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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

fälligkeite" in seinem Leben und als durch äußere Umstände hervorgerufen angesehen.
Dazu, daß sie eine größere Ausdehnung erhielten, trugen diese Ursachen unleugbar
bei, allein an sich mußte Schiller durch seine Geisteseigentümlichkcit ebensowohl zu
historischem mis philosophischem Studium hingezogen werden." Die Unter¬
haltungen der beiden Männer bewegten sich in den höchsten Ideenkreisen, wie man
ans der Charakterisierung dieser Unterhaltungen, die Humboldt giebt, ersehen kann:
"Für das Gespräch war Schiller recht eigentlich geboren. Er suchte nie nach einem
bedeutenden Stoff der Unterhaltung, er überließ es mehr dem Zufall, den Gegen¬
stand herbeizuführen, aber von jedem aus leitete er das Gespräch zu einem all¬
gemeinern Gesichtspunkt, und mau sah sich nach wenigen Zwischenreden in den Mittel¬
punkt einer den Geist anregenden Diskussion versetzt. Er behandelte den Gedanken
immer als ein gemeinsam zu gewinnendes Resultat, schien immer des Mitredenden
zu bedürfen, wenn dieser sich auch bewußt blieb, die Idee allein von ihm zu
empfnugeu, und ließ ihn nie müßig werden. Hierin unterschied sich sein Gespräch
am meisten von dem Herderschen. Nie vielleicht hat ein Mann schöner gesprochen mis
Herder, wenn nun, wils bei Berührung irgend einer bei ihm leicht nntlingenden Saite
nicht schwer war, ihn in aufgelegter Stimmung antraf. Alle seltnen Eigenschaften
dieses mit Recht bewunderten Mannes schienen, so geeignet waren sie für dasselbe,
im Gespräch sich zu verdoppeln. Der Gedanke verband sich mit dem Ausdruck,
mit der Anmut nud der Würde, die, dn sie in Wahrheit nlleiu der Person an¬
gehören, nnr vom Gegenstände herzukommen scheinen. So floß die Rede ununter-
brochen hin in der Klarheit, die doch noch dem eignen Erahnden übrig läßt, und
in dein Helldunkel, das doch nicht hindert, den Gedanken bestimmt zu erkennen.
Aber wenn die Materie erschöpft war, so ging nun zu einer neuen über. Mau
förderte nichts durch Einwendungen, mau hätte eher gehindert. Man hatte gehört,
man konnte nun selbst reden, aber mau vermißte die Wechselseitigkeit des Ge¬
sprächs."

Mau kann sich wohl denken, welchen Einfluß die Unterhaltungen Herders ans
den jungen Goethe in Strnßburg ausgeübt haben müssen. Goethe wußte wohl,
was er Herder zu danken habe, und but in dem Bewußtsein, was er ihm schuldig
sei, die weniger guten Eigenschaften des bedeutenden Mannes gern ertragen. Sehr
bezeichnend but Goethe seineu Freund Herder "nnbethnlich" geunuut. Schiller, fügt
Humboldt hinzu, sprach uicht eigentlich schön. Aber sein Geist strebte immer in
Schärfe nud Bestimmtheit einem neuen geistigen Gewinn zu, er beherrschte dieses
Streben nud schwebte in vollkommner Freiheit über seinem Gegenstände usw. Ost
mag in den Uuterhnltuugeu der beiden trefflichen Männer von Geschichte nud Poesie
gesprochen worden sein. Nun schrieb Wilhelm von Humboldt eine Abhandlung über
die Aufgabe des Geschichtschreibers, die in deu Abhandlungen der historisch-philo-
logischen Klnsse der Königlichen Akndemie der Wissenschaften zu Berlin 1820 bis
1821, Berlin 1822, Selte 305 bis 823 erschienen und much im ersten Bande der
gesammelte" Werke Wilhelm vou Knmboldts (Berlin, 1841) Seite t bis 25 ab¬
gedruckt ist.

Joh. Gust. Droysen schreibt in seinem ausgezeichneten Büchlein: Grundriß der
Historik, Leipzig, 1868. Seite "i: "In den Untersuchungen Wilhelm von Humboldts
s""d ich diejenigen Gedanken, die, so schien es mir, den Weg (zur Geschichtschreibung)
^schlössen, er schien mir ein Bacon für die Geschichtswissenschnfteu. Bon einem
philosophischen Shsteiu Humboldts arg uicht zu spreche" sein, aber was ^der^ antike
Ausdruck dem höchsten Historiker zuschreibt, ,/ <7v"-e<7tL ^ro^ex,) x"5 // soo",etc.-
e?,t'?vevrtm), besaß er in merkwürdiger Harmonie; in seinem Denken und
forschen, sonne in der großartigen Welterfahrung eines thätigen Lebens ergab sich
ihm eine Weltanschauung, welche in der starkem und durchgebildete" Empfindung


