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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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zurückzuführen sei, und so oft von Wnllenstein die Rede ist, drängt sich mir mich
jetzt noch die Helmstube als Ort der Handlung auf.

Vor dein pensionierten Obersten, einem würdigen alten Herrn, der in der
Nachbarschaft uns seinein Gute lebte und bisweilen nach der Stadt kam, verspürte
ich gewaltigen Respekt: ein Gefühl, das beim Übergang von meinem Vater auf
mich durch die geheimnisvolle Pracht der Helmstube noch erhöht worden war. Es
beschäftigte mich sehr, aber ich hatte nie den Mut zu fragen, ob der Oberst auf
seinem Gute für die pensionierten Helme eine besondre Helmstube habe, und ob
auch sie tapeziert sei, wie die, die ich kurz vor ihrer Entweihung in vollem Glänze
gesehen hatte! ultramarinblau mit goldnen Sternen.

Meine Eltern hatten ihr möglichstes gethan, die alten verräucherten und ver¬
gilbten Räume wohnlicher zu macheu. Es war alles hell gestrichen und frisch
tapeziert worden; den Zugang von der Thorfahrt nach der Wendeltreppe schmückte
eine zur Abhaltung der Zugluft dienende Glaswand mit schwingender Doppelthür;
die Helmstnbe, rosa und weis; tapeziert und in denselben Farben ausgestattet, hieß
das Theezimmer. Vergebens! Der ungastliche, verbissene Eindruck, den die Woh¬
nung machte, war nicht zu bannen gewesen. Er hatte seinen Grund in der Vauart
des Hauses, dessen erster Eigentümer eine menschenfeindliche Vorliebe für enge
dunkle Gänge und noch dunklere kleine Vorplatze gehabt zu haben schien und es
-- vielleicht grundsätzlich? -- an den nötigen Verbindnngsthüren zwischen un¬
mittelbar nebeneinander liegenden Zimmern hatte fehlen lassen. Wo dagegen diese
Verbindnngsthüren vorhanden waren, vermißte man wieder den ebenso unentbehr¬
lichen zweiten Ein- und Ausgang, mit andern Worten, man konnte da, wo der
Architekt eine Enfilade hergestellt hatte, von mehreren nebeneinander liegenden
Zimmer" das hinterste auf keinem andern Wege erreichen, als indem man durch
die davor liegenden durchging. So hatte meine Stube, die im Erdgeschosse gerade
unter der Exhelmstube lag, keinen andern Zugang als durch einen Saal, wo man
bisweilen den Diener oder die Ordonnanz, regelmäßig aber ein mixtum evmxv8loin
von Cignrrenstummel- und Messingknöpfegernch antraf, und durch ein zweites
Zimmer, vou dem es hieß, daß es für den zur Zeit noch nicht auf der Bildfläche
erschienenen Hauslehrer bestimmt sei. Dafür waren in meiner Stube -- eine
Kinderstube gab es nicht, da ich das einzige Kind und acht Jahre alt war --
der Eingang in den Keller, der Aufgang in eine Rumpelkammer und der Zugang
zu einem langen schmalen, völlig dunkeln Gange, der im Hinterhofe direkt ins Freie
führte, und auf dem in einer Vertiefung der Mauer ein Skelett stand.

Dem verstorbnen Dr, Eckhardt sein Gerippe, hatte man mir gesagt, und ich
hulde das, ohne mir weitern Ausschluß zu erbitte", so verstanden, daß ich die letzten
Überbleibsel des verewigten oder, wie die in dcmselbe" Irrtum befangne Ordonnanz
s'igte, des krepierten Hauseigentümers vor mir zu haben glaubte. I" einen
Ameiseiihausen, meinte die Ordonnanz, werde man ihn gelegt daheim sie habe das
bei sich ans dem Dorfe mit Vögeln und Mäusen probiert und sehr befriedigende
Erfolge erzielt.

Das wäre ja ganz schön und ganz gut gewesen, aber etwas unheimlich war
es mir doch, namentlich seitdem ich einer Unterredung beigewohnt hatte, in deren
Verlauf Vogt, der Diener, und die sogenannte .Kammerjungfer meiner Mutter die
Vorzüge und Nachteile des besagten Ganges als Verkehrswegs eingehend besprochen
hatten. Gerippe hatten nach Gustchcns Änsicht die üble Gewohnheit, nachts ihren
Posten zu verlassen und zu lustwandeln. Lieber als so einem Gerippe in dem
schmalen Gange zu begegnen, würde sie sonst etwas über sich ergehn lassen!

Das gefiel mir gar nicht; mich Vogt schien es nicht zu gefallen.

