philipp Ernst, Graf und Herr zu Dann, dero
Rom Kays. Maj. Obrister zu Fuß," neben seiner Gemahlin Ursula, Freiin
von Groschlag, eine Ruhestätte gefunden. Beider Bildnisse hängen in der
Borhalle der Kirche, einem Wappenschilde gegenüber, dessen lauge Unterschrift
sämtliche Titel und Würden des Grafen Wirich aufführt. An dessen großen
Sohn, den „deutschen Fnbius Cunctator," wie ihn ein zeitgenössischer anonymer
Biograph treffend nennt, hat sich in Dann kein sichtbares Erinnerungszeichen
erhalten. Vielleicht entschließt man sich dazu, in Wien, wo es an schönen
Porträts des berühmten Strategen nicht fehlt, eine gute Kopie anfertigen zu
lasten und in der Kirche seines Heimatstädtchens aufzuhängen. Graf Leopold
hätte eine solche Ehrung als genialer Heerführer, als edler Mensch, als treuer
Diener seiner Kaiserin und nicht zuletzt als ebenbürtiger Gegner des großen
Preußenkönigs, der ihm seine Hochachtung nie versagt hat, voll verdient. Die
freundliche Eifelstadt, die heute als Devise die stolzen Worte Lilium müzoit


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[0583] Herbsttage in der Gifel gegen 35» Jahre gehalten haben muß. Die Herren von Dann werden zuerst im Jahre 731 genannt; um das Jahr 1000 saß einer von ihnen als Erz- bischof auf dein Trierer Stuhle, ein andrer war um dieselbe Zeit Abt von Priim. Zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts wurden die Herren von Daun mit dem Marschallamte von Luxemburg belehnt, scheinen aber bald darauf in der Hauptlinie ausgestorben zu sein. Hundert Jahre später taucht ein Ägidius von Dann auf, der, anfangs Domherr zu Trier, bald das Brevier mit dem Schwerte vertauschte und sich zu einem Raubritter größten Stils ausbildete. Er zog gegen Trier, Jülich und endlich, unter den Fahnen des Königs Johann von Böhmen, gegen den Kaiser Ludwig den Bayer zu Felde, wurde aber schließlich von der vereinigten kurtrierischen und kurkölnischer Streitmacht be¬ siegt und seiner Burg beraubt. Nachdem im beginnenden fünfzehnten Jahr¬ hundert auch die Seitenlinien erloschen waren, nahm ein andres Geschlecht Namen und Wappen der Familie an, fügte dem Wappen jedoch die französischen Lilien ein und erlangte im Jahre 1655 die Erhebung in den Reichsgrafeu- stand. Seitdem spielten die Grafen von Dann am kaiserlichen Hofe eine Rolle, verloren jedoch jedes Interesse an der heimatlichen Burg, die im Dreißigjährigen Kriege übrigens größtenteils zerstört worden war. Bon der einst sehr be¬ deutenden Anlage haben sich nur die Umfassungsmauer und ein kleiner Turm erhalten. Im Burghofe stehn jedoch einige neuere Gebäude, darunter das kurfürstliche Rendant von, Jahre 1712, jetzt Oberförsterei, und die 1863 er¬ baute protestantische Kirche. Kein Ort in der ganzen Gegend pflegt seine geschichtlichen Traditionen so eifrig wie Dann. Überall, sogar auf den Wegweisern, sieht man das Warenzeichen: das rote Gitter im goldnen Feld; von den Dächern flattern bei festlichen Gelegenheiten rot-gelbe Fahnen, und wenn einem Dauner Bürger ein Söhnlein geboren wird, so läßt er es sicherlich auf die Namen Leopold Josef Maria oder Wirich Philipp Lorenz .......- so hieß der gleichfalls berühmte Vater des Feldmarschalls — taufen. In der Krypta der schönen, sehr alten Pfarrkirche des Orts hat „Philipp Ernst, Graf und Herr zu Dann, dero Rom Kays. Maj. Obrister zu Fuß," neben seiner Gemahlin Ursula, Freiin von Groschlag, eine Ruhestätte gefunden. Beider Bildnisse hängen in der Borhalle der Kirche, einem Wappenschilde gegenüber, dessen lauge Unterschrift sämtliche Titel und Würden des Grafen Wirich aufführt. An dessen großen Sohn, den „deutschen Fnbius Cunctator," wie ihn ein zeitgenössischer anonymer Biograph treffend nennt, hat sich in Dann kein sichtbares Erinnerungszeichen erhalten. Vielleicht entschließt man sich dazu, in Wien, wo es an schönen Porträts des berühmten Strategen nicht fehlt, eine gute Kopie anfertigen zu lasten und in der Kirche seines Heimatstädtchens aufzuhängen. Graf Leopold hätte eine solche Ehrung als genialer Heerführer, als edler Mensch, als treuer Diener seiner Kaiserin und nicht zuletzt als ebenbürtiger Gegner des großen Preußenkönigs, der ihm seine Hochachtung nie versagt hat, voll verdient. Die freundliche Eifelstadt, die heute als Devise die stolzen Worte Lilium müzoit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/583>, abgerufen am 22.06.2024.