Maßgebliches und Unmaßgebliches

fälligkeite» in seinem Leben und als durch äußere Umstände hervorgerufen angesehen.
Dazu, daß sie eine größere Ausdehnung erhielten, trugen diese Ursachen unleugbar
bei, allein an sich mußte Schiller durch seine Geisteseigentümlichkcit ebensowohl zu
historischem mis philosophischem Studium hingezogen werden." Die Unter¬
haltungen der beiden Männer bewegten sich in den höchsten Ideenkreisen, wie man
ans der Charakterisierung dieser Unterhaltungen, die Humboldt giebt, ersehen kann:
„Für das Gespräch war Schiller recht eigentlich geboren. Er suchte nie nach einem
bedeutenden Stoff der Unterhaltung, er überließ es mehr dem Zufall, den Gegen¬
stand herbeizuführen, aber von jedem aus leitete er das Gespräch zu einem all¬
gemeinern Gesichtspunkt, und mau sah sich nach wenigen Zwischenreden in den Mittel¬
punkt einer den Geist anregenden Diskussion versetzt. Er behandelte den Gedanken
immer als ein gemeinsam zu gewinnendes Resultat, schien immer des Mitredenden
zu bedürfen, wenn dieser sich auch bewußt blieb, die Idee allein von ihm zu
empfnugeu, und ließ ihn nie müßig werden. Hierin unterschied sich sein Gespräch
am meisten von dem Herderschen. Nie vielleicht hat ein Mann schöner gesprochen mis
Herder, wenn nun, wils bei Berührung irgend einer bei ihm leicht nntlingenden Saite
nicht schwer war, ihn in aufgelegter Stimmung antraf. Alle seltnen Eigenschaften
dieses mit Recht bewunderten Mannes schienen, so geeignet waren sie für dasselbe,
im Gespräch sich zu verdoppeln. Der Gedanke verband sich mit dem Ausdruck,
mit der Anmut nud der Würde, die, dn sie in Wahrheit nlleiu der Person an¬
gehören, nnr vom Gegenstände herzukommen scheinen. So floß die Rede ununter-
brochen hin in der Klarheit, die doch noch dem eignen Erahnden übrig läßt, und
in dein Helldunkel, das doch nicht hindert, den Gedanken bestimmt zu erkennen.
Aber wenn die Materie erschöpft war, so ging nun zu einer neuen über. Mau
förderte nichts durch Einwendungen, mau hätte eher gehindert. Man hatte gehört,
man konnte nun selbst reden, aber mau vermißte die Wechselseitigkeit des Ge¬
sprächs."

Mau kann sich wohl denken, welchen Einfluß die Unterhaltungen Herders ans
den jungen Goethe in Strnßburg ausgeübt haben müssen. Goethe wußte wohl,
was er Herder zu danken habe, und but in dem Bewußtsein, was er ihm schuldig
sei, die weniger guten Eigenschaften des bedeutenden Mannes gern ertragen. Sehr
bezeichnend but Goethe seineu Freund Herder „nnbethnlich" geunuut. Schiller, fügt
Humboldt hinzu, sprach uicht eigentlich schön. Aber sein Geist strebte immer in
Schärfe nud Bestimmtheit einem neuen geistigen Gewinn zu, er beherrschte dieses
Streben nud schwebte in vollkommner Freiheit über seinem Gegenstände usw. Ost
mag in den Uuterhnltuugeu der beiden trefflichen Männer von Geschichte nud Poesie
gesprochen worden sein. Nun schrieb Wilhelm von Humboldt eine Abhandlung über
die Aufgabe des Geschichtschreibers, die in deu Abhandlungen der historisch-philo-
logischen Klnsse der Königlichen Akndemie der Wissenschaften zu Berlin 1820 bis
1821, Berlin 1822, Selte 305 bis 823 erschienen und much im ersten Bande der
gesammelte» Werke Wilhelm vou Knmboldts (Berlin, 1841) Seite t bis 25 ab¬
gedruckt ist.

Joh. Gust. Droysen schreibt in seinem ausgezeichneten Büchlein: Grundriß der
Historik, Leipzig, 1868. Seite «i: „In den Untersuchungen Wilhelm von Humboldts
s""d ich diejenigen Gedanken, die, so schien es mir, den Weg (zur Geschichtschreibung)
^schlössen, er schien mir ein Bacon für die Geschichtswissenschnfteu. Bon einem
philosophischen Shsteiu Humboldts arg uicht zu spreche» sein, aber was ^der^ antike
Ausdruck dem höchsten Historiker zuschreibt, ,/ <7v»-e<7tL ^ro^ex,) x«5 // soo«,etc.-
e?,t'?vevrtm), besaß er in merkwürdiger Harmonie; in seinem Denken und
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ihm eine Weltanschauung, welche in der starkem und durchgebildete» Empfindung