Es sind mir später, als ich auf der Universität in die Mannigfaltigkeit mensch-


Grenzten I 1901 30
Lrlolmisse eines achtjährigl-u Jungen

zurückzuführen sei, und so oft von Wnllenstein die Rede ist, drängt sich mir mich
jetzt noch die Helmstube als Ort der Handlung auf.

Vor dein pensionierten Obersten, einem würdigen alten Herrn, der in der
Nachbarschaft uns seinein Gute lebte und bisweilen nach der Stadt kam, verspürte
ich gewaltigen Respekt: ein Gefühl, das beim Übergang von meinem Vater auf
mich durch die geheimnisvolle Pracht der Helmstube noch erhöht worden war. Es
beschäftigte mich sehr, aber ich hatte nie den Mut zu fragen, ob der Oberst auf
seinem Gute für die pensionierten Helme eine besondre Helmstube habe, und ob
auch sie tapeziert sei, wie die, die ich kurz vor ihrer Entweihung in vollem Glänze
gesehen hatte! ultramarinblau mit goldnen Sternen.

Meine Eltern hatten ihr möglichstes gethan, die alten verräucherten und ver¬
gilbten Räume wohnlicher zu macheu. Es war alles hell gestrichen und frisch
tapeziert worden; den Zugang von der Thorfahrt nach der Wendeltreppe schmückte
eine zur Abhaltung der Zugluft dienende Glaswand mit schwingender Doppelthür;
die Helmstnbe, rosa und weis; tapeziert und in denselben Farben ausgestattet, hieß
das Theezimmer. Vergebens! Der ungastliche, verbissene Eindruck, den die Woh¬
nung machte, war nicht zu bannen gewesen. Er hatte seinen Grund in der Vauart
des Hauses, dessen erster Eigentümer eine menschenfeindliche Vorliebe für enge
dunkle Gänge und noch dunklere kleine Vorplatze gehabt zu haben schien und es
— vielleicht grundsätzlich? — an den nötigen Verbindnngsthüren zwischen un¬
mittelbar nebeneinander liegenden Zimmern hatte fehlen lassen. Wo dagegen diese
Verbindnngsthüren vorhanden waren, vermißte man wieder den ebenso unentbehr¬
lichen zweiten Ein- und Ausgang, mit andern Worten, man konnte da, wo der
Architekt eine Enfilade hergestellt hatte, von mehreren nebeneinander liegenden
Zimmer» das hinterste auf keinem andern Wege erreichen, als indem man durch
die davor liegenden durchging. So hatte meine Stube, die im Erdgeschosse gerade
unter der Exhelmstube lag, keinen andern Zugang als durch einen Saal, wo man
bisweilen den Diener oder die Ordonnanz, regelmäßig aber ein mixtum evmxv8loin
von Cignrrenstummel- und Messingknöpfegernch antraf, und durch ein zweites
Zimmer, vou dem es hieß, daß es für den zur Zeit noch nicht auf der Bildfläche
erschienenen Hauslehrer bestimmt sei. Dafür waren in meiner Stube — eine
Kinderstube gab es nicht, da ich das einzige Kind und acht Jahre alt war —
der Eingang in den Keller, der Aufgang in eine Rumpelkammer und der Zugang
zu einem langen schmalen, völlig dunkeln Gange, der im Hinterhofe direkt ins Freie
führte, und auf dem in einer Vertiefung der Mauer ein Skelett stand.

Dem verstorbnen Dr, Eckhardt sein Gerippe, hatte man mir gesagt, und ich
hulde das, ohne mir weitern Ausschluß zu erbitte», so verstanden, daß ich die letzten
Überbleibsel des verewigten oder, wie die in dcmselbe» Irrtum befangne Ordonnanz
s'igte, des krepierten Hauseigentümers vor mir zu haben glaubte. I» einen
Ameiseiihausen, meinte die Ordonnanz, werde man ihn gelegt daheim sie habe das
bei sich ans dem Dorfe mit Vögeln und Mäusen probiert und sehr befriedigende
Erfolge erzielt.

Das wäre ja ganz schön und ganz gut gewesen, aber etwas unheimlich war
es mir doch, namentlich seitdem ich einer Unterredung beigewohnt hatte, in deren
Verlauf Vogt, der Diener, und die sogenannte .Kammerjungfer meiner Mutter die
Vorzüge und Nachteile des besagten Ganges als Verkehrswegs eingehend besprochen
hatten. Gerippe hatten nach Gustchcns Änsicht die üble Gewohnheit, nachts ihren
Posten zu verlassen und zu lustwandeln. Lieber als so einem Gerippe in dem
schmalen Gange zu begegnen, würde sie sonst etwas über sich ergehn lassen!

Das gefiel mir gar nicht; mich Vogt schien es nicht zu gefallen.

