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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Ltwas von Verwaltung und Polizei im spütrömifchen Reich

schrift gegen die unverständigen, undankbaren, verweichlichten Antiochener. die er.
da ein struppiger Bart an. schiinnnsten mitgenommen worden war. Nuop^one
Barthasser, betitelte. Darm also erwähnt er. unter seinem Bor"arger in ^ahrc
354-, habe die Volksn.enge den Statthalter ermordet und den Reichen die Hau
angeziindet. Ihr Zorn sei. wem. auch übertrieben in der Äußerung. doch sich
gerecht gewesen und sie sei hart dafür bestraft ?^den; er e..l^zu strafe... die ihn verhöhnt hatten. Eine gewisse Bernhn.ihe hat .u Aicha
Kreisen der Aufruhr von 387 erlangt. Das Voll, durch Ius,ehr"dung en.e hin
uner chwinglich scheinenden Steuer erbittert, überfiel den Statthalter, und da hin
dieser entkam. l eß es seine Wut an den Bildsäulen des Kaisers derberen und
der kaiserliche r K .der aus. was uach byzantinischer Auffast.eng als ^rat ga .
Wie es sich bei einen, despotisch regierten orientalischen VoMe'n ^n s bst^ ches
war es ebenso feig als frech und gcwalthätig und litt nach vollbrachter ^hat an
entsetzliche". Katzenjammer. Ma. fürchtete. Theodosius werde em Regiment S^baten schicken, die Einwohnerschaft abschlachten die ^-labt perdre e when
Johannes Chrysostomus. ein Schüler des Liban'i.s. der vor seine "'n.su g an
den Patriarchenstuhl von Konstantinopel als Priester in A"K°chia wirkte, wtze
die Gelegenheit zu eiuer Reihe von Trost- und Bußpredigten, d,e von it)rem Urias;
..Reden über die Bildsäuleu" genannt werden. Die Kirche war täglich gedrängt
voll, und der Redner pries die Gnade Gottes, die durch den Frevel tap lose und
vergnügungssüchtige Volk fromm und sittsam gemacht und die Zotenlledcr durcy
heilige Gesänge verdrängt habe. Die Schuld des Frevels schob er ubngeus an
fremde Herumtreiber, die vor kurzem angekommen seien und das Volk aufgehetzt
hatten. So mag dem Kaiser auch der Bischof Flavian die Sache vorgestellt haben,
der ans Hoflager gereist war. um Verzeihung zu erlitten was ihm auch gelang^Ein paar Rädelsführer hatte der Statthalter sofort hinrichten lassen, und em
dessen Bericht eingehendes kaiserliches Edikt, das aber d"um durch den von Flavm
erwirkten Gnadenbrief aufgehoben wurde, bestimmte die Kategorien der noch
Bestrafenden. Dieser Erfolg der verhaßten Christen wird von Kamins d h
nirgends erwähnt, als tiefe Den.ütigi.ng empfunden worden sem Er 'eM ha^ um
P"°r Reden über den Gegenstand niedergeschrieben - ob auch den S " Halter
vorgetragen, darüber weiß man nichts - und wahrscheinlich
Auf diesen, der sich hatte laufen lassen. Eiudr.ick zu machen, waren sie schon longer.
der häufigen Berufung ans teil Willen und das Beispiel der Go ter wenig ge¬
eignet; doch kommt eine politische Erwägung darin vor. die Beachtung verdiente.
Libcmins schreibt er betrachte es als eine glückliche Fügung. daß gerade eme per¬
sische Gesandtschaft in Konstantinopel weile; der Kaiser werde den Reichssemoen
nicht die Genngthiu.ng bereiten wollen, die bedeutendste der an ihrer Grenze liegenden
römischen Städte zu'verderben.

,...Höchst interessant ist die Rede des Libcmins gegen die Flüchtlinge to'e
Menge Einwohner waren aus Furcht vor dem drohenden schrecklichen Strafgericht
über Hals und Kopf fortgelaufen. Daß ihre Furcht nicht so ganz unbegründet
war, hat später (390) das von den. i", ganzen milde", aber jähzornigen Theo¬
dosius über Thessalonich verhängte Blutbad bewiesen, dessentwegen ihm Ambros.usden Eintritt in die Kirche verwehrte. Libcmius aber erklärt diese Angst für ganzgrundlos; so unvernünftig könne kein Herrscher sein, daß er durch Niederme^l.engzahlreicher Unterthanen und dnrch Verwüstung einer herrlichen Stadt sich selber strafe.
^' M)t deshalb heftig los gegen die Thorheit dieser Menschen und sagt, sie ver¬
dienten kein Mitleid wegen des Elends, das sie mutwillig über sich und die ihrigen
gebracht hatte". Wir vernehmen, sagt er. daß da draußen alles voll Leichen liege-
Felder, Wege, Hügel, Berge. Schluchte", Höhlen seien damit angefüllt, andre
Krenzboten


