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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Herbsttage in der Lisel

sache el" kräftiges Sohlleder, unterscheidet sich von den Gerbereiprodukteu
andrer Gegenden durch seine Dauerhaftigkeit. In dieser Eigenschaft wurzeln
seine wirtschaftlichen Vorzüge und Nachteile. Für bestimmte Zwecke ist das
Leder von Mnlmedy nicht zu entbehren, doch wird es im allgemeinen von den
großen Händler" nnr ungern gekauft, weil eben seine Dauerhaftigkeit den aus
kommerziellen Gründen wünschenswerten raschen Konsum einschränkt. Daß die
Gerber in Mnlmedy, genau so wie die in Se. Bild und Prüm, gar uicht mehr
mit den auswärtigen Fabriken konkurrieren konnten, wenn sie statt der guten
einheimischen Eichenrinde Quebrachoholz als Gerbemittel verwenden würden,
Nüssen sie selbst am besten. Sie bleiben deshalb bei ihrem altbewährten müh¬
samem und zeitraubenden Verfahren und suchen dadurch das Renommee ihrer
Ware auf seiner alte" Höhe zu erhalten. Ob sie jedoch mit ihrem Wahlspruche
"teuer und gut" auf die Dauer der Parole ihrer Kunden "billig und schlecht"
die Spitze bieten können, muß die Zeit lehren. Es wäre ihnen umso mehr
zu gönnen, als sie auch in andrer Hinsicht durchaus soliden Grundsätzen folgen
und beispielsweise die rohen Häute immer nur gegen Barzahlung beziehn. In
frühern Zeiten waren die Vertreter der Malniedher Gerbereien regelmäßige Be¬
sucher der Leipziger Messen, woran der Name eines Gasthauses in der Leip¬
ziger Nittcrstraße "Zur Stadt Malmedy" noch erinnert. Auch sonst zeigt der
Ort mit seinen 5000 Einwohnern eine recht lebhafte industrielle Thätigkeit.
Mehrere Fabriken verarbeiten die Rückstände der Lederfabrikation zu Leim,
andre beschäftige" sich mit der Herstellung von Dominosteinen, wieder andre
fabrizieren Holzstoss und Papier. Eine einst sehr bedeutende Blaufärberei, die
mit einer .Kittelnäherei verdürbe" ist, leidet unter dem allmählichen Verschwinden
des früher im Walloueickaude allgemei" getragnen Leinwnndkittels.

Glänzender als Malmedys Gegenwart ist seine Vergangenheit. An der
Stelle, wo bis dahin ein Tempel der Diana Ardneuna gestanden hatte,
gründete im Jahre 675 der heilige Remaklns, der Apostel Belgiens, eine Bene-
diktiuerabtei, die er Malmundarium nannte, angeblich, cMm loouw irmlo
äkömcmum, oultu nruncl!>.88se. Dieses Kloster war dem erzbischöflichen Stuhle
von Köln Unterthan, und so kam es, daß der Stifter, als er selbst zum Bischof
von Tongern und Maestricht erhoben wurde, ein Schwesterkloster von Mal-
mnndarium in seiner eignen Diözese gründete. Dieses, Stcwelot (deutsch
Stablo) genannt, wurde durch den Gönner des Remaklns, den austrasischen König
Sigebert, mit bedeutenden Privilegien und reichen Gütern ausgestattet und
mit Malmedy zu einer freien fürstlichen Abtei vereinigt, deren Abt in Stablo
residierte. Wir kennen ein analoges Staatengebilde in der reichSuumittelbcircu
Abtei Werden-Helmstedt, deren Gebiet ebenfalls in zwei verschiednen Diözesen
lag, und deren Geschichte eine merkwürdige Ähnlichkeit mit der von Stablo-
Malmedy ausweist. Wie dort, so wurde auch hier die Einigkeit der von ihrem
Stifter gleichgestellten .Klöster durch Streitigkeiten um den Vorrang gestört.
Malmedy machte sein höheres Alter geltend, Stablo berief sich darauf, 'daß in
seinen Mauern der heilige Remaklns gelebt habe und bestattet worden sei.
Bis "in die Mitte des elfte" Jahrhunderts hatten die Mönche von Malmedy
ihr Gelübde in Stablo ablegen müssen, um weigerten sie sich, hierdurch Stablos
Vorrang weiter anzuerkennen.

