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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Gymnasiums, und nuf dem Dache dieses Modells ruht der linke Arm der Figur.
Diese Anordnung ist anfechtbar, weil unnatürlich. An jeder der beide" Schmal¬
seiten des Pfeilers sind zwei leichthingeworfne, recht hübsche landschaftliche Reliefs,
die den Finowkanal und den um Joachimsthal herum liegenden, vom Kur-
fürsten gepflegte", herrlichen Wald, die Schorfheide darstelle". An der Breitseite
des Pfeilers stehn der Spruch: "Erhalt des Friedens Wvhlfahrtsstand durch der
Gesetze festes Band" und die Jahreszahlen der Regierungszeit Joachim Friedrichs
1598 bis 1608 Der Vers paßt auf den Kurfürsten. Woher Pfretzschner es"
genommen hat. steht dahin. Der Wahlspruch des Kurfürsten war er nicht. Als
solcher wird vielmehr geschichtlich das Wort angegeben: Imo.in "apnmwis wnvr
die Furcht des Herr" ist der Weisheit Anfang. Der rechte Arm der F.gnr
erscheint fast rechtwinklig gekrümmt, "ut die rechte, unter dem Mantel hervorlugeude
Hand legt sich auf die infolge der ganzen Stellung der Figur gezwungen hervor¬
tretende rechte Hüfte. ...... " ...

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An dem der Tracht des Kurfürsten entsprechend stiliperten Postament erscheint
faksimiliert die vergoldete Inschrift: Joachim Friedrich. Dasselbe gilt von den In¬
schriften an den beiden Büsten, der des Günstlings und Oberknmmerherrn Joachim
Friedrichs, Grafen Hterouymns Schlick und des Kanzlers Johann von Loben.
Schlick ist ohne politische" Bedeutung. Dargestellt ist er als ein etwas wüst drein¬
schauender Haudegen. Loben dagegen war ein guter und tüchtiger Berater des
Kurfürsten. Die Familie von Loben war in der Mark begütert, scheint aber schon
im nächste" Jahrhundert finanziell heruntergekommen zu sein. Bekannt ist eine
Anekdote aus dem Tabakskolleginm Friedrich Wilhelms 1. Danach zog ein mit
seinem Grundbesitz renommierender Herr von Lobe" den bekannte" Witzbold
Gundling auf, und dieser wehrte sich, vom Könige angestachelt, damit, daß er be¬
hauptete, die Familie von Loben sei so alt und ehrwürdig, daß sie schon im Porstsche"
Gesaiigbuche vorkäme. Weder der König noch Loben wollten das zugeben. Da
schlug Guudliug im Gesangbuch das Paul Gerhardtsche Lied auf "Warum sollt
ich mich denn' grämen?" und las zum Gaudium des Königs den zehnten Vers
vor: "Was sind dieses Lobens (Lebens) Güter? Eine Hand voller Saud, Kummer
der Gemüter." Ma" sieht, daß die Berliner Kalauer schon recht alt sind.

Erwähnung verdient bei dem Standbild Joachim Friedrichs noch das Orna¬
ment, das auf der rechten, der linken n"d der rückwärtigen Seite des Postaments.
c>tho dreimal in übereinstimmender Form angebracht ist: ein strahlendes Kreuz mit
drei Seraphsköpfcheu, rechts, links und oberhalb des Kreuzes. Das Ornament ist
gu"z hübsch, aber "icht recht verständlich und ohne Beziehung zur Persönlichkeit des
Kurfürsten.

Auf Joachim Friedrich folgte Johann Sigismund. Er und seine kurze Re-
gierungszeit waren für die Entwicklung der brandenburgischen Gebiete znni Staate
von ausschlaggebender Bedeutung. Sein Standbild, dessen Ausführung dem Bild¬
hauer Peter Breuer übertrage"'worden ist, harrt jedoch "och der Vollendung

^ Die Regierungszeit seines Nachfolgers, des schwachen und aient chlossenen
Nurfürsten Georg Wilhelm bezeichnet eine" Tiefpunkt der brandenburgischen Ge¬
schichte. Sein Standbild ist vo" dem Professor K.mo vo" Uechtritz ausgeführt,
"nem Bildhauer, der sich für eine mehr dekorative Skulptur eines wohl begründeten
5>ass erfreut. Von ihm rührt nnter andern, die außerordentlich wirksame Mnrmor-
gruppe einer lebensgroßen Charitas im Treppenhause des Berliner Kultusministeriums
her. Sie ist mit alleu ihren Einzelheiten von bestrickenden Reize; aber auch sie
dient wesentlich dekorativen Zwecken. Ans der Figur des Kurfürsten Georg Wilhelm
ein Kunstwerk von ergreifender monumentaler Wirkung zu schassen, war geschichtlichunmöglich. Gleichwohl hat Uechtritz seine Ausgabe nicht ohne Geschick gelöst, indem