1 1901 ^
Ltwas von Verwaltung und Polizei im spütrömifchen Reich

schrift gegen die unverständigen, undankbaren, verweichlichten Antiochener. die er.
da ein struppiger Bart an. schiinnnsten mitgenommen worden war. Nuop^one
Barthasser, betitelte. Darm also erwähnt er. unter seinem Bor»arger in ^ahrc
354-, habe die Volksn.enge den Statthalter ermordet und den Reichen die Hau
angeziindet. Ihr Zorn sei. wem. auch übertrieben in der Äußerung. doch sich
gerecht gewesen und sie sei hart dafür bestraft ?^den; er e..l^zu strafe... die ihn verhöhnt hatten. Eine gewisse Bernhn.ihe hat .u Aicha
Kreisen der Aufruhr von 387 erlangt. Das Voll, durch Ius,ehr»dung en.e hin
uner chwinglich scheinenden Steuer erbittert, überfiel den Statthalter, und da hin
dieser entkam. l eß es seine Wut an den Bildsäulen des Kaisers derberen und
der kaiserliche r K .der aus. was uach byzantinischer Auffast.eng als ^rat ga .
Wie es sich bei einen, despotisch regierten orientalischen VoMe'n ^n s bst^ ches
war es ebenso feig als frech und gcwalthätig und litt nach vollbrachter ^hat an
entsetzliche». Katzenjammer. Ma. fürchtete. Theodosius werde em Regiment S^baten schicken, die Einwohnerschaft abschlachten die ^-labt perdre e when
Johannes Chrysostomus. ein Schüler des Liban'i.s. der vor seine «'n.su g an
den Patriarchenstuhl von Konstantinopel als Priester in A"K°chia wirkte, wtze
die Gelegenheit zu eiuer Reihe von Trost- und Bußpredigten, d,e von it)rem Urias;
..Reden über die Bildsäuleu" genannt werden. Die Kirche war täglich gedrängt
voll, und der Redner pries die Gnade Gottes, die durch den Frevel tap lose und
vergnügungssüchtige Volk fromm und sittsam gemacht und die Zotenlledcr durcy
heilige Gesänge verdrängt habe. Die Schuld des Frevels schob er ubngeus an
fremde Herumtreiber, die vor kurzem angekommen seien und das Volk aufgehetzt
hatten. So mag dem Kaiser auch der Bischof Flavian die Sache vorgestellt haben,
der ans Hoflager gereist war. um Verzeihung zu erlitten was ihm auch gelang^Ein paar Rädelsführer hatte der Statthalter sofort hinrichten lassen, und em
dessen Bericht eingehendes kaiserliches Edikt, das aber d"um durch den von Flavm
erwirkten Gnadenbrief aufgehoben wurde, bestimmte die Kategorien der noch
Bestrafenden. Dieser Erfolg der verhaßten Christen wird von Kamins d h
nirgends erwähnt, als tiefe Den.ütigi.ng empfunden worden sem Er 'eM ha^ um
P"°r Reden über den Gegenstand niedergeschrieben - ob auch den S " Halter
vorgetragen, darüber weiß man nichts - und wahrscheinlich
Auf diesen, der sich hatte laufen lassen. Eiudr.ick zu machen, waren sie schon longer.
der häufigen Berufung ans teil Willen und das Beispiel der Go ter wenig ge¬
eignet; doch kommt eine politische Erwägung darin vor. die Beachtung verdiente.
Libcmins schreibt er betrachte es als eine glückliche Fügung. daß gerade eme per¬
sische Gesandtschaft in Konstantinopel weile; der Kaiser werde den Reichssemoen
nicht die Genngthiu.ng bereiten wollen, die bedeutendste der an ihrer Grenze liegenden
römischen Städte zu'verderben.

,...Höchst interessant ist die Rede des Libcmins gegen die Flüchtlinge to'e
Menge Einwohner waren aus Furcht vor dem drohenden schrecklichen Strafgericht
über Hals und Kopf fortgelaufen. Daß ihre Furcht nicht so ganz unbegründet
war, hat später (390) das von den. i», ganzen milde», aber jähzornigen Theo¬
dosius über Thessalonich verhängte Blutbad bewiesen, dessentwegen ihm Ambros.usden Eintritt in die Kirche verwehrte. Libcmius aber erklärt diese Angst für ganzgrundlos; so unvernünftig könne kein Herrscher sein, daß er durch Niederme^l.engzahlreicher Unterthanen und dnrch Verwüstung einer herrlichen Stadt sich selber strafe.
^' M)t deshalb heftig los gegen die Thorheit dieser Menschen und sagt, sie ver¬
dienten kein Mitleid wegen des Elends, das sie mutwillig über sich und die ihrigen
gebracht hatte». Wir vernehmen, sagt er. daß da draußen alles voll Leichen liege-
Felder, Wege, Hügel, Berge. Schluchte», Höhlen seien damit angefüllt, andre
Krenzboten