Mau entschloß sich, den Erzbischof von Köln als Schiedsrichter anzurufen,
und dieser -- es war der gewaltthätige Anno -- fand sich zu der wahrhaft
salomonischen Entscheidung bereit, Malmedy einfach für ein Eigentum des Köl¬
nischen Stuhls zu erklären und mit seinen Truppen zu besetzen. Der Abt rief
den Herzog Friedrich von Lothriuge" zur Hilfe, der jedoch durch eine Be-


Herbsttage in der Lisel

sache el» kräftiges Sohlleder, unterscheidet sich von den Gerbereiprodukteu
andrer Gegenden durch seine Dauerhaftigkeit. In dieser Eigenschaft wurzeln
seine wirtschaftlichen Vorzüge und Nachteile. Für bestimmte Zwecke ist das
Leder von Mnlmedy nicht zu entbehren, doch wird es im allgemeinen von den
großen Händler» nnr ungern gekauft, weil eben seine Dauerhaftigkeit den aus
kommerziellen Gründen wünschenswerten raschen Konsum einschränkt. Daß die
Gerber in Mnlmedy, genau so wie die in Se. Bild und Prüm, gar uicht mehr
mit den auswärtigen Fabriken konkurrieren konnten, wenn sie statt der guten
einheimischen Eichenrinde Quebrachoholz als Gerbemittel verwenden würden,
Nüssen sie selbst am besten. Sie bleiben deshalb bei ihrem altbewährten müh¬
samem und zeitraubenden Verfahren und suchen dadurch das Renommee ihrer
Ware auf seiner alte» Höhe zu erhalten. Ob sie jedoch mit ihrem Wahlspruche
„teuer und gut" auf die Dauer der Parole ihrer Kunden „billig und schlecht"
die Spitze bieten können, muß die Zeit lehren. Es wäre ihnen umso mehr
zu gönnen, als sie auch in andrer Hinsicht durchaus soliden Grundsätzen folgen
und beispielsweise die rohen Häute immer nur gegen Barzahlung beziehn. In
frühern Zeiten waren die Vertreter der Malniedher Gerbereien regelmäßige Be¬
sucher der Leipziger Messen, woran der Name eines Gasthauses in der Leip¬
ziger Nittcrstraße „Zur Stadt Malmedy" noch erinnert. Auch sonst zeigt der
Ort mit seinen 5000 Einwohnern eine recht lebhafte industrielle Thätigkeit.
Mehrere Fabriken verarbeiten die Rückstände der Lederfabrikation zu Leim,
andre beschäftige» sich mit der Herstellung von Dominosteinen, wieder andre
fabrizieren Holzstoss und Papier. Eine einst sehr bedeutende Blaufärberei, die
mit einer .Kittelnäherei verdürbe» ist, leidet unter dem allmählichen Verschwinden
des früher im Walloueickaude allgemei» getragnen Leinwnndkittels.

Glänzender als Malmedys Gegenwart ist seine Vergangenheit. An der
Stelle, wo bis dahin ein Tempel der Diana Ardneuna gestanden hatte,
gründete im Jahre 675 der heilige Remaklns, der Apostel Belgiens, eine Bene-
diktiuerabtei, die er Malmundarium nannte, angeblich, cMm loouw irmlo
äkömcmum, oultu nruncl!>.88se. Dieses Kloster war dem erzbischöflichen Stuhle
von Köln Unterthan, und so kam es, daß der Stifter, als er selbst zum Bischof
von Tongern und Maestricht erhoben wurde, ein Schwesterkloster von Mal-
mnndarium in seiner eignen Diözese gründete. Dieses, Stcwelot (deutsch
Stablo) genannt, wurde durch den Gönner des Remaklns, den austrasischen König
Sigebert, mit bedeutenden Privilegien und reichen Gütern ausgestattet und
mit Malmedy zu einer freien fürstlichen Abtei vereinigt, deren Abt in Stablo
residierte. Wir kennen ein analoges Staatengebilde in der reichSuumittelbcircu
Abtei Werden-Helmstedt, deren Gebiet ebenfalls in zwei verschiednen Diözesen
lag, und deren Geschichte eine merkwürdige Ähnlichkeit mit der von Stablo-
Malmedy ausweist. Wie dort, so wurde auch hier die Einigkeit der von ihrem
Stifter gleichgestellten .Klöster durch Streitigkeiten um den Vorrang gestört.
Malmedy machte sein höheres Alter geltend, Stablo berief sich darauf, 'daß in
seinen Mauern der heilige Remaklns gelebt habe und bestattet worden sei.
Bis »in die Mitte des elfte» Jahrhunderts hatten die Mönche von Malmedy
ihr Gelübde in Stablo ablegen müssen, um weigerten sie sich, hierdurch Stablos
Vorrang weiter anzuerkennen.