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[0253] Maßgebliches und Unmaßgebliches fälligkeite» in seinem Leben und als durch äußere Umstände hervorgerufen angesehen. Dazu, daß sie eine größere Ausdehnung erhielten, trugen diese Ursachen unleugbar bei, allein an sich mußte Schiller durch seine Geisteseigentümlichkcit ebensowohl zu historischem mis philosophischem Studium hingezogen werden." Die Unter¬ haltungen der beiden Männer bewegten sich in den höchsten Ideenkreisen, wie man ans der Charakterisierung dieser Unterhaltungen, die Humboldt giebt, ersehen kann: „Für das Gespräch war Schiller recht eigentlich geboren. Er suchte nie nach einem bedeutenden Stoff der Unterhaltung, er überließ es mehr dem Zufall, den Gegen¬ stand herbeizuführen, aber von jedem aus leitete er das Gespräch zu einem all¬ gemeinern Gesichtspunkt, und mau sah sich nach wenigen Zwischenreden in den Mittel¬ punkt einer den Geist anregenden Diskussion versetzt. Er behandelte den Gedanken immer als ein gemeinsam zu gewinnendes Resultat, schien immer des Mitredenden zu bedürfen, wenn dieser sich auch bewußt blieb, die Idee allein von ihm zu empfnugeu, und ließ ihn nie müßig werden. Hierin unterschied sich sein Gespräch am meisten von dem Herderschen. Nie vielleicht hat ein Mann schöner gesprochen mis Herder, wenn nun, wils bei Berührung irgend einer bei ihm leicht nntlingenden Saite nicht schwer war, ihn in aufgelegter Stimmung antraf. Alle seltnen Eigenschaften dieses mit Recht bewunderten Mannes schienen, so geeignet waren sie für dasselbe, im Gespräch sich zu verdoppeln. Der Gedanke verband sich mit dem Ausdruck, mit der Anmut nud der Würde, die, dn sie in Wahrheit nlleiu der Person an¬ gehören, nnr vom Gegenstände herzukommen scheinen. So floß die Rede ununter- brochen hin in der Klarheit, die doch noch dem eignen Erahnden übrig läßt, und in dein Helldunkel, das doch nicht hindert, den Gedanken bestimmt zu erkennen. Aber wenn die Materie erschöpft war, so ging nun zu einer neuen über. Mau förderte nichts durch Einwendungen, mau hätte eher gehindert. Man hatte gehört, man konnte nun selbst reden, aber mau vermißte die Wechselseitigkeit des Ge¬ sprächs." Mau kann sich wohl denken, welchen Einfluß die Unterhaltungen Herders ans den jungen Goethe in Strnßburg ausgeübt haben müssen. Goethe wußte wohl, was er Herder zu danken habe, und but in dem Bewußtsein, was er ihm schuldig sei, die weniger guten Eigenschaften des bedeutenden Mannes gern ertragen. Sehr bezeichnend but Goethe seineu Freund Herder „nnbethnlich" geunuut. Schiller, fügt Humboldt hinzu, sprach uicht eigentlich schön. Aber sein Geist strebte immer in Schärfe nud Bestimmtheit einem neuen geistigen Gewinn zu, er beherrschte dieses Streben nud schwebte in vollkommner Freiheit über seinem Gegenstände usw. Ost mag in den Uuterhnltuugeu der beiden trefflichen Männer von Geschichte nud Poesie gesprochen worden sein. Nun schrieb Wilhelm von Humboldt eine Abhandlung über die Aufgabe des Geschichtschreibers, die in deu Abhandlungen der historisch-philo- logischen Klnsse der Königlichen Akndemie der Wissenschaften zu Berlin 1820 bis 1821, Berlin 1822, Selte 305 bis 823 erschienen und much im ersten Bande der gesammelte» Werke Wilhelm vou Knmboldts (Berlin, 1841) Seite t bis 25 ab¬ gedruckt ist. Joh. Gust. Droysen schreibt in seinem ausgezeichneten Büchlein: Grundriß der Historik, Leipzig, 1868. Seite «i: „In den Untersuchungen Wilhelm von Humboldts s""d ich diejenigen Gedanken, die, so schien es mir, den Weg (zur Geschichtschreibung) ^schlössen, er schien mir ein Bacon für die Geschichtswissenschnfteu. Bon einem philosophischen Shsteiu Humboldts arg uicht zu spreche» sein, aber was ^der^ antike Ausdruck dem höchsten Historiker zuschreibt, ,/ <7v»-e<7tL ^ro^ex,) x«5 // soo«,etc.- e?,t'?vevrtm), besaß er in merkwürdiger Harmonie; in seinem Denken und forschen, sonne in der großartigen Welterfahrung eines thätigen Lebens ergab sich ihm eine Weltanschauung, welche in der starkem und durchgebildete» Empfindung

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/253>, abgerufen am 27.06.2024.