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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Nnmaßgebliches

und die buchstäbliche Treue der Erzählung sage, wünsche ich vor allein Ihrer
Prüfung zu empfehlen. Sie haben sich viel mit naturgeschichtlichen Erscheinungen
beschäftigt, und es hat Ihnen vor altem daran gelegen, die Thatsachen rein und
tren darzustellen. Sie wissen daher am besten, was es heißt, die Erscheinung rein
aufzunehmen, und wie mau es anzufangen hat, um aus den einzelnen Teile" der¬
selben sie als Ganzes aufzunehmen. Ein Wart Schillers ist mir immer gegenwärtig
geblieben und hat mir bei dieser Arbeit oft vorgeschwebt. Er sprach davon, daß
man seine historischen Aufsätze zu dichterisch gefunden habe, und schloß: und doch muß
der Geschichtschreiber ganz wie der Dichter Verfahren. Wenn er den Stoff in sich
aufgenommen hat, muß er ihn wieder ganz neu aus sich schaffen. Dies schien mir
damals paradox, und ich verstand es nicht recht. Der Bemühung, mir es nach und
nach klar zumachen, dankt diese Abhandlung großenteils ihr Entstehen. Aber ver¬
zeihen Sie, daß ich lang werde. Nur weis; ich, daß auch Sie gern an den er¬
innert werden, mit dem wir beide so viele Tage in heiterm und wechselsweise be¬
lehrendem Gespräch verlebten, der für alles Regsamkeit besaß und alles aus eignem
großen Geiste beurteilte und gestaltete. Diese Zeiten bleiben immer meine schönsten
Erinnerungen."

Es geht auch ans diesem Briefe hervor, daß diese drei Männer dnrch ein
inniges Freundschaftsverhältnis verbunden waren.


G. ^oihholz

Eine cuta'munistische Weltansicht. Julius Duboc hat sich in seinem
"Grundriß einer einheitlichen Trieblehre" (siehe Grenzboten von 1893, 4. Band
S. 391) die Aufgabe gestellt: "den Eudämonismus klar und scharf vom Mili¬
tarismus zu trennen und ihn dadurch haltbar zu machen, den kategorischen Imperativ
ans die Lust zu gründen, Kant festzuhalten, aber ihn berichtigend zu erneuern."
Die Lösung der Aufgabe ist dem Verfasser unsers Erachtens gelungen. In einem
jüngst erschienenen kleinen Buche: Die Lust als sozialethischcs Entwicklungs¬
prinzip, ein Beitrag zur Ethik der Geschichte (Leipzig, Otto Wigand, 4900)
vollendet er seinen Versuch, indem er zeigt, daß bei allem Mißlinge" im einzelnen
das Streben der Menschheit im ganzen erfolgreich sei oder wenigstens Erfolg ver¬
spreche. Die Glttckslchre, meint er, sei der einzige feste Punkt, von wo aus die
geschichtliche Entwicklung der Menschheit abgeleitet werden könne. Alle metaphysischen
Sätze nud religiösen Dogmen seien hypothetisch nud darum ungewiß, unumstößlich
gewiß dagegen sei es, das; der Mensch bei allem, was er verrichtet, nie im Wider¬
spruch mit seinen Trieben handeln könne, und daß das, was er verrichtet, eben die
Kultur und den Inhalt der Geschichte ausmache. Auf Seite 180 bis 186 faßt
^' seinen Entwurf einer eudämonistischen Geschichtsphilosophie in einer Reihe von
Sätzen zusammen, die wir abgekürzt wiedergeben "vollen. Der einzelne Mensch ist
das Produkt der Wechselwirkung zwischen der ursprünglichen menschlichen Anlage
und seiner Umgebung. Jene würde, wenn sie allein wirken könnte, nnr Vollmcuschen
hervorbringen. Unter der Einwirkung ungünstiger äußerer Einflüsse entsteh" jedoch
Mißbildungen, Fehlmenschen. Bei der großen Zahl solcher Fehlmenschen (zu de"e"
alle nieder" Rasse" gehören) müssen Zustände, Verhältnisse und Einrichtungen
herauskommen, die den Auffassungen und Bestrebungen dieser unvollkommnen Mensche"
entspreche". Erlangten solche Einrichtungen die Alleinherrschaft, so wäre damit das
Streben nach Glück vereitelt; aber eben dieses widersetzt sich jenen Einrichtungen,
""d se, wird aus Strömung und Gegenströmung die Weltgeschichte, die wesentlich