Gymnasiums, und nuf dem Dache dieses Modells ruht der linke Arm der Figur.
Diese Anordnung ist anfechtbar, weil unnatürlich. An jeder der beide» Schmal¬
seiten des Pfeilers sind zwei leichthingeworfne, recht hübsche landschaftliche Reliefs,
die den Finowkanal und den um Joachimsthal herum liegenden, vom Kur-
fürsten gepflegte», herrlichen Wald, die Schorfheide darstelle». An der Breitseite
des Pfeilers stehn der Spruch: „Erhalt des Friedens Wvhlfahrtsstand durch der
Gesetze festes Band" und die Jahreszahlen der Regierungszeit Joachim Friedrichs
1598 bis 1608 Der Vers paßt auf den Kurfürsten. Woher Pfretzschner es»
genommen hat. steht dahin. Der Wahlspruch des Kurfürsten war er nicht. Als
solcher wird vielmehr geschichtlich das Wort angegeben: Imo.in «apnmwis wnvr
die Furcht des Herr» ist der Weisheit Anfang. Der rechte Arm der F.gnr
erscheint fast rechtwinklig gekrümmt, »ut die rechte, unter dem Mantel hervorlugeude
Hand legt sich auf die infolge der ganzen Stellung der Figur gezwungen hervor¬
tretende rechte Hüfte. ...... „ ...

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An dem der Tracht des Kurfürsten entsprechend stiliperten Postament erscheint
faksimiliert die vergoldete Inschrift: Joachim Friedrich. Dasselbe gilt von den In¬
schriften an den beiden Büsten, der des Günstlings und Oberknmmerherrn Joachim
Friedrichs, Grafen Hterouymns Schlick und des Kanzlers Johann von Loben.
Schlick ist ohne politische" Bedeutung. Dargestellt ist er als ein etwas wüst drein¬
schauender Haudegen. Loben dagegen war ein guter und tüchtiger Berater des
Kurfürsten. Die Familie von Loben war in der Mark begütert, scheint aber schon
im nächste» Jahrhundert finanziell heruntergekommen zu sein. Bekannt ist eine
Anekdote aus dem Tabakskolleginm Friedrich Wilhelms 1. Danach zog ein mit
seinem Grundbesitz renommierender Herr von Lobe» den bekannte» Witzbold
Gundling auf, und dieser wehrte sich, vom Könige angestachelt, damit, daß er be¬
hauptete, die Familie von Loben sei so alt und ehrwürdig, daß sie schon im Porstsche»
Gesaiigbuche vorkäme. Weder der König noch Loben wollten das zugeben. Da
schlug Guudliug im Gesangbuch das Paul Gerhardtsche Lied auf „Warum sollt
ich mich denn' grämen?" und las zum Gaudium des Königs den zehnten Vers
vor: „Was sind dieses Lobens (Lebens) Güter? Eine Hand voller Saud, Kummer
der Gemüter." Ma» sieht, daß die Berliner Kalauer schon recht alt sind.

Erwähnung verdient bei dem Standbild Joachim Friedrichs noch das Orna¬
ment, das auf der rechten, der linken n»d der rückwärtigen Seite des Postaments.
c>tho dreimal in übereinstimmender Form angebracht ist: ein strahlendes Kreuz mit
drei Seraphsköpfcheu, rechts, links und oberhalb des Kreuzes. Das Ornament ist
gu»z hübsch, aber »icht recht verständlich und ohne Beziehung zur Persönlichkeit des
Kurfürsten.

Auf Joachim Friedrich folgte Johann Sigismund. Er und seine kurze Re-
gierungszeit waren für die Entwicklung der brandenburgischen Gebiete znni Staate
von ausschlaggebender Bedeutung. Sein Standbild, dessen Ausführung dem Bild¬
hauer Peter Breuer übertrage»'worden ist, harrt jedoch »och der Vollendung

^ Die Regierungszeit seines Nachfolgers, des schwachen und aient chlossenen
Nurfürsten Georg Wilhelm bezeichnet eine» Tiefpunkt der brandenburgischen Ge¬
schichte. Sein Standbild ist vo» dem Professor K.mo vo» Uechtritz ausgeführt,
«nem Bildhauer, der sich für eine mehr dekorative Skulptur eines wohl begründeten
5>ass erfreut. Von ihm rührt nnter andern, die außerordentlich wirksame Mnrmor-
gruppe einer lebensgroßen Charitas im Treppenhause des Berliner Kultusministeriums
her. Sie ist mit alleu ihren Einzelheiten von bestrickenden Reize; aber auch sie
dient wesentlich dekorativen Zwecken. Ans der Figur des Kurfürsten Georg Wilhelm
ein Kunstwerk von ergreifender monumentaler Wirkung zu schassen, war geschichtlichunmöglich. Gleichwohl hat Uechtritz seine Ausgabe nicht ohne Geschick gelöst, indem


