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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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und eines Transportunternehmens gehabt, denn in den ersten dreißig Jahren seines
Bestehens ist er mir eine Eisenbahngesellschaft gewesen. Aber zwischen beiden Arten
von Nnternehnttmaen besteht ein gewisses natürliches Band. Dieses ^and ist da
weniger sichtbar, wo der Transport des Anthrazits und seine Gewinnung von vorn¬
herein in denselben Händen gewesen sind. In den Jahren 1820 und 18-14 er¬
langten zwei Schisfahrtsgesellschaften, die Leigh Loal K N-in^wu ""in^my und
die vol-nvaro K, lluclson vanai poux^ Freibriefe (edartsrs). die ihnen das doppelte
Privileg gewährten, Kohlen zu gewinnen und zu transportieren. Später wurden
einu'w'8 derselben Art mehreren Bergwerksgesellschafteii verliehen zur Errichtung
von Eisenbahne", die ihre Gruben mit deu großen Bahnlinien verbinden sollten.
Aber seit 1873 hat die revidierte Verfnsfnng des Staates Pennsylvanien ausdrück¬
lich verboten, daß ein und derselben Gesellschaft das Recht verliehen werde, die
Gruben auszubeuten und zugleich ihr Produkt zu transportieren.

Diese Mastregel wurde durch die Erbitterung gegen die Ringe veranlaßt.
Die Gesetzgeber glaubten, daß nur die Nachsicht des Staats die Vereinigung beider
Industrien uuter derselben Leitung begünstigt hatte, und dem hofften s,e durch diese
Bestimmung einen Riegel vorzuschieben. Aber diese Bestimmung hat doch nicht
verhindert,'daß bald darauf der Rh-iämA Railroaä begann, die an seiner ^nie
liegenden Kvhlengcbiete anzukaufen. Was hat den RoaäinL Lmlwaä veranlaßt der
schweren Bürde eines Eisenbahnnnteriiehmcns auch noch die Ausbeutung riesiger
Kohlenbergwerke aufzupacken? Das war auf feiner Seite keine Laune "der etwa
ein Anfall von Großmannssucht, sondern eine Notwendigkeit: um dein Eisenbahn¬
verkehr Nahrung zuzuführen, mußte man die Gruben, die in Gefahr waren, ihre
Ergiebigkeit zu verlieren, in eigne Regie nehmen.

Bisher waren die Anthrazitgruben in der Umgegend von PottsMlle meist nur
von Privatleuten oder kleinen Gesellschaften betrieben worden, die sich damit be¬
gnügten, die obern Schichten abzuhauen. Um zu der Kohle der tiefern Lager zu
gelangen, hätte man größere Kapitalien aufwenden müssen, als diesen Leuten zur
Verfügung standen -..... sie mußten deshalb die Schätze dieses Bodens ungehoben
lassen. Damals begann die Abwandrnng der kleinen Besitzer. Die Abnahme der
Förderung zwang den ReacimA K-M-o^, die Ausbeutung der Lager selbst ,n die
Hand zu nehmen. Einmal auf diese Bahn getrieben, sah sich der Le-räinA 1iNlro-i(l
veranlaßt, auch die Gruben der Privatleute anzukaufen, die noch stand h.eilen, und
in wenig Jahren hatte er sich mit ungeheuern Kosten zum Herrn von mindestens
dem dritten Teil der anthrazittohlenhaltigen Gebiete gemacht. So trug der
K°2ciwF l^ilimiä dazu bei, das Verschwinden der kleinen Eigentümer zu beschleu¬
nigen, aber den ersten Anstoß zu der eben geschilderten Kouzeutratwnsbeweguug
hatte gerade dieses Verschwinden der kleinen Grubenbesitzer gegeben.

Wir finde" hier also alle Vorbedingungen zur Gründung eines Trusts ver¬
ewigt: wir habe" es mit einem Raum versperrenden Produkt zu thun, das aufein natürliches Monopol schon deshalb hinweist, weil es örtlich beschränkt ist.
Dieses Produkt wird nun außerdem von den Eisenbahnen in Beschlag genommen
d'e mit den Wirliingcn dieses natürlichen Monopols auch noch die ihres (Tra-'Sport-)
Monopols vereinigen. Die ganze Lage würde ganz ähnlich sein wie beim Petro¬
leum, wenn sich ein Rockefeller gefunden hätte, der die Eisenbahnen und damit die
Anthraziigrnben Pennsylvaniens in seine Hände zu bringen verstanden hatte. Wie
k"in es. daß dies nicht geschah? Die Anthrazitgegend hat fünf versah etre Eisen¬
bahnen, deren Gesellschaften für sich allein -- sei es direkt oder durch ihre Ver¬
bindung mit Bergwerksgesellschafteii -- fast sämtliche (etwa 95 Prozent) Anthrnzit-
lager besitzen. Um den Markt vollständig zu beherrschen, wäre weiter nichts nötig.
als daß sich diese Eisenbahngesellschaften miteinander verständigten. Aber da hapert