Es sind mir später, als ich auf der Universität in die Mannigfaltigkeit mensch-


Grenzten I 1901 30
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[0241] Lrlolmisse eines achtjährigl-u Jungen zurückzuführen sei, und so oft von Wnllenstein die Rede ist, drängt sich mir mich jetzt noch die Helmstube als Ort der Handlung auf. Vor dein pensionierten Obersten, einem würdigen alten Herrn, der in der Nachbarschaft uns seinein Gute lebte und bisweilen nach der Stadt kam, verspürte ich gewaltigen Respekt: ein Gefühl, das beim Übergang von meinem Vater auf mich durch die geheimnisvolle Pracht der Helmstube noch erhöht worden war. Es beschäftigte mich sehr, aber ich hatte nie den Mut zu fragen, ob der Oberst auf seinem Gute für die pensionierten Helme eine besondre Helmstube habe, und ob auch sie tapeziert sei, wie die, die ich kurz vor ihrer Entweihung in vollem Glänze gesehen hatte! ultramarinblau mit goldnen Sternen. Meine Eltern hatten ihr möglichstes gethan, die alten verräucherten und ver¬ gilbten Räume wohnlicher zu macheu. Es war alles hell gestrichen und frisch tapeziert worden; den Zugang von der Thorfahrt nach der Wendeltreppe schmückte eine zur Abhaltung der Zugluft dienende Glaswand mit schwingender Doppelthür; die Helmstnbe, rosa und weis; tapeziert und in denselben Farben ausgestattet, hieß das Theezimmer. Vergebens! Der ungastliche, verbissene Eindruck, den die Woh¬ nung machte, war nicht zu bannen gewesen. Er hatte seinen Grund in der Vauart des Hauses, dessen erster Eigentümer eine menschenfeindliche Vorliebe für enge dunkle Gänge und noch dunklere kleine Vorplatze gehabt zu haben schien und es — vielleicht grundsätzlich? — an den nötigen Verbindnngsthüren zwischen un¬ mittelbar nebeneinander liegenden Zimmern hatte fehlen lassen. Wo dagegen diese Verbindnngsthüren vorhanden waren, vermißte man wieder den ebenso unentbehr¬ lichen zweiten Ein- und Ausgang, mit andern Worten, man konnte da, wo der Architekt eine Enfilade hergestellt hatte, von mehreren nebeneinander liegenden Zimmer» das hinterste auf keinem andern Wege erreichen, als indem man durch die davor liegenden durchging. So hatte meine Stube, die im Erdgeschosse gerade unter der Exhelmstube lag, keinen andern Zugang als durch einen Saal, wo man bisweilen den Diener oder die Ordonnanz, regelmäßig aber ein mixtum evmxv8loin von Cignrrenstummel- und Messingknöpfegernch antraf, und durch ein zweites Zimmer, vou dem es hieß, daß es für den zur Zeit noch nicht auf der Bildfläche erschienenen Hauslehrer bestimmt sei. Dafür waren in meiner Stube — eine Kinderstube gab es nicht, da ich das einzige Kind und acht Jahre alt war — der Eingang in den Keller, der Aufgang in eine Rumpelkammer und der Zugang zu einem langen schmalen, völlig dunkeln Gange, der im Hinterhofe direkt ins Freie führte, und auf dem in einer Vertiefung der Mauer ein Skelett stand. Dem verstorbnen Dr, Eckhardt sein Gerippe, hatte man mir gesagt, und ich hulde das, ohne mir weitern Ausschluß zu erbitte», so verstanden, daß ich die letzten Überbleibsel des verewigten oder, wie die in dcmselbe» Irrtum befangne Ordonnanz s'igte, des krepierten Hauseigentümers vor mir zu haben glaubte. I» einen Ameiseiihausen, meinte die Ordonnanz, werde man ihn gelegt daheim sie habe das bei sich ans dem Dorfe mit Vögeln und Mäusen probiert und sehr befriedigende Erfolge erzielt. Das wäre ja ganz schön und ganz gut gewesen, aber etwas unheimlich war es mir doch, namentlich seitdem ich einer Unterredung beigewohnt hatte, in deren Verlauf Vogt, der Diener, und die sogenannte .Kammerjungfer meiner Mutter die Vorzüge und Nachteile des besagten Ganges als Verkehrswegs eingehend besprochen hatten. Gerippe hatten nach Gustchcns Änsicht die üble Gewohnheit, nachts ihren Posten zu verlassen und zu lustwandeln. Lieber als so einem Gerippe in dem schmalen Gange zu begegnen, würde sie sonst etwas über sich ergehn lassen! Das gefiel mir gar nicht; mich Vogt schien es nicht zu gefallen. Es sind mir später, als ich auf der Universität in die Mannigfaltigkeit mensch- Grenzten I 1901 30

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/241>, abgerufen am 01.07.2024.