Memeine Zeiwnq, 24, Oktober 1""". Max Duncker in den Preußischen. Jahrbüchern, Auqust
ne','.^ Seit? 184 s. Nach erwähne ich, das; in dein Briefwechsel Wilhelm von Humboldts und
^-clnüerü viel Stoff ,;"r Erktörnny der Dichtuuqen Schiller" gegeben ist.
Maßgebliches und Nnmaßgebliches

und die buchstäbliche Treue der Erzählung sage, wünsche ich vor allein Ihrer
Prüfung zu empfehlen. Sie haben sich viel mit naturgeschichtlichen Erscheinungen
beschäftigt, und es hat Ihnen vor altem daran gelegen, die Thatsachen rein und
tren darzustellen. Sie wissen daher am besten, was es heißt, die Erscheinung rein
aufzunehmen, und wie mau es anzufangen hat, um aus den einzelnen Teile» der¬
selben sie als Ganzes aufzunehmen. Ein Wart Schillers ist mir immer gegenwärtig
geblieben und hat mir bei dieser Arbeit oft vorgeschwebt. Er sprach davon, daß
man seine historischen Aufsätze zu dichterisch gefunden habe, und schloß: und doch muß
der Geschichtschreiber ganz wie der Dichter Verfahren. Wenn er den Stoff in sich
aufgenommen hat, muß er ihn wieder ganz neu aus sich schaffen. Dies schien mir
damals paradox, und ich verstand es nicht recht. Der Bemühung, mir es nach und
nach klar zumachen, dankt diese Abhandlung großenteils ihr Entstehen. Aber ver¬
zeihen Sie, daß ich lang werde. Nur weis; ich, daß auch Sie gern an den er¬
innert werden, mit dem wir beide so viele Tage in heiterm und wechselsweise be¬
lehrendem Gespräch verlebten, der für alles Regsamkeit besaß und alles aus eignem
großen Geiste beurteilte und gestaltete. Diese Zeiten bleiben immer meine schönsten
Erinnerungen."

Es geht auch ans diesem Briefe hervor, daß diese drei Männer dnrch ein
inniges Freundschaftsverhältnis verbunden waren.


G. ^oihholz

Eine cuta'munistische Weltansicht. Julius Duboc hat sich in seinem
„Grundriß einer einheitlichen Trieblehre" (siehe Grenzboten von 1893, 4. Band
S. 391) die Aufgabe gestellt: „den Eudämonismus klar und scharf vom Mili¬
tarismus zu trennen und ihn dadurch haltbar zu machen, den kategorischen Imperativ
ans die Lust zu gründen, Kant festzuhalten, aber ihn berichtigend zu erneuern."
Die Lösung der Aufgabe ist dem Verfasser unsers Erachtens gelungen. In einem
jüngst erschienenen kleinen Buche: Die Lust als sozialethischcs Entwicklungs¬
prinzip, ein Beitrag zur Ethik der Geschichte (Leipzig, Otto Wigand, 4900)
vollendet er seinen Versuch, indem er zeigt, daß bei allem Mißlinge» im einzelnen
das Streben der Menschheit im ganzen erfolgreich sei oder wenigstens Erfolg ver¬
spreche. Die Glttckslchre, meint er, sei der einzige feste Punkt, von wo aus die
geschichtliche Entwicklung der Menschheit abgeleitet werden könne. Alle metaphysischen
Sätze nud religiösen Dogmen seien hypothetisch nud darum ungewiß, unumstößlich
gewiß dagegen sei es, das; der Mensch bei allem, was er verrichtet, nie im Wider¬
spruch mit seinen Trieben handeln könne, und daß das, was er verrichtet, eben die
Kultur und den Inhalt der Geschichte ausmache. Auf Seite 180 bis 186 faßt
^' seinen Entwurf einer eudämonistischen Geschichtsphilosophie in einer Reihe von
Sätzen zusammen, die wir abgekürzt wiedergeben »vollen. Der einzelne Mensch ist
das Produkt der Wechselwirkung zwischen der ursprünglichen menschlichen Anlage
und seiner Umgebung. Jene würde, wenn sie allein wirken könnte, nnr Vollmcuschen
hervorbringen. Unter der Einwirkung ungünstiger äußerer Einflüsse entsteh» jedoch
Mißbildungen, Fehlmenschen. Bei der großen Zahl solcher Fehlmenschen (zu de»e»
alle nieder» Rasse» gehören) müssen Zustände, Verhältnisse und Einrichtungen
herauskommen, die den Auffassungen und Bestrebungen dieser unvollkommnen Mensche»
entspreche». Erlangten solche Einrichtungen die Alleinherrschaft, so wäre damit das
Streben nach Glück vereitelt; aber eben dieses widersetzt sich jenen Einrichtungen,
""d se, wird aus Strömung und Gegenströmung die Weltgeschichte, die wesentlich