und eines Transportunternehmens gehabt, denn in den ersten dreißig Jahren seines
Bestehens ist er mir eine Eisenbahngesellschaft gewesen. Aber zwischen beiden Arten
von Nnternehnttmaen besteht ein gewisses natürliches Band. Dieses ^and ist da
weniger sichtbar, wo der Transport des Anthrazits und seine Gewinnung von vorn¬
herein in denselben Händen gewesen sind. In den Jahren 1820 und 18-14 er¬
langten zwei Schisfahrtsgesellschaften, die Leigh Loal K N-in^wu «»in^my und
die vol-nvaro K, lluclson vanai poux^ Freibriefe (edartsrs). die ihnen das doppelte
Privileg gewährten, Kohlen zu gewinnen und zu transportieren. Später wurden
einu'w'8 derselben Art mehreren Bergwerksgesellschafteii verliehen zur Errichtung
von Eisenbahne», die ihre Gruben mit deu großen Bahnlinien verbinden sollten.
Aber seit 1873 hat die revidierte Verfnsfnng des Staates Pennsylvanien ausdrück¬
lich verboten, daß ein und derselben Gesellschaft das Recht verliehen werde, die
Gruben auszubeuten und zugleich ihr Produkt zu transportieren.

Diese Mastregel wurde durch die Erbitterung gegen die Ringe veranlaßt.
Die Gesetzgeber glaubten, daß nur die Nachsicht des Staats die Vereinigung beider
Industrien uuter derselben Leitung begünstigt hatte, und dem hofften s,e durch diese
Bestimmung einen Riegel vorzuschieben. Aber diese Bestimmung hat doch nicht
verhindert,'daß bald darauf der Rh-iämA Railroaä begann, die an seiner ^nie
liegenden Kvhlengcbiete anzukaufen. Was hat den RoaäinL Lmlwaä veranlaßt der
schweren Bürde eines Eisenbahnnnteriiehmcns auch noch die Ausbeutung riesiger
Kohlenbergwerke aufzupacken? Das war auf feiner Seite keine Laune »der etwa
ein Anfall von Großmannssucht, sondern eine Notwendigkeit: um dein Eisenbahn¬
verkehr Nahrung zuzuführen, mußte man die Gruben, die in Gefahr waren, ihre
Ergiebigkeit zu verlieren, in eigne Regie nehmen.

Bisher waren die Anthrazitgruben in der Umgegend von PottsMlle meist nur
von Privatleuten oder kleinen Gesellschaften betrieben worden, die sich damit be¬
gnügten, die obern Schichten abzuhauen. Um zu der Kohle der tiefern Lager zu
gelangen, hätte man größere Kapitalien aufwenden müssen, als diesen Leuten zur
Verfügung standen -..... sie mußten deshalb die Schätze dieses Bodens ungehoben
lassen. Damals begann die Abwandrnng der kleinen Besitzer. Die Abnahme der
Förderung zwang den ReacimA K-M-o^, die Ausbeutung der Lager selbst ,n die
Hand zu nehmen. Einmal auf diese Bahn getrieben, sah sich der Le-räinA 1iNlro-i(l
veranlaßt, auch die Gruben der Privatleute anzukaufen, die noch stand h.eilen, und
in wenig Jahren hatte er sich mit ungeheuern Kosten zum Herrn von mindestens
dem dritten Teil der anthrazittohlenhaltigen Gebiete gemacht. So trug der
K°2ciwF l^ilimiä dazu bei, das Verschwinden der kleinen Eigentümer zu beschleu¬
nigen, aber den ersten Anstoß zu der eben geschilderten Kouzeutratwnsbeweguug
hatte gerade dieses Verschwinden der kleinen Grubenbesitzer gegeben.

Wir finde» hier also alle Vorbedingungen zur Gründung eines Trusts ver¬
ewigt: wir habe» es mit einem Raum versperrenden Produkt zu thun, das aufein natürliches Monopol schon deshalb hinweist, weil es örtlich beschränkt ist.
Dieses Produkt wird nun außerdem von den Eisenbahnen in Beschlag genommen
d'e mit den Wirliingcn dieses natürlichen Monopols auch noch die ihres (Tra-'Sport-)
Monopols vereinigen. Die ganze Lage würde ganz ähnlich sein wie beim Petro¬
leum, wenn sich ein Rockefeller gefunden hätte, der die Eisenbahnen und damit die
Anthraziigrnben Pennsylvaniens in seine Hände zu bringen verstanden hatte. Wie
k"in es. daß dies nicht geschah? Die Anthrazitgegend hat fünf versah etre Eisen¬
bahnen, deren Gesellschaften für sich allein — sei es direkt oder durch ihre Ver¬
bindung mit Bergwerksgesellschafteii — fast sämtliche (etwa 95 Prozent) Anthrnzit-
lager besitzen. Um den Markt vollständig zu beherrschen, wäre weiter nichts nötig.
als daß sich diese Eisenbahngesellschaften miteinander verständigten. Aber da hapert