1 1901 ^
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[0481] Ltwas von Verwaltung und Polizei im spütrömifchen Reich schrift gegen die unverständigen, undankbaren, verweichlichten Antiochener. die er. da ein struppiger Bart an. schiinnnsten mitgenommen worden war. Nuop^one Barthasser, betitelte. Darm also erwähnt er. unter seinem Bor»arger in ^ahrc 354-, habe die Volksn.enge den Statthalter ermordet und den Reichen die Hau angeziindet. Ihr Zorn sei. wem. auch übertrieben in der Äußerung. doch sich gerecht gewesen und sie sei hart dafür bestraft ?^den; er e..l^zu strafe... die ihn verhöhnt hatten. Eine gewisse Bernhn.ihe hat .u Aicha Kreisen der Aufruhr von 387 erlangt. Das Voll, durch Ius,ehr»dung en.e hin uner chwinglich scheinenden Steuer erbittert, überfiel den Statthalter, und da hin dieser entkam. l eß es seine Wut an den Bildsäulen des Kaisers derberen und der kaiserliche r K .der aus. was uach byzantinischer Auffast.eng als ^rat ga . Wie es sich bei einen, despotisch regierten orientalischen VoMe'n ^n s bst^ ches war es ebenso feig als frech und gcwalthätig und litt nach vollbrachter ^hat an entsetzliche». Katzenjammer. Ma. fürchtete. Theodosius werde em Regiment S^baten schicken, die Einwohnerschaft abschlachten die ^-labt perdre e when Johannes Chrysostomus. ein Schüler des Liban'i.s. der vor seine «'n.su g an den Patriarchenstuhl von Konstantinopel als Priester in A"K°chia wirkte, wtze die Gelegenheit zu eiuer Reihe von Trost- und Bußpredigten, d,e von it)rem Urias; ..Reden über die Bildsäuleu" genannt werden. Die Kirche war täglich gedrängt voll, und der Redner pries die Gnade Gottes, die durch den Frevel tap lose und vergnügungssüchtige Volk fromm und sittsam gemacht und die Zotenlledcr durcy heilige Gesänge verdrängt habe. Die Schuld des Frevels schob er ubngeus an fremde Herumtreiber, die vor kurzem angekommen seien und das Volk aufgehetzt hatten. So mag dem Kaiser auch der Bischof Flavian die Sache vorgestellt haben, der ans Hoflager gereist war. um Verzeihung zu erlitten was ihm auch gelang^Ein paar Rädelsführer hatte der Statthalter sofort hinrichten lassen, und em dessen Bericht eingehendes kaiserliches Edikt, das aber d"um durch den von Flavm erwirkten Gnadenbrief aufgehoben wurde, bestimmte die Kategorien der noch Bestrafenden. Dieser Erfolg der verhaßten Christen wird von Kamins d h nirgends erwähnt, als tiefe Den.ütigi.ng empfunden worden sem Er 'eM ha^ um P"°r Reden über den Gegenstand niedergeschrieben - ob auch den S " Halter vorgetragen, darüber weiß man nichts - und wahrscheinlich Auf diesen, der sich hatte laufen lassen. Eiudr.ick zu machen, waren sie schon longer. der häufigen Berufung ans teil Willen und das Beispiel der Go ter wenig ge¬ eignet; doch kommt eine politische Erwägung darin vor. die Beachtung verdiente. Libcmins schreibt er betrachte es als eine glückliche Fügung. daß gerade eme per¬ sische Gesandtschaft in Konstantinopel weile; der Kaiser werde den Reichssemoen nicht die Genngthiu.ng bereiten wollen, die bedeutendste der an ihrer Grenze liegenden römischen Städte zu'verderben. ,...Höchst interessant ist die Rede des Libcmins gegen die Flüchtlinge to'e Menge Einwohner waren aus Furcht vor dem drohenden schrecklichen Strafgericht über Hals und Kopf fortgelaufen. Daß ihre Furcht nicht so ganz unbegründet war, hat später (390) das von den. i», ganzen milde», aber jähzornigen Theo¬ dosius über Thessalonich verhängte Blutbad bewiesen, dessentwegen ihm Ambros.usden Eintritt in die Kirche verwehrte. Libcmius aber erklärt diese Angst für ganzgrundlos; so unvernünftig könne kein Herrscher sein, daß er durch Niederme^l.engzahlreicher Unterthanen und dnrch Verwüstung einer herrlichen Stadt sich selber strafe. ^' M)t deshalb heftig los gegen die Thorheit dieser Menschen und sagt, sie ver¬ dienten kein Mitleid wegen des Elends, das sie mutwillig über sich und die ihrigen gebracht hatte». Wir vernehmen, sagt er. daß da draußen alles voll Leichen liege- Felder, Wege, Hügel, Berge. Schluchte», Höhlen seien damit angefüllt, andre Krenzboten 1 1901 ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/481>, abgerufen am 21.06.2024.