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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Sie waren die ErWerber der Uckermark, des Landes Lebus und der Oberlausitz,
hervorragende Kulturträger und Städtegründer, die Schöpfer der Stadt Berlin,
Es ist ein glücklicher Gedanke, die beiden fürstlichen Brüder gerade bei ihrer Arbeit
für die Gründung Berlins oder Kölns an der Spree darzustellen. Der sitzende
Johann I, hat den Grundriß des künstigen Berlins ans feinem Schoße ausgebreitet
und pertieft sich sinnenden Blicks in den Plan, Otto UI, sieht über die Schulter
seines Bruders in den Plan hinein und demonstriert diesem mit natürlicher Hand¬
bewegung irgend eine sich darnns ergebende Idee. Diese Anordnung verleiht der
Gruppe Leben und Natürlichkeit. Die Bevölkerung verweilt vor dem wohlgelungnen
Doppelstandbilde mit unverkennbarem Interesse. Weniger gelungen als das Brüder¬
paar erscheinen die beiden Repräsentanten der Zeit, so gut sie auch ausgewählt
siud, rechts der Propst von Berlin Simon, links Berlins erster bekannter Schult¬
heiß und urkundlich erwähnter Bürger Marsilins. Der Propst ist merkwürdiger¬
weise allzu realistisch als ein recht häßlicher Kleriker, der Schultheiß dagegen über¬
trieben ideal dargestellt, wahrend doch der Künstler hier durch Porträts in keiner
Weise gebunden war. Kein Zug an diesem Marsilins erinnert an einen nüchternen,
praktischen Bürgermeister. Aber es giebt ja glücklicherweise auch nnter den Stadt¬
tyrannen Idealisten.

Es folgt Markgraf Johann II. mit den Büsten des Grafen Günther von
Lindow und des Berliner Ratmnnns Kommt Belitz. Johann II. hatte es nicht
leicht, obwohl er zuerst von den Markgrafen von Brandenburg an der Wahl des
deutschen Königs und römischen Kaisers als Wähler Rudolfs von Habsburg teil¬
nehmen durfte. Der Bildhauer Fclderhoff, ein Schüler von Reinhold Begas, hat
vor einigen Jahren bei dem vom Kaiser gestifteten Wettbewerb um die beste Er¬
gänzung eines antiken Torsos den Preis gewonnen. Er hat jetzt auch für die
historische Skulptur eine nicht gewöhnliche Begabung gezeigt. Sein Johann II.
ist eine über den konventionellen Durchschnitt hinausragende, selbständige, ernste und
charaktervolle Schöpfung. Weniger ansprechend ist seine Büste des Grafen Günther
Von Lindow, gut dagegen die des Ratsherrn Konrad Belitz, für dessen Darstellung
er allerdings in dessen Grabmal in der Berliner Klosterkirche einen konkreten,
Plastischen Anhalt hatte. Es ist ein typisches, gutes, altes Bürgergesicht.

Karl Begas, der jüngere Bruder von Reinhold Begas, hat in dem nun
folgenden Otto IV. mit dem Pfeil, der gleichen Ruhm als Miunescmgcr wie als
Ritter und Markgraf genoß, eine ansprechende Gestalt geschaffen. Das große Pu¬
blikum interessiert diese Figur wohl wegen der Binde, die der Markgraf um der
über dem linken Auge stecken gebliebner, abgebrochnen Pfeilspitze willen trägt, be¬
sonders lebhaft. Sie hat mich in ihrer ganzen Haltung etwas Ansprechendes und
kann wohl als Ausdruck des abenteuerreichen, mutigen und ehrgeizigen Fürsten
gelten. Der Minnesang ist durch eine an einen neben dem Markgrafen stehenden
Baumstumpf gehängte Harfe angedeutet. Ob ganz glücklich, darüber sind die Mei¬
nungen geteilt. Schön und charaktervoll ist die Büste des wackern und ungewöhnlich
tüchtigen Ritters Droiseke von Kröcher. Auch die des weisen nud treuen Johann
von Buch (des Ältern) erhebt sich über den Durchschnitt.

Von Otto IV. kommen wir zu Waldemar dem Großen und damit von Karl
^egas z" s^,",,, Bruder, dem Professor Reiuholo Begas, dem bekannten Schöpfer
och großen Nationaldenkmals Kaiser Wilhelms des Ersten an der Berliner Schloß-
sreihert.^ Ans den ersten Blick verrät sich hier eine große künstlerische Kraft. Wal-
^de da, ein imponierender Fürst, eine geistig und physisch bedeutende Per-
wuluhkcit, ohne eine Spur gekünstelter Pose, ein geschlossener Charakter, einfach,
harmonisch, el>, Mann. An den sonstigen Schöpfungen des Künstlers wird
vieles getadelt, und nicht rin Unrecht. Aber hier zeigt sich seine intuitive Schaffens-