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[0535] und eines Transportunternehmens gehabt, denn in den ersten dreißig Jahren seines Bestehens ist er mir eine Eisenbahngesellschaft gewesen. Aber zwischen beiden Arten von Nnternehnttmaen besteht ein gewisses natürliches Band. Dieses ^and ist da weniger sichtbar, wo der Transport des Anthrazits und seine Gewinnung von vorn¬ herein in denselben Händen gewesen sind. In den Jahren 1820 und 18-14 er¬ langten zwei Schisfahrtsgesellschaften, die Leigh Loal K N-in^wu «»in^my und die vol-nvaro K, lluclson vanai poux^ Freibriefe (edartsrs). die ihnen das doppelte Privileg gewährten, Kohlen zu gewinnen und zu transportieren. Später wurden einu'w'8 derselben Art mehreren Bergwerksgesellschafteii verliehen zur Errichtung von Eisenbahne», die ihre Gruben mit deu großen Bahnlinien verbinden sollten. Aber seit 1873 hat die revidierte Verfnsfnng des Staates Pennsylvanien ausdrück¬ lich verboten, daß ein und derselben Gesellschaft das Recht verliehen werde, die Gruben auszubeuten und zugleich ihr Produkt zu transportieren. Diese Mastregel wurde durch die Erbitterung gegen die Ringe veranlaßt. Die Gesetzgeber glaubten, daß nur die Nachsicht des Staats die Vereinigung beider Industrien uuter derselben Leitung begünstigt hatte, und dem hofften s,e durch diese Bestimmung einen Riegel vorzuschieben. Aber diese Bestimmung hat doch nicht verhindert,'daß bald darauf der Rh-iämA Railroaä begann, die an seiner ^nie liegenden Kvhlengcbiete anzukaufen. Was hat den RoaäinL Lmlwaä veranlaßt der schweren Bürde eines Eisenbahnnnteriiehmcns auch noch die Ausbeutung riesiger Kohlenbergwerke aufzupacken? Das war auf feiner Seite keine Laune »der etwa ein Anfall von Großmannssucht, sondern eine Notwendigkeit: um dein Eisenbahn¬ verkehr Nahrung zuzuführen, mußte man die Gruben, die in Gefahr waren, ihre Ergiebigkeit zu verlieren, in eigne Regie nehmen. Bisher waren die Anthrazitgruben in der Umgegend von PottsMlle meist nur von Privatleuten oder kleinen Gesellschaften betrieben worden, die sich damit be¬ gnügten, die obern Schichten abzuhauen. Um zu der Kohle der tiefern Lager zu gelangen, hätte man größere Kapitalien aufwenden müssen, als diesen Leuten zur Verfügung standen -..... sie mußten deshalb die Schätze dieses Bodens ungehoben lassen. Damals begann die Abwandrnng der kleinen Besitzer. Die Abnahme der Förderung zwang den ReacimA K-M-o^, die Ausbeutung der Lager selbst ,n die Hand zu nehmen. Einmal auf diese Bahn getrieben, sah sich der Le-räinA 1iNlro-i(l veranlaßt, auch die Gruben der Privatleute anzukaufen, die noch stand h.eilen, und in wenig Jahren hatte er sich mit ungeheuern Kosten zum Herrn von mindestens dem dritten Teil der anthrazittohlenhaltigen Gebiete gemacht. So trug der K°2ciwF l^ilimiä dazu bei, das Verschwinden der kleinen Eigentümer zu beschleu¬ nigen, aber den ersten Anstoß zu der eben geschilderten Kouzeutratwnsbeweguug hatte gerade dieses Verschwinden der kleinen Grubenbesitzer gegeben. Wir finde» hier also alle Vorbedingungen zur Gründung eines Trusts ver¬ ewigt: wir habe» es mit einem Raum versperrenden Produkt zu thun, das aufein natürliches Monopol schon deshalb hinweist, weil es örtlich beschränkt ist. Dieses Produkt wird nun außerdem von den Eisenbahnen in Beschlag genommen d'e mit den Wirliingcn dieses natürlichen Monopols auch noch die ihres (Tra-'Sport-) Monopols vereinigen. Die ganze Lage würde ganz ähnlich sein wie beim Petro¬ leum, wenn sich ein Rockefeller gefunden hätte, der die Eisenbahnen und damit die Anthraziigrnben Pennsylvaniens in seine Hände zu bringen verstanden hatte. Wie k"in es. daß dies nicht geschah? Die Anthrazitgegend hat fünf versah etre Eisen¬ bahnen, deren Gesellschaften für sich allein — sei es direkt oder durch ihre Ver¬ bindung mit Bergwerksgesellschafteii — fast sämtliche (etwa 95 Prozent) Anthrnzit- lager besitzen. Um den Markt vollständig zu beherrschen, wäre weiter nichts nötig. als daß sich diese Eisenbahngesellschaften miteinander verständigten. Aber da hapert

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/535>, abgerufen am 24.09.2024.