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[0437] Gymnasiums, und nuf dem Dache dieses Modells ruht der linke Arm der Figur. Diese Anordnung ist anfechtbar, weil unnatürlich. An jeder der beide» Schmal¬ seiten des Pfeilers sind zwei leichthingeworfne, recht hübsche landschaftliche Reliefs, die den Finowkanal und den um Joachimsthal herum liegenden, vom Kur- fürsten gepflegte», herrlichen Wald, die Schorfheide darstelle». An der Breitseite des Pfeilers stehn der Spruch: „Erhalt des Friedens Wvhlfahrtsstand durch der Gesetze festes Band" und die Jahreszahlen der Regierungszeit Joachim Friedrichs 1598 bis 1608 Der Vers paßt auf den Kurfürsten. Woher Pfretzschner es» genommen hat. steht dahin. Der Wahlspruch des Kurfürsten war er nicht. Als solcher wird vielmehr geschichtlich das Wort angegeben: Imo.in «apnmwis wnvr die Furcht des Herr» ist der Weisheit Anfang. Der rechte Arm der F.gnr erscheint fast rechtwinklig gekrümmt, »ut die rechte, unter dem Mantel hervorlugeude Hand legt sich auf die infolge der ganzen Stellung der Figur gezwungen hervor¬ tretende rechte Hüfte. ...... „ ... ... An dem der Tracht des Kurfürsten entsprechend stiliperten Postament erscheint faksimiliert die vergoldete Inschrift: Joachim Friedrich. Dasselbe gilt von den In¬ schriften an den beiden Büsten, der des Günstlings und Oberknmmerherrn Joachim Friedrichs, Grafen Hterouymns Schlick und des Kanzlers Johann von Loben. Schlick ist ohne politische" Bedeutung. Dargestellt ist er als ein etwas wüst drein¬ schauender Haudegen. Loben dagegen war ein guter und tüchtiger Berater des Kurfürsten. Die Familie von Loben war in der Mark begütert, scheint aber schon im nächste» Jahrhundert finanziell heruntergekommen zu sein. Bekannt ist eine Anekdote aus dem Tabakskolleginm Friedrich Wilhelms 1. Danach zog ein mit seinem Grundbesitz renommierender Herr von Lobe» den bekannte» Witzbold Gundling auf, und dieser wehrte sich, vom Könige angestachelt, damit, daß er be¬ hauptete, die Familie von Loben sei so alt und ehrwürdig, daß sie schon im Porstsche» Gesaiigbuche vorkäme. Weder der König noch Loben wollten das zugeben. Da schlug Guudliug im Gesangbuch das Paul Gerhardtsche Lied auf „Warum sollt ich mich denn' grämen?" und las zum Gaudium des Königs den zehnten Vers vor: „Was sind dieses Lobens (Lebens) Güter? Eine Hand voller Saud, Kummer der Gemüter." Ma» sieht, daß die Berliner Kalauer schon recht alt sind. Erwähnung verdient bei dem Standbild Joachim Friedrichs noch das Orna¬ ment, das auf der rechten, der linken n»d der rückwärtigen Seite des Postaments. c>tho dreimal in übereinstimmender Form angebracht ist: ein strahlendes Kreuz mit drei Seraphsköpfcheu, rechts, links und oberhalb des Kreuzes. Das Ornament ist gu»z hübsch, aber »icht recht verständlich und ohne Beziehung zur Persönlichkeit des Kurfürsten. Auf Joachim Friedrich folgte Johann Sigismund. Er und seine kurze Re- gierungszeit waren für die Entwicklung der brandenburgischen Gebiete znni Staate von ausschlaggebender Bedeutung. Sein Standbild, dessen Ausführung dem Bild¬ hauer Peter Breuer übertrage»'worden ist, harrt jedoch »och der Vollendung ^ Die Regierungszeit seines Nachfolgers, des schwachen und aient chlossenen Nurfürsten Georg Wilhelm bezeichnet eine» Tiefpunkt der brandenburgischen Ge¬ schichte. Sein Standbild ist vo» dem Professor K.mo vo» Uechtritz ausgeführt, «nem Bildhauer, der sich für eine mehr dekorative Skulptur eines wohl begründeten 5>ass erfreut. Von ihm rührt nnter andern, die außerordentlich wirksame Mnrmor- gruppe einer lebensgroßen Charitas im Treppenhause des Berliner Kultusministeriums her. Sie ist mit alleu ihren Einzelheiten von bestrickenden Reize; aber auch sie dient wesentlich dekorativen Zwecken. Ans der Figur des Kurfürsten Georg Wilhelm ein Kunstwerk von ergreifender monumentaler Wirkung zu schassen, war geschichtlichunmöglich. Gleichwohl hat Uechtritz seine Ausgabe nicht ohne Geschick gelöst, indem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/437>, abgerufen am 24.08.2024.