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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Bücher über den klassischen Süden

der Gefäße, der Möbel u. s, f., in der Dichtung an die Gestaltungen des Verses
und die Gesetze der Dichtungsgattungen, in der Musik an die Formen des Liedes,
des Duetts, der Sonate, der Symphonie usw. Jeder Versuch, sich von ihnen los¬
zusagen, führt doch nur durch Willkür zum Chaos. Wir könnten ebenso gut unsre
wirtschaftliche Kultur wegwerfen, uns altgermanische Blockhäuser bauen, uns in
grobes Wollzeug kleiden und mit Wurfspeeren auf die Jagd gehn wollen. Das
sind Binsenwahrheiten, aber der "Modernen" gegenüber, die nichts von ihnen wissen
will, müssen sie gelegentlich ausgesprochen werden. Früher sah jeder Künstler seine
Hochschule in Italien, und manches selbständige Talent mag dort durch die Wucht
der Eindrücke aus seiner natürlichen Bahn gelenkt und in sklavischer Nachahmung
verdorben worden sein. Heute besteht dafür die Gefahr, daß sich die nordische Art,
ans sich selbst gestellt und von dem südländischen Schönheitszauber unberührt, völlig
barbarisiert. Denn das läßt sich nnn einmal nicht leugnen, daß uns Nordländern
der Schönheitssinn und das Schönheitsbedürfnis nur spärlich zugemessen sind.
Uns ganz selbst überlassen werden wir vielleicht eine nationale Kunst erhalten, aber
sie wird vermutlich dafür einigermaßen barbarisch sein. Und wenn wir jetzt von
der klassischen Bildung nichts mehr wissen, sie als "klassisch" nicht mehr anerkennen
wollen, so werden wir Deutschen aufhören, das Volk Goethes zu sein, des Dichters
und Weisen, der seine Größe und die Größe unsrer Bildung in der Verbindung
deutscher Tiefe und hellenischer Schönheit suchte und fand. Darum begrüßen wir
Bücher, die uns den trotz alledem klassischen Süden in Wort und Bild vergegen¬
wärtigen, mit besondrer Freude. Denn sie sind ein Zeichen dafür, daß noch eine
starke Strömung gegen den antihumanistischen Geist bei uns vorhanden ist, und
sie werden dazu beitragen, dem modernen Menschen, der überall Wirklichkeiten sehen
will, dadurch die antike Welt wieder näher zu bringen, daß sie ihm den Boden,
den landschaftlichen Rahmen zeichnen, worin sich die Völker der alten Welt bewegt
haben, worin ihre Kunstwerke entstanden und erst recht verständlich sind.

Wir stellen wenigstens mit einer vorläufigen Anzeige das soeben erschienene
Werk von August Mau, Pompeji in Leben und Kunst (Leipzig, W. Engel-
mann, 1900, 508 und XX Seiten) an die Spitze. August Mau, Bibliothekar des
Kaiserlich deutschen Archäologischen Instituts in Rom, unzweifelhaft jetzt der beste
Kenner Pompejis, durch seinen trefflichen Führer durch Pompeji (3. Auflage,
Leipzig, W. Engelmann, 1898) vielen deutscheu Besucher" der antiken Stadt
wohl bekannt, hat schon an der vierten (und letzten) Anfluge von Overbecks Pompeji
(1884) mitgearbeitet und nnn den gegenwärtigen Stand der Forschung in einem
selbständigen, in jeder Beziehung vorzüglich ausgestatteten Werke von wesentlich ge¬
ringerm äußern Umfange als Overbecks Buch niedergelegt. Unterstützt von zahl¬
reichen (6) Plänen, 278 Abbildungen im Text und 12 nieist sehr guten Helio¬
gravüren führt uns Mau uach einer Einleitung über Lage, Geschichte, Verschüttung,
Ausgrabung und Baugeschichte der Stadt in sechs Abschnitten die Plätze und Ge¬
bäude, die Wohnhäuser im allgemeinen und in einzelnen für die verschiednen Bau¬
perioden charakteristischen Typen, Handel und Gewerbe, die Gräber, die Kunst und
die Inschriften vor. Er entrollt also ein so vollständiges Bild von Pompeji, wie
es irgend hente schon gegeben werden kann, wo noch immer die gute Hälfte der
Stadt unter der Asche des Vulkans begraben liegt, ein Bild, das mit dem äußern
Befunde einerseits die allmähliche Umwandlung und Ausgestaltung der Stadt dnrch
eine Zeit von etwa 600 Jahren und unter den Einwirkungen Mischer, samni-
tischer, griechischer und römischer Elemente giebt, andrerseits die ansehnlichern Ge¬
bäude alle nicht nur im Grundriß und im jetzigen Zustande, sondern auch in der
Rekonstruktion Maus oder andrer vergegenwärtigt. Der deutschen Ausgabe ist eine
englisch-amerikanische (?vox<zji, its ins s.na "re, Ug>v ?orta, 1?do Ug,LllMa,Q L!c>.,


