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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Etwas von Verwaltung und Polizei im spätrömischen Reich

trag durch das Gejammer der Geschlagnen unterbrachen. Wenn nur Soldaten die
Schmarotzer wären, erschiene das Übel noch erträglich. Zwar sind unsre Soldaten
nur noch Prahlhänse, Karikaturen echter Soldaten, aber immerhin vertreten sie,
wenn auch schlecht genug, den an sich nützlichen und notwendigen Stand der Vater¬
landsverteidiger. Aber ihnen gesellt sich die Theatcrklaque zu, die Parteien der
Grünen und der Blauen, verächtliche Drohnen, die zu gar nichts gut sind, die aber
einen bedeutenden Einfluß ausüben; denn was dieses Gesindel im Zirkus mit Ge¬
schrei fordert, das geschieht, und wen sie bei den Behörden anschwärzen, der ist
verloren. Es kommt vor, daß der Anführer seine Bande anstiftet, dem Wirt, der
UM nicht zu Willen war, das Hans anzuzünden; dann kommen die Soldaten
tuschen und ruinieren den Besitzer vollends, indem sie seinen ganzen Hausrat teils
zerschlagen teils verschleppen.

Eine weitere Klasse von Blutsaugern sind die Regiernngsboten und Kuriere,
^in solcher Herr fordert uicht allein Speise nud Trank, sondern auch bequeme
Speisesofas, Badediener, Mädchen, einen Arzt. Das alles muß der Wirt besorgen,
wenn er nicht Prügel haben will. Und reist der Beamte wieder ab, so findet er,
de>ß ihm in der Herberge Sachen gestohlen worden seien, manchmal wird ihm auch
ein Diener erschlagen, und das soll denn der Gastwirt alles ersetzen; Unvermögen
wird wieder mit Prügeln gestraft. Hohe Beamte halten sich anch an den Gast¬
wirten schadlos für die Verluste, die sie durch den Betrug ihrer Vorgänger er¬
leiden. Diese verkaufen ihnen nämlich ein angeblich vvrhandnes Inventar, und
wenn sie ankommen, finden sie ein leeres Haus, leere Scheuern und Keller; beim
Abgang machen sie es selbst so mit ihren Nachfolgern, und da die Beamten aller
Augenblicke wechseln, sind die Gastwirte immer geplagt. Dabei unterliegen diese
Unglücklichen den allgemeinen Plagen aller Hausbesitzer. Da wird gefordert, daß
ne die Kanäle reinigen lasten (es scheint nicht die Wasserleitung, sondern die
Spülung gemeint zu sein), wobei die gedungnen Lohnarbeiter manchmal umkommen,
und daß sie die schadhaften Säulen an öffentlichen Gebäuden durch neue ersetze",
^as ärgste aber ist die Steuer. Schon bei dem Gedanken an das nächste Lustrum
l"" dem neu eingeschätzt wurde) überläuft jeden die Gänsehaut. Wenn die Steuer
wäre, was ihr Name (armen noxotiictornw) sagt, so könnte man sie sich ge-
Mlen lassen, denn der Kaufmann schlägt sie ans seinem Handel schon heraus; aber
ver ärmste Flickschuster muß sie zahlen. Oft habe ich einen solchen mit der Ahle
w der Luft herumfahren sehen, wobei er ausrief: Das da ist mein einziges Ver¬
mögen (womit er die Ahle oder anch die Luft gemeint haben kann). Man sagt ja frei-
.?,!^ Steuer sei notwendig, um das Vaterland vor den Einfällen des Feindes
on schützen, wie aber, wenn dadurch die Steuerkraft ganz vernichtet wird, und dann
"'^^ mehr einkommt? Man schätze also nicht zu scharf ein, damit für die
^nrunft noch etwas an Staatseinnahmen übrig bleibe; die Freiheit der Bürger ist
An ? s ""^ dahin, sie sind ganz und gar zu Sklaven erniedrigt worden.