Mau entschloß sich, den Erzbischof von Köln als Schiedsrichter anzurufen,
und dieser — es war der gewaltthätige Anno — fand sich zu der wahrhaft
salomonischen Entscheidung bereit, Malmedy einfach für ein Eigentum des Köl¬
nischen Stuhls zu erklären und mit seinen Truppen zu besetzen. Der Abt rief
den Herzog Friedrich von Lothriuge» zur Hilfe, der jedoch durch eine Be-


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[0528] Herbsttage in der Lisel sache el» kräftiges Sohlleder, unterscheidet sich von den Gerbereiprodukteu andrer Gegenden durch seine Dauerhaftigkeit. In dieser Eigenschaft wurzeln seine wirtschaftlichen Vorzüge und Nachteile. Für bestimmte Zwecke ist das Leder von Mnlmedy nicht zu entbehren, doch wird es im allgemeinen von den großen Händler» nnr ungern gekauft, weil eben seine Dauerhaftigkeit den aus kommerziellen Gründen wünschenswerten raschen Konsum einschränkt. Daß die Gerber in Mnlmedy, genau so wie die in Se. Bild und Prüm, gar uicht mehr mit den auswärtigen Fabriken konkurrieren konnten, wenn sie statt der guten einheimischen Eichenrinde Quebrachoholz als Gerbemittel verwenden würden, Nüssen sie selbst am besten. Sie bleiben deshalb bei ihrem altbewährten müh¬ samem und zeitraubenden Verfahren und suchen dadurch das Renommee ihrer Ware auf seiner alte» Höhe zu erhalten. Ob sie jedoch mit ihrem Wahlspruche „teuer und gut" auf die Dauer der Parole ihrer Kunden „billig und schlecht" die Spitze bieten können, muß die Zeit lehren. Es wäre ihnen umso mehr zu gönnen, als sie auch in andrer Hinsicht durchaus soliden Grundsätzen folgen und beispielsweise die rohen Häute immer nur gegen Barzahlung beziehn. In frühern Zeiten waren die Vertreter der Malniedher Gerbereien regelmäßige Be¬ sucher der Leipziger Messen, woran der Name eines Gasthauses in der Leip¬ ziger Nittcrstraße „Zur Stadt Malmedy" noch erinnert. Auch sonst zeigt der Ort mit seinen 5000 Einwohnern eine recht lebhafte industrielle Thätigkeit. Mehrere Fabriken verarbeiten die Rückstände der Lederfabrikation zu Leim, andre beschäftige» sich mit der Herstellung von Dominosteinen, wieder andre fabrizieren Holzstoss und Papier. Eine einst sehr bedeutende Blaufärberei, die mit einer .Kittelnäherei verdürbe» ist, leidet unter dem allmählichen Verschwinden des früher im Walloueickaude allgemei» getragnen Leinwnndkittels. Glänzender als Malmedys Gegenwart ist seine Vergangenheit. An der Stelle, wo bis dahin ein Tempel der Diana Ardneuna gestanden hatte, gründete im Jahre 675 der heilige Remaklns, der Apostel Belgiens, eine Bene- diktiuerabtei, die er Malmundarium nannte, angeblich, cMm loouw irmlo äkömcmum, oultu nruncl!>.88se. Dieses Kloster war dem erzbischöflichen Stuhle von Köln Unterthan, und so kam es, daß der Stifter, als er selbst zum Bischof von Tongern und Maestricht erhoben wurde, ein Schwesterkloster von Mal- mnndarium in seiner eignen Diözese gründete. Dieses, Stcwelot (deutsch Stablo) genannt, wurde durch den Gönner des Remaklns, den austrasischen König Sigebert, mit bedeutenden Privilegien und reichen Gütern ausgestattet und mit Malmedy zu einer freien fürstlichen Abtei vereinigt, deren Abt in Stablo residierte. Wir kennen ein analoges Staatengebilde in der reichSuumittelbcircu Abtei Werden-Helmstedt, deren Gebiet ebenfalls in zwei verschiednen Diözesen lag, und deren Geschichte eine merkwürdige Ähnlichkeit mit der von Stablo- Malmedy ausweist. Wie dort, so wurde auch hier die Einigkeit der von ihrem Stifter gleichgestellten .Klöster durch Streitigkeiten um den Vorrang gestört. Malmedy machte sein höheres Alter geltend, Stablo berief sich darauf, 'daß in seinen Mauern der heilige Remaklns gelebt habe und bestattet worden sei. Bis »in die Mitte des elfte» Jahrhunderts hatten die Mönche von Malmedy ihr Gelübde in Stablo ablegen müssen, um weigerten sie sich, hierdurch Stablos Vorrang weiter anzuerkennen. Mau entschloß sich, den Erzbischof von Köln als Schiedsrichter anzurufen, und dieser — es war der gewaltthätige Anno — fand sich zu der wahrhaft salomonischen Entscheidung bereit, Malmedy einfach für ein Eigentum des Köl¬ nischen Stuhls zu erklären und mit seinen Truppen zu besetzen. Der Abt rief den Herzog Friedrich von Lothriuge» zur Hilfe, der jedoch durch eine Be-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/528>, abgerufen am 22.06.2024.