Bücher über den klassischen Süden

der Gefäße, der Möbel u. s, f., in der Dichtung an die Gestaltungen des Verses
und die Gesetze der Dichtungsgattungen, in der Musik an die Formen des Liedes,
des Duetts, der Sonate, der Symphonie usw. Jeder Versuch, sich von ihnen los¬
zusagen, führt doch nur durch Willkür zum Chaos. Wir könnten ebenso gut unsre
wirtschaftliche Kultur wegwerfen, uns altgermanische Blockhäuser bauen, uns in
grobes Wollzeug kleiden und mit Wurfspeeren auf die Jagd gehn wollen. Das
sind Binsenwahrheiten, aber der „Modernen" gegenüber, die nichts von ihnen wissen
will, müssen sie gelegentlich ausgesprochen werden. Früher sah jeder Künstler seine
Hochschule in Italien, und manches selbständige Talent mag dort durch die Wucht
der Eindrücke aus seiner natürlichen Bahn gelenkt und in sklavischer Nachahmung
verdorben worden sein. Heute besteht dafür die Gefahr, daß sich die nordische Art,
ans sich selbst gestellt und von dem südländischen Schönheitszauber unberührt, völlig
barbarisiert. Denn das läßt sich nnn einmal nicht leugnen, daß uns Nordländern
der Schönheitssinn und das Schönheitsbedürfnis nur spärlich zugemessen sind.
Uns ganz selbst überlassen werden wir vielleicht eine nationale Kunst erhalten, aber
sie wird vermutlich dafür einigermaßen barbarisch sein. Und wenn wir jetzt von
der klassischen Bildung nichts mehr wissen, sie als „klassisch" nicht mehr anerkennen
wollen, so werden wir Deutschen aufhören, das Volk Goethes zu sein, des Dichters
und Weisen, der seine Größe und die Größe unsrer Bildung in der Verbindung
deutscher Tiefe und hellenischer Schönheit suchte und fand. Darum begrüßen wir
Bücher, die uns den trotz alledem klassischen Süden in Wort und Bild vergegen¬
wärtigen, mit besondrer Freude. Denn sie sind ein Zeichen dafür, daß noch eine
starke Strömung gegen den antihumanistischen Geist bei uns vorhanden ist, und
sie werden dazu beitragen, dem modernen Menschen, der überall Wirklichkeiten sehen
will, dadurch die antike Welt wieder näher zu bringen, daß sie ihm den Boden,
den landschaftlichen Rahmen zeichnen, worin sich die Völker der alten Welt bewegt
haben, worin ihre Kunstwerke entstanden und erst recht verständlich sind.

Wir stellen wenigstens mit einer vorläufigen Anzeige das soeben erschienene
Werk von August Mau, Pompeji in Leben und Kunst (Leipzig, W. Engel-
mann, 1900, 508 und XX Seiten) an die Spitze. August Mau, Bibliothekar des
Kaiserlich deutschen Archäologischen Instituts in Rom, unzweifelhaft jetzt der beste
Kenner Pompejis, durch seinen trefflichen Führer durch Pompeji (3. Auflage,
Leipzig, W. Engelmann, 1898) vielen deutscheu Besucher» der antiken Stadt
wohl bekannt, hat schon an der vierten (und letzten) Anfluge von Overbecks Pompeji
(1884) mitgearbeitet und nnn den gegenwärtigen Stand der Forschung in einem
selbständigen, in jeder Beziehung vorzüglich ausgestatteten Werke von wesentlich ge¬
ringerm äußern Umfange als Overbecks Buch niedergelegt. Unterstützt von zahl¬
reichen (6) Plänen, 278 Abbildungen im Text und 12 nieist sehr guten Helio¬
gravüren führt uns Mau uach einer Einleitung über Lage, Geschichte, Verschüttung,
Ausgrabung und Baugeschichte der Stadt in sechs Abschnitten die Plätze und Ge¬
bäude, die Wohnhäuser im allgemeinen und in einzelnen für die verschiednen Bau¬
perioden charakteristischen Typen, Handel und Gewerbe, die Gräber, die Kunst und
die Inschriften vor. Er entrollt also ein so vollständiges Bild von Pompeji, wie
es irgend hente schon gegeben werden kann, wo noch immer die gute Hälfte der
Stadt unter der Asche des Vulkans begraben liegt, ein Bild, das mit dem äußern
Befunde einerseits die allmähliche Umwandlung und Ausgestaltung der Stadt dnrch
eine Zeit von etwa 600 Jahren und unter den Einwirkungen Mischer, samni-
tischer, griechischer und römischer Elemente giebt, andrerseits die ansehnlichern Ge¬
bäude alle nicht nur im Grundriß und im jetzigen Zustande, sondern auch in der
Rekonstruktion Maus oder andrer vergegenwärtigt. Der deutschen Ausgabe ist eine
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/564>, abgerufen am 29.06.2024.