Memeine Zeiwnq, 24, Oktober 1«««. Max Duncker in den Preußischen. Jahrbüchern, Auqust
ne','.^ Seit? 184 s. Nach erwähne ich, das; in dein Briefwechsel Wilhelm von Humboldts und
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[0255] Maßgebliches und Nnmaßgebliches und die buchstäbliche Treue der Erzählung sage, wünsche ich vor allein Ihrer Prüfung zu empfehlen. Sie haben sich viel mit naturgeschichtlichen Erscheinungen beschäftigt, und es hat Ihnen vor altem daran gelegen, die Thatsachen rein und tren darzustellen. Sie wissen daher am besten, was es heißt, die Erscheinung rein aufzunehmen, und wie mau es anzufangen hat, um aus den einzelnen Teile» der¬ selben sie als Ganzes aufzunehmen. Ein Wart Schillers ist mir immer gegenwärtig geblieben und hat mir bei dieser Arbeit oft vorgeschwebt. Er sprach davon, daß man seine historischen Aufsätze zu dichterisch gefunden habe, und schloß: und doch muß der Geschichtschreiber ganz wie der Dichter Verfahren. Wenn er den Stoff in sich aufgenommen hat, muß er ihn wieder ganz neu aus sich schaffen. Dies schien mir damals paradox, und ich verstand es nicht recht. Der Bemühung, mir es nach und nach klar zumachen, dankt diese Abhandlung großenteils ihr Entstehen. Aber ver¬ zeihen Sie, daß ich lang werde. Nur weis; ich, daß auch Sie gern an den er¬ innert werden, mit dem wir beide so viele Tage in heiterm und wechselsweise be¬ lehrendem Gespräch verlebten, der für alles Regsamkeit besaß und alles aus eignem großen Geiste beurteilte und gestaltete. Diese Zeiten bleiben immer meine schönsten Erinnerungen." Es geht auch ans diesem Briefe hervor, daß diese drei Männer dnrch ein inniges Freundschaftsverhältnis verbunden waren. G. ^oihholz Eine cuta'munistische Weltansicht. Julius Duboc hat sich in seinem „Grundriß einer einheitlichen Trieblehre" (siehe Grenzboten von 1893, 4. Band S. 391) die Aufgabe gestellt: „den Eudämonismus klar und scharf vom Mili¬ tarismus zu trennen und ihn dadurch haltbar zu machen, den kategorischen Imperativ ans die Lust zu gründen, Kant festzuhalten, aber ihn berichtigend zu erneuern." Die Lösung der Aufgabe ist dem Verfasser unsers Erachtens gelungen. In einem jüngst erschienenen kleinen Buche: Die Lust als sozialethischcs Entwicklungs¬ prinzip, ein Beitrag zur Ethik der Geschichte (Leipzig, Otto Wigand, 4900) vollendet er seinen Versuch, indem er zeigt, daß bei allem Mißlinge» im einzelnen das Streben der Menschheit im ganzen erfolgreich sei oder wenigstens Erfolg ver¬ spreche. Die Glttckslchre, meint er, sei der einzige feste Punkt, von wo aus die geschichtliche Entwicklung der Menschheit abgeleitet werden könne. Alle metaphysischen Sätze nud religiösen Dogmen seien hypothetisch nud darum ungewiß, unumstößlich gewiß dagegen sei es, das; der Mensch bei allem, was er verrichtet, nie im Wider¬ spruch mit seinen Trieben handeln könne, und daß das, was er verrichtet, eben die Kultur und den Inhalt der Geschichte ausmache. Auf Seite 180 bis 186 faßt ^' seinen Entwurf einer eudämonistischen Geschichtsphilosophie in einer Reihe von Sätzen zusammen, die wir abgekürzt wiedergeben »vollen. Der einzelne Mensch ist das Produkt der Wechselwirkung zwischen der ursprünglichen menschlichen Anlage und seiner Umgebung. Jene würde, wenn sie allein wirken könnte, nnr Vollmcuschen hervorbringen. Unter der Einwirkung ungünstiger äußerer Einflüsse entsteh» jedoch Mißbildungen, Fehlmenschen. Bei der großen Zahl solcher Fehlmenschen (zu de»e» alle nieder» Rasse» gehören) müssen Zustände, Verhältnisse und Einrichtungen herauskommen, die den Auffassungen und Bestrebungen dieser unvollkommnen Mensche» entspreche». Erlangten solche Einrichtungen die Alleinherrschaft, so wäre damit das Streben nach Glück vereitelt; aber eben dieses widersetzt sich jenen Einrichtungen, ""d se, wird aus Strömung und Gegenströmung die Weltgeschichte, die wesentlich Memeine Zeiwnq, 24, Oktober 1«««. Max Duncker in den Preußischen. Jahrbüchern, Auqust ne','.^ Seit? 184 s. Nach erwähne ich, das; in dein Briefwechsel Wilhelm von Humboldts und ^-clnüerü viel Stoff ,;„r Erktörnny der Dichtuuqen Schiller« gegeben ist.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/255>, abgerufen am 27.06.2024.