schändlichsten ist es. daß die zur Verwaltung des Staats und zum Schutze der
wu ^ ""gestellten Beamten die ihnen vom Kaiser verliehene Vollmacht zur Aus-
Tvro der Unterthanen mißbrauchen, sodaß die kaiserliche Regierung als reine
sie in?" ^col. Wenn sie von ihren Köchen vernehmen, um wie viel wohlfeiler
Scham "> Schweinebraten bekommen als andre Leute, müßten sie ihr Haupt vor
Schwein ^" ""^ wünschen, daß sie die Erde verschlinge; denn zu ihrer
schwerstes Mittel, die, von Privatleuten angewandt, diesen die
Herirren N I''"^" Zuziehn würden. Wie können sie es wagen, andre wegen eines
dem folgt 6" Strusen, da sie selbst solche Erpressungen verüben? Ans alle-
Preisvorscl - se ^ Schankwirte nicht eher zu gewissenhafter Beobachtung der
. )"leer und zum richtigen Einmessen zwingen kann, als bis man sie von
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Etwas von Verwaltung und Polizei im spätrömischen Reich

trag durch das Gejammer der Geschlagnen unterbrachen. Wenn nur Soldaten die
Schmarotzer wären, erschiene das Übel noch erträglich. Zwar sind unsre Soldaten
nur noch Prahlhänse, Karikaturen echter Soldaten, aber immerhin vertreten sie,
wenn auch schlecht genug, den an sich nützlichen und notwendigen Stand der Vater¬
landsverteidiger. Aber ihnen gesellt sich die Theatcrklaque zu, die Parteien der
Grünen und der Blauen, verächtliche Drohnen, die zu gar nichts gut sind, die aber
einen bedeutenden Einfluß ausüben; denn was dieses Gesindel im Zirkus mit Ge¬
schrei fordert, das geschieht, und wen sie bei den Behörden anschwärzen, der ist
verloren. Es kommt vor, daß der Anführer seine Bande anstiftet, dem Wirt, der
UM nicht zu Willen war, das Hans anzuzünden; dann kommen die Soldaten
tuschen und ruinieren den Besitzer vollends, indem sie seinen ganzen Hausrat teils
zerschlagen teils verschleppen.

Eine weitere Klasse von Blutsaugern sind die Regiernngsboten und Kuriere,
^in solcher Herr fordert uicht allein Speise nud Trank, sondern auch bequeme
Speisesofas, Badediener, Mädchen, einen Arzt. Das alles muß der Wirt besorgen,
wenn er nicht Prügel haben will. Und reist der Beamte wieder ab, so findet er,
de>ß ihm in der Herberge Sachen gestohlen worden seien, manchmal wird ihm auch
ein Diener erschlagen, und das soll denn der Gastwirt alles ersetzen; Unvermögen
wird wieder mit Prügeln gestraft. Hohe Beamte halten sich anch an den Gast¬
wirten schadlos für die Verluste, die sie durch den Betrug ihrer Vorgänger er¬
leiden. Diese verkaufen ihnen nämlich ein angeblich vvrhandnes Inventar, und
wenn sie ankommen, finden sie ein leeres Haus, leere Scheuern und Keller; beim
Abgang machen sie es selbst so mit ihren Nachfolgern, und da die Beamten aller
Augenblicke wechseln, sind die Gastwirte immer geplagt. Dabei unterliegen diese
Unglücklichen den allgemeinen Plagen aller Hausbesitzer. Da wird gefordert, daß
ne die Kanäle reinigen lasten (es scheint nicht die Wasserleitung, sondern die
Spülung gemeint zu sein), wobei die gedungnen Lohnarbeiter manchmal umkommen,
und daß sie die schadhaften Säulen an öffentlichen Gebäuden durch neue ersetze»,
^as ärgste aber ist die Steuer. Schon bei dem Gedanken an das nächste Lustrum
l"" dem neu eingeschätzt wurde) überläuft jeden die Gänsehaut. Wenn die Steuer
wäre, was ihr Name (armen noxotiictornw) sagt, so könnte man sie sich ge-
Mlen lassen, denn der Kaufmann schlägt sie ans seinem Handel schon heraus; aber
ver ärmste Flickschuster muß sie zahlen. Oft habe ich einen solchen mit der Ahle
w der Luft herumfahren sehen, wobei er ausrief: Das da ist mein einziges Ver¬
mögen (womit er die Ahle oder anch die Luft gemeint haben kann). Man sagt ja frei-
.?,!^ Steuer sei notwendig, um das Vaterland vor den Einfällen des Feindes
on schützen, wie aber, wenn dadurch die Steuerkraft ganz vernichtet wird, und dann
"'^^ mehr einkommt? Man schätze also nicht zu scharf ein, damit für die
^nrunft noch etwas an Staatseinnahmen übrig bleibe; die Freiheit der Bürger ist
An ? s ""^ dahin, sie sind ganz und gar zu Sklaven erniedrigt worden.