Sie waren die ErWerber der Uckermark, des Landes Lebus und der Oberlausitz,
hervorragende Kulturträger und Städtegründer, die Schöpfer der Stadt Berlin,
Es ist ein glücklicher Gedanke, die beiden fürstlichen Brüder gerade bei ihrer Arbeit
für die Gründung Berlins oder Kölns an der Spree darzustellen. Der sitzende
Johann I, hat den Grundriß des künstigen Berlins ans feinem Schoße ausgebreitet
und pertieft sich sinnenden Blicks in den Plan, Otto UI, sieht über die Schulter
seines Bruders in den Plan hinein und demonstriert diesem mit natürlicher Hand¬
bewegung irgend eine sich darnns ergebende Idee. Diese Anordnung verleiht der
Gruppe Leben und Natürlichkeit. Die Bevölkerung verweilt vor dem wohlgelungnen
Doppelstandbilde mit unverkennbarem Interesse. Weniger gelungen als das Brüder¬
paar erscheinen die beiden Repräsentanten der Zeit, so gut sie auch ausgewählt
siud, rechts der Propst von Berlin Simon, links Berlins erster bekannter Schult¬
heiß und urkundlich erwähnter Bürger Marsilins. Der Propst ist merkwürdiger¬
weise allzu realistisch als ein recht häßlicher Kleriker, der Schultheiß dagegen über¬
trieben ideal dargestellt, wahrend doch der Künstler hier durch Porträts in keiner
Weise gebunden war. Kein Zug an diesem Marsilins erinnert an einen nüchternen,
praktischen Bürgermeister. Aber es giebt ja glücklicherweise auch nnter den Stadt¬
tyrannen Idealisten.

Es folgt Markgraf Johann II. mit den Büsten des Grafen Günther von
Lindow und des Berliner Ratmnnns Kommt Belitz. Johann II. hatte es nicht
leicht, obwohl er zuerst von den Markgrafen von Brandenburg an der Wahl des
deutschen Königs und römischen Kaisers als Wähler Rudolfs von Habsburg teil¬
nehmen durfte. Der Bildhauer Fclderhoff, ein Schüler von Reinhold Begas, hat
vor einigen Jahren bei dem vom Kaiser gestifteten Wettbewerb um die beste Er¬
gänzung eines antiken Torsos den Preis gewonnen. Er hat jetzt auch für die
historische Skulptur eine nicht gewöhnliche Begabung gezeigt. Sein Johann II.
ist eine über den konventionellen Durchschnitt hinausragende, selbständige, ernste und
charaktervolle Schöpfung. Weniger ansprechend ist seine Büste des Grafen Günther
Von Lindow, gut dagegen die des Ratsherrn Konrad Belitz, für dessen Darstellung
er allerdings in dessen Grabmal in der Berliner Klosterkirche einen konkreten,
Plastischen Anhalt hatte. Es ist ein typisches, gutes, altes Bürgergesicht.

Karl Begas, der jüngere Bruder von Reinhold Begas, hat in dem nun
folgenden Otto IV. mit dem Pfeil, der gleichen Ruhm als Miunescmgcr wie als
Ritter und Markgraf genoß, eine ansprechende Gestalt geschaffen. Das große Pu¬
blikum interessiert diese Figur wohl wegen der Binde, die der Markgraf um der
über dem linken Auge stecken gebliebner, abgebrochnen Pfeilspitze willen trägt, be¬
sonders lebhaft. Sie hat mich in ihrer ganzen Haltung etwas Ansprechendes und
kann wohl als Ausdruck des abenteuerreichen, mutigen und ehrgeizigen Fürsten
gelten. Der Minnesang ist durch eine an einen neben dem Markgrafen stehenden
Baumstumpf gehängte Harfe angedeutet. Ob ganz glücklich, darüber sind die Mei¬
nungen geteilt. Schön und charaktervoll ist die Büste des wackern und ungewöhnlich
tüchtigen Ritters Droiseke von Kröcher. Auch die des weisen nud treuen Johann
von Buch (des Ältern) erhebt sich über den Durchschnitt.

Von Otto IV. kommen wir zu Waldemar dem Großen und damit von Karl
^egas z„ s^,»,,, Bruder, dem Professor Reiuholo Begas, dem bekannten Schöpfer
och großen Nationaldenkmals Kaiser Wilhelms des Ersten an der Berliner Schloß-
sreihert.^ Ans den ersten Blick verrät sich hier eine große künstlerische Kraft. Wal-
^de da, ein imponierender Fürst, eine geistig und physisch bedeutende Per-
wuluhkcit, ohne eine Spur gekünstelter Pose, ein geschlossener Charakter, einfach,
harmonisch, el>, Mann. An den sonstigen Schöpfungen des Künstlers wird
vieles getadelt, und nicht rin Unrecht. Aber hier zeigt sich seine intuitive Schaffens-