schändlichsten ist es. daß die zur Verwaltung des Staats und zum Schutze der
wu ^ ""gestellten Beamten die ihnen vom Kaiser verliehene Vollmacht zur Aus-
Tvro der Unterthanen mißbrauchen, sodaß die kaiserliche Regierung als reine
sie in?" ^col. Wenn sie von ihren Köchen vernehmen, um wie viel wohlfeiler
Scham "> Schweinebraten bekommen als andre Leute, müßten sie ihr Haupt vor
Schwein ^" ""^ wünschen, daß sie die Erde verschlinge; denn zu ihrer
schwerstes Mittel, die, von Privatleuten angewandt, diesen die
Herirren N I''"^" Zuziehn würden. Wie können sie es wagen, andre wegen eines
dem folgt 6" Strusen, da sie selbst solche Erpressungen verüben? Ans alle-
Preisvorscl - se ^ Schankwirte nicht eher zu gewissenhafter Beobachtung der
. )"leer und zum richtigen Einmessen zwingen kann, als bis man sie von
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[0489] Etwas von Verwaltung und Polizei im spätrömischen Reich trag durch das Gejammer der Geschlagnen unterbrachen. Wenn nur Soldaten die Schmarotzer wären, erschiene das Übel noch erträglich. Zwar sind unsre Soldaten nur noch Prahlhänse, Karikaturen echter Soldaten, aber immerhin vertreten sie, wenn auch schlecht genug, den an sich nützlichen und notwendigen Stand der Vater¬ landsverteidiger. Aber ihnen gesellt sich die Theatcrklaque zu, die Parteien der Grünen und der Blauen, verächtliche Drohnen, die zu gar nichts gut sind, die aber einen bedeutenden Einfluß ausüben; denn was dieses Gesindel im Zirkus mit Ge¬ schrei fordert, das geschieht, und wen sie bei den Behörden anschwärzen, der ist verloren. Es kommt vor, daß der Anführer seine Bande anstiftet, dem Wirt, der UM nicht zu Willen war, das Hans anzuzünden; dann kommen die Soldaten tuschen und ruinieren den Besitzer vollends, indem sie seinen ganzen Hausrat teils zerschlagen teils verschleppen. Eine weitere Klasse von Blutsaugern sind die Regiernngsboten und Kuriere, ^in solcher Herr fordert uicht allein Speise nud Trank, sondern auch bequeme Speisesofas, Badediener, Mädchen, einen Arzt. Das alles muß der Wirt besorgen, wenn er nicht Prügel haben will. Und reist der Beamte wieder ab, so findet er, de>ß ihm in der Herberge Sachen gestohlen worden seien, manchmal wird ihm auch ein Diener erschlagen, und das soll denn der Gastwirt alles ersetzen; Unvermögen wird wieder mit Prügeln gestraft. Hohe Beamte halten sich anch an den Gast¬ wirten schadlos für die Verluste, die sie durch den Betrug ihrer Vorgänger er¬ leiden. Diese verkaufen ihnen nämlich ein angeblich vvrhandnes Inventar, und wenn sie ankommen, finden sie ein leeres Haus, leere Scheuern und Keller; beim Abgang machen sie es selbst so mit ihren Nachfolgern, und da die Beamten aller Augenblicke wechseln, sind die Gastwirte immer geplagt. Dabei unterliegen diese Unglücklichen den allgemeinen Plagen aller Hausbesitzer. Da wird gefordert, daß ne die Kanäle reinigen lasten (es scheint nicht die Wasserleitung, sondern die Spülung gemeint zu sein), wobei die gedungnen Lohnarbeiter manchmal umkommen, und daß sie die schadhaften Säulen an öffentlichen Gebäuden durch neue ersetze», ^as ärgste aber ist die Steuer. Schon bei dem Gedanken an das nächste Lustrum l"" dem neu eingeschätzt wurde) überläuft jeden die Gänsehaut. Wenn die Steuer wäre, was ihr Name (armen noxotiictornw) sagt, so könnte man sie sich ge- Mlen lassen, denn der Kaufmann schlägt sie ans seinem Handel schon heraus; aber ver ärmste Flickschuster muß sie zahlen. Oft habe ich einen solchen mit der Ahle w der Luft herumfahren sehen, wobei er ausrief: Das da ist mein einziges Ver¬ mögen (womit er die Ahle oder anch die Luft gemeint haben kann). Man sagt ja frei- .?,!^ Steuer sei notwendig, um das Vaterland vor den Einfällen des Feindes on schützen, wie aber, wenn dadurch die Steuerkraft ganz vernichtet wird, und dann "'^^ mehr einkommt? Man schätze also nicht zu scharf ein, damit für die ^nrunft noch etwas an Staatseinnahmen übrig bleibe; die Freiheit der Bürger ist An ? s ""^ dahin, sie sind ganz und gar zu Sklaven erniedrigt worden. schändlichsten ist es. daß die zur Verwaltung des Staats und zum Schutze der wu ^ ""gestellten Beamten die ihnen vom Kaiser verliehene Vollmacht zur Aus- Tvro der Unterthanen mißbrauchen, sodaß die kaiserliche Regierung als reine sie in?" ^col. Wenn sie von ihren Köchen vernehmen, um wie viel wohlfeiler Scham "> Schweinebraten bekommen als andre Leute, müßten sie ihr Haupt vor Schwein ^" ""^ wünschen, daß sie die Erde verschlinge; denn zu ihrer schwerstes Mittel, die, von Privatleuten angewandt, diesen die Herirren N I''"^" Zuziehn würden. Wie können sie es wagen, andre wegen eines dem folgt 6" Strusen, da sie selbst solche Erpressungen verüben? Ans alle- Preisvorscl - se ^ Schankwirte nicht eher zu gewissenhafter Beobachtung der . )"leer und zum richtigen Einmessen zwingen kann, als bis man sie von ^renvo zten I 19^ ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/489>, abgerufen am 21.06.2024.