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[0391] Sie waren die ErWerber der Uckermark, des Landes Lebus und der Oberlausitz, hervorragende Kulturträger und Städtegründer, die Schöpfer der Stadt Berlin, Es ist ein glücklicher Gedanke, die beiden fürstlichen Brüder gerade bei ihrer Arbeit für die Gründung Berlins oder Kölns an der Spree darzustellen. Der sitzende Johann I, hat den Grundriß des künstigen Berlins ans feinem Schoße ausgebreitet und pertieft sich sinnenden Blicks in den Plan, Otto UI, sieht über die Schulter seines Bruders in den Plan hinein und demonstriert diesem mit natürlicher Hand¬ bewegung irgend eine sich darnns ergebende Idee. Diese Anordnung verleiht der Gruppe Leben und Natürlichkeit. Die Bevölkerung verweilt vor dem wohlgelungnen Doppelstandbilde mit unverkennbarem Interesse. Weniger gelungen als das Brüder¬ paar erscheinen die beiden Repräsentanten der Zeit, so gut sie auch ausgewählt siud, rechts der Propst von Berlin Simon, links Berlins erster bekannter Schult¬ heiß und urkundlich erwähnter Bürger Marsilins. Der Propst ist merkwürdiger¬ weise allzu realistisch als ein recht häßlicher Kleriker, der Schultheiß dagegen über¬ trieben ideal dargestellt, wahrend doch der Künstler hier durch Porträts in keiner Weise gebunden war. Kein Zug an diesem Marsilins erinnert an einen nüchternen, praktischen Bürgermeister. Aber es giebt ja glücklicherweise auch nnter den Stadt¬ tyrannen Idealisten. Es folgt Markgraf Johann II. mit den Büsten des Grafen Günther von Lindow und des Berliner Ratmnnns Kommt Belitz. Johann II. hatte es nicht leicht, obwohl er zuerst von den Markgrafen von Brandenburg an der Wahl des deutschen Königs und römischen Kaisers als Wähler Rudolfs von Habsburg teil¬ nehmen durfte. Der Bildhauer Fclderhoff, ein Schüler von Reinhold Begas, hat vor einigen Jahren bei dem vom Kaiser gestifteten Wettbewerb um die beste Er¬ gänzung eines antiken Torsos den Preis gewonnen. Er hat jetzt auch für die historische Skulptur eine nicht gewöhnliche Begabung gezeigt. Sein Johann II. ist eine über den konventionellen Durchschnitt hinausragende, selbständige, ernste und charaktervolle Schöpfung. Weniger ansprechend ist seine Büste des Grafen Günther Von Lindow, gut dagegen die des Ratsherrn Konrad Belitz, für dessen Darstellung er allerdings in dessen Grabmal in der Berliner Klosterkirche einen konkreten, Plastischen Anhalt hatte. Es ist ein typisches, gutes, altes Bürgergesicht. Karl Begas, der jüngere Bruder von Reinhold Begas, hat in dem nun folgenden Otto IV. mit dem Pfeil, der gleichen Ruhm als Miunescmgcr wie als Ritter und Markgraf genoß, eine ansprechende Gestalt geschaffen. Das große Pu¬ blikum interessiert diese Figur wohl wegen der Binde, die der Markgraf um der über dem linken Auge stecken gebliebner, abgebrochnen Pfeilspitze willen trägt, be¬ sonders lebhaft. Sie hat mich in ihrer ganzen Haltung etwas Ansprechendes und kann wohl als Ausdruck des abenteuerreichen, mutigen und ehrgeizigen Fürsten gelten. Der Minnesang ist durch eine an einen neben dem Markgrafen stehenden Baumstumpf gehängte Harfe angedeutet. Ob ganz glücklich, darüber sind die Mei¬ nungen geteilt. Schön und charaktervoll ist die Büste des wackern und ungewöhnlich tüchtigen Ritters Droiseke von Kröcher. Auch die des weisen nud treuen Johann von Buch (des Ältern) erhebt sich über den Durchschnitt. Von Otto IV. kommen wir zu Waldemar dem Großen und damit von Karl ^egas z„ s^,»,,, Bruder, dem Professor Reiuholo Begas, dem bekannten Schöpfer och großen Nationaldenkmals Kaiser Wilhelms des Ersten an der Berliner Schloß- sreihert.^ Ans den ersten Blick verrät sich hier eine große künstlerische Kraft. Wal- ^de da, ein imponierender Fürst, eine geistig und physisch bedeutende Per- wuluhkcit, ohne eine Spur gekünstelter Pose, ein geschlossener Charakter, einfach, harmonisch, el>, Mann. An den sonstigen Schöpfungen des Künstlers wird vieles getadelt, und nicht rin Unrecht. Aber hier zeigt sich seine intuitive Schaffens-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/391>, abgerufen am 